Stromeintritt

  • Hallo zusammen,


    der Erwachte wurde des öfteren von seinen Nachfolgern gefragt ob sie den Stromeintritt erreicht haben ... - in D16,2 hat er erklärt wie ein Heilsgänger dies bei sich selber feststellen kann ; in Kürze:

    Der Heilsgänger ist 1.beim Erwachten, 2. bei der Lehre , 3. bei der Heilsgängergemeinde zur entgültig still machenden Klarheit erwachsen und 4. zu den Tugenden erwachsen.


    Die Vorraussetzungen um überhaupt den Stromeintritt zu erreichen sind :

    1. Der Umgang mit integren Menschen, 2. das Hören der wahren Lehre, 3. gründliches Betrachten und 4. das Praktizieren der Lehre (Nachzulesen in SN55,2)


    Tipp: Ajahn Thanissaro hat darüber ein kleines Büchlein geschrieben, zu Beziehen über Dhamma-Dana.de


    LG

    Norbert:)

    Gier, Hass und Verblendung sind weder in Werken noch in Worten zu überwinden, sondern nur durch wiederholtes weises Erkennen (A.X/23)

  • Stromeintritt kann laut der Lehrreden auf verschiedene Weise geschehen, z.B. durch Meditation (Jhana) und direkte Einsicht in's Bedingte Entstehen, oder durch intellektuelles Verstehen der Buddhalehre, wie es z.B. dem Ehrw. Sariputta als Verstandesmenschen geschehen ist.

    Einsicht in das bedingte Entstehen und intellektuelles Verstehen sind keine Gegensätze.

    Sariputta erlangte durch das hören eines Verses über die Bedingtheit des Daseins den Stromeintritt.

  • SN 55.3

    "Dann hast du, Dīghāvu, wenn du in diesen vier Gliedern des Stromeintritts gefestigt bist, darüber hinaus sechs Wissen vermittelnde Dinge zu entfalten. Da magst du, Dīghāvu, bei allen Gestaltungen in der Betrachtung der Unbeständigkeit weilen, bei der Unbeständigkeit das Leiden wahrnehmen, beim Leiden die Nicht-Ich-heit wahrnehmen, die Überwindung wahrnehmen, die Entreizung wahrnehmen, die Auflösung wahrnehmen. So hast du dich, Dīghāvu, zu üben".



    Die Betrachtung Aller Gestaltungen lässt die Vergänglichkeit erkennen,

    das Betrachten der Vergänglichkeit lässt das Leiden erkennen,

    das Betrachten des Leidens lässt die Nicht Persönlichkeit erkennen,

    das Betrachten der Nicht-Persönlichkeit zeigt den Weg zu Entreizen, Entsüchten

    und diese das Wahrnehmen der Auflösung von Leid.

    Entsüchten ist das nicht mehr ergreifen wollen irgendeines bedingt Entstandenen.

  • Die Betrachtung Aller Gestaltungen lässt die Vergänglichkeit erkennen,


    das Betrachten der Vergänglichkeit lässt das Leiden erkennen,


    das Betrachten des Leidens lässt die Nicht Persönlichkeit erkennen,


    das Betrachten der Nicht-Persönlichkeit zeigt den Weg zu Entreizen, Entsüchten


    und diese das Wahrnehmen der Auflösung von Leid.


    Wo ist das so? Und wer hat das gesagt? Oder schreibst du schon wieder über Dinge, die du nicht kennst?



    :earth:

  • Zitat

    Da magst du, Dīghāvu, bei allen Gestaltungen in der Betrachtung der Unbeständigkeit weilen, bei der Unbeständigkeit das Leiden wahrnehmen, beim Leiden die Nicht-Ich-heit wahrnehmen, die Überwindung wahrnehmen, die Entreizung wahrnehmen, die Auflösung wahrnehmen. So hast du dich, Dīghāvu, zu üben".

    Samyutta Nikaya 55


    Das soll man tun.


    Wenn man daraus macht:


    Zitat

    Die Betrachtung Aller Gestaltungen lässt die Vergänglichkeit erkennen,

    das Betrachten der Vergänglichkeit lässt das Leiden erkennen,

    das Betrachten des Leidens lässt die Nicht Persönlichkeit erkennen,

    das Betrachten der Nicht-Persönlichkeit zeigt den Weg zu Entreizen, Entsüchten

    und diese das Wahrnehmen der Auflösung von Leid.



    ist man eher raus aus dem Kontext.


    Ich finde auch die Formulierung "Betrachtung der Nicht-Persönlichkeit" alles andere als gelungen, also nicht eindeutig. Was soll das sein: die "Nicht-Persönlichkeit"? Eine wissensklare Wahrnehmung?


    Es ist in der (originalen) Formulierung, dass man beim "Leiden die Nicht-Ich-heit wahrnehmen" soll, gemeint, dass man Persönlichkeitslosigkeit aller Phänomene erkennen soll. Nicht, dass man eine Person die eigentlich nicht ist, betrachten soll.


    Da gibt es noch das Wort "Unperson". Aber eine Person, die keine Person ist, soll man nicht betrachten. Das ist eine abwegige Formulierung, bedingt durch eine abwegigen Auffassung des "Kontextes".




    :earth:

  • Ich finde auch die Formulierung "Betrachtung der Nicht-Persönlichkeit" alles andere als gelungen, also nicht eindeutig. Was soll das sein: die "Nicht-Persönlichkeit"? Eine wissensklare Wahrnehmung?


