Das Märchen von der Wiedergeburt

  • Sunu:

    In den bloßen Worten steckt die Wahrheit jedenfalls nicht, denn sonst würde es ja genügen den Palikanon auswendig zu lernen um die Buddhaschaft zu erlangen.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du es wortwörtlich nimmst, wenn im Palikanon z.b. von fliegenden Elefanten die Rede ist...oder wenn sich dort eine Ziege mit einem Panther unterhält...


    In deinen bloßen Worten steckt die Wahrheit jedenfalls nicht.
    Da hast du recht.

  • Ist das nicht ganz einfach, was nach dem Tod geschieht?
    Das Herz hört auf zu schlagen. Daher kann kein Blut mehr durch den Körper gepumpt werden. Die Lunge bewegt sich nicht mehr und nimmt keinen Sauerstoff mehr auf. Damit können die Zellen ihren Stoffwechsel nicht mehr aufrecht erhalten und sterben nach und nach ab. Die im Darm wohnenden Bakterien übernehmen die Macht und fangen an den Körper von innen heraus zu zersetzen. Insekten und andere Tiere riechen die Verfallsprodukte und legen ihre Eier ab usw.
    Diese riesige Kolonie von Zellen, von denen jede einzelne Zelle schon eine Vereinigung von zwei Zellen darstellt, die sich die Arbeit teilen, und verschiedenen Bakterienstämmen, die sich zusammengetan hat um in Gemeinschaft und Symbiose zu existieren und die Idee dieser Gemeinschaft möglichst weiterzugeben, indem sie Nachkommenskolonien zeugt, diese Gemeinschaft, die sich als ein einziges Wesen empfunden hat, die eine Zellkolonie dazu abgestellt hat, diese Vorstellung zu erzeugen und damit zu arbeiten, weil das Vorteile für die Kolonie bringt, zerfällt in seine Bestandteile. Fertisch.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ist das nicht ganz einfach, was nach dem Tod geschieht?
    Das Herz hört auf zu schlagen. Daher kann kein Blut mehr durch den Körper gepumpt werden. Die Lunge bewegt sich nicht mehr und nimmt keinen Sauerstoff mehr auf. Damit können die Zellen ihren Stoffwechsel nicht mehr aufrecht erhalten und sterben nach und nach ab. Die im Darm wohnenden Bakterien übernehmen die Macht und fangen an den Körper von innen heraus zu zersetzen. Insekten und andere Tiere riechen die Verfallsprodukte und legen ihre Eier ab usw.
    Diese riesige Kolonie von Zellen, von denen jede einzelne Zelle schon eine Vereinigung von zwei Zellen darstellt, die sich die Arbeit teilen, und verschiedenen Bakterienstämmen, die sich zusammengetan hat um in Gemeinschaft und Symbiose zu existieren und die Idee dieser Gemeinschaft möglichst weiterzugeben, indem sie Nachkommenskolonien zeugt, diese Gemeinschaft, die sich als ein einziges Wesen empfunden hat, die eine Zellkolonie dazu abgestellt hat, diese Vorstellung zu erzeugen und damit zu arbeiten, weil das Vorteile für die Kolonie bringt, zerfällt in seine Bestandteile. Fertisch.

    Genau das hat Buddha berichtet und alles darüber hinaus ist nicht mehr Lehre Buddha. Mir hat diese Erkenntnis schon vor Jahrzehnten geholfen zu überleben bis zur Freude nur zu Leben. Und heute lese ich von Forschungen die sehr genau, genau das bestätigen das Buddha gelehrt hat.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ist das nicht ganz einfach, was nach dem Tod geschieht?
    Das Herz hört auf zu schlagen. Daher kann kein Blut mehr durch den Körper gepumpt werden. Die Lunge bewegt sich nicht mehr und nimmt keinen Sauerstoff mehr auf. Damit können die Zellen ihren Stoffwechsel nicht mehr aufrecht erhalten und sterben nach und nach ab. Die im Darm wohnenden Bakterien übernehmen die Macht und fangen an den Körper von innen heraus zu zersetzen. Insekten und andere Tiere riechen die Verfallsprodukte und legen ihre Eier ab usw.
    Diese riesige Kolonie von Zellen, von denen jede einzelne Zelle schon eine Vereinigung von zwei Zellen darstellt, die sich die Arbeit teilen, und verschiedenen Bakterienstämmen, die sich zusammengetan hat um in Gemeinschaft und Symbiose zu existieren und die Idee dieser Gemeinschaft möglichst weiterzugeben, indem sie Nachkommenskolonien zeugt, diese Gemeinschaft, die sich als ein einziges Wesen empfunden hat, die eine Zellkolonie dazu abgestellt hat, diese Vorstellung zu erzeugen und damit zu arbeiten, weil das Vorteile für die Kolonie bringt, zerfällt in seine Bestandteile. Fertisch.


