Ist es wichtig in einer buddh. Gemeinschaft die Lehre des Buddhas zu lernen um zu erwachen?

  • Hallo,


    ich meditiere nun schon seit ca 2 Jahren fast täglich. Ich bin zur Medi durch Psychische Beschwerden ( soziale Ängste ) gekommen. Ich habe einfach nur eine Entspannungsmethode gesucht, die mich etwas zur Ruhe bringt. Was die Medi sonst noch alles mit sich bringt wusste ich damals nicht.

    Durch Psychotherapie, Achtsamkeit im Alltag, Meditation und lesen vieler Selbsthilfebücher sehe/erkenne ich stetig klarer dass mich meine eigene Denkweise und auch die Konditionierung in der Kindheit dort hin gebracht hat wo bzw was ich heute bin. Diese Erkenntnis ist sehr hilfreich für mich. Jedoch möchte ich noch weiter gehen.

    Nun zur eigentlichen Frage:


    Brauche ich um weiter zu gehen eine Anleitung/Landkarte was ich an meinem "Weg" verbessern sollte/könnte und ist dies alleine möglich oder ist es besser einen " Lehrer " dafür zu haben?

    Kann das alleinige meditieren und achtsame beobachten der Gedanken ausreichen um zu erwachen?

  • Hallo; ich finde es kommt darauf an "wo man glaubt hin zu wollen"


    Ob ein erwachen möglich ist, dazu gibt es in den buddhistischen Traditionen unterschiedliche Ansichten.


    Das Besuchen von Kursen und Seminaren würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall versuchen. Es ist sicher auch möglich für dich etwas dazu zu lernen/ inspiriert zu werden von einem Lehrer. Auch kann dies ein Test für deine aktuellen Fortschritte sein. Zum Beispiel wenn du mit Haltungen konfrontiert wirst von Buddhisten, die aber nicht in dein Buddhistisches Konzept passen.


    Liebe Grüsse

    Tobias

  • Nun, auch wenn es sich vielleicht wie ein Scherz anhört, aber das erste was mir beim Lesen Deiner Frage eingefallen ist - hatte Buddha vor seinem Erwachen eine buddhistische Gemeinschaft?


    Also auf jeden Fall gibt es eine Ausnahme, ich vermute es gibt mehrere.


    Es kann bestimmt für einige sehr hilfreich sein in einer Gemeinschaft zu lernen aber Buddha hat dies nicht als einzige Möglichkeit bezeichnet. Für andere hat er die Waldeinsamkeit oder eine Höhle als geeigneten Ort der Entwicklung genannt.

    Menschen sind verschieden.

  • Vielleicht möchte ich auch nur einen klaren Geist und je mehr ich meditiere und achtsam bin läuft es ja automatisch auf das erwachen hinaus. Also entweder es kommt oder nicht, ich setz mich da nicht unter Druck. Mir reicht schon wie ich merke wie ich langsam aus dem Gedankenstrudel aufwache um wieder klar zu sehen und erkennen dass es nur Gedanken sind und ich diese beobachten kann.

  • Es kann bestimmt für einige sehr hilfreich sein in einer Gemeinschaft zu lernen aber Buddha hat dies nicht als einzige Möglichkeit bezeichnet. Für andere hat er die Waldeinsamkeit oder eine Höhle als geeigneten Ort der Entwicklung genannt.

    Ich dachte er ist zu dem Entschluss gekommen dass diese Einsamkeit nicht das " richtige " sei ?

    Für mich wäre halt ein Vorteil auch grad wegen meiner sozialen Phobie dass ich dort auch neue Leute kennen lernen würde.

  • Jedoch möchte ich noch weiter gehen.

    Ist dir denn schon klar, _wohin_ du gehen möchtest?

    Soll es eine traditionelle buddhistische Richtung sein? (Da gibt es sehr viele sehr unterschiedliche.)

    Geht es um verschiedene Meditationsrichtungen? (Die gibt es in verschiedenen Religionen.)

    Geht es eher um "gesunder werden" durch Achtsamkeitsmeditationen? (Da gibt es auch gute Wege und gute Lehrer außerhalb von Religionen.)


    Verbindest du das Meditieren ganz klar mit der buddhistischen Religion? Oder hast du gelernt zu meditieren und davon zu profitieren und dann zufällig erfahren, daß das Meditieren aus dem Buddhismus kommt? Und meinst jetzt, wenn ich auf diesem Wege weiter will, geht es nur über den buddhismus?