    Es ist in der (originalen) Formulierung, dass man beim "Leiden die Nicht-Ich-heit wahrnehmen" soll, gemeint, dass man Persönlichkeitslosigkeit aller Phänomene erkennen soll. Nicht, dass man eine Person die eigentlich nicht ist, betrachten soll.


    Da gibt es noch das Wort "Unperson". Aber eine Person, die keine Person ist, soll man nicht betrachten. Das ist eine abwegige Formulierung, bedingt durch eine abwegigen Auffassung des "Kontextes".

    Da stimme ich dir zu.

    Insbesondere wenn davon ausgeht, das es Leute gibt die so dumm sind, daß sie

    ernsthaft glauben mit "Zitronenfalter" wäre ein Mensch gemeint der Zitronen falten würde. ;)

  • Es ist ja sogar eher eine genaue Betrachtung des angenommenen Dings "Person", die direkt durch den Buddha so vorgeschlagen wird. Alles, was man zu dem Ding "Ich" zugehörig begreift, soll man einmal genauer anschauen (damit man erkennt, dass es leidhaft ist, unbeständig ist).


    Also das, was man man da achtsam tun soll: sich das ja gerade (!) anschauen, was man (hier schon weniger anscheinend) attaglaubend so wahrnimmt. Und dann soll man erkennen, dass das jeweils so oder so nicht drin ist in den Dingen, die man so betrachtet.


    --


    Ich habe etwas nachgedacht. "Betrachtung der Nicht-Persönlichkeit allen Daseins (im OriginalZitat eigtl: des (erfahrenen) Leides/des aufkommenden unangenehmen Gefühls, bei der unmittelbaren und umfassenden Gewahrwerdung aller Gestaltungen als vergänglich) würde ja evtl gehen, als Formulierung.


    Aber ich glaube, mit den "Keitheiten", also auch der Persönlichkeit, im Gegensatz zur "Persönlichheit", sind eher so kleine Ganzheiten gemeint.


    Und hier (im Original) meint dam damit etwas Umfassendes (eine Art absolute Ganzheit), was man erkennen soll. Und keine kleine Ganzheit, die man umfassend/absolut erkennen soll. Deswegen spricht man da von einer (umfassenden) Nichtheit in Bezug auf eine vermeintliche Eigenschaft irgendwelcher Dinge oder auch Gefühle.




    :earth:

    5 Mal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Was einen Stromeingetretenen spirituell auszeichnet wurde hier schon umfangreich erklärt. Ich möchte mich hier mehr der pragmatischen Zusammenhänge der verschiedenen Zustände widmen.


    Ich würde dem „Stromeingetretenen“ und den „Einmal-Wiederkehrer“ aus pragmatischer Sicht ähnliche Zustände auf dem Weg des 8fachen Pfades zuordnen. Beide haben allerdings, auf dem Weg des 8fachen Pfades unterschiedliche Qualitäten des Fortschrittes erreicht.

    Beide sind gemäß ihres Fortschrittes aus der samsarischen Vorstellungswelt ausgeschiedenen und bestreiten die letzten Etappen auf dem 8fachen Pfad nicht mehr durch sinnliches Begehren, sondern aus einem innersten Bedürfnis heraus. Wobei auf der samsarischen Ebene sinnliches Begehren, also Wiedergeburt erzeugende Karma-Aspekte sowohl beim Stromeingetretenen, im stärkeren, als auch beim Einmal-Wiederkehrer, jedoch in geringerer Masse vorhanden sind.


    Ebenso, wie die vorher genannten „Stromeingetretener“ und „Einmal-Wiederkehrer“, stehen m.E. der „Nicht-Wiederkehrer“ und der „Aharant“ in einem näheren Zusammenhang.

    Beide haben alle Fesseln/Hindernisse, auch das die Wiedergeburt erzeugende Begehren vollständig abgelegt.

    Im Gegensatz zum „Aharant“, der erst durch den Tod des „Nicht-Wiederkehrers“ dem Status eines „Aharant“ und dem Status der Nichtwiedergeburt erhält, wird der „Nicht-Wiederkehrer“ so lange als solcher benannt, solange er sich noch als lebendes Individuum im Samsara befindet.

  • Ebenso, wie die vorher genannten „Stromeingetretener“und „Einmal-Wiederkehrer“, stehen m.E. der„Nicht-Wiederkehrer“ und der „Aharant“ in einem näheren Zusammenhang.

    Beide haben alle Fesseln/Hindernisse, auchdas die Wiedergeburt erzeugende Begehren vollständig abgelegt.

    Im Gegensatz zum „Aharant“, der erst durchden Tod des „Nicht-Wiederkehrers“ dem Status eines „Aharant“ und dem Status derNichtwiedergeburt erhält, wird der „Nicht-Wiederkehrer“ so lange als solcherbenannt, solange er sich noch als lebendes Individuum im Samsara befindet.

    Nein, das ist ein Mißverständnis.

    Nur der Arahat hat alles Wiedergeburt erzeugendes Begehren vollständig abgelegt bzw. überwunden.

    Nicht der sog. Nichtwiederkehrer. Nichtwiederkehrer heißt nicht überhaupt nicht wiedergeboren zu

    werden sondern nur nicht in dem durch sinnliches Begehren bedingten Dasein. In den höheren Daseinsformen kann ein solcher durchaus noch merhmals wiedergeboren werden.