    Stellst du dir dann vor, eine der Zellen (bzw ihre DNA) gründet iwie einen neuen Haufen oder okkupiert einen gerade entstehenden?

  • accinca:
    Sunu:

    In den bloßen Worten steckt die Wahrheit jedenfalls nicht, denn sonst würde es ja genügen den Palikanon auswendig zu lernen um die Buddhaschaft zu erlangen.
    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass du es wortwörtlich nimmst, wenn im Palikanon z.b. von fliegenden Elefanten die Rede ist...oder wenn sich dort eine Ziege mit einem Panther unterhält...


    In deinen bloßen Worten steckt die Wahrheit jedenfalls nicht.
    Da hast du recht.


    Nee, dass würde ich auch nicht behaupten...Aber mir gehts immerhin darum, herauszufinden was hinter den Worten steckt...anstatt zb. weiße, fliegende Elefanten, als eine Wiedergeburt Buddhas, einfach so als wortwörtlich gegeben hinzunehmen.

  • Moosgarten:


    Stellst du dir dann vor, eine der Zellen (bzw ihre DNA) gründet iwie einen neuen Haufen oder okkupiert einen gerade entstehenden?


    Wenn die Bedingungen zusammenkommen, dann entsteht nach der Befruchtung ein neuer Zellhaufen, der sich als Individuum verstehen wird. Die Befruchtung scheint eine Initialzündung zu sein, wo aus zwei Zellen, die auf Verschmelzung programmiert sind, eine vollständige Grundzelle entsteht, aus der sich eine neue Kolonie entwickeln kann.
    Die Information im Gewand der DNA wird weitergegeben. Dennoch gibt es keine 1:1-Kopien, sondern immer wieder Individuen, immer entsteht eine neue Variante.


    Und selbst wenn es so mechanistisch und materialistisch klingt, finde ich es atemberaubend. Es ändert für mich nichts am Wunder des Leben, am Wunder des Existierenden überhaupt. Das ist für mich pure Mystik.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Und selbst wenn es so mechanistisch und materialistisch klingt, finde ich es atemberaubend. Es ändert für mich nichts am Wunder des Leben, am Wunder des Existierenden überhaupt. Das ist für mich pure Mystik.


    Ich verstehe einfach das Gleichnis bezüglich (Wieder-)Geburt und Karma nicht.
    Wie wird da "DNA" weitergegeben?

    Einmal editiert, zuletzt von Moosgarten ()

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ist das nicht ganz einfach, was nach dem Tod geschieht?
    Das Herz hört auf zu schlagen. Daher kann kein Blut mehr durch den Körper gepumpt werden. Die Lunge bewegt sich nicht mehr und nimmt keinen Sauerstoff mehr auf. Damit können die Zellen ihren Stoffwechsel nicht mehr aufrecht erhalten und sterben nach und nach ab. Die im Darm wohnenden Bakterien übernehmen die Macht und fangen an den Körper von innen heraus zu zersetzen. Insekten und andere Tiere riechen die Verfallsprodukte und legen ihre Eier ab usw.
    Diese riesige Kolonie von Zellen, von denen jede einzelne Zelle schon eine Vereinigung von zwei Zellen darstellt, die sich die Arbeit teilen, und verschiedenen Bakterienstämmen, die sich zusammengetan hat um in Gemeinschaft und Symbiose zu existieren und die Idee dieser Gemeinschaft möglichst weiterzugeben, indem sie Nachkommenskolonien zeugt, diese Gemeinschaft, die sich als ein einziges Wesen empfunden hat, die eine Zellkolonie dazu abgestellt hat, diese Vorstellung zu erzeugen und damit zu arbeiten, weil das Vorteile für die Kolonie bringt, zerfällt in seine Bestandteile. Fertisch.