    Bitte verstehe mich nicht falsch, damit ist überhaupt keine Kritik gemeint. Ich will nur sagen, es gibt verschiedene Wege sich weiterzuentwickeln und viele Wege sind wirklich gut. Aber bevor ich mir eine Gemeinschaft suche, ist es sinnvoll sich zu fragen, welche Richtung für mich in Frage kommt.

  • Hallo logi, eine Gruppe gibt dir Halt. Man kann sich austauschen. Man kann sich unterstützen und auch motivieren. :)Man lernt neue Leute kennen. Einen Lehrer. Es gibt viele Gründe die für den Sangha sprechen.

    Wenn du ernsthaft interessiert bist geht es fast nicht ohne den Sangha.

    Grüße

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Hallo Logi,

    mein erster Gedanke war "wenn Du die Lehre Buddhas studieren willst, bist Du schon erwacht".

    Denn ohne "wach zu werden, kann solche Entscheidung gar nicht in den Kopf kommen". Das ist meine persönliche Meinung und sicher sehr umstritten, wenn nicht sogar als abwegig betrachtet.


    Grundsätzlich jedoch ist es gut, sich einer Sangha anzuschließen, wenn du Glück hast, findest Du auch einen guten Lehrer. Wenn Du kein Glück hast, hilft Dir vielleicht die Einsicht, dass ALLES dazu geeignet ist, sich weiter zu entwickeln. Ich habe mit Siddhartha von Hermann Hesse angefangen - vor mehr als 40 Jahren - und bin heute seit Jahren nur noch am Palikanon wirklich interessiert. Ich habe viele verschiedene Schulen "untersucht", viel gelernt, alle? Illusionen verloren und mich immer an die Empfehlung von J. Krishnamurti gehalten, mit ständiger Achtsamkeit alles zu beobachten (soweit es geht).


    Wohin der Weg mich noch führt, weiß ich nicht, aber ich bin auch nicht weiter interessiert, das herauszufinden. Wichtig ist mir die Fähigkeit geworden, mich immer und überall nach innen zurückzuziehen und zu schauen/lauschen, sofort zu erkennen, das alles "gemacht" ist, das es eine Ursache gibt und deren Wirkung und dass ich an allem, was mir geschieht mehr oder weniger beteiligt bin und die Folgen trage. Das erhöht immer wieder meine Achtsamkeit - und die erscheint mir als das Wichtigste!

    Ich wünsche Dir alles Gute

    Monika

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Hallo Logo,


    aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein guter Lehrer, eine gute Sangha ein grossartige Hilfe sein kann, wenn Du "tiefer" gehen willst.

    Denn da können jetzt noch verborgene Themen in Dir hochkommen, die möglicherweise nicht einfach zu verdauen sind.

    Aber nur, wenn man sich das ansieht und nicht verdrängt, ist auch eine Befreiung davon möglich.

    Das kann einen allein völlig überfordern.

    Ein erfahrener Lehrer ist da, meiner Meinung nach, sehr hilfreich.

    Alles Gute

  • Es kann bestimmt für einige sehr hilfreich sein in einer Gemeinschaft zu lernen aber Buddha hat dies nicht als einzige Möglichkeit bezeichnet. Für andere hat er die Waldeinsamkeit oder eine Höhle als geeigneten Ort der Entwicklung genannt.

    Ich dachte er ist zu dem Entschluss gekommen dass diese Einsamkeit nicht das " richtige " sei ?

    Für mich wäre halt ein Vorteil auch grad wegen meiner sozialen Phobie dass ich dort auch neue Leute kennen lernen würde.

    Buddha wußte, daß Menschen unterschiedlich sind und letztlich lebt die gesamte Lehrtätigkeit des Buddha nur aus dem Gedanken, daß Menschen sich verändern können.


    Eine meiner Lieblingssutten ist das Lehrgedicht I.3. Das Nashorn (Khaggavisāna-Sutta)

    Es enthält beide Elemente, die Hoffnung, die Sehnsucht danach, andere Gleichgesinnte zu finden, mit denen man den Weg gemeinsam gehen kann wie die trotzig mutige Bereitschaft lieber allein zu wandern als in schlechter Gesellschaft :)


    Aber Du verbindest ja mit der Gemeinschaft auch noch andere Gedanken als eine gemeinsame Weiterentwicklung in der Lehre, und diese anderen Gedanken sind die Grundlage für die Zuflucht zur Gemeinschaft, zur Sangha.


