Einheit Denken, Sprechen, Schreiben, Handeln

  • Liebe Mkha,


    vielen Dank für deine Zeit und deinen wunderbaren Beitrag.


    Ich versuche normal nicht zu klagen, sagen wir ich lerne es mir abzugewöhnen, auch weil ich verstanden habe, dass ich niemanden interessiere, ich bin nur ein Staubkorn im Universum, nicht mehr und nicht weniger.


    Viele Menschen haben großes Leid, sich da selbst als Zentrum des Universums zu sehen ist natürlich vermessen. Aber ich bin ja niemand, der nicht auch Anteil am Schicksal anderer Menschen nimmt.


    Ich lerne ja permanent, ich hoffe mein Leben wird noch so lange sein, dass ich noch Zeit habe, das Gelernte auch zu leben.


    Danke für deinen reichen Erfahrungsschatz aus dem du berichtet hast, über dein Leben, deine Erfahrungen, dein Umgang mit den Dingen, die dir widerfahren sind.


    Es gibt wahrlich einige Beispiele an Menschen, die ihr Leid mit großer Geduld ertragen haben, einige haben ich auch persönlich begleiten dürfen, ich dachte, ich hätte daraus mehr gelernt bzw. mitgenommen, aber scheinbar ist das ICH noch sehr stark.


    Die Menschen da draußen sind halt größtenteils ganz anders als ich es bin, ich komme schwer damit zurecht und fühle mich sicher auch einsam.


    Was ich versuche nicht zu machen ist in Selbstmitleid zu versinken sondern ich nehme ja an was kommt, aber ich bin zugegeben auch oft enttäuscht von dem was da kommt.


    Ich lebe extrem zurückgezogen schon, nochmal ich komme mit den Menschen nicht mehr zurecht, wie sie leben, wie sie denken, welche Werte sie haben. Ich verurteile das nicht, ich akzeptiere es, aber es ist nicht meine Welt mehr.

    Wenn jemand mich braucht bin ich da, immer und für jeden, danke nochmals für deine empathischen Beitrag, alles Liebe Son

  • Hallo, ein kurzer Nachtrag zu meiner Sichtweise von Leid. Ist es generell nicht so, dass die Akzeptanz nur dann sein kann und soll, wenn man es mit Leid zu tun hat, was man nicht beeinflussen kann? Zum Beispiel eine nahestehende Person verstirbt bei einem unverschuldeten Autounfall. Auf einen Selbst ist das natürlich auch möglich, in Bezug auf Dinge, die mir geschehen, die ich nicht beeinflusst habe.


    Wobei für mich ist der Punkt ja bei Krankheit zum Beispiel, dass es zwar ein Fakt ist dass sie mal da ist, aber die hätte man in vielen Fällen ja beeinflussen können, in dem man anders gelebt hat. Ein Herzinfarkt oder eine schwere Erkrankung ist ja auch oft das Resultat eines falschen Lebens gewesen und nicht ein Schicksalsschlag.


    Ich meine einfach, es sind zwei verschiedene Dinge. Sich zu sagen, es ist wie es ist, ist sicher eine perfekte Antwort auf viele Fragestellungen. Aber das es so ist wie es ist, da ist man doch selbst oft verantwortlich oder auch nicht. Klar, gibt es auch Schicksal, wenn ich aufgrund vom Genfaktor trotzdem ich gesund und gut lebte eine Erkrankung bekomme oder mich der Blitz aus heiterem Himmel treffen würde. Das wäre dann Schicksal, aber das meiste Leid ist ja selbstgemacht und somit ist die Aufarbeitung für mich deutlich schwerer.


    Viel Leid, was ich persönlich habe in Form von eigenen Erkrankungen ist sicher wie auch Buddha mal sagte, schau in die Vergangenheit und du weißt warum es dir heute so geht wie es dir geht. Oder andere Frage, die mich auch oft beschäftigt, wie verzeiht man sich denn selbst? Ich bin sehr selbstkritisch und denke mir auch, dass meine Mama an einem Herzinfarkt verstorben ist hat vielleicht auch mit mir zu tun, weil ich sie ihr Leben lang belastet habe mit meinen Problemen und Sorgen, klar habe ich auch gute Dinge gemacht, aber letztendlich sehe ich ein gewisses Mitverschulden, man soll andere Menschen nicht belasten mit seinen Problemen. Schon gar nicht Menschen, die man sehr liebt, weil damit schwächt man sie und schadet ihnen.