    Das ist richtig und das ist Buddhalehre.



    Was nicht ganz so wichtig ist - nach dem Tod wird der Krempel, der dem Toten im Leben so wichtig gewesen ist verteilt und vielleicht erinnert sich ab und zu jemand an ihn. Es bleiben Spuren in Gedanken und in der Welt.

  • Moosgarten:
    Doris Rasevic-Benz:

    Und selbst wenn es so mechanistisch und materialistisch klingt, finde ich es atemberaubend. Es ändert für mich nichts am Wunder des Leben, am Wunder des Existierenden überhaupt. Das ist für mich pure Mystik.


    Ich verstehe einfach das Gleichnis bezüglich (Wieder-)Geburt und Karma nicht.
    Wie wird da "DNA" weitergegeben?


    Frag mich nichts über Wiedergeburt. Das ist nicht meine Welt.


    Bekannt ist, dass über die DNA die Grundstruktur des Körpers und Charaktereigenschaften weitergegeben werden. Es gibt dann noch das Phänomen, dass sich Erfahrungen in den Genen niederschlagen kann, also passive Gene aktivieren kann und diese dann weitervererbt werden. Das hat für mich schon was mit Karma zu tun. Man könnte da auch Wiedergeburt ins Spiel bringen. Aber nicht im Sinne einer Seele oder so.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:
    Moosgarten:


    Ich verstehe einfach das Gleichnis bezüglich (Wieder-)Geburt und Karma nicht.
    Wie wird da "DNA" weitergegeben?


    Frag mich nichts über Wiedergeburt. Das ist nicht meine Welt.


    Haha.


    Zitat

    Bekannt ist, dass über die DNA die Grundstruktur des Körpers und Charaktereigenschaften weitergegeben werden.


    Na ja, keine Chraktereigenschaften in geistigen Sinne.
    Es werden körperliche und geistige Anlagen weitergegeben, die sich dann unter den Umständen entfalten (oder nicht).


    Zitat

    Es gibt dann noch das Phänomen, dass sich Erfahrungen in den Genen niederschlagen kann, ...


    Das ist äußerst umstritten. Bei höheren Lebewesen funktioniert das nicht, soweit ich sehe.


    Zitat

    also passive Gene aktivieren kann und diese dann weitervererbt werden.


    Diese Gene waren schon vorhanden und werden so auch weitergegeben (es wird dabei den Genen nichts hinzugefügt oder geht verloren), aber die Aktivierung bestimmter Gene hängt von den Umständen ab. Man nennt dieses Feld nicht ganz treffend "Epigenetik"


    Doris Rasevic-Benz:

    Das hat für mich schon was mit Karma zu tun. Man könnte da auch Wiedergeburt ins Spiel bringen. Aber nicht im Sinne einer Seele oder so.


    Sehe ich nicht so, es sei denn, du könntest sagen, in welcher Hinsicht.
    Es ist wirklich schwer, ein treffendes Gleichnis aus dem "Weltlichen" - also ein säkulares zu finden.
    Es gibt aber ein gutes in M38, ich erläutere das später - muss erstmal ne Runde abhängen.

  • Wiedergeburt? Was denn wenn wir eins sind?
    Also mein Verständnis von Wiedergeburt im buddhistischen Sinne.
    Die Geburt nicht als den Vorgang, den wir kennen als Beginn eines neuen Leben in einem neuem Körper, sondern lediglich der Beginn eines neuen Leben im alten Körper. Das Leben beginnt mit einer neuen Erkenntnis, welche durch das Praktizieren der buddhistischen Lehren entstanden ist, oder einfach zufällig, oder wie auch immer. Die Einstellung, jetzt will ich so leben wie meine Erkenntnis es mir gesagt hat. Eben als Gefühl eines neuen Leben.


    Ich stelle fest, und mein Leben wird wiedergeboren mit neuer Erkenntnis, darum mit weniger Leid. Ich stelle fest, dass ich Leide, praktiziere weiter, erhalte neue Erkenntnis, starte mein Leben neu mit dieser Erkenntnis. Eine Wiedergeburt? Das wiederholt sich eben in meiner Vorstellung bis zur Erleuchtung. Die wiederum in meiner Interpretation das gesuchte Verständnis ist, das ich soweit in mir gefestigt bin, dass mein Verhalten, Denken etc. kein Leid zulässt.