    Ich wünsche Dir Erfolg bei der Suche :rainbow:

  • Ja das reicht aus! Das Problem ist wenn das ""Erwachen"" erscheint gibt es fast nur noch Menschen die mich nicht mehr verstehen. Wenn das geschieht braucht es Texte von Erwachten. Ich habe Koansammlungen gelesen und so langsam verstanden was mir geschehen war und das das was mir geschehen ist das ist was mich Helmut zum Menschen ohne Rang und Namen gemacht hat. Autoritäten waren ab da nur noch Schauspieler ihres festen Glaubens diese Personen zu sein, vergessen das sie Menschen sind.


    Mach weiter so und wenn Du Hilfe brauchst, das torlose Tor gibt sie dir ohne das Du verstehen musst. Der Mensch wird verstehen und die Persönlichkeit wird sich dagegen mit Argumentation wehren.

  • vielleicht hat Buddha auch Glück gehabt :)

    wenn man für sich allein täglich sitzt (also schon recht ernsthaft bei der Sache ist und das Ganze mehr wird als eine reine Entspannungsübung), dann wird automatisch ein Prozess angestoßen und Viele - wenn nicht die Meisten kommen irgendwann an einen Punkt, wo ein Lehrer mehr als empfehlenswert ist.


    Hauptproblem ist m.E. dass man auf sich allein gestellt manche Erfahrungen oder Entwicklungen fehlinterpretiert und u.U. vorschnell Schlüsse daraus zieht, die dazu führen können, dass man sich "verrennt". Ein erfahrener Lehrer kann da helfen, die eigenen Erfahrungen besser einzuordnen. Trotzdem muss man das Wesentliche natürlich selbst raus finden - aber warum sich nicht von jemandem beraten lassen, der den Weg kennt und schon Ähnliches durchschritten hat?


    Eine Gruppe, die man regelmäßig besucht ist auf jeden Fall auch eine große Stütze. Sie hilft auch dabei, die Übung in den Alltag kommen zu lassen, weil man eben in einer Gemeinschaft ist und nicht für sich allein an sich allein "herum doktort". Man hilft sich gegenseitig durch seine Anwesenheit und öffnet sich gemeinsam für das Leben. Das finde ich eine schöne Erfahrung.

    Als ich meine Gruppe gefunden habe, dachte ich zunächst, dass ich allein zu Hause leichter in die Sammlung komme, aber irgendwann hab ich fest gestellt, dass die Gruppe genau deswegen eine gute Stütze ist und es da viel zu lernen gibt, was man zu Hause nicht lernt.

  • Der Buddha hatte Lehrer. Er war von klein auf an religiös erzogen. Er hatte die besten Voraussetzungen für seine Entwicklung - ein besonderes Karma oder - wenn man so will - genug Leben hinter sich. Die Lehrer hat er verlassen, weil er immer wieder an eine Grenze stieß, deren Absolutheit er nicht anerkannte. Er "wusste", da muss es noch was anderes geben. Als er sich in die Einsamkeit zurückzog war das der härteste Versuch, an den Kern zu kommen. Er hatte dann jedoch eine herausragende Eingebung, die ihn diesen Un-Sinn beenden ließ. Das war die Einsicht in den "Weg der Mitte". Da seine damalige "Asketen-Sangha" ihn für abtrünnig hielt, verließ er sie, setzte sich unter den berühmten Baum und meditierte so lange, bis er Erleuchtung "fand" (so jedenfalls die Überlieferung). Diese Erleuchtung jedoch führte zunächst dazu, dass er sich überhaupt nicht in der Lage fühlte, anderen Menschen davon zu erzählen oder sie womöglich zu belehren. Wiederum eine Eingebung*) überzeugte ihn jedoch davon, dass es Menschen geben würde, die seine Erkenntnisse verstehen würde. Und so formulierte er sie in den vier edlen Wahrheiten und später in den achtfachen Pfad.


    Der Weg des Buddha zeigt jedoch, dass es erstens einer starken inneren Triebfeder bedarf, große Unerschütterlichkeit, unbegrenztes Vertrauen in das eigene Gefühl und ganz, ganz viel Mut, seinen Weg zur Not auch alleine zu gehen - egal was einem andere z.B. Asketen oder tunnelblickgewohnte Lehrer (die im Grunde nur Angst haben, was falsch zu machen) dazu zu sagen haben. Allerdings anhören würde ich mir alles. Denn ALLES ist lehrreich!

    Uff


    *) sollte die Überlieferung stimmen, dass Brahma ihm das zuflüsterte, so gibt es ja wohl doch einen Gott 8)

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Es ist eigentlich ganz einfach: Alle Menschen nur als Menschen sehe, allen Glauben aufgeben das da mehr ist als Mensch, hinnehmen das Menschen Glauben Personen, Persönlichkeiten zu sein. Die Glauben das Persönlichkeit Rang und Namen(Herkunft) das ist was sie ausmacht.

    Buddha hat was ganz einfaches erkannt. Es gibt keine Goldarschleute, alle sind wenn sie gesehen werden wie sie sind Menschen. Er hat ihnen die Kleider vom Leib gerissen die sie zu dem machen was sie glauben zu sein. Er hat geprüft ob da nicht wirklich doch ein Goldarsch ist. Er und ich haben noch nie einen gefunden. Alles nur kunstvolle Kleidung, ob nun die eines Bettler oder die eines Papstes, oder die gelbe, rote schwarze Robe, alle Standesgemäße Bekleidungen sind das verbergen das da keine Goldarsch ist Die Show die vermuten lässt das da doch ein Goldarsch ist. Den Glauben wecken das da nicht NUR ein Mensch ist.

    So und das hat dieser Von allen Kleidern befreite nun versucht zu lehren. Ganz schon hartnäckig.

    Witzig ist nur das es von Erfahren dieser Wahrheit, mit 10 Jahren, es noch viele Jahrzehnte dauerte bis diese Wahrheit erfahrenes Wissen war. Ich versuche das auch zu lehren nur es ist ohne Erfolg, die Kleidungen sind zu stark. Vor allem will keine ein Niemand sein unter so vielen Jemand. Er sieht an meinem Beispiel wie abwegig das ist.


    Meine mit 10 Jahren gemachte Entdeckung das da nur Menschen sind, keine Mutter, kein Vater, keine Brüder, keine Schwerter, keine Großeltern hätte vollkommen gereicht und weil ich nie vergessen habe das ich nicht Helmut bin, das Helmut nur eine Benennung ist für Dies, war es die einzige Wahrheit die letztlich zur vollkommen bewussten Befreiung geführt hat.

  • Ich verstehe nur Bahnhof ....sorry. Naja wahrscheinlich bin ich och im Kopf nicht so weit :)

  • Noreply hat ein bischen seine eigene Sprache, da muss man sich auch dran gewöhnen. Als ich als Mod angefangen habe, hielt ich ihn kurzzeitig für einen "Troll" weil ich ihn einfach nicht verstanden habe. Inzwischen lese ich da eine tiefe Erfahrung heraus, die in seiner ihm persönlich sehr eigenen Weise Ausdruck findet. ;)

  • Ich verstehe nur Bahnhof ....sorry. Naja wahrscheinlich bin ich och im Kopf nicht so weit :)

    Es ist ein Problem des Lesens mit gleichzeitigem Verstehen wollen. Kannst mir glauben, ich hab mit meinen Texten auch manchmal Probleme. Bis ich merke das ich verstehen will anstatt einfach zuzuhören. Les es einfach so alsob da jemand spricht und lass zu das deine Gedanken geweckt werden ohne das sie bewerten. Ich muss da auch oft machen mir einfach nur zuhören.

    Den Text hab ich heute Morgen geschrieben so gerade nach dem Aufstehen, einfach so fließen lassen mir zugehört und geschrieben.

    Ich glaube das meint: Je prachtvoller das Gewand, desto weniger fällt ein dreckiger Hintern auf.:idea:

    Ich meine es noch klarer, auch der Dreck, der verborgen ist, ist Bekleidung, verdeckt den Teil des Körpers auf dem er ist. Mit Mensch-körper meine ich nur den Körper ohne alle daran anhaftenden Bekleidungen, seien es Tattoos, Piercings oder auch Dreck, Kleidung jeder Art, Bartform, Frisur, selbst die Schminke ist Verkleidung des Menschen.

    Alle Verkleidungen die ich erkenne zeigen mir wie dieser Mensch seine Persönlichkeit sehen will oder wie er gesehen werden will.