Was hindert einen Menschen daran, im Augenblick anzukommen?

  • was ist es denn ganz grundsätzlich?

    Wollen wir einfach in Wahrheit gar nicht und bilden uns nur ein wir würden wollen, weil wir im Prinzip nicht wissen was wir genau wollen sollen oder nicht wollen sollen?

    Der höchste Weg ist doch angeblich nicht schwer, also vielleicht eher zu einfach...


    bitte wenn möglich mit eigenen Worten Stellung nehmen und nicht bloß schlaue Zen-Sprüche/Zitate hin knallen. Einfach mal drauf los spinnen...

  • Ich vermute unsere Emotionen verhindern gerne mal im Augenblick anzukommen - zumal diese noch vor einem Gedanken auftauchen und uns versuchen zu lenken . . .


    https://www.wissen.de/im-gespr…die-emotionen-da/page/0/1

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • ER wird gehindert weil ihm nicht bewusst wird das er immer im Augenblick ist. Wird es ihm dauerhaft bewusst kann er sein wie er ist und immer aus dem Augenblick raus sein. Er weiß das er nur mit seinem sich Gedanken Machen nicht im Augenblick ist.

    Ich bin ich. Für Dich der den Du haben willst oder der den ich Dir zeige.

  • Zitat


    Was hindert einen Menschen daran, im Augenblick anzukommen?


    Wir sind immer im Augenblick, Niemand. Und wir sind nie im Augenblick.


    Hoffnung und Angst.

    Hoffnung darauf, dass morgen die Welt so sein möge, wie ich sie gern hätte.

    Angst davor, dass es morgen nicht so ist.

    Wann, wenn nicht in diesem Augenblick hat du Hoffnung und Angst, Andreas?


    Ich vermute unsere Emotionen verhindern gerne mal im Augenblick anzukommen

    Wann, wenn nicht in diesem Augenblick hat du Emotionen, Schneelöwin?


    Wir sind dieser Augenblick. Da ist letztlich niemand der irgendwo ist. Einfach nur Augenblick sein. Die Vorstellung, jemand zu sein ist das größte Hindernis und das größte Geschenk. Kommt darauf an, was wir daraus machen. :)

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • was ist es denn ganz grundsätzlich?


    dass es so viele wichtige Dinge gibt, die wir entweder tun müssen oder zumindest darüber nachdenken, wann wir sie tun werden und, warum wir sie nicht getan haben.

  • Wir sind immer im Augenblick, Niemand. Und wir sind nie im Augenblick.

    Also mit anderen Worten: Unwissenheit schützt nicht vor Wahrhaftigkeit, aber wieso klammern wir uns immer wieder an die Unwissenheit, selbst wenn sie mal nicht da war?

    Wird es ihm dauerhaft bewusst kann er sein wie er ist und immer aus dem Augenblick raus sein.

    wirklich "immer"? Dann ist der Rest nur ein Unfall, oder braucht es den Rest um wirklich dem Augenblick gerecht zu werden, weil jede Art von Sicherheit immer wieder verloren gehen muss?

    Hoffnung darauf, dass morgen die Welt so sein möge, wie ich sie gern hätte.

    Angst davor, dass es morgen nicht so ist.


    Dann siegt immer die Angst.

    kann vielleicht am Ende nur beides gemeinsam gelassen werden?

  • Ja, jede Art von Sicherheit muss verloren gehen, vorüber ziehen können.

    Jede Art von Wahrheit muss als nicht Wirklichkeit, es ist nicht so wie die Wahrheit es ausdrückt, vorbei ziehen können.

  • Ich denke auch durch die tägliche Routine verlieren wir unser "Ankommen"; weil diese unsere "totale" Aufmerksamkeit nicht mehr benötigt.

    Wenn man alles etwas umändern würde; angefangen mit z.B. einem anderen System die Zähne putzen; unser Essen anders herrichten, einen anderen Weg zur Arbeit fahren u.s.w. dann wird automatisch unsere Aufmerksamkeit mehr geschärft.

    Zengeist - Anfängergeist:)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Also mit anderen Worten: Unwissenheit schützt nicht vor Wahrhaftigkeit, aber wieso klammern wir uns immer wieder an die Unwissenheit, selbst wenn sie mal nicht da war?

    Die Vorstellung, jemand zu sein ist das größte Hindernis und das größte Geschenk. Kommt darauf an, was wir daraus machen.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Die Hoffnung, das etwas lieben, der Glaube an den Sonnenaufgang morgen.

    Das sehe ich anders.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Die Hoffnung, das etwas lieben, der Glaube an den Sonnenaufgang morgen.

    Der Glaube an den Sonnenaufgang morgen - ja stimmt, ein Hindernis. Ich meine es wahrscheinlich ganz anders als Du, aber trotzdem.


    Der Sonnenaufgang, den ich morgen erleben kann - dieses Glücksspiel wird immer ungünstiger für mich. Mit jedem Tag, den ich erleben darf. :grinsen:

    Und im Moment freue ich mich sehr über jeden neuen Tag. Es wird Frühling, die Veränderungen in der Natur - toll 8).


    Aber im Moment ankommen? Ich lebe jetzt und nicht morgen.


