Alles anzeigenIch meine, dass du Sherab Yönten das hier richtig siehst. Mitgefühl stellt sich von selbst ein wenn man absolutes Bodhichitta realisiert. Da es ja keine Trennung mehr gibt zwischen "mir" und "jemand anderem". Daher wird Mitgefühl in den Belehrungen zum absoluten Bodhichitta nicht genannt. Eine Weisheit ohne Mitgefühl kann gar nicht entstehen. Das wäre dann nur Kopf-Wissen zum Thema Leerheit. Daran würde man es auch merken, dass man "im Kopf steckt"-wenn eben das Mitgefühl nicht wächst.
Im Lojong Geistestraining heißen die Slogans unter dem Stichwort: Absolutes Bodhichitta:
Zitat
-Betrachte alle Erscheinungen als Traum
-Untersuche die ungeborene Natur des Geistes
-Befreie dich sogar vom Gegenmittel und löse dich von den Erfahrungen der Meditation
-Betrachte nach der Meditation alles als Illusion
-Verweile in der Natur von Alaya, der wahren Natur des Geistes
dann kommt die Überschrift: Relatives Bodhichitta, beginnend mit Tonglen und der Nachmeditation dafür
ZitatAbsolutes Bodhicitta ist die Erkenntnis der Leerheit in Verbindung mit einem mitfühlendem Herz. Erkennt man, dass die Erkenntnis von Leerheit vom Mitgefühl untrennbar ist, dann ist dies die Realisation des Herzens eines Bodhisattvas.
Aus "Der große Augenblick: das wilde Erwachen zur wahren Natur des Geistes" von Dzogchen Ponlop Rinpoche. Leerheit und Mitgefühl ist untrennbar, aber dass es dasselbe ist würde ich nicht sagen.
Tsoknyi Rinpoche z.b. spricht in "furchtlose Einfachheit" von Belehrungen für den Kopf und Belehrungen fürs Herz und warnt davor eins davon zu vernachlässigen. Wäre es gleich würde es ja reichen nur zu versuchen Leerheit zu verwirklichen und Mitgefühl außen vor zu lassen. Die Betonung liegt aber auf beidem.