    Mir sagen christlich orientierte Menschen Gott verzeiht alles, man muss ihn um Vergebung bitten und er vergibt. Das ist schön, wenn man das glaubt, aber selbst wenn mir ein "Gott" verzeihen würde, bleibt noch immer meine Sicht, heißt mein Problem, dass ich mir gewisse Dinge nicht verzeihen kann, ich weiß nicht, ob ihr versteht was ich meine? Das heißt nicht, dass ich mich über Gott stelle sondern ich sehe hier meine Eigenverantwortung und da würde mir auch Gott nicht helfen, LG Son

  • Ich würde eh solche Aussagen so sehen, dass sie eine Hilfe sind, sich selbst zu verzeihen. Das ist es letztlich, worauf es ankommt.


    Das gute an der Lehre von Karma ist, dass man erstmal nur für sich selbst verantwortlich ist (im Sinne dessen, was man selbst erlebt). Ich verstehe schon Deine Gedanken, Deine Mutter zu sehr belastet zu haben. Aber: das ist ein Teil der natürlichen Verbindung zwischen Mutter und Kind. Du hast sie nicht absichtlich belastet, und sie hat als Mutter die eigene Verantwortung für sich zu sorgen, dass ist nicht Deine Aufgabe als Kind. (Das ist jetzt v.a. der systemische Blickwinkel) Und es werden sicherlich sehr viele verschiedene Faktoren zusammenkommen, die als Ursache für den Herzinfarkt in Frage kommen.


    Aus meiner Erfahrung, wenn Du mit den Mitteln Deiner buddhistischen Schule nicht auskommst in dem Punkt, kann ich eine gute Familienaufstellung empfehlen. Darin wäre es z.B. möglich, die Mutter konkret zu fragen, über den Stellvertreter. Was sie zu sagen hat, kann dazu beitragen, sich selbst besser verzeihen zu können. Es ist typisch, dass man sich als Kind (egal wie alt) Schuldgefühle macht wegen der Eltern. In den seltensten Fällen sind sie angemessen.... :)

  • Hallo Kilaya,


    die Lehre des Karma? Ja, die ist gut, einziges Problem was für mich bleibt, da gibt es viele Themen in meinem vergangenen Leben, wo ich denke nicht gut gehandelt zu haben, zumindest aus heutiger Sicht. Wenn es auch nicht Absicht war, so kann ich Vieles auch nicht gut heißen und bei der Vielfalt der Erlebnisse eines Lebens ist das dann schwerer, als an einem Erlebnis festzumachen.


    Ja, bei meiner Mutter könnte ich Fremdmeinungen einholen, wie das andere sehen, aber meine Mutter kennen wenige mehr gut, die das beurteilen könnten. Nur wie geht man mit den anderen Verfehlungen um, die man sich selbst nicht verzeihen kann? Das ist die große Frage. Ich bin überzeugt, dass mein Leben auch deutlich mehr Leid brachte als vielleicht bei anderen und dass das Karma hier zeitnah bereits gearbeitet hat, so gesehen ist mein Leben darauf ausgerichtet es anders zu machen und gut zu leben, schlecht habe ich ja schon gelebt.


    Wobei dieses Motiv ist unklar, um ein gutes oder besseres Karma zu bekommen wäre kein gutes Motiv, das ist es auch nicht, es war von Jugend an mein Wunsch ein gutes Leben zu leben, es ist mir nur nicht so gelungen, wie ich es mir gewünscht hätte und nun ist wie gesagt Bemühen angesagt und Akzeptieren, LG Son

  • Liebe Mkha,


    mich selbst so anzunehmen, wie ich bin ist nicht immer leicht. Da geht es mir ein Stück wie dir, du hast ja auch erzählt, dass du sehr genau weißt, was richtig ist und trotzdem kann dir passieren, dass du mal in einen „Tratsch“ gerätst.


