Frieden-und-Freude:
Lieber FF, das wird doch noch von niemanden hier, nicht von mir und auch nicht von anderen Zenleuten bestritten. Problematisch wird es lediglich, wenn das zwingend und allein an den Anfang der Übung gesetzt wird, weil die Betreffenden noch überhaupt nicht wissen können, was Tugend bedeutet. Sie verpacken dann darin einfach ihre eigenen Masstäbe und meinen dann auch noch, alle anderen müssten nach dieser Pfeiffe tanzen. Ich habe diesen Aspekt von mehreren Seiten beleuchtet.
ZitatIn einem anderen Thread äußerst Du (sinngemäß), dass einige Leute halt meinen, sie müssten erst einmal 9 Jhanas durchdeklinieren, statt direkt alles loszulassen. Und das sei nach Deinem Verständnis begriffsstutzig und umständlich.
Ja. Hab ich. Muss man auch nicht, jedenfalls nicht nach der Lehre Buddhas.
Aber jeder hat seine eigenen Trägheiten.
Im historischen Zusammenhang gesehen, waren ja sie Jhanas eine ausserbuddhistische Übung, d.h. es kamen Asketen zum Buddha, deren Praxis genau das war und die dachten, genau das würde zur Befreiung führen, dem ist aber nicht so, sondern das "Heraustreten" ist entscheidend. Heraustreten kann man aber bei jeder Gelegenheit.
Zitatich möchte Dich nur darauf aufmerksam machen, dass Du Dich einerseits darüber beschwerst,
Ich beschwere mich überhaupt nicht. Ich stelle nur bestimmte Dinge fest. Wenn man meint, sie träfen sicht zu, kann man das ja konkret machen.
ZitatGlaubst Du tatsächlich, der Buddha hätte in so vielen Lehrreden immer wieder so ausführlich über Tugend, Sinneszügelung, die Jhana- und Brahmavihara-Praxis gesprochen, wenn man auf das alles verzichten könnte?
Ich hab echt keine Ahnung, wie du dazu kommst, mir das zu unterstellen. Das einzige was ich in diesem Zusammenhang als zwingend hinreichend und allgemeingültig bestreite, ist die Idee von der "graduellen Herausbildung von Fähigkeiten".
Was anderes habe ich nie geschrieben.
ZitatKönntest Du mir mal genauer beschreiben, was Du mit "ununterbrochener Übung" meinst und ob Du jemand persönlich kennst, der das kontinuierlich ausübt?
Ununterbrochen meint hier, dass der Pfad, einmal betreten, weder ein Ende noch eine Auslassung hat. Alles ist ohne Bevorzugung oder Ablehung gleichermassen Übung .. besonders im Aspekt der Ausübung .. Also weniger unter dem Aspekt des trainierenden Lernens.
Mein Abt meinte sinngemäss im Herbst, als die ganzen Neulinge nach und nach als Jikidos ranmussten: "Lernen durch Fehler ist die Art des Lernens draussen. Hier besteht die Übung im Richtigmachen."
Das ist einfach ne Haltungsfrage.