    Ich glaube (hoffe, vertraue) auf einen Sonnenaufgang morgen, den ich erleben darf. Es sollte nicht zu sehr von jetzt ablenken.

  • Niemand

    Vielleicht doch noch ein Zitat.:D


    Zitat

    Wenn du an den Dingen nicht hängst, wird die treibende Welt vergehen.

    Nichts bleibt übrig, leeres Nichts? Das heißt: ein lebender Buddha


    Bankei

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • was ist es denn ganz grundsätzlich?

    Wollen wir einfach in Wahrheit gar nicht und bilden uns nur ein wir würden wollen, weil wir im Prinzip nicht wissen was wir genau wollen sollen oder nicht wollen sollen?

    Der höchste Weg ist doch angeblich nicht schwer, also vielleicht eher zu einfach...

    Im Anfänger-Geist gibt es keinen Gedanken. Ist auch ein Zitat, das es sogar auf die Titelseite geschafft hatte un da auch wieder ziemlich missverstanden wurde.


    Deine Frage: was hindert einen Menschen daran, im Augenblick anzukommen? dies ist der Gedanke, der dich hindert, weil er dich vom Augenblick trennt. Lass also diesen und andere Gedanken einfach los und bleib im Augenblick einfach so. Genau das meint auch der Satz vom höchsten Weg. Er sit nicht schwer, weil es kein Abwägen da gibt, kein Gedanke ist da. Der höchste Weg füllt alles aus, wo soll da noch ein Gedanke sich dazwischen quetschen?

  • Hier gibts ein paar, die einfach nicht über eine Frage reden wollen, bzw. einen gemeinsamen Gedankenprozess entstehen lassen wollen.

    Es wird dann vom Ende her argumentiert und obwohl die Aussagen richtig sein mögen, würgen sie doch nur den Prozess ab.

  • Hier gibts ein paar, die einfach nicht über eine Frage reden wollen, bzw. einen gemeinsamen Gedankenprozess entstehen lassen wollen.

    Es wird dann vom Ende her argumentiert und obwohl die Aussagen richtig sein mögen, würgen sie doch nur den Prozess ab.

    Machst Du ja auch nicht, oder hat deine Klage was mit deinem Thema zu tun?

  • Also mit anderen Worten: Unwissenheit schützt nicht vor Wahrhaftigkeit, aber wieso klammern wir uns immer wieder an die Unwissenheit, selbst wenn sie mal nicht da war?

    Nicht-spirituelle Antwort: Weil das als Menschen unser Grundprogramm und gleichzeitig unser Erfolgsprogramm ist. Als Kleinstkind ist Stabilität das wichtigste überhaupt. Wenn Dich nicht verlässlich jemand füttert, beschützt und versorgt, dann war's das.


    Als Mensch in der Natur bietet die Fähigkeit, den jetzigen Augenblick zum Lernen aus der Vergangenheit und zur Planung der Zukunft zu verwenden, einen riesigen Vorteil. Angst und Anhaftung erleben wir als Erwachsene oft negativ, aber sie lassen uns auch wachsen. Was nicht dagegen spricht, sie irgendwann loszulassen. Wir leben ja nicht mehr im Dschungel...


    Augenblick gerecht zu werden, weil jede Art von Sicherheit immer wieder verloren gehen muss?

    kann vielleicht am Ende nur beides gemeinsam gelassen werden?

    Bestimmt; Angst und Anhaftung sind zwei Seiten derselben Medaille. Wenn man tiefer guckt, sind die Beiden wahrscheinlich ununterscheidbar.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • was ist es denn ganz grundsätzlich?

    Wollen wir einfach in Wahrheit gar nicht und bilden uns nur ein wir würden wollen, weil wir im Prinzip nicht wissen was wir genau wollen sollen oder nicht wollen sollen?

    Der höchste Weg ist doch angeblich nicht schwer, also vielleicht eher zu einfach...

    Lieber Bosal "Niemand"!


    In der chinesischen Teetasse, in der sich das Wasser für das Tablettenschlucken befindet, ist im Deckel ein Löchlein. Damit bei eingefülltem Heißwasser der Dampf abziehen kann. Nehm ich an. Weiß der Geier! Eines schönen Tages hebe ich den Deckel ab und eine Fliege befindet sich darin. Sie muß sich sehr sehr klein gemacht haben, um durch das Loch zu schlüfen. Das Innere der Tasse muß für das Insekt sooo interessant gewesen sein, daß sie sich dazu hinreißen ließ. Was erwartete sie nun in der Tasse? Enge, Finsternis und die Möglichkeit des Ertrinkens.

    Wir Zen-Übenden setzen uns in Zazen, ertragen alle Schmerzen dieser Welt, um in den vollen Lotossitz zu kommen und lauschen andächtig den Worten der ahnungslosen Alt-Übenden. Auf der Suche nach dem gegenwärtIgen Augenblick. Wir träumen vom Schlaraffenland, in dem uns die gebratenen veganen Tauben in den Mund fliegen. Dabei ist es wirklich derart simpel: Sitze in Zazen und mach mal nix, gar nix. Falls dir es langweilig wird, spüre dein Atem nach.


    Auf bald.

    Dae Kyong

  • Hier gibts ein paar, die einfach nicht über eine Frage reden wollen

    :?

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti