Plum Village /Village de Pruniers

  • Hallo . Ich war vor 3 Jahren da in Frankreich in der Gemeinschaft. 1 Woche . Das war sehr eindrücklich. Und für mich gilt Plum Village als eine Vorbildsgemeinschaft im Rahmen des Buddhismus. Jedes Jahr schliessen sich neue Mönche an , ca 20 an der Zahl,und es ist sehr inspirierend und hat grossen Zulauf.

    Frage: War jemand von euch schon da? Was habt ihr zu berichten ?über den Ort von Tich Nath Hanh.:)

  • Guten Abend! Ich war im Jänner dort. Nach 13 Jahren im theravada wollte ich Plum village einmal erleben.

    In meinen ersten Jahren hatte ich nur 2 buddhistische Bücher zur Verfügung. Eines davon war von thich nath hanh (wie Siddhartha zum Buddha wurde). Ich habe es geliebt.

    Vieles war für mich fremd (zb Lieder singen, fehlende Hierarchie)

    Die Sangha war definitiv enger verbunden.

    Meiner Meinung nach geht es dort nicht um Befreiung wie im theravada. Man möchte einfach eine friedliche sangha und gesellschaft gründen /Formen /erhalten.

    Ich werde meiner Linie treu bleiben, aber ich würde die Tradition definitiv weiterempfehlen.

    Für Laien ist es ein sehr schöner Weg.

    Im Winter war es sehr schmutzig dort. Die Verpflegung war sehr einfach und gesund (vegan).

    In längeren retreats arbeitet man viel.

    Auch wenn man nur 2 Wochen bleibt, wird man sehr intensiv eingearbeitet. Im Vergleich zum theravada retreat hat man weniger Zeit für sich.

    Untertags wird viel geredet, am Abend herrscht Stille.

    Bücher und andere Artikel werden zweimal in der Woche (überteuert) verkauft.

    Es war ziemlich gut organisiert. Die Kommunikation erfolgte in französisch und Englisch.

    Deutsche Übersetzung war aber auch möglich.

    Es gibt ein paar charismatische Lehrer, daher wird Plum village auch nach dem Tod von thich nath hanh weiter existieren (wie lange ist fraglich).

    Geld ist ein ständiges Thema.

    Meiner Meinung nach wird zuviel und zu groß gebaut.

    Mfg Martin

  • Nach 6 Tagen nichts tun und Stille , hatte ich ein grosses Problem. Ich hielt das einfach nicht aus.


    - Nein ich habe das Gefühl dass dieser Ort der flourierendste ist in ganz Europa. Kein anderer Ort hat soviel Zulauf , und neue Mönche und Nonnen die hiinzukommen.

    Ich finde es schade dass wir keine funktionierende Sangha in der Schweiz haben. Keine Gemeinschaft in dem Stil.In der Grösse. Und in der Aktivität.

    Nein ich glaube die machen das Vorbildlich. darum haben die auch so grossen Erfolg.

  • Welche 'dieser Orte' kennst du denn noch in Europa?

    Ich hab einige besichtigt. Aber Plum Village ist herausragend.Meiner Meinung nach. Vorallem was den Gemeinschaftsaspekt betrifft.

    Ich glaub Tich Nath Hanh ,hat sich, im Gegensatz zu anderen Richtungen , an Europa und die Moderne angepasst .Er hat vieles verändert was vorhin nicht so war. Es ist ein moderner Buddhismus meiner Meinung nach.Das zieht viele Besucher an , und viele - die Mönch oder Nonne werden wollen, bei IHM.

    Was ich immer noch evt beanstandenswert finde ist: Das Männer und Frauen getrennt leben.

    Ich weiss nicht. Ob das nötig ist??

    Aber ansonsten:Finde ich: Das wichtigste ist die Gemeinschaft. Und wenn dass funktioniert - Dann funktioniert das Allerwichtigste.


    Auf jeden Fall ein hochinteressanter, pulsierender Ort.Mit Zukunft. (meiner Meinung nach)


    ---------

    2. Ich war mal in Nalanda. In Frankreich. Dass ist auch einigermassen gut. Doch was mir nicht gefällt ist: Dass man die tibetische Sprache lernen muss- wenn man da einsteigen wollte.

