Bisher glaubte ich dass die Definition von Mitgefühl, welche in diesem Video gegeben wird die "normale" Buddhistische Auffassung sei. Aber in letzter Zeit habe ich den Eindruck dass das eher ungewöhnlich ist. Weil dort Leerheit gegenüber gewöhnlichem Mitgefühl sehr vorgezogen wird. Mit gewöhnlichem Mitgefühl meine ich wenn man z. B. der älteren Nachbarin die Einkaufstaschen trägt und sich dabei keine Gedanken macht, ob man in dualem oder non-dualem Geisteszustand ist. Man ist eben einfach grad bei einer Mitgefühlsübung. "Doing good" wird in diesem Video finde ich ziemlich abgewertet. Er sagt man soll jetzt nicht grad schlechtes tun aber...
allerdings kannte ich mehrere Jahre nur das nachfolgende Video. Dort interpretiert Dzongsar Khyense Rinpoche die gleiche stelle im Madhyamakavatara. Ich finde er stellt es dort noch radikaler da, durch den Satz: "The victims of your compassion."
Nun habe ich den Eindruck, dass doch viele heutige Meister sagen, man soll ganz einfach Mitgefühl üben. Also ganz schlicht gute Taten tun. Ein guter Mensch sein. Vielleicht ist Chandrakirti unter den alten Meistern schon eine Ausnahme in der Darstellung von Mitgefühl und Leerheit?