    Ich glaube das was ich selbst erlebt habe. Also ist der Glaube wissen, zumindest was mir mein Bewustsein mitgeteilt hat. Die Wiedergeburt (Körperwechsel) befindet sich nicht in meinem Bewusstsein. Es reicht mir auch. Es reicht mir zu wissen, wie ich Leid vermeiden, ertragen kann. Es reichen mir zu wissen, dass die Lehren mich heilen. Und darum ist dieses meine Interpretation von Wiedergeburt Gruß Rainer


  • Ich rede erst mal von Epigenetik. Das schreib ich doch? Drücke ich mich so missverständlich aus?


    Doch schon Charaktereigenschaften. Es gibt bestimmte Tendenzen, die sind halt angeboren. Dazu gibt es die Zwillingsforschung, die das belegt und man findet dafür Belege bei Adoptivkindern. Das ist aber nicht wertend gemeint. Wie stark bestimmte Eigenschaften ausgeprägt werden, ob sie hinderlich sind oder nützlich usw., das wird durch die Lebensumstände bedingt.


    Wo ich da eine Verbindung zum Karma sehe?
    Z.B. wenn jemand die Anlage hat sich bei Konflikten zurückzuziehen (ich halte das schon für anlagebedingt, denn nicht jeder ist ein Alphatierchen und Rückzug halte ich für eine Überlebensstrategie und ist in der Gruppe sicher nicht gleichmäßig verteilt), dann wird er dies eher tun. Ein Teil dieser Anlage wird sicher durch Erziehung weiter eingeübt und verfestigt, manifestiert sich also womöglich auch an unpassender Stelle. Das ist dann ein Gewohnheitsmuster geworden. So was kann dann auch auf nachfolgende Generationen übertragen werden, deren Gene womöglich nicht so stark auf Rückzug ausgelegt sind.
    Das könnte man mit beliebigen Mustern erklären.


    Zwar ist das anlagebedingt, aber wir können doch nur das tun, was in uns angelegt ist. Also kann Karma sich immer nur an dem manifestieren, das schon vorhanden ist. Es ist wie bei der Bildung von Regentropfen: Es benötigt ein Staubkörnchen, an dem sich das Wasser binden kann.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Punabbhava ist eines dieser Wörter, die im Westen ungenau übersetzt wurden und so zu Missverständnissen führten. Es bedeutet eigentlich Wiederwerden oder erneutes Werden.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

  • Anandasa:

    Punabbhava ist eines dieser Wörter, die im Westen ungenau übersetzt wurden und so zu Missverständnissen führten. Es bedeutet eigentlich Wiederwerden oder erneutes Werden.


    Genau das ist gemeint mit Wiedergeburt, immer
    wieder Wiederwerden, Wiedergeboren, Wiedersterben
    Wiederleiden, Wiederdasein Wiedertod usw. usw.
    Wer es aber nicht wahr haben will, dem kann man nichts erklären.

  • accinca:
    Anandasa:

    Punabbhava ist eines dieser Wörter, die im Westen ungenau übersetzt wurden und so zu Missverständnissen führten. Es bedeutet eigentlich Wiederwerden oder erneutes Werden.


    Genau das ist gemeint mit Wiedergeburt, immer
    wieder Wiederwerden, Wiedergeboren, Wiedersterben
    Wiederleiden, Wiederdasein Wiedertod usw. usw.
    Wer es aber nicht wahr haben will, dem kann man nichts erklären.

    Das brauch ich nicht wahrhaben wollen das geschieht mir jeden Tag immer wieder, auch während des Tages. Das da ein Sein erscheint das sich immer wieder durchsetzt und mir Leiden bringt. Was Wiedergeburt Glaubende nicht erkennen wollen ist das dieses Wiederwerden über das Zerfallen hinaus nicht möglich ist, obwohl der Buddha dazu ganz klar gesagt hat das das nicht möglich ist. Das Leben findet zwischen Geburt und Sterben statt nicht im Tod. Wie alle Menschen haben auch Buddhisten Angst das ihr Leben sinnlos ist wenn es da nichts mehr nach dem Sterben gibt, aber gerade den Glauben aufzugeben das es da was gibt führt zu wirklicher, gründlicher Befreiung. Ich kann Leiden fast sofort Stoppen seitdem ich mein Leben als vor der Geburt und nach dem Zerfallen begrenzt erkannt habe. Alasa, mein Leben ist begrenze vom Raum und mein Leben begrenzt den Raum bis ich zerfalle.
    Mit dem Achtfachen Weg sollte man sich um dieses eine Leben kümmern und es nicht mit Illusionen eines vorher oder nachher vergeuden.
    Buddha hat das alles schon in seinen ersten drei Reden gesagt. die gesamte Lehre dreht sich um diese Sutra. Ich muss natürlich bereit sein meine Vorstellungen aufzugeben und dieses Leben leben, da ist nur dieses Leben und das ist einfach wundervoll, gerade dadurch das ich meine Vorstellungen zerfallen lasse. ZERFALLEN LASSE!!!

  • Doris Rasevic-Benz:

    Doch schon Charaktereigenschaften. Es gibt bestimmte Tendenzen, die sind halt angeboren. Dazu gibt es die Zwillingsforschung, die das belegt und man findet dafür Belege bei Adoptivkindern. Das ist aber nicht wertend gemeint. Wie stark bestimmte Eigenschaften ausgeprägt werden, ob sie hinderlich sind oder nützlich usw., das wird durch die Lebensumstände bedingt.


    Wo ich da eine Verbindung zum Karma sehe?
    Z.B. wenn jemand die Anlage hat sich bei Konflikten zurückzuziehen (ich halte das schon für anlagebedingt, denn nicht jeder ist ein Alphatierchen und Rückzug halte ich für eine Überlebensstrategie und ist in der Gruppe sicher nicht gleichmäßig verteilt), dann wird er dies eher tun. Ein Teil dieser Anlage wird sicher durch Erziehung weiter eingeübt und verfestigt, manifestiert sich also womöglich auch an unpassender Stelle. Das ist dann ein Gewohnheitsmuster geworden. So was kann dann auch auf nachfolgende Generationen übertragen werden, deren Gene womöglich nicht so stark auf Rückzug ausgelegt sind.
    Das könnte man mit beliebigen Mustern erklären.


    Zwar ist das anlagebedingt, aber wir können doch nur das tun, was in uns angelegt ist. Also kann Karma sich immer nur an dem manifestieren, das schon vorhanden ist. Es ist wie bei der Bildung von Regentropfen: Es benötigt ein Staubkörnchen, an dem sich das Wasser binden kann.


    Da das im weiteren Sinne mein Fachgebiet ist, versuche ich mich da bei Diskussionen, die nicht in einem Fachforum ablaufen, weitgehend zurückzuhalten.
    Nur so weit: Es werden keine Charaktereigenschaften vererbt!
    Der Charakter bildet sich dadurch heraus, dass bestimmte Gensequenzen epigenetisch öfter oder weniger öfter abgerufen werden - und zwar ausschließlich abhängig von äußeren Bedingungen. Das findet auch nur in den Körperzellen statt und hat keine Rückwirkungen auf vererbbare Sequenzen in den Keimzellen.
    Es wird zwar jedes Jahr ne neue Sau ala "Krieger-Gen" durchs Dorf getrieben, stellt sich aber regelmäßig als Mumpitz heraus. Daran sind leider nicht nur die Massenmedien schuld, das hat auch seine Ursachen bei den entsprechenden Forschungsteams, die damit Gelder von der Industrie eintreiben wollen. Das ist einfach nur PR und für den Laien kaum durchschaubar - was ja auch die Absicht ist.


    In einem Punkt stimmt aber das Gleichnis: Die epigenetische Expression verändert das körperliche Stratum des Geistes, es ist quasi das körperliche Gegenstück zu sankhara (Nr.2 in paticcasamuppada) - in dem man ja auch "Wille" (also "Karma") verorten kann. Die Frucht ("Phala") wäre aber auch ausschließlich an das gerade betrachtet Individuum gebunden, sowohl in ihren geistigen wie auch körperlichen Aspekten. Das Beispiel erklärt also nicht, wie es zur "Wiedergeburt" über die Individualgrenze hinaus kommt.

  • Moosgarten:


    Da das im weiteren Sinne mein Fachgebiet ist, versuche ich mich da bei Diskussionen, die nicht in einem Fachforum ablaufen, weitgehend zurückzuhalten.
    Nur so weit: Es werden keine Charaktereigenschaften vererbt!
    Der Charakter bildet sich dadurch heraus, dass bestimmte Gensequenzen epigenetisch öfter oder weniger öfter abgerufen werden - und zwar ausschließlich abhängig von äußeren Bedingungen. Das findet auch nur in den Körperzellen statt und hat keine Rückwirkungen auf vererbbare Sequenzen in den Keimzellen.
    Es wird zwar jedes Jahr ne neue Sau ala "Krieger-Gen" durchs Dorf getrieben, stellt sich aber regelmäßig als Mumpitz heraus. Daran sind leider nicht nur die Massenmedien schuld, das hat auch seine Ursachen bei den entsprechenden Forschungsteams, die damit Gelder von der Industrie eintreiben wollen. Das ist einfach nur PR und für den Laien kaum durchschaubar - was ja auch die Absicht ist.


    In einem Punkt stimmt aber das Gleichnis: Die epigenetische Expression verändert das körperliche Stratum des Geistes, es ist quasi das körperliche Gegenstück zu sankhara (Nr.2 in paticcasamuppada) - in dem man ja auch "Wille" (also "Karma") verorten kann. Die Frucht ("Phala") wäre aber auch ausschließlich an das gerade betrachtet Individuum gebunden, sowohl in ihren geistigen wie auch körperlichen Aspekten. Das Beispiel erklärt also nicht, wie es zur "Wiedergeburt" über die Individualgrenze hinaus kommt.


    Ich bin mir sehr sicher, dass Charaktereigenschaften in Grundzügen angelegt sind. Es gibt z.B. mehr extrovertierte und mehr introvertierte Menschen. Man kann so ein Verhalten schon bei Säuglingen feststellen. Das kann wohl jeder bestätigen, der mit Kindern in Kontakt ist. Ein Kind kommt nicht als tabula rasa auf die Welt. Dann erst kommen Prägungen hinzu, die das ausbilden. Das beginnt schon im Mutterleib.
    Ich sehe doch bei mir schon: Es gibt bestimmte Tendenzen bei mir. Es ist möglich einiges zu modifizieren, aber gänzlich kann ich das nicht lassen. Es ist Teil von mir.


    Zur Vererbung epigenitischer Veränderungen gibt es momentan keine eindeutige Antwort, allerdings ein paar Hinweise darauf, dass dies möglich ist.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Evolutionäre_Entwicklungsbiologie#Epigenetische_Vererbung


    Zitat

    Wichtige mögliche Auswirkungen epigenetisch vererbter Prozesse umfassen:


    Epigenetisch determinierte Merkmale sind labiler und variieren deutlich stärker. Durch epigenetische Varianten kann also die Reaktionsnorm einer Population auf Umweltstress erheblich erhöht sein. Möglicherweise liefert die epigenetische Variation ein zusätzliches Feld für kurzzeitige Variationsmöglichkeiten, das schneller reagieren kann als die Mutation der DNA.
    Epigenetisch gesteuerte Merkmalsausprägungen liefern einen Weg, über den sich die Merkmalsvariation innerhalb einer Population schnell und synchron in eine bestimmte Richtung verändern kann, wenn sich die Umweltbedingungen verändern.
    Es erscheint denkbar, dass innerhalb solcher epigenetisch geprägter Populationen eine Mutation auftritt, die den bisher modifikatorisch erzeugten Phänotyp als erbliche Variation fixiert. Dadurch können vorteilhafte Mutationen, die anfangs notwendigerweise sehr selten sind, einen entscheidenden Startvorteil erhalten und nicht ihr Auftreten als solches, aber ihre Fixierung in der Population stark gefördert werden. Dieser Vorgang wird als „genetische Assimilation“ bezeichnet[40] (vgl. dazu auch: Baldwin-Effekt).
    Heute existieren bereits einige empirische Versuche, die eine genetische Assimilation bestätigen (Waddington 1953 mit Veränderung der Adern an Fliegenflügeln, Nihjout 2006 mit Farbvariation der Tabakschwärmer-Raupe). Durch die beschriebene Existenz von Umweltfaktoren können solche Konstruktionsänderungen zunächst angestoßen werden. Das System ist fähig zur Selbstorganisation, um auf solche Einflüsse zu reagieren. Dennoch ist darauf hinzuweisen, dass der vorgeschlagene Mechanismus bisher noch weitgehend spekulativ ist.


