Sternstunde Philosophie: "Alle meditieren. Wer verändert die Welt?"

  • Sternstunde Philosophie: "Alle meditieren. Wer verändert die Welt?"

    Zitat

    Barbara Bleisch fragt den Neuropsychologen Richard Davidson: Lässt sich mit Meditation wirklich die Welt verbessern, oder verlagern wir gesellschaftliche Probleme einfach auf die individuelle Ebene, indem wir auf Selbstoptimierung setzen?

    In einem zweiten Teil der Sendung kritisiert der renommierte Historiker Theodore Zeldin aus Oxford die Meditation als Tranquilizer, der uns ruhigstellt, anstatt neugierig auf die Welt zu machen. Statt Meditation empfiehlt er das tiefe Gespräch; statt der Konzentration auf das eigene Leben den Fokus auf die Probleme der Menschheit. Denn letztlich gehe es nicht darum, gelassen zu bleiben, sondern neugierig und lebendig. Doch schliesst das eine das andere aus?


    Link zur SRF Kultur-Seite mit weiteren Informationen zur Sendung: Meditation in der Kritik - Macht uns Meditation zu Egoisten? - Kultur - SRF


    Link zur kompletten Sendung bei YouTube:

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Vielen Dank für das Video.

    Zugegebenermaßen war ich zunächst sehr kritisch, was den Kritiker Theodore Zeldin betrifft.

    Selten bin ich jedoch so positiv überrascht worden, dass jemand so charmant seinen Blickwinkel darlegt, so dass ich ihm geradezu fasziniert zugehört habe.:):rose::like:


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Charmant durchaus.

    Aber inhaltlich ist doch fast jeder Satz Unsinn. Das klingt sehr nach alten Rechnungen. Er, der ehrenwerte Oxford-Professor, und diese jungen Harvard-Nichtsnutze, die zu viel Aufmerksamkeit bekommen (eine Einstellung, die damals wohl viele etablierten Professoren teilten). Und selbst noch nach 50 Jahren hören die Reporter, "die Sklaven dieser neuen Therapie", immer noch auf diese Cambridge-Hippies.


    Am drolligsten fand ich die Behauptung, die Meditation des Frühbuddhismus wäre heute, nach 50 (!) Jahren, nicht mehr passend, wegen Dienstleistungsgesellschaft.


    Dabei ist das doch so ein wichtiges Thema: Wo stehen wir mit unserer Praxis in Bezug zur "echten" Welt.


    Liebe Grüße, Aravind


    PS: ich habe mit Davidson gar nichts am Hut. Vielleicht machen seine Aussagen Sinn für "Meditation, wie sie Davidson lehrt" .

  • Seit wann ist Meditation dazu da, die Welt zu verbessern?

    Seit wann ist Meditation eine Form der Selbstoptimierung?

    Seit wann reden Historiker über Meditation?

    Was soll das sein: die Menschheit?


    Lauter bunte Seifenblasen, die an der Realität vorbeiplatzen ...


    Ein Jammer ist es, wie kluge Menschen nur die eigenen Fantasien sehen & darüber reden wollen.

    Ein Jammer ist es, dass andere Solches ernst nehmen :sick:



    :sunny::rainbow:

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Barbara Bleisch fragt den Neuropsychologen Richard Davidson: Lässt sich mit Meditation wirklich die Welt verbessern, oder verlagern wir gesellschaftliche Probleme einfach auf die individuelle Ebene, indem wir auf Selbstoptimierung setzen?

    Auch wenn dieser Thread schon etwas älter ist, möchte ich noch kurz etwas dazu sagen:


    Ich glaube, der Punkt ist, daß buddhistische Meditationen in einen Topf mit Selbstoptimierungs-Übungen in einen Topf geworfen werden. Ich habe nichts gegen Selbstoptimierer, sie müssen ja selbst den Stress aushalten, den das ständige Streben nach Perfektion auslöst. Ich lege mich stattdessen lieber in die Sonne :) Aber buddhistische Meditationen haben mit Selbstoptimierung und Weltverbesserung nun mal gar nichts zu tun, wenngleich auch ein paar angenehme Nebenwirkungen zu verzeichnen sind wie z.B. erhöhte Konzentrationsfähigkeit oder mit starken Gefühlen etwas leichter umgehen zu können und Ähnliches.


    Der Fehler bei Fragestellungen wie "Meditieren oder sich in der Welt engagieren, etc" liegt immer wieder darin, daß alle Meditationsarten über einen Kamm geschoren werden und nicht deren sehr unterschiedlicher Sinn und Zweck gesehen wird.


    Übrigens kenne ich gar keinen, der nur zur Selbstoptimierung meditiert, die meisten haben doch wohl irgendeinen religiösen Hintergrund.