Verliebtheit und Meditation

  • Zitat

    Was genau haben sie gesagt? Dass sie auf Ärsche stehen?


    Letztlich war es der Fall, dass sie sexuell eher von Männern angezogen werden, die auf irgend eine Weise besonders stark eigentlich negative männliche Eigenschaften zeigen. Von Männern, von denen sie eigentlich im Voraus schon wissen, dass sie von ihnen verletzt und sitzen gelassen werden. Aus meiner Sicht ist es kein Gerücht, ich habe es mehrfach erlebt mit Frauen, in die ich verliebt war.


    Klar gibt es das umgekehrt auch, dass Mann sich von einer Frau angezogen fühlt, gerade sexuell, die ihn letztlich nur verletzen wird - oder eben am ausgestreckten Arm verhungern lässt. Oft spiegelt es sich ja: wenn ich mich in die Frau verliebe, die dann zu dem Typen rennt, wo sie verletzt wird, um sich dann bei mit wieder auszuheulen - dann haben wir beides auf einen Schlag.


    Abgesehen von den archaischen Mustern (Suche nach dem Schützer) denke ich, dass ein Verhalten wo man sich jemanden sucht, der einen verletzt, das doch meist mit Kindheitstraumata zu tun hat. Zumindest lohnt es sich mal hinzuschauen, welche Strukturen man in der Beziehung zur Familie wiederfindet.


    Ich war für meine Familie immer sozusagen der "Energiespender". Und meine nährende Verbindung zu meiner Mutter war weg. Also habe ich allein für die Energie gesorgt, auf Kosten meiner eigenen Gesundheit. Und was suche ich mir als Partnerinnen? Mangelwesen, die meine Energie brauchen. Bis ich selbst auf dem Zahnfleisch ging. Ich habe dann irgendwann beschlossen, mich auf das Muster nicht mehr einzulassen. Aber diese alten Familienmuster sind sehr hartnäckig, sind bis heute nicht ganz gelöst. D.h. es ist dann weniger eine Frage der Frauen, denen ich begegne, ob es die passende Frau gibt, sondern ob ich in der Lage bin sie zu erkennen und mich für sie zu öffnen, solange meine eigene innere Geschichte nicht gelöst ist.

  • Spock:

    Ich habe mal eine Vogeldoku geguckt und die Spezies war etwas speziell. Da gab es ein Vogelmännchen mit guten Genen zum Befruchten und ein Männchen für die Aufzucht. Vllt ist das ja ähnlich.


    Zitat

    Wobei ich meine Vogelhypothese auch gut fand. Ich hab auch mal eine Fischdoku gesehen...


    Da ist sicher auch was dran... In einer Polyamory-Konstellation könnte man sich die Rollen auch aufteilen. Wobei es sicherlich schwierig würde, wenn die Männer. die "genetisch nicht so interessant" wären, sexuell zu kurz kämen. Aber vielleicht wäre es ja so, dass sie dann "dran sind" wenn Kinder schon vorhanden sind. Hmm... Nun ja, also wie man das auch dreht und wendet, emotional ist das Gedankenspiel nicht befriedigend. Aber das ist die Realität ja auch eher selten.

  • Zitat

    Und was suche ich mir als Partnerinnen? Mangelwesen, die meine Energie brauchen. Bis ich selbst auf dem Zahnfleisch ging. Ich habe dann irgendwann beschlossen, mich auf das Muster nicht mehr einzulassen. Aber diese alten Familienmuster sind sehr hartnäckig, sind bis heute nicht ganz gelöst. D.h. es ist dann weniger eine Frage der Frauen, denen ich begegne, ob es die passende Frau gibt, sondern ob ich in der Lage bin sie zu erkennen und mich für sie zu öffnen, solange meine eigene innere Geschichte nicht gelöst ist.


    Das gibt es ja auch in der Damenwelt. Nennt sich "Die Schöne und das Biest". :grinsen:


    Als Vajrayani sehe ich das eher so, dass diese Rolle der Versorgerin, Ernährerin usw. eine grundlegende Fähigkeit ist, die ich nur nützlich anwenden lernen muss: für mich selbst und für meine Mitwesen. Das bedeutet u.a., dass ich diese Fähigkeit nicht an einer bestimmten Person anwenden muss (also Partner), sondern es genügend andere Möglichkeiten gibt, das auszuleben. Die Welt ist voller Mangel, so dass mein Überfluss in dieser Hinsicht, immer eine passende Stelle findet, an der er zur Anwendung kommen kann. Und da diese verzweifelten Versuche an einer Person bestimmte Verhalten zur Anwendung zu bringen, wegfallen, was sehr viel Energie bindet, ist dann Platz freigeworden für meine anderen Seiten, die nun auch zum Zug kommen können. Die Verkrampfung hat sich gelöst. Ich bin auch weniger empfänglich für die alten Muster geworden, weil ich mich nicht mehr schlecht fühle, wenn ich bestimmten Bedürfnissen nicht genüge. Das hat sicher auch was damit zu tun, dass ich mich für mich selbst verantwortlich fühle: Je mehr Verantwortung ich für mich übernommen habe, desto mehr Fehler und Versagen gestatte ich mir nun.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • kilaya:

    Ich glaube, dass das was ganz archaisches ist. Die "Arschlöcher" sind vermeintlich die besseren Schützer. Und auf so einer archaischen Ebene fühlen viele Frauen sich noch da sexuell angezogen, wo sie den besten Schutz für ein eventuelles Kind vermuten. Dass diese Mechanismen noch mehr mit der Wildnis zu tun haben - darüber sind wir halt noch nicht hinweg. Während die netten Männer eben gut als Freunde wirken, jemand zum Anlehnen, aber diese archaische sexuelle Anziehung fehlt.


    Vieles davon könnte sich verbessern, indem beide Geschlechter in sich ganz werden und nicht etwas im Aussen ergänzen müssen. Aber da ist erstmal die sexuelle Anziehung erst recht verwirrt. Also heisst es zum Einen: in sich ganz werden UND die archaischen Reaktionsmuster bewusst machen. Dann mit den Rollen bewusst SPIELEN. Aber da sind wir noch weit von entfernt....


    Das erinnert mich an einen Text, den ich mal gelesen habe:
    Ute Strohbusch (2015): Das weibliche und männliche Urprinzip

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • MFS:


    Ich praktiziere ja noch nicht lange, aber ich habe schon den Eindruck, dass ich im Bereich "mir selbst genug sein" bereits kleinere "Fortschritte" erzielen konnte. Ich muss halt immer wieder ein bisschen darauf schauen, die Meditation nicht als Allheilmittel für sowieso alles zu betrachten.


    :like::like::like:

    MFS:
    Spock:


    Vllt ist das keine Feigheit, sondern ein Zwiespalt, wegen uneindeutiger Signale.


    Ja, so könnte man es auch nennen. Ich kann mich dann einfach nicht entscheiden was ich tun soll.


    So blöd und trivial es klingt: Reden statt fantasieren hilft! (ich hab nicht gesagt, dass das einfach ist!) :)
    "mir selbst genug sein" macht das einfacher. Dann handelst Du nicht nur aus Bedürftigkeit.


    Liebe Grüße und viel Erfolg!
    Aravind.

  • Aravind:


    So blöd und trivial es klingt: Reden statt fantasieren hilft! (ich hab nicht gesagt, dass das einfach ist!) :)
    "mir selbst genug sein" macht das einfacher. Dann handelst Du nicht nur aus Bedürftigkeit.


    :like:
    das ist der springende Punkt glaube ich. Ein Mensch muss einen anderen nach einer Beziehung fragen. Sonst geht es eben nicht. Je weiter man ist mit der Gelassenheit, oder besser noch die Dinge als leer zu sehen, desto weniger Angst hat man.
    Hab in einem Video von Dzongsar Khyentse Rinpoche gesehen: "Zum Daten, also um wirklich nah zu kommen, braucht man Form-Leerheit."


    Dann nimmt man das Ganze nämlich nicht so tragisch. Wenn man sich dahin entwickelt, ist es der gleiche Weg egal ob man lockerer auf Menschen zugehen will, die man anziehend findet, oder ob man das Thema Beziehungen und Sex loslassen will.


    Auch die Frage warum es nicht klappt: Besser mit der Person reden. Also wenn es jetzt nicht so ist, dass man komplett abgelehnt wurde. Dann isses natürlich hart sich anzuhören, warum.

  • Turmalin:

    Auch die Frage warum es nicht klappt: Besser mit der Person reden. Also wenn es jetzt nicht so ist, dass man komplett abgelehnt wurde. Dann isses natürlich hart sich anzuhören, warum.


    Ja, genau.


    Und da sind wir bei der Frage nach den gegenseitigen Erwartungen. Und die sind einem oft selber nicht ganz klar bewusst, sondern schwingen irgendwo implizit im Raum.