    Wir können den Bereich aber ruhig ausklammern.
    Es genügt, dass wir sehen, wie sich Lebensgeschichte und Tradition auswirken.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag
    Doris Rasevic-Benz:

    Ich bin mir sehr sicher, dass Charaktereigenschaften in Grundzügen angelegt sind.


    Also das gibt es ja Studien an eineigen Zwilligen dazu


      "Wir gehen davon aus", resümiert Psychologe und Projektleiter Ulrich Geppert, "dass die charakterlichen Unterschiede mindestens zu 40 bis 50 Prozent von der Umwelt geprägt werden."


    Doris Rasevic-Benz:

    Es gibt z.B. mehr extrovertierte und mehr introvertierte Menschen. Man kann so ein Verhalten schon bei Säuglingen feststellen.


      "In vielen Zwillingspaaren", erläutert Geppert, "ist einer für die Außenbeziehungen und einer für die Innenbeziehung zuständig." Folglich entwickelt sich der eine Zwilling zum dominanten Partner, und der andere ordnet sich unter.
      Der - zumeist erstgeborene - dominante Zwilling vertritt dann die Interessen beider gegenüber Eltern, Freunden und Lehrern. Der andere Zwilling beschäftigt sich dagegen vornehmlich mit der Pflege und dem Ausbau der Zwillingsbeziehung. Ausgehend von dieser Arbeitsteilung, können sich auch die Charaktere in einem solchen Paar sehr weit auseinander entwickeln.
      So kann bei dem einen eine starke Neigung entstehen, sich zu binden; er will von seinen Mitmenschen geliebt werden. Der andere strebt hingegen nach Macht und Einfluss und ist ausgesprochen leistungsorientiert. Viele dieser sozialen Eigenschaften, so fanden die Münchner Psychologen heraus, sind kaum genetisch determiniert.
      Sehr große Ähnlichkeit weisen eineiige Zwillinge hingegen bei Lernvermögen und Intelligenz auf: Bei entsprechenden Tests erzielen sie nahezu gleiche Ergebnisse. Die Übereinstimmung entspricht der einer Einzelperson, die innerhalb von zwei Wochen den gleichen Test zweimal absolviert. Demgegenüber unterscheiden sich zweieiige Zwillinge so deutlich wie normale Geschwister.

  • Ellviral:
    accinca:


    Genau das ist gemeint mit Wiedergeburt, immer
    wieder Wiederwerden, Wiedergeboren, Wiedersterben
    Wiederleiden, Wiederdasein Wiedertod usw. usw.
    Wer es aber nicht wahr haben will, dem kann man nichts erklären.

    Das brauch ich nicht wahrhaben wollen das geschieht mir jeden Tag immer wieder, auch während des Tages. Dies da ein Sein erscheint das sich immer wieder durchsetzt und mir Leiden bringt.


    Wiederwerden findet in jedem Moment statt, wenn sich wiederholende Gedanken altes Leid aufs Neue auslösen oder bei neuen nicht heilsame Gedanken. Das ist das Zurückgeworfenwerden ins Samsara. Wiederwerden im Sterbemoment ist nur das letzte Wiederwerden, aber nicht das einzig existierende. Gibt es kein Wiederwerden im Sterbemoment, ist Nirwana erreicht: friedvolles Sterben indem alle Leidenschaften bereits überwunden sind.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn


  • Es geht bei dieser Forschung aber nicht um Zwillingspaare, die zusammen aufwachsen, sondern diejenigen, die getrennt aufwachsen. Die Ähnlichkeiten im Lebenslauf, Vorlieben, Hobbys, Schwierigkeiten, Stärken, Partnerwahl usw. sind frappant.


    So was erwähnt auch der Artikel. Einfach weiterlesen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Doris Rasevic-Benz:

    Ich bin mir sehr sicher, dass Charaktereigenschaften in Grundzügen angelegt sind.


    Im individuellen Genbestand sind mehr oder weniger alle Anlagen angelegt, ihre spezifische genetische Kombination ist Ergebnis der Rekombination von Erbanlagen der Elterngeneration, es ist sogar denkbar, dass dabei nur Erbabanlagen rekombiniert werden, die aus der Generation der Großeltern stammen.
    Das ist schon mit Mitteln der klassischen Genetik herleitbar.


    Zitat

    Es gibt z.B. mehr extrovertierte und mehr introvertierte Menschen. Man kann so ein Verhalten schon bei Säuglingen feststellen. Das kann wohl jeder bestätigen, der mit Kindern in Kontakt ist. Ein Kind kommt nicht als tabula rasa auf die Welt. Dann erst kommen Prägungen hinzu, die das ausbilden. Das beginnt schon im Mutterleib.


    Genau, schon im Mutterleib fängt Epigenetik an.


    Zitat

    Ich sehe doch bei mir schon: Es gibt bestimmte Tendenzen bei mir. Es ist möglich einiges zu modifizieren, aber gänzlich kann ich das nicht lassen. Es ist Teil von mir.


    Ja, bei mir auch, jeder Mensch hat hat ein spezifisches Genmuster und eine spezifische epigenetische Expression. Das ist aber noch nicht das, was wir normalerweise mit "Charakter" bezeichnen. Aber möglicherweise bestimmen wir den Begriff einfach unterschiedlich.


    Zitat


    Es erscheint denkbar, dass innerhalb solcher epigenetisch geprägter Populationen eine Mutation auftritt, die den bisher modifikatorisch erzeugten Phänotyp als erbliche Variation fixiert.


    Das ist richtig, es handelt sich aber eben um eine spezifische Mutation, die gerade in dieser Population auftritt - dass der dabei "ein modifikatorisch erzeugten Phänotyp als erbliche Variation fixiert wird, ist, wie der Artikel am Schluß zusammenfaßt, "weitgehend spekulativ".
    Es hat da sich seit den 50ern Jahren des letzten Jahrhunderts auch nicht viel getan und ich verfolge das am Rande immer mit, weil mein von mir hochverehrter erster akademische Lehrer auch Proponent solcher Theorien war, leider eben nur wesentlich gestützt auf, wenn man so will, ideologische Gründe :)

  • Anandasa:

    Wiederwerden im Sterbemoment ist nur das letzte Wiederwerden,


    Schon wäre es ja und das magst du ja auch glauben.
    Aber wem willst du denn glauben machen das zur
    Erkenntnis des täglichen werden und sog. "Sterbens"
    es einen Buddha gebraucht hätte?

  • Sunu:

    Nee, dass würde ich auch nicht behaupten...Aber mir gehts immerhin darum, herauszufinden was hinter den Worten steckt...anstatt zb. weiße, fliegende Elefanten, als eine Wiedergeburt Buddhas, einfach so als wortwörtlich gegeben hinzunehmen.


    Ach was? Hat das der Buddha denn gelehrt und wo?

  • accinca:
    Sunu:

    Nee, dass würde ich auch nicht behaupten...Aber mir gehts immerhin darum, herauszufinden was hinter den Worten steckt...anstatt zb. weiße, fliegende Elefanten, als eine Wiedergeburt Buddhas, einfach so als wortwörtlich gegeben hinzunehmen.


    Ach was? Hat das der Buddha denn gelehrt und wo?


    Ich denke nicht, dass er das gelehrt hat, aber diese Geschichten werden ihm zugeschrieben und sind Teil des Palikanons.....und es kommt mir so vor, als ob sie teilw. auch wortwörtlich für wahr gehalten werden.


    http://www.palikanon.com/khuddaka/jataka/j122.htm

  • Sunu:
    accinca:


    Ach was? Hat das der Buddha denn gelehrt und wo?


    Ich denke nicht, dass er das gelehrt hat, aber diese Geschichten werden ihm zugeschrieben und sind Teil des Palikanons.....und es kommt mir so vor, als ob sie teilw. auch wortwörtlich für wahr gehalten werden.


    http://www.palikanon.com/khuddaka/jataka/j122.htm


    *Das* steht im Pk? Das ist ja unterhaltsamer, als ich dachte. Ich mag Elefanten. Und am liebsten Ganesha als Schutzherr der Süssigkeiten. ^^