    Verständnis für meine Mitmenschen habe ich sehr gelernt in den letzten Monaten, ich versuche sie anders zu sehen, weitaus weniger wertend und deutlich toleranter, ich denke mir sie sind halt anders als ich, aber sie sind nicht schlecht deshalb, selbst wenn sie meiner Ansicht nach nicht gut handeln.


    Wie gesagt, das Thema Rechte Rede ist ein Großes auch für mich schwer, weil sobald man mit Negativem konfrontiert wird ist man ja Teil davon und das werde ich in meinem Beruf ständig, ist auch Teil meiner Arbeit leider.


    In der Freizeit passiert es mir kaum noch bzw. gar nicht, da habe ich das sehr unter Kontrolle bekommen, da bin ich sehr zufrieden.


    Der Dalai Lama hat natürlich recht, dass das Schauen in die Vergangenheit wenig zielführend ist und in die Zukunft auch, aber auch wenn man es weiß, von diesen Gewohnheiten abzuweichen ist ein Lernprozess. Da brauche ich sicher noch deutlich mehr Zeit, wenn das mal klappt, aber wie ich schon öfter geschrieben habe, ich versuche mich ja am 8-fachen Pfad zu halten und der ist sehr klar definiert.


    Der Tod meiner Mutter hat mich sehr getroffen bzw. ist natürlich nach wie vor präsent, sie war ja meine Hauptbezugsperson und es kam wirklich unerwartet.


    Wo ich mich schwer entbinden kann ist schon meine Verantwortung, wo ich sie belastet habe und das habe ich natürlich. Die Lehre daraus ist, dass ich versuche heute, die wenigen Menschen, mit denen ich noch in Kontakt bin nicht zu belasten.


    Aber du hast auch Recht – es spricht ja auch für Vertrauen, dass ich oft zu ihr kam bzw. sie hat mich auch sehr oft angerufen und gerne mit mir gesprochen, auch über Probleme, leider am Ende nicht, hätte ich gewusst, was sie da belastet hätte ich es verhindern können. Ihre Beschwerden am Vortag wo es passiert ist waren eindeutig, starke Oberbauchschmerzen, Atemnot und auch Schmerzen im linken Unterschenkel.


    Ich hätte darauf gedrängt, dass sie sofort in ein Krankenhaus geht, nur das habe ich nicht erfahren, da lagen über 12 Stunden dazwischen. Auslöser war ja eine Thrombose und auch der Laie weiß, wenn man das früh genug erkennt wäre es zu verhindern gewesen.

    Sie wollte mich nicht belasten bzw. hat es leider nicht ernst genommen, detto nicht ihr Mann – leider.


    Dein Abschlussabsatz ist ein Lösungsansatz, ich muss mich einfach noch intensiver mit den Lehren Buddhas beschäftigen, das wäre definitiv hilfreich.


    Danke nochmals für deine Empathie und auch für deine sehr persönlichen Einblick in dein Leben, alles Liebe und Gute Son

  • Hallo Son,


    Du weißt sehr viel und es ist schwierig Dir persönlich effektiv etwas zu raten.

    Wenn ich Deine Texte lese, erahne ich manchmal Schuldgefühle die Dich plagen und ein weiterer Hinweis ist, dass Du Dir selbst verzeihen möchtest.

    Und das ist sehr wichtig - mich betrifft das Mutti-Thema auch sehr - auch ich habe Schuldgefühle.


    Als mein Vater im Sterben lag bin ich wöchentlich , neben meiner Vollzeitarbeit , viele km hin- und hergefahren, um zu helfen; auch meiner Mutti zu helfen. Dabei gingen mehr als 1,5 Jahre ins Land, wo ich mehr gearbeitet habe, als meine Kräfte es zuließen.

    Nachdem mein Vater gestorben war, gingen die Erkrankungen mit meiner Mutti los, zuerst ein schwerer Herzinfarkt und wenig später Multiorganversagen. Und ich konnte Kräfte bedingt nicht mehr so bei Ihr sein, wie sie es bei mir mit meinem Vater gesehen hat und das tut mir sehr, sehr leid.


    Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, selbst wenn Dutzende von Menschen sich um mich versammeln würden, mit einer klaren Lossprechung "Keine Schuld" - das würde mein Gewissen für eine Weile übertönen aber - wenn es denn mich schuldig spricht - nie auf Dauer.

    Und umgekehrt auch: Dutzende könnten mich schuldig sprechen; wenn aber mein Gewissen mich frei spricht, hätten Schuldgefühle schon mittelfristig keine Chance.

    Letztendlich ist es so, man kann seinem Gewissen oder auch Herzen nicht entrinnen.(Meine Erfahrung)

    Deswegen ist das sich selbst verzeihen so wichtig - aber das hast Du ja bereits erkannt.


    Übrigens gibt es eine leider wenig bekannte, aber gerade für solche/unsere "Fälle" wohl eine Therapie"-Form, namens NAIKAN.

    Stammt ursprünglich aus Japan. Man braucht dafür wohl eine ganze Woche. (Wobei Naikan mehr als "Therapie" in unserem Sinn ist.)

    Man kann dort entdecken, was - für Einen persönlich - Schuld ist und was nicht.

    Danach (ich schreibe mal "könnte") Frieden einkehren.

    Die Naikan Kurse, hier in Deutschland sind nicht gerade günstig; dafür könnte man fast nach Japan fliegen in ein Kloster.

    Geht bei mir momentan leider alles nicht.

    Aber ich habe etwas Lektüre im Internet gefunden.

    Man kann NAIKAN wahrscheinlich auch selbst machen . weil es eine Meditation über bestimmte Fragen ist.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Hallo Schneelöwin,


    Ich frage mich immer, warum weiß ich mehr als „normale“ Menschen? Wobei ich das nicht arrogant meine, sondern in gewissen Bereichen wird mir das auch bestätigt. Vielleicht weil ich sehr alleine auch aufgewachsen bin und immer mit älteren Menschen zusammen war, die allesamt sehr spirituell waren, da war ich 15 Jahre alt als das begann.


    Da starb mein Vater und eine ganze Runde an Menschen hat mich damals über mehr als ein Jahrzehnt abgefangen und fast familiär mitgezogen, bis dann dieser väterliche Freund als ich 30 Jahre war tödlich bei einem Autounfall verunglückte.


    Dann begann eine andere Zeit wieder, aber ich hatte lange Zeit das Glück, dass da immer wieder Menschen mein Leben querten die eben besonders waren, auch meine Mama übernahm ja die letzten 20 Jahre viel für mich bzw. wir waren sehr eng miteinander verbunden.

    Meine beiden Ehen waren weder durch besonders gutes Handeln noch Spiritualität gekennzeichnet, da waren leider die Probleme vorherrschend bzw. war es mit meinen Partnerinnen nicht möglich über tiefere Dinge zu sprechen, das ging gar nicht. In der Zeit hatte ich einen guten Freund, der eben 2012 mit 54 Jahren an einer Schwersterkrankung verstarb.


    Dann kam mein Lehrer für zwei, drei Jahre bis zum Tod meiner Mama und seit dem, also die letzten 3,5 Jahre bin ich auf mich gestellt.

    Aber zu deinem Text, ja, mich plagen Schuldgefühle, aber in vielen Bereichen, das gilt auch für meine Ehen, wo ich mir denke, das hätte ich besser machen können, ich habe viel gemacht, aber auch viel falsch. Ich bin so der „Checkertyp“ der eben alles macht und erledigt, aber so seltsam das hier klingen mag, der meine Beiträge liest, die Gefühlsebene kam zu kurz, andererseits waren meine Frauen auch ganz anders als ich, da gab es geistig keinerlei Verbindung und ja klar, kann man fragen, warum heiratet man dann? Ich wollte nicht ewig alleine sein und habe eben gehofft, dass es gut wird, was es nicht wurde, es ging schief mit viel Leid für alle Beteiligten.


    Wobei meine Karma Erfahrung die ist, dass das scheinbar sehr schnell funktioniert, weil ich denke, ich habe relativ zeitnah alles zurückbekommen, wo ich fehlerhaft agiert habe.


    Ich sehe es noch immer so, egal wie sich andere verhalten, ich bin verantwortlich für meine Handlungen! Und nochmal das mit dem sich selbst zu verzeihen ist unheimlich schwer, weil derjenige der versucht objektiv zu urteilen bin ich selbst, ich glaube auch an einen Gott, nicht an den der Kirche, aber dass es da irgendwas gibt, aber mein größtes Problem ist, dass ich an diesen verzeihenden Gott nicht glaube, der hat andere Dinge zu tun, als sich um jedes Menschenschicksal zu kümmern, da helfen auch Gebete nicht. Und selbst wenn bzw. wenn das arrogant klingt, das Problem ist ich kann mir gewisse Dinge nicht verzeihen.


    Mkha hat sehr einfache Beispiele geschrieben, wie eben negativen Tratsch, das war auch für mich viele Jahre ein Thema, weil ich in einem System lebe, wo das Gang und Gebe ist, da läuft dieser Tratsch den ganzen Tag, sich davon zu distanzieren war und ist schwer, aber nochmal auch ich war ein Teil davon und habe indirekt anderen und vor allem mir geschadet.


    Wenn ich deine Geschichte lese, denke ich mir als Außenstehender du hast alles gegeben in Bezug auf deine Eltern, du warst am Ende und hast sicher auch darüber hinaus alles versucht, aber wenn man 1,5 Jahre jemanden massiv begleitet ist die Kraft mal am Ende. Ich war bei meiner Mama die letzten Wochen auch kaum präsent, weil sie war im Wachkoma und ich war so blöd und habe den Ärzten geglaubt, dass sie keinerlei Wahrnehmung aufgrund der schweren Hirnschäden hat, heute mache ich mir auch hier Vorwürfe, weil sie hat total geweint bei meinem letzten Besuch und war aufgeregt – die Ärzte meinte, das sei nur ein Reflex, aber wenn wer anders ins Zimmer kam reagierte sie nicht so. Sie wusste, dass sie mich verlassen wird und was passieren wird und das hat sie sicher traurig gemacht, weil ich war ja immer ihr Sorgenkind leider.


    Wobei der Zustand in dem sie war in dieser Zeit war für mich so unerträglich, ich konnte einfach nicht immer bei ihr sein, ich habe es nicht ertragen, sie in so einem Zustand zu sehen, jemand der so gerne gelebt hat und so viele Pläne hatte, sie wollte mich ja an dem Tag besuchen kommen und dann das. Ich habe nie so viel geweint wie in dieser Zeit, die erste Woche war ich ja permanent bei ihr, aber dann nur mehr alle paar Tage und als die Aufwachphase komplett daneben ging, und ein wirklich sterbender Mensch vor mir lag, konnte ich nicht mehr, ich lebe auch 300 km entfernt und ich musste arbeiten, ich konnte nur am WE kommen. Ich mache mir da keine wirklichen Vorwürfe, wie gesagt in den letzten 20 Jahren habe ich ein tolles Verhältnis gehabt zu ihr und umgekehrt. Ich bin in Frieden von ihr gegangen, aber wie schon beschrieben, ich habe ihr auch viele Sorgen gemacht mein Leben lang.


    Wobei ich das Thema gar nicht nur auf die Situation mit meiner Mutter festmachen will, sondern generell, ich habe wenn ich es selbst sehe einfach zu viele Fehler gemacht und wo ich heute stehe ist einfach ein Resultat eines schlechten Lebens. Ich habe es nicht absichtlich nicht gut gemacht, ich war ja immer bemüht, aber wenn ich zurückschaue, sehe ich wenig was gelungen ist und das ist sehr enttäuschend für mich.

    Ich kann nur versuchen es jetzt besser zu machen und das tue ich ja auch, aber 50 Jahre wegzuradieren geht halt nicht, das ist bitter mit dieser Schuld zu leben, vielen Dank für deinen Beitrag und auch deine persönliche Erfahrung mit dem Thema, liebe Grüße Son

  • Hallo,


    Die letzten Wochen waren unglaublich, so viel passiert bei mir, rund um mich herum. Das Leben ist... - ja, wie das Leben, mir fehlen die Worte langsam.


    Es sind nur negative Dinge passiert und trotzdem in dem ganzen Leid habe ich verstanden, warum ich noch da bin, weil ich gebraucht werde und es macht mich glücklich, wenn ich helfen kann.