    Darüber sich erstmal klar zu werden und dann auch achtsam zu kommunizieren, ist nochmal eine ganz andere Herausforderung. Aber es lohnt sich.


    Zu sagen, was man sich wünscht. Ohne aber Forderungen zu stellen. Nicht ganz einfach. Und natürlich auch zu geben bereit sein.


    Alina - 26 Frauenwünsche:
    https://youtu.be/5FyaGPxiEOQ
    Alina - 26 Männerwünsche:
    https://youtu.be/NgwT_l3VU2k
    Alina - 5 Beziehungstipps:
    https://youtu.be/c63Rf9cZCWI

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Wär vielleicht nicht schlecht, wenn ihr mal wieder die Kurve zur Meditation und zum Buddhismus kriegen könntet.


    Ansonsten empfehle für den verliebten Mann eine kognitive Verhaltenstherapie bei einem kompetenten Therapeuten, als Beratung für solche Fälle.

  • Tychiades:

    Wär vielleicht nicht schlecht, wenn ihr mal wieder die Kurve zur Meditation und zum Buddhismus kriegen könntet.


    Ich fürchte, zu dem Thema war schon alles gesagt... ;) Deshalb jetzt allgemeine Lebensberatung...


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Aravind:
    Tychiades:

    Wär vielleicht nicht schlecht, wenn ihr mal wieder die Kurve zur Meditation und zum Buddhismus kriegen könntet.


    Ich fürchte, zu dem Thema war schon alles gesagt... ;) Deshalb jetzt allgemeine Lebensberatung...


    Liebe Grüße, Aravind.


    Tychiades hat schon Recht, imho.

    Einmal editiert, zuletzt von Spock ()

  • Spock:


    Tychiades hat schon Recht, imho.


    Liebe Spock, lieber Tychiades,


    ganz sicher, dem wollte ich gar nicht ernsthaft widersprechen. Mein Post war eher flapsig gemeint.
    Auch wenn aus praktischer Sicht schon alles gesagt sein sollte, muss man die Lebensberatung natürlich nicht zu weit ausdehnen...


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Zitat

    Versucht ihr Verliebtheit eher zu vermeiden? Welche Ratschläge könnt ihr mir geben, um mich davon nicht so vereinnehmen zu lassen


    Aus diesen Sätzen geht doch hervor, dass es nicht nur um Meditation geht.


    Da für mich Meditation nicht alles ist, Meditation andererseits ruhiger verläuft, wenn ich meine Fragen geklärt habe, gehen diese Dinge Hand in Hand.


    Sich seiner Muster bewusst zu werden, sich seiner Kommunikation bewusst zu werden, gehört für mich zur allgemeinen Bewusstwerdung dazu, zu der Meditation ein Übungsteil ist.
    Warum fällt vielen Meditation in Abgeschiedenheit leichter? Weil sie keine "Alltagsprobleme" haben, die sie ablenken. Der Mensch im normalen Leben, beenden den Einfluss der Ablenkung, indem er sich der "Alltagsprobleme" annimmt und sie bewältigt. Wenn mich beim Meditieren die Kissenfüllung drückt, dann versuche ich es auch erst mal mit einem anderen Kissen, statt mich unnötig zu quälen – auch wenn das manche Zennies als ehrenvoll betrachten. In den meisten Fällen sind es Vorstellungen, die uns das Leben schwer machen. Und in diesem Thread zeigen sich die Vorstellungen ganz offen. Warum soll das nichts mit Buddhismus zu tun haben?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • MFS:


    Ich verwende auch hier wieder den Vergleich mit Drogen, ich kenne beides sehr gut und es fühl sich beides für mich gleich an.


    Hallo MFS,
    es ist eben genau das Areal im Gehirn, das bei Drogen betroffen ist. Deshalb kann es ja auch im schlimmsten Fall zu Selbstmord kommen - "Werthers Leiden" - wenn der Traum unerfüllt bleibt.


    Ich habe mich auch immer sehr schnell verliebt. Früher habe ich das sehr genossen, aber irgendwann auch darunter gelitten, weil ich überhaupt nicht richtig "da" war. Ich bin froh, dass diese Katastrophe nicht mehr über mich kommen kann. Ich weiß seit langer Zeit, dass sich-verlieben vor allem damit zu tun hat, dass mein "Objekt" mich an Teile von mir führen kann, die ich unerfüllt sehe. Es ist aber nicht das Gegenüber, sondern es sind lediglich die Hormone und damit verbundene Illusionen. Es ist schwer, sich davon zu befreien, aber es ist nicht aussichtslos. Immer wieder den Fokus auf das eigene Herz richten, auf die eigenen Gefühle und nicht auf die Träume, solange bis Klarheit entsteht über den Auf- und Untergang von Energie bzw. deren Zusammenhang.
    _()_ Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Spock:

    Doris: Mir ging es grade weniger um Buddhismus, wobei ich als Thera da auch eine ganz andere Position habe als ein Vajri, zB. was den "Zuständigkeitsbereich" und Rangehensweise betrifft. (Das ist nicht wertend gemeint)


    Aber mein Eindruck ist, dass es zu viel Projektion ist und zu wenig "mit" dem Fragenden.


    Was ist denn nicht Projektion?


    Da kommen wir auf etwas ganz Grundsätzliches.
    Ich schreibe hier, weil die Projektionen der Anderen, mir oft auf die Sprünge helfen. Sehr oft kommt mir der Gedanke "Oh, mir geht es genauso! Das kommt mir bekannt vor." Wenn ich eine Frage habe und jemand antwortet mit dem Werkzeugkasten der Erfahrungen, die ihm zur Verfügung stehen, (jeder Werkzeugkasten ist anders zusammengesetzt und gleichermaßen wertvoll), und diese Antwort trifft es meinem Gefühl nach nicht, so antworte ich darauf: "Nein, das ist nicht so bei mir." oder "Darüber muss ich erst nachdenken." Diese Kompetenz sollte man schon vorweisen können, wenn man sich mit anderen Menschen über Dinge unterhält. Das sollte man seinem Gegenüber auch zutrauen.


    Wir alle hier stellen nur unsere Erfahrungen aus unserem Kasten zur Verfügung. Was anderes ist nicht möglich. Das ist auch kein therapeutisches Setting, in dem die Regeln für Therapeuten gelten. Dabei ist alles wertvoll, auch wenn es nicht immer verstanden wird oder man sich nicht gemeint fühlt. In einer Gruppensitzung ist es genauso. Einer sagt was, und dann sagt der nächste was ihm dazu einfällt. Und natürlich sind das Projektionen. Damit wird gearbeitet. Zusammen. So kommen viele verschiedene Aspekte zusammen. Jeder reagiert auf die Weise, die ihm entspricht. Auch das kann untersucht werden. Aber eben nur dann, wenn er reagiert.


    Als Vajri ist für mich bei der Herangehensweise meiner Lebensfragen eine Geschichte sehr wichtig:
    Milarepa ging zu Marpa, um von ihm den Weg zur Erleuchtung zu lernen. Aber Marpa hat ihm diese Belehrungen verweigert. Erst hat er ihn jahrelang Türme bauen lassen, die dieser wieder einreissen musste. Das war Knochenarbeit … Nach meiner Auffassung, war Milarepa erst dann bereit für die Lehren, nachdem er diese "Schaufelarbeit" tapfer hinter sich gebracht hat. Das ist für mich ein ganz wichtiger Aspekt.
    Das vergessen manche und wollen gleich mit dem Meditieren anfangen, in der Hoffnung, damit alle Probleme lösen zu können. So mancher wird dann sogar ein angesehener Meister … bis ein Skandal aufdeckt, wie wenig er seinen Dreck weggeschaufelt hat.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.


  • Freut mich, lieber Aravind, Deine Erfahrung zu lesen. :)
    Darf ich fragen, ob ihr schon beim Kennenlernen gemeinsam spirituelle Interessen gehabt habt?


    Liebe Grüße von der Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Doris Rasevic-Benz:

    Weiter OT


    Es gibt konkrete Lehrer. Aber der wahre Lehrer ist der Geist selber.


    Klar. Bloß: der Geist ist immer konkret.
    Konkret als Vorstellung und damit als Objekt.
    Was einem also begegnet IST auch "wahrer Lehrer", sofern ich das erkenne.
    Z.B. das Gefühl ist "wahrer Lehrer" - und es ist ganz klar, dass in der Meditation Gefühle aufsteigen, starke, schwache, schmerzvolle, freudvolle etc. Verliebtheit ist da ein besonders intensives Gefühl, das natürlich zusammen mit dem dazu gehörigen Objekt in der Meditation auftauchen.
    Die Frage eingangs war dann:

    Zitat


    Wie seht ihr das, ist Verliebtheit für euch nur eine Ablenkung unter vielen oder hat sie einen besonderen Stellenwert? Wie geht ihr während der Meditation damit um? Versucht ihr Verliebtheit eher zu vermeiden? Welche Ratschläge könnt ihr mir geben, um mich davon nicht so vereinnehmen zu lassen (ich kann es ja leider nicht einfach abstellen :D )?