    Das ist ein unnötiges Hinderniss ,das der Vergangenheit zugehört. Bringt nichts.

    Das hat mich abgeschreckt.

    Aber es ist schön gemacht. Schöne Bauten.Viel Farbe.Ein schöner Buddharaum. Die Mönche sind auf jeden Fall gebildet. Wenn auch ein bisschen extrem.

    Ich lege mehr wert auf Gemeinschaft , als auf Theorie und Schriften.


    3.Ansonsten hat das durchaus einen Grund warum Plum Village so einen Zulauf hat , und andere fast überhaupt nicht. Angebot und Nachfrage .. das Gesetz der Wirtschaftlichkeit /

    des freien Marktes. Ich meine : Die Resultate sind zu sehen. Die Unterschiede auch.

    Gewisse Orte stagnieren. Und haben kein Wachstum. Somit auch keine Zukunft.Aber so ist nunmal die Natur der Sache.

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend! Ich war im Jänner

    Meiner Meinung nach geht es dort nicht um Befreiung wie im theravada. Man möchte einfach eine friedliche sangha und gesellschaft gründen /Formen /erhalten.

    Ich werde meiner Linie treu bleiben, aber ich würde die Tradition definitiv weiterempfehlen.

    Für Laien ist es ein sehr schöner Weg.

    In einigen alten Büchern von TNH merkt man noch seine ursprüngliche, sehr radikale und monastische Prägung. Aber irgendwo auf seinem Weg, kam er dann zu dem Schluss, dass die Laien, denen er sich gegenüber sah, meist nicht für seinen eigenen Weg geeignet waren. Und dass sie eher von innerer Zerrissenheit und seelischen Wunden geprägt sind und deswegen viel Zuspruch und Heilung und Frieden benötigen.


    An einigen Stellen sagt er das glaube ich explizit, ich versuche das mal wiederzugeben. Während die Leute in seiner Heimat aus einem Zustand egoistischer Selbstliebe herausgebracht und zur Entsagung gebracht werden

    müssen, sei im Westen diese Basis der Selbstliebe nicht vorhanden.

    Weswegen es erstmal um Heilung und Frieden gehen muss, bevor es um Entsagung und Befreiung gehen kann. So hatte ich das verstanden.

  • Zitat

    Während die Leute in seiner Heimat aus einem Zustand egoistischer Selbstliebe herausgebracht und zur Entsagung gebracht werden müssen, sei im Westen diese Basis der Selbstliebe nicht vorhanden.

    Weswegen es erstmal um Heilung und Frieden gehen muss, bevor es um Entsagung und Befreiung gehen kann. So hatte ich das verstanden.

    Grundsätzlich macht diese Aussage ja Sinn; würde aber bedeuten; das hier im Westen wohl wenige die Entsagung bzw. Befreiung schaffen aufgrund TNHs Behauptung: die vorgenannte Basis der Selbstliebe würde vielen fehlen.

    Ohne Basis der Selbstliebe kann man sich kaum vorstellen zum Beispiel Mitgefühl zu entwickeln.

    Und ob dies allein durch Zazen erreichbar ist?

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Während die Leute in seiner Heimat aus einem Zustand egoistischer Selbstliebe herausgebracht und zur Entsagung gebracht werden müssen, sei im Westen diese Basis der Selbstliebe nicht vorhanden.

    Weswegen es erstmal um Heilung und Frieden gehen muss, bevor es um Entsagung und Befreiung gehen kann. So hatte ich das verstanden.

    Grundsätzlich macht diese Aussage ja Sinn; würde aber bedeuten; das hier im Westen wohl wenige die Entsagung bzw. Befreiung schaffen aufgrund TNHs Behauptung: die vorgenannte Basis der Selbstliebe würde vielen fehlen.

    Ohne Basis der Selbstliebe kann man sich kaum vorstellen zum Beispiel Mitgefühl zu entwickeln.

    Und ob dies allein durch Zazen erreichbar ist?

    Der erste Punkt ist wohl der, dass die Zeit als TNH in den Westen kam und sein erstes Zentrum gründete ja 1971 war, also die Hochzeit der Hippiekultur und des Vietnamprotests. Von daher kann ich mir vorstellen, dass viele, die damals den Weg zu ihm fanden genau jene Revolluzzer, Blumenkinder und Politikfreaks waren, die man mit der Hippiebewegung verbindet - also Leute die zwar offen und beigeisterungsfähig waren - oft aber auch besonder verletztlich und und labil. Man darf ja nicht vergessen, dass TNH damals besonders für sein Eintreten gegen den Vietnamkrieg bekannt war und von der südvietnamesische Reierung deswegen zur "Persona non grata" erklärt worden war.


    Und TNH lehrte auch nicht vor allem Zazen sondern die Achtsamkeit in allem was man tut. Wobei sein Begriff von Achtsamkeit gegenüber dem buddhitishen Begriff von Sati hinausgeht und viel an Bedächtigkeit, Sanftmut und Friedfertigkeit in allen Handlungen einschliesst. TNH war dafür bekannt, dass er beschloss - gerade dann wenn es eilig war - alles noch ein Stück langsamer und bedächtiger und sanftmütiger zu machen.

  • Zitat

    Während die Leute in seiner Heimat aus einem Zustand egoistischer Selbstliebe herausgebracht und zur Entsagung gebracht werden müssen, sei im Westen diese Basis der Selbstliebe nicht vorhanden.

    Weswegen es erstmal um Heilung und Frieden gehen muss, bevor es um Entsagung und Befreiung gehen kann. So hatte ich das verstanden.

    Grundsätzlich macht diese Aussage ja Sinn; würde aber bedeuten; das hier im Westen wohl wenige die Entsagung bzw. Befreiung schaffen aufgrund TNHs Behauptung: die vorgenannte Basis der Selbstliebe würde vielen fehlen.

    Ohne Basis der Selbstliebe kann man sich kaum vorstellen zum Beispiel Mitgefühl zu entwickeln.

    Und ob dies allein durch Zazen erreichbar ist?

    Durch Zazen allein wahrscheinlich kaum, aber in Kombination mit einer Metta-Meditation, wobei man ja zunächst bei sich selbst anfängt, ist dies schon möglich. :)

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Meine Erfahrung: Mitgefühl lernt man durch Kultivieren von Mitgefühl. Ich kenne keine andere (indirekte) Methode.


    (Ich denke, in einem anderen Faden wurde vor ein paar Tagen geschrieben, dass sich Mitgefühl als Nebeneffekt auch durch Kultivierung von Achtsamkeit entwickeln lässt. Ich weiß aber nicht mehr, ob das Theorie oder Erfahrung war).


    Niemand , kannst Du Deine freche Zunge etwas erläutern? ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind

  • Grundsätzlich macht diese Aussage ja Sinn; würde aber bedeuten; das hier im Westen wohl wenige die Entsagung bzw. Befreiung schaffen aufgrund TNHs Behauptung: die vorgenannte Basis der Selbstliebe würde vielen fehlen.

    Ohne Basis der Selbstliebe kann man sich kaum vorstellen zum Beispiel Mitgefühl zu entwickeln.

    Und ob dies allein durch Zazen erreichbar ist?

    Durch Zazen allein wahrscheinlich kaum, aber in Kombination mit einer Metta-Meditation, wobei man ja zunächst bei sich selbst anfängt, ist dies schon möglich. :)

    Schwer zu sagen; gute Ergebnisse durch Zazen sehe und erlebe ich;

    :?eine zusätzliche Metta-Meditation wird das Ergebnis wohl nicht schmälern und man an Erfahrungen reicher.

    Thich Nhat Hanh empfiehlt in irgend einem seiner Bücher auch eine Meditation zur Selbstliebe. Damit ist ja nicht das Ego gemeint:)


    @ Niemand: wie begründest Du Deinen Einspruch?


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • (Ich denke, in einem anderen Faden wurde vor ein paar Tagen geschrieben, dass sich Mitgefühl als Nebeneffekt auch durch Kultivierung von Achtsamkeit entwickeln lässt. Ich weiß aber nicht mehr, ob das Theorie oder Erfahrung war).


    Liebe Grüße,

    Aravind

    Meine Frage wäre, ob man Mitgefühl durch achtsames handeln auch entwickelt, wenn die Selbstliebe total fehlt? Oder ob sich durch Zazen und achtsames handeln diese fehlende Selbstliebe von allein entwickelt?


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Durch achtsames Handeln achtest du ja auch auf dich, d.h., was dein Handeln bei dir bewirkt. Und bei anderen. Und so entwickelt sich Zuwendung und Freundlichkeit, somit liebende Güte (Metta) bezogen auf sich selbst und andere. Das ist dann die Umsetzung der Metta-Meditation im Alltag. :)

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Meine Frage wäre, ob man Mitgefühl durch achtsames handeln auch entwickelt, wenn die Selbstliebe total fehlt? Oder ob sich durch Zazen und achtsames handeln diese fehlende Selbstliebe von allein entwickelt?

    Ja genau! Ich merke gerade, ich habe ungenau formuliert:


    (Ich denke, in einem anderen Faden wurde vor ein paar Tagen geschrieben, dass sich Mitgefühl als Nebeneffekt auch durch Kultivierung von Achtsamkeit entwickeltentwickeln lässt. Ich weiß aber nicht mehr, ob das Theorie oder Erfahrung war).

  • wegen dem "Einspruch"...

    also ich meine, dass Mitgefühl quasi ein Nebenprodukt der Selbsterkenntnis ist und dass Zazen ausgezeichnet geeignet ist, wenn man sich kennen lernen will. Da mag es scheinbar Umwege geben und es kann zeitweise so aussehen, als wüde man eher kalt, anstatt mitfühlend, aber wenn man dran bleibt, dann entsteht auch aus Zazen alleine Mitgefühl (was Carneol ja angezweifelt hatte) - darum der Einspruch.

  • wegen dem "Einspruch"...

    also ich meine, dass Mitgefühl quasi ein Nebenprodukt der Selbsterkenntnis ist und dass Zazen ausgezeichnet geeignet ist, wenn man sich kennen lernen will. Da mag es scheinbar Umwege geben und es kann zeitweise so aussehen, als wüde man eher kalt, anstatt mitfühlend, aber wenn man dran bleibt, dann entsteht auch aus Zazen alleine Mitgefühl (was Carneol ja angezweifelt hatte) - darum der Einspruch.

    Ist das Deine eigene Erfahrung, oder Lehrtheorie? Das meine ich als aufrichtige Frage, nicht als Kritik, ich bin ja immer sehr praxisorientiert...

  • wegen dem "Einspruch"...

    also ich meine, dass Mitgefühl quasi ein Nebenprodukt der Selbsterkenntnis ist und dass Zazen ausgezeichnet geeignet ist, wenn man sich kennen lernen will. Da mag es scheinbar Umwege geben und es kann zeitweise so aussehen, als wüde man eher kalt, anstatt mitfühlend, aber wenn man dran bleibt, dann entsteht auch aus Zazen alleine Mitgefühl (was Carneol ja angezweifelt hatte) - darum der Einspruch.

    Ist das Deine eigene Erfahrung, oder Lehrtheorie? Das meine ich als aufrichtige Frage, nicht als Kritik, ich bin ja immer sehr praxisorientiert...

    das ist aus eigener Erfahrung geschrieben.

  • Im Zazen erlebe ich mich selbst eher weniger "persönlich" - also als Person; sondern ich erwische meine Gedanken "länger" in der Hinsicht, dass ich z.B. Überweisungen bei der Bank tätige; Wege von a nach b abfahre oder was ich koche oder renoviere meine Wohnung. Alles solche Sachen.

    Wenn ich mich über jemanden z.B. geärgert habe; nehme ich diese Emotion schneller beim Zazen wahr und lasse den Gedanken dann auch gleich los; also mit lernen ist da nicht viel bei mir - ausser persönliches gleich loszulassen. Darüber bin ich durchaus auch froh - aber ob es ausreicht?


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




    • Offizieller Beitrag

    Im Zazen erlebe ich mich selbst eher weniger "persönlich" - also als Person; sondern ich erwische meine Gedanken "länger" in der Hinsicht, dass ich z.B. Überweisungen bei der Bank tätige; Wege von a nach b abfahre oder was ich koche oder renoviere meine Wohnung. Alles solche Sachen.

    Wenn ich mich über jemanden z.B. geärgert habe; nehme ich diese Emotion schneller beim Zazen wahr und lasse den Gedanken dann auch gleich los; also mit lernen ist da nicht viel bei mir - ausser persönliches gleich loszulassen. Darüber bin ich durchaus auch froh - aber ob es ausreicht?


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Das ist jetzt wieder so ein Problem der Terminologie. Im Zen bedeutet ja "Zazen" gar nicht unbedingt sitzen, sondern bezeichnet die ganze Zenpraxis. Es wird als eine integrale Praxis gesehn, in der ganzen edle achtfache Pfad enthalten ist. Von daher macht es nicht so Sinn, das anderen Sachen entgegenzuhalten. Das kann man nur, wenn man so eine Terminologie hat, wo das getrennt ist. Und man z.B eine "Sitzmeditation" von einer "Mettameditation" oder einer "Achtsamkeitmeditation" abgrenzen will. Aber "Zazen" ist quasi schon der Name für die ganze "Backmischung". Mit diesem Sprachgebrauch kann man viele Missverständnisse produzieren. Der Zennie spricht von "Nur-Sitzen" als Pfad zur Befreiung und der Thervadin kratzt sich am Kopf, als hätte ihm jemand ein Backrezept nur mit Zucker vorgeschlagen.

  • Im Zen bedeutet ja "Zazen" gar nicht unbedingt sitzen, sondern bezeichnet die ganze Zenpraxis.

    Gut, dann ersetze ich das Wort Zazen mal durch meditieren.:)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Hallo ihr Lieben.

    Ist das Deine eigene Erfahrung, oder Lehrtheorie? Das meine ich als aufrichtige Frage, nicht als Kritik, ich bin ja immer sehr praxisorientiert...

    das ist aus eigener Erfahrung geschrieben.


    Mitgefühl und liebende Güte (Metta) gehören ja zu den 4 Brahmavihara.


    Vielleicht ist es manchmal ganz gut diese 4 auch als sich gegenseitig unterstützend und ausgleichend zu sehen.


    Und dieses Kalte oder Kühle entspricht dann vielleicht dem Gleichmut. Und hat genauso seinen Platz und seine Wichtigkeit.

    Mitfreude wäre noch als 4. zu nennen.


    Gleichmut würde vielleicht verhindern, dass aus liebender Güte Begierde/Gier wird, dass aus Mitgefühl Sentimentalität wird und dass aus Mitfreude Überheblichkeit wird.


    Genauso haben die anderen Brahmavihara aber auch Einfluß auf den Gleichmut und so verhindert Mitfreude vielleicht, dass Gleichmut zu ernst und düster wird, Mitgefühl, dass Gleichmut zu starr und unbeweglich/unflexibel wird und liebende Güte, dass Gleichmut zu subtiler Ablehnung wird, wie zum Beispiel Gleichgültigkeit im negativen Sinn.


    Darin kann man vielleicht auch schon etwas die gegenseitige Bedingtheit der Dinge oder Erscheinungen erahnen.


    So gesehen kann ich die Erfahrung von Niemand schon nachvollziehen.


    Nur mal als ein paar Gedanken dazu. Und alles nur (m)eine Meinung.


    Liebe Grüße

  • Im Zen bedeutet ja "Zazen" gar nicht unbedingt sitzen, sondern bezeichnet die ganze Zenpraxis.

    Gut, dann ersetze ich das Wort Zazen mal durch meditieren.:)

    Selbst dies ist nur ein kleiner Teil der Übung. Etwas "bewusst" Getanes.

    Wenn man es schafft, dies Alles auf das gesamte Dasein zu erweitern, auf jeden Moment Deines Lebens kann es einigermaßen hingehen.



    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Ist das Deine eigene Erfahrung, oder Lehrtheorie? Das meine ich als aufrichtige Frage, nicht als Kritik, ich bin ja immer sehr praxisorientiert...

    das ist aus eigener Erfahrung geschrieben.

    Cool!


    Dankeschön, Aravind.

  • Sehr gerne lieber Aravind. :)


    Geht mir auch oft so, bei vielen anderen Themen.

    Irgendwie scheint alles mit allem verbunden zu sein und miteinander zu tun zu haben.


    Liebe Grüße