    Ich bin dankbar für dieses Leben, es war so turbulent, ich habe so viel erlebt, tolle Menschen kennengelernt, so viel lernen dürfen.


    Ich bin geliebt worden, ich habe geliebt und ich liebe noch immer. Auch wenn die Liebe meines Lebens nicht mehr da ist, so war es doch wunderschön es erlebt haben zu dürfen.


    Vermutlich versteht das niemand, aber ich lebe mittlerweile in einer Welt, wo ich nicht nur das Gefühl habe, dass sich niemand mehr für mich interessiert, sondern dass sich niemand mehr für den anderen interessiert, das ist auch der Grund warum ich diesen emotionalen Beitrag schreiben musste - hier, weil es gibt sonst keinen Platz wo ich das könnte und ich schreibe das für mich, auch wenn es für niemand hilfreich sein mag - doch für mich.

    Son

  • Es ist mir auch sehr irritierend als ich wahrnahm das die ganze Welt Gefühllos ist, frei von Gefühlen, außer den Menschen das war verstörend. Doch so langsam gewöhne ich mich daran glücklich zu sein nicht mehr das Fühlen in Gef-wühle verwandeln zu müssen. Ich bleib empfinden und das ist viel einfacher, weil so fühle ich nicht nur mich sondern die ganze Welt und Gefühls Gewühle der Menschen ist wie ein Kasperletheater, ich muss nur meine Rolle kennen.

  • Hallo,



    eine Frage, die ich mir seit langem stelle, nämlich wie frei sind wir, nicht im Denken, aber im Handeln, ob dies nun Sprechen, Schreiben oder eben das Tun betrifft.


    Das fängt ganz unten an, wo kann ich denn sagen was ich wirklich denke ohne Angst haben zu müssen, sollten die Inhalte eben für gewisse Kreise kritisch sein?


    Kann ich ehrlich sein in meiner Partnerschaft? Meiner Familie? Darf ich in meiner Arbeit sagen, was ich denke? Erste definitive Antwort NEIN, wer ein System angreift wird "ausgeschalten" bzw. gewarnt.


    Aber gehen wir einen Schritt höher, warum berichten wohl die Medien nicht über gewisse Themen, selbst wenn man sie darauf anstößt? Mir wurde sogar persönlich gesagt, das können wir nicht schreiben, auch wenn es die Wahrheit ist.


    Ich habe mich mit diesen Themen viel beschäftigt und was am Ende blieb war die Erkenntnis, dass es mir Angst macht.


    Ich bin auch bestätigt worden darin von anderen Menschen, die versuchten öffentlich ihre Wahrheit zu sagen.


    Gut, das Thema ist ein allgemeines, ich bin auch kein Freund von Verschwörungstheorien, was ich hier wahrnahm beruht auf meinen persönlichen Erfahrungen.


    Wer die wirklich Mächtigen (Menschen oder Konzerne) dieser Welt angreift, muss Angst haben um sein Leben, egal welchen Status er im Leben hat, ob normaler Mensch oder absoluter Weltstar.


    Drei junge Menschen sehr berühmte Musiker sind in näherer Vergangenheit durch Suizid gestorben - Chester Benning (Linkin Park), der Leadsänger von Soundgarden, zuletzt Avicii. Okay, hier kommt noch der Bezug zum Buddhismus Avici heißt ja übersetzt "buddhistische Hölle". Er wollte sich auch so nennen, aber der Name war nicht "frei" daher wurde es Avicii. Avicii hat in einem Video 2015 sehr klar ein Thema behandelt, was gewisse Kreise in dieser Welt sicher gar nicht sehen wollten. Ich habe mir das Video zufällig angesehen und war so schockiert bzw. bekam direkt Angstgefühle. Der Titel war "for a better day".


    Son

  • Avicii hat in einem Video 2015 sehr klar ein Thema behandelt, was gewisse Kreise in dieser Welt sicher gar nicht sehen wollten.

    Krasses Video...


    Ja, es ist nicht leicht, gewisse Kreise zu kritisieren. Es wird auch schnell als Mittel benutzt, die Leute die Dinge öffentlich machen, als Verschwörungs-Spinner zu brandmarken. Das Dumme ist, teilweise sind die Verschwörungen wahr, teilweise eben Spinnerei. Und es ist verdammt schwer, das Eine vom Anderen zu unterscheiden. Wenn man selbst betroffen ist, ist das natürlich besonders hart, wenn einem niemand glaubt.

  • Schön, dein Beitrag gefiel mir. Diese anderen Menschen sind in ihrem Samsara, in ihrer Tretmühle. Sei doch froh, dass es dir gelungen ist, einen Schritt darüber hinaus zu machen und mach weiter. Schau dir doch moch die acht Freiungen(Neumann, Längere Sammlung) an. Dort kannst du deine weiteren Schritte sehen!

  • Diese "anderen Menschen" ....

    Das ist alles, was da ist.


    Gefühllosigkeit ist ja nicht ohne Gefühl (solange man reflektiert).


    Die Einsamkeit in der Masse des Anderen

    Das Dröhnen in der Stille


    Wenn man sich traut, "NEIN" zu sagen,

    Wenn man sich traut, "JA" zu sagen,

    Dann geht es nicht weiter


    Weiter geht es nur,

    wenn man kein weiter denkt.

  • Hallo,


    mein früherer Lehrer hat mal gesagt, wer ein reines Herz hat wird nicht krank. Ich denke er hatte Recht. So seltsam diese Aussage auch sein mag, der Sinn ist sicher ein anderer, seine Definition von Krankheit.


    Ich bin überzeugter denn je, dass mein Glaube der einzige Leitfaden ist für eine Chance auf ein besseres Leben bzw. zu akzeptieren und zu verstehen, dass es kein richtig oder falsch gibt sondern das alles einfach nur ist.


    Es ist das Einzige, was mir halt und Kraft gibt, ich denke ich kann damit etwas verändern, selbst wenn ich "nichts" selber davon habe. Jeder Gedanke bewirkt etwas auf dieser Welt.


    Was fiel mir sonst auf? Dass einige sehr glückliche und unbeschwerte Menschen mir in den letzten Monaten in den Armen weinend lagen, die früher immer meinten, ich soll die Sachen nicht so an mich ran lassen, abgrenzen.


    Tja, wenn sie selbst betroffen sind oder Angehörige sieht es mit der Stärke plötzlich ganz anders aus. Es hat mir keine Genugtuung verschafft, aber ich habe mir schon gedacht, was soll das? Was spielen die alle vor, wollen mir sagen wie ich leben soll und brechen bei den kleinsten Dingen zusammen.


    Wobei ganz ehrlich, ich versuche mich dahingehend von meinen letzten Kontakten zurück zu ziehen, weil die belasten mich alle maximal, ich habe ja selbst wenig Kraft und dann ziehe ich permanent Menschen an, denen es selber schlecht geht und da ich Mitgefühl habe, bin ich dann auch platt.


    Eine Frage, die ich mir seit langem stelle, nämlich wie frei sind wir, nicht im Denken, aber im Handeln, ob dies nun Sprechen, Schreiben oder eben das Tun betrifft.


    Das fängt ganz unten an, wo kann ich denn sagen was ich wirklich denke ohne Angst haben zu müssen, sollten die Inhalte eben für gewisse Kreise kritisch sein?


    Kann ich ehrlich sein in meiner Partnerschaft? Meiner Familie? Darf ich in meiner Arbeit sagen, was ich denke? Erste definitive Antwort NEIN, wer ein System angreift wird "ausgeschalten" bzw. gewarnt.


    Aber gehen wir einen Schritt höher, warum berichten wohl die Medien nicht über gewisse Themen, selbst wenn man sie darauf anstößt? Mir wurde sogar persönlich gesagt, das können wir nicht schreiben, auch wenn es die Wahrheit ist.


    Ich habe mich mit diesen Themen viel beschäftigt und was am Ende blieb war die Erkenntnis, dass es mir Angst macht.


    Ich bin auch bestätigt worden darin von anderen Menschen, die versuchten öffentlich ihre Wahrheit zu sagen. Seltsam alles.

    Son

  • Hi, das mit der Wahrheit und der Öffentlichkeit, hat schon viele Menschen, früher, das Leben gekostet. Heute macht man das halt ein wenig subtiler. Ich habe da so eine eine, wie man solchen Banausen begegnen kann, mit: Innigkeit, Lindheit und Gleichmut . Diese drei Begriffe stammen aus der Vertiefung des Achtfachen Weges und sind ein Teil, der

    sieben Erweckungen, die durch diese Übungen enstehen.

  • Hallo!


    Wenn man den wirklichen Mächtigen - im Sinne derer die entweder ihr Geld auf umstrittene Weise verdienen - oder denen die sehr viel Geld haben und Dinge tun, die nicht erlaubt sind zu nahe tritt, kann man rasch in Gefahr geraten.


    Okay, jetzt kann man sagen, das seien Verschwörungstheorien, aber gerade bekannte Persönlichkeiten, deren Stimme eben mehr gehört wird, die sterben dann oft auf sehr unklare Art und Weise, wenn sie versuchen aufzuzeigen, was da so passiert.


    Das ist kein buddhistisches Phänomen sondern so funktioniert scheinbar die Welt und da braucht man nicht in totalitären Ländern leben, da ist dann kein Platz auf der Welt mehr sicher. Weil wer glaubt, dass die Politik entscheidet was auf dieser Welt geschieht liegt falsch. Sie sind nur Handlanger derer, die wirklich Geld und Macht haben.


    So gesehen schließt sich der Kreis wieder in Bezug auf das was man denkt bzw. wie man handelt, es ist in vielen Fällen eben gar nicht möglich, Son

  • Ich bin überzeugter denn je, dass mein Glaube der einzige Leitfaden ist für eine Chance auf ein besseres Leben bzw. zu akzeptieren und zu verstehen, dass es kein richtig oder falsch gibt sondern das alles einfach nur ist.

    Wenn sich das mal nicht selber widerspricht.

    Wer ein besseres Leben möchte, akzeptiert ja nicht wirklich

    alles wie es ist und das ist auch gut so.

    Ich kenne auch keine Lehre bei der es so viele richtige und falsche

    Dinge gibt wie in der Lehre des Buddha.

  • Ich kenne auch keine Lehre bei der es so viele richtige und falsche

    Dinge gibt wie in der Lehre des Buddha.

    In der Lehre des Buddha gibt es auch viele falsche Dinge, und das von accinca? :o

  • In der Lehre des Buddha gibt es auch viele falsche Dinge, und das von accinca? :o

    Ja, z.B Mord und Raub ist falsch. Man spricht ja viel vom rechten achtfachen Pfad,

    aber es gibt auch den falschen achtfachen Pfad. Es gibt falsche Rede, falsches Handeln

    und falsches Denken. Nennt sich auch kamma (alles Formen von Sankhāra)

  • kesakambalo: Mich würden die falschen Stellen sehr interessieren, könntest du sie mir bitte aufzählen?

  • kesakambalo: Mich würden die falschen Stellen sehr interessieren, könntest du sie mir bitte aufzählen?

    Z.B. falsche Fragen stellen gehört in der Lehre sichtlich zu den falschen Dingen die man nicht tun soll.

  • kesakambalo: Mich würden die falschen Stellen sehr interessieren, könntest du sie mir bitte aufzählen?

    Z.B. falsche Fragen stellen gehört in der Lehre sichtlich zu den falschen Dingen die man nicht tun soll.

    kesakambalo, da hast du dich aber super herausgewunden, ein wenig genauer bitte!

  • Also das man keine Fragen stellen darf soll zur Lehre gehören? Im Ernst? Kann ich mir schwer vorstellen, Buddha hat viele Fragen beantwortet und wenn das wahr wäre, wäre die Frage, wenn sich jemand an die Lehre hält warum er hier schreibt auf Fragen bzw. es ist ja eine Plattform für Menschen die Fragen haben, also das so streng und nicht empathisch auszulegen ist für mich fraglich.


    Ich denke, man wird in jeder Lehre Passagen finden, die man so oder interpretieren kann. Mir ist nur bekannt dass die meisten Lehrende wie auch Thich Nhat Hanh sogar eigene Frage- und Antwortthreats gemacht hat als er jünger war, LG Son