    Der gegenwärtige Gefühlszustand ist also der "wahre Lehrer" - und bei Verliebtheit ist das eher ein Gefühlschaos. Und? Was sagt da der Palikanon?
    Satipatthana - "er verweilt beim Gefühl in der Betrachtung der Gefühle ..."-


    http://www.palikanon.com/wtb/satipatthana.html


    D.h. man hockt da nicht einfach nur so rum, sondern man stellt sich den Dingen, die da so in seinem Leben sind.


    Mein Ratschlag ist: such dir einen Lehrer und berate dich bezüglich der Meditationspraxis in solchen und anderen Fällen mit ihm/ihr.
    Hinsichtlich der Fragen im Verhältnis zu den Frauen - hatte ich ja schon auf die Psychotherapie hingewiesen. Ansonsten gibt es da ja jede Menge Ratgeber.

  • Ich mache seit über 10 Jahren Psychotherapie, aber das ist unter Umständen eben nicht ausreichend. Ratschläge von fremden Menschen aus dem Internet können genauso hilfreich sein. Professionelle Hilfe ist nicht automatisch am besten nur weil sie professionell ist, das sind zumindest meine persönlichen Erfahrungen.


    Aber wenn das hier zu wenig mit Meditation oder Buddhismus zu tun hat, lassen wir's eben gut sein. Ich kann auf die Kommentare ja sonst auch per PN antworten.

  • Entscheidend ist, ob Du mit den bisherigen Kommentaren was anfangen kannst oder ob es für Dich und das was Du ansprechen wolltest, OT ist. :) Wenn es für Dich gut ist wie es ist kann es gerne so weiterlaufen.

  • MFS:

    Aber wenn das hier zu wenig mit Meditation oder Buddhismus zu tun hat,


    Ich sehe das nicht so. Es gibt halt einfach Meinungsverschiedenheiten, was noch mit Buddhismus zu tun hat. Es gibt im Buddhismus immer Menschen, die das Thema lieber traditionell abhandeln: Der Mensch, um den es geht wird als das "Objekt die Begierde" bezeichnet. Hauptziel ist, die Begierde runterzufahren. Den Geist zur Ruhe zu bringen. Ob dann noch was läuft oder nicht ist so ziemlich egal...
    Du musst aber nicht in diesem Stil diskutieren um hier zu schreiben.
    Im Anfängerbereich könnte man sogar bisschen Wellnessbuddhismus diskutieren.

  • MFS:

    Ich mache seit über 10 Jahren Psychotherapie, aber das ist unter Umständen eben nicht ausreichend.


    Das kommt darauf an, wofür es ausreichend sein soll. Und: was heißt Psychotherapie? 10 Jahre - dann dürftest du 15 Jahre gewesen sein - das war dann eher eine Jugendtherapie -.


    Zitat


    Ratschläge von fremden Menschen aus dem Internet können genauso hilfreich sein. Professionelle Hilfe ist nicht automatisch am besten nur weil sie professionell ist, das sind zumindest meine persönlichen Erfahrungen.


    Da gibt es ziemliche Unterschiede - ob was hilfreich ist, entscheidet der, dem geholfen wurde - eine professionelle Hilfe hat den Vorteil, dass zunächst Mal das Problem erörtert wird und dann eine längere Begleitung statt findet, die auch tatsächlich was verändern soll, so dass man sich dann selbst helfen kann. Vergleichbar wie Rettung aus dem Wasser, weil man nicht schwimmen kann und Schwimmen lernen. Und Gefühle sind ja vergleichbar mit Wasser und Untiefen.


    Zitat


    Aber wenn das hier zu wenig mit Meditation oder Buddhismus zu tun hat, lassen wir's eben gut sein. Ich kann auf die Kommentare ja sonst auch per PN antworten.


    Die Frage ist doch, ob es dir um deine Meditationspraxis vor allem geht oder um deine Beziehungsprobleme.


    Hier gibt es jede Menge gut gemeinte und auch professionelle Helfer - und da ist der Weg über die PN wahrscheinlich der bessere, zumal du dann ja auch mehr erzählen kannst.


