Erleuchtung durch Metta?

  • Danke für deine Antwort.


    Jetzt gehts mir wie Aravind, ich stehe etwas auf dem Schlauch. :)

    Karnataka:


    Sicher wollte ich mein persönliches Leiden überwinden, doch scheiterten meine damaligen Meditationsversuche kläglich und führten bloß zu Verspannungen und Problemen der Konzentration.


    Ich glaube das passiert wahrscheinlich, wenn jemand besser werden möchte und sich deswegen zB. extra viel Mühe gibt und dann überanstrengt ist. Bei mir hilft da Metta bei Anspannungen.


    Du weisst das vermutlich, aber es gibt ja Mitleser.

    Zitat


    Doch scheint mir eine gewisse Diskrepanz zu dem, was wir unter „Glaube“ verstehen. Dieser meint doch eher eine sichere Überzeugung zu einem höchst ungefähren Inhalt, ohne dass man etwas ganz genau erklären könnte. Oder wie siehst du das?


    Ich bin bemüht, aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was du meinst. Welche "ungefähren Inhalte" meinst du?


    Zum Glaube allgemein bei mir:
    Ich empfinde die Lehre als sehr konkret - naja, die Ausdrucksweise war/ist für mich teilweise schwierig, da brauchte ich andere zum übersetzen - und sehe mich selbst eher als eine Art Bewusstseinsforscher. Ich hatte aber auch Glück, weil mein Buddhismuseinstieg im Buddhaland war.

    Zitat

    Aus meiner Sicht ist es nämlich so, dass ich von etwas stark profitiere, das ich als meinen persönlichen Glauben bezeichnen würde, scheint mir.


    Das verstehe ich nicht. Welchen Glauben meinst du? Dass Menschen soziale Wesen sind?

  • Spock:

    Danke für deine Antwort.


    Jetzt gehts mir wie Aravind, ich stehe etwas auf dem Schlauch. :)

    Karnataka:


    Ich bin bemüht, aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was du meinst. Welche "ungefähren Inhalte" meinst du?


    Ungefährer Glaubensinhalt:



    Meine Überlegung meint, dass ein Glaubensinhalt wie beispielsweise Karma für viele Menschen nur ungefähr bestimmt ist. Sie besitzen keine exakte Definition, was das ist, und sagen zu sich: Diese Definition ist so überzeugend, daher werde ich sie in Zukunft glauben. Ihr Glaubensinhalt ist demnach nur ungefähr bestimmt, wobei sie ihren Glauben oftmals aber dennoch mit wohltuender Gewissheit empfinden.


    Damit möchte ich philosophische und begründete Überlegungen nicht kleinreden. Wenn ein Mensch den ungefähren Glaubensinhalt Gott teilt, liest er vielleicht religiöse Bücher, Bibel oder Koran, wodurch viele andere Überzeugungen hinzutreten können. Was die Ethik betrifft, kann und soll man über diese Dinge des Zusammenlebens diskutieren. Da reicht es nicht, dass irgendwann irgendwas geschrieben wurde.

  • Hallo an alle,


    es fällt mir oft schwer konstant bei einer Meditationstechnik zu bleiben, Ich mache regelmäßig Metta für mich und alle anderen fühlenden Wesen. Ich empfinde die Übung meist als sehr angenehm und hilfreich, aber es kommen nach einer Weile Zweifel hoch ob ich zu viel Zeit auf die Übung verwenden sollte. Ich habe mich viel mit Krishnamurti und Ramana Maharshi beschäftigt und komme deshalb immer wieder zu dem Schluss, dass ich mich eigentlich mit der Beziehung zwischen Beobachter und Beobachtetem beschäftigen sollte, um Erleuchtung zu erlangen

    .....

    Vor diesem Hintergrund meine Frage ob wenn man nur Metta machen würde Erleuchtung möglich wäre oder ob dies letztlich nur eine komplementäre Übung ist.

    Das ist eine ziemlich gute Frage.


    Ich bin absolut nicht der Experte für Meditation, aber ich vermute, daß die der einzelnen Person angemessene Form (oder Mischung von Formen) von Meditation ziemlich unterschiedlich sein dürfte. Genau wie bei einer Krankheit je nach der Art und dem Patienten unterschiedliche Medizin verschreiben werden.


    Für den einen mag Metta das beste sein, für den anderen reine Konzentration auf den Atem, für den dritten die Kontemplation einer Blume.


    Cūlapanthaka http://www.palikanon.com/khuddaka/thera/thneu10.htm

    Finde heraus, an welcher Krankheit Du leidest, dann findest du auch die Medizin dafür :rainbow:

  • Zitat

    Meine Überlegung meint, dass ein Glaubensinhalt wie beispielsweise Karma für viele Menschen nur ungefähr bestimmt ist. Sie besitzen keine exakte Definition,...

    Ich finde Karma ist meisten gut definiert, aber es gibt verschiedene Definitionen und verschiedene Kontexte (Modelle). Ich glaube das Problem beim Karmabegriff ist eher, dass die Kontexte und Definitionen vertauscht werden und dann in das falsche System übertragen werden. Eine "willentliche Handlung" (also bud. "Karma") ist beobachtbar und nicht metaphysisch, andere Definitionen von "Karma" schon, was geistiges ausschweifen macht.


    Das führt dann auch u.U. dazu, dass man etwas vorher Gedachtes festlegt oder situativ auf sein willentliches Handeln schaut.


    Also dazu:

    Zitat

    Was die Ethik betrifft, kann und soll man über diese Dinge des Zusammenlebens diskutieren. Da reicht es nicht, dass irgendwann irgendwas geschrieben wurde.

    Das sehe ich ähnlich.

  • Ich finde Karma ist meisten gut definiert, aber es gibt verschiedene Definitionen und verschiedene Kontexte (Modelle). Ich glaube das Problem beim Karmabegriff ist eher, dass die Kontexte und Definitionen vertauscht werden und dann in das falsche System übertragen werden. Eine "willentliche Handlung" (also bud. "Karma") ist beobachtbar und nicht metaphysisch, andere Definitionen von "Karma" schon, was geistiges ausschweifen macht.

    Vielleicht ist der Begriff Definition missverständlich. Vergleichsweise definieren Physiker für das Universum dunkle Materie und dunkle Energie, die sich nicht beobachten lassen, um bestimmte beobachtbare Zusammenhänge kräftemäßig erklären zu können. Das scheint mir eine ernsthafte Schlussfolgerung oder Erklärung.


    Dagegen würde ich behaupten, dass Karma eine Glaubensangelegenheit ist. Schließlich betrifft es die mögliche Rückwirkung von Handlungen, Gedanken, Gefühlen . Wie betreffen diese Dinge über den individuellen Tod hinaus unser Sein?


    Wir können nicht wissen, wie die Welt inklusive der geistigen Welt ihrem Sein nach beschaffen ist. Daher führt der Versuch, eine solche Gesetzmäßigkeit, wie sie als Karma behauptet wird, schlüssig erklären zu wollen, entweder zu nichtssagenden oder zu widerlegbaren Aussagen, würde ich meinen.


    Dies spricht aber nicht gegen den Glauben und gegen private Erfahrungen, die diesen Glauben bestätigen. Besonders in Zusammenhang mit dem Wissen um unsere Sterblichkeit scheinen mir Formen des Glaubens beinahe als Notwendigkeit.