    Viel Erfolg.

  • Auch, wenn es vielleicht irgendwem wieder nicht passt, hier mal der Spruch, der heute auf meinem Beutel Yogi-Tea stand:


    "Liebe kennt keine Furcht oder Vergeltung." ;)

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

    Einmal editiert, zuletzt von Carneol ()

  • kilaya:

    Entscheidend ist, ob Du mit den bisherigen Kommentaren was anfangen kannst oder ob es für Dich und das was Du ansprechen wolltest, OT ist. :) Wenn es für Dich gut ist wie es ist kann es gerne so weiterlaufen.


    Ja, ich kann mit diesem Thread und den Kommentaren was anfangen, für mein Empfinden war da auch (fast) kein OT dabei.



    Tychiades:

    Das kommt darauf an, wofür es ausreichend sein soll. Und: was heißt Psychotherapie? 10 Jahre - dann dürftest du 15 Jahre gewesen sein - das war dann eher eine Jugendtherapie -.


    Ausreichend für mich. Ich sagte ja "unter Umständen".
    Psychotherapie kann man auch als mündiger Minderjähriger bewilligt bekommen, so was es auch bei mir. Und selbst wenn die ersten Jahre "nur" eine Jugendberatung gewesen wären, was spielt es für eine Rolle? In 10 Jahren kommt einiges zusammen, hier tut das aber sowieso nichts zu Sache.



    Tychiades:

    Die Frage ist doch, ob es dir um deine Meditationspraxis vor allem geht oder um deine Beziehungsprobleme.


    Mir geht es primär um meine Meditationspraxis, aber der Thread darf sich von mir aus auch gerne in welche Richtung auch immer entwickeln. Ob ich dann im Fokus steht oder ob es mit mir direkt nichts mehr zu tun hat ist mir gleich. Ich lese mit, und wenn mir danach ist klinke ich mich wieder ein. :)

  • MFS:

    Ich denke, dass meine Erwartungshaltung ein großes Problem ist. Bei jedem Gespräch und bei jedem Treffen wünsche ich mir, es würde mehr passieren. Gleichzeitig bin ich aber zu feige um selbst etwas zu unternehmen.



    Ich erwarte nichts mehr von Männern. Es ist so viel passiert wo mir im Nachhinein gesagt wurde dass er sich nicht getraut hat. Also nach 20 Jahren hat derjenige es mir dann erzählt, oder wenn er eine andere hatte. Also muss ich mutig sein. Leider von den ersten Signalen bis zum direkten Fragen nach Beziehung. Das ist mir jetzt klar geworden, dass ich einfach gar nichts erhoffen kann an Mut von Männern. :cry:


    Falls ich es nicht tue, kann ich gleich in ein Nonnenkloster eintreten.


    Ich hab den Plan, das wenn dann per Mail zu machen. Also: Mail erst mal schreiben. Dann den Mauszeiger auf den Senden-Knopf. Dann kommt nur noch Senden-Knopf klicken. EIN Klick. Da kann man noch mal Atemübungen machen und alles und sich dann eben den Arschtritt geben. Denn so äußerlich ist es ja dann bloß ein Mausklick.
    Es gibt Leute, die kriegen ein Nein und schaffen es, den anderen trotzdem noch zu überzeugen.


    Nonne ist allerdings auch eine Alternative. Von Männern Mut erwarten ist für mich kein Lebensplan mehr. Erwartungen an andere sind eh Käse.

  • Mein Problem ist: den Mut habe ich, aber ich treffe keine Frau, wo ich ihn auch tatsächlich zum Tragen kommen lassen will. Oh ich treffe / sehe viele Frauen, die in irgendeiner Hinsicht attraktiv sind, und ich starte auch gerne mal einen Flirt, auch und gerade dann, wenn ich nicht die geringsten "ernsten" Absichten habe. Aber - vermutlich aus den o.g. Gründen - ich spüre genau, ob die Energie überhaupt zusammen passen könnte, und wenn sie eh nicht passt, nun, dann brauche ich mich ja auch nicht ins Zeug zu legen. Dann bin ich zwar charmant und flirte, aber ich mache keine Anstalten, Interesse an einer Partnerschaft zu signalisieren. Wenn ich aber spüre, dass es passt, dann lasse ich mich auch von einem "Nein" nicht aufhalten, es (auf angemessene Weise) weiter zu versuchen. :moon: