Darf ich glücklich und traurig sein wenn ich kein Ich (Ego)mehr habe.

  • Naja mir ist halt jetzt z.B. noch nicht klar, wenn das Gefühl zuerst da ist, ob dann nicht ein Gedanke ein Richtungsgeber ist, dass dieses Gefühl sich so schnell wie möglich auflöst - auch wenn der Gedanke nur lautet (Du! Gefühl! ich beachte Dich garnicht!)

    Natürlich bedeutet, was ich geschrieben habe nicht, daß es nicht

    auch Gedanken vor einem Gefühl geben kann und in der Tat hast

    du recht wenn du glaubst das Gedanken die Dauer von manchen

    Gefühlen u.U. beeinflussen können.

    danke, accinca, es geht mir mehr ums verstehen und weniger ums recht haben:);)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Ja, so mache ich es teilweise auch, die imaginäre "Bühnenshow" habe ich irgendwo auch schon mal hier eingestellt; merke aber, dass die Bearbeitung der Gefühle, durch heilsame Gedankengänge schneller verfliegen - als wenn ich in den Aushalte-Modus gehe.

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Zitat

    Ich habe das Gefühl, ich kann dem nicht gerecht werden, denn ich will auch mal


    • laut und zornig sein
    • total verknallt
    • zupackend und erfolgsorientiert
    • einen über den Durst trinken
    • einen lahmen Sonntag vor der Glotze abhängen
    • ich bin zwar Vegetarierin, aber ab und zu Fleisch essen
    • blöd und aggressiv sein (natürlich ohne körperliche Gewalt)

    Ich will einfach auch Mensch sein, mit allen Fehlern und allem, was uns die irdische Welt zu bieten hat.

    Bei mir kam irgendwann der Zeitpunkt an dem ich keine Energie mehr hatte. Nichts hat geholfen. Ich bin hundert Mal aufgestanden und wieder hingefallen. Irgendwann war es klar, dass ich für noch einmal hundertmal aufstehen nicht mehr die Kraft habe. Gut, bald ist Urlaub, dann komme ich erholt mit frischer Energie zurück. Kam aber nicht so. Beim nächsten Urlaub war es das Gleiche. Erholung hat nur Meditation gebracht. Das war das Einzigste was für meinen Kopf Erholung und Urlaub gebracht hat. Viele Lehren von Buddha waren ebenfalls hilfreich.


    Irgendwann kommt der Punkt, an dem man sieht, dass die Methoden von früher nicht mehr gehen. Dann muss man neue Wege suchen. Die Lehren Buddhas sind ein Weg. Für mich war es ein guter Weg. Hier muss jeder selbst schauen, was ihr/ihm gut tut.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn

    Einmal editiert, zuletzt von Anandasa ()

  • Ja, genau, das schließt sich ja nicht aus. Die Gedanken, die "Extrazuwendung" brauchen, melden sich dann schon. In der Regel muss man da nicht suchen... ;)


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hier ein Beitrag über Gefühle den ich hier schon einmal wonders geschieben habe:


    Zitat

    Ich bin der Meinung, dass Meditation(im tibetischen Shine/Samatha) hilft beim Umgang mit Wut. Durch die Meditation übt man seine Gedanken wahrzunehmen, und dann auf das Meditationsobjekt zurück zu kehren. Man übt also ein Loslassen von Gedanken. Durch die Übung des Wahrnehmens wann und wie Gedanken in einem entstehen wird es möglich, das auch bei Gefühlen wahrzunehmen, wenn sie entstehen. Und als folge dessen wird auch ein loslassen des Gefühls möglich.

    Wenn ich das an einem konkreten Beispiel beschreiben will:

    Ein Arbeitskollege kommt zu mir ins Büro und motzt mich an. Ich bemerke wie in mir eine Wutreaktion auf sein anmotzen im Entstehen ist. Dann bemerke ich dass sein Motzen tatsächlich ein Verhalten von mir anspricht, wo ich aus Faulheit etwas noch nicht gemacht habe, ich hake das als Konstruktive Kritik ab, wo ich selbst Handlungsbedarf habe etwas zu tun. Gleichzeitig bemerke ich, dass der Kollege seinen eigenen Film fährt, also gerade aus einer Situation kommt , die ihn ärgerlich gemacht hat( er wurde gerade von seinem Vorgesetzten zurechtgewiesen) , die garnichts mit mir zu tun hat. Ich schaue wieder auf das aufsteigende Gefühl der Wut in mir, das ich ja gerade von einer halben Sekund noch in mir gespührt habe, und bemerke dass ich garnicht mehr voll in diesem Gefühl drinnen bin, es stellt sich mir als Möglichkeit da, die ich ergreifen kann, aber nicht ergreifen muss. Ich kann nun zurückmotzen und in die Wut reingehen, oder ich kann anders reagieren. Ich weiss nicht mehr was ich in der Situation damals dem Kollegen erwiederte, aber ich weiss noch das es zur Kategorie anders reagieren gehöhrte, und ich daraufhin in mir bemerkt habe, dass die Wut dann vollkommen verschwunden war. Das alles fühlte sich für mich nicht so an als hätte ich die Wut unterdrückt um "nett" zu sein, sondern so als ob durch meine Wahl sie nicht zu ergreifen, das mit dem Gefühl passiert ist, was in der Shinemeditation mit Gedanken passiert die man ziehen läßt. Es fühlte sich so an als ob dieses Gefühl der Wut, dass im Entstehen war, garnicht richtig Entstanden ist, sondern sich in einer frühen Phase einfach aufgelöst hat.


    Dieses Betrachten der eigenen Gefühle im Alltag halte ich für sehr interesant und ist etwas das ich weiter üben will.


    Der oben beschriebene Vorgang ging sehr schnell, das hat alles nichtmal eine Sekunde gedauert.


    Ich glaube man darf alle Gefühle haben die man so bekommt. Ich denke allerdings das es einem die Praxis ermöglicht, immer mehr mit den Gefühlen anders umzugehen. Ich kann mir zB vorstellen, dass ein Choleriker durch jahrelange Meditation zu einem Punkt kommen kann, andem er keine cholerischen Wutanfälle mehr bekommt, weil er die sich gerade im entstehen befindlichen Gefühle erkennt und sich dann eben nicht mit ihnen identifieziert, sie also nicht aufnimmt sondern wie einen Gedanken einfach weiterziehen läßt.

  • weil er die sich gerade im entstehen befindlichen Gefühle erkennt und

    sich dann eben nicht mit ihnen identifiziert, sie also nicht aufnimmt

    sondern wie einen Gedanken einfach weiterziehen läßt.

    Bei so unbedeutenden Gedanken wie sie vielfach aufkommen

    kann man das ruhig mal machen. Ich weiß nur nicht wohin die

    Ziehen wenn sie weiter ziehen. Deswegen sollte man sie vielleicht

    besser einfach vermeiden und den Geist davor hüten und ihn mit

    sinnvollem Beobachten beschäftigen oder ihn beruhigen.

  •  

    Der oben beschriebene Vorgang ging sehr schnell, das hat alles nichtmal eine Sekunde gedauert.


    Ich glaube man darf alle Gefühle haben die man so bekommt. Ich denke allerdings das es einem die Praxis ermöglicht, immer mehr mit den Gefühlen anders umzugehen. Ich kann mir zB vorstellen, dass ein Choleriker durch jahrelange Meditation zu einem Punkt kommen kann, andem er keine cholerischen Wutanfälle mehr bekommt, weil er die sich gerade im entstehen befindlichen Gefühle erkennt und sich dann eben nicht mit ihnen identifieziert, sie also nicht aufnimmt sondern wie einen Gedanken einfach weiterziehen läßt.

    Ich hab erfahren das es Empfinden gibt, zum Beispiel ein Angriff auf mich. Mein Ich nimmt die Empfindung auf und baut daraus ein Gefühl, denn identifizieren kann ich mich nur mit Gefühlen, wenn ich dieses Empfinden benannt, eingeordnet habe wird es ein Gefühl, Ich fühle, dies und das.

    Wenn mein Ich angegriffen wird in seiner Struktur dann macht es dieses Gefühl zu einer Emotion, durch die starke Ichbin dies und das Struktur. Ein Spruch trifft mich und Wut steigt auf und eine Reaktion meinerseits erfolgt. Ich bin sicher das die Wut berechtigt ist und erkenne nicht mehr das ich sie so konstruiert habe das sie mich, Mein Ichbin sein, schützt ohne das ich sie erst rufen muss wie früher.


    Meine Art damit umzugehen ist nicht so buddhistisch durchzogen wie es scheint. Da bin ich selber draufgekommen. Ich hab mir eine Pause geschaffen des Nichtnachdenken. Diese Pause reichte aus um zu entscheiden ob ich mich mit dem Gefühl identifizieren will oder nicht. Die Wut steigt auf doch ich entscheide jetzt ob ich sie zulassen will oder nicht. Ich bin wieder Herr meiner Gefühle! Herr meines Empfindens zu werden hab ich aufgegeben, denn das Empfinden ist Vorstellungslos, das Bewusstsein des Körpers und fordert eine Nachdenkenlose Handlung. Wenn Feuer im Saal ist hat Panik keinen Sinn, aber handeln so wie dieser Körper handeln kann schafft die Panik des Ichbin ab und ich kann so handeln das ichbin nicht leiden muss.


    Der Weg ist nicht sich nicht mit Gefühlen zu identifizieren, das brauch ich nicht, denn sie sind mein Ichsein, doch dieses Ichbinsein muss lernen zu entscheiden ob die Emotion zugelassen wird oder nicht. Hat übrigens nichts mit den Programmen des Leidverminderns zu tun, sondern mit dem klaren erkennen was getan wird. Hat damit zu tun ob ich jemanden Leid zufügen muss oder nicht.


    Ich bin befreit von den Gelübten die mich fesselten, weil sie mir oft ein handeln verschreiben das in der Lage in der ich bin nicht angemessen ist, irgendein Ideal von jemanden der mich führen will weil er Vorteile davon hat. Also Gelübte halten ist auch nur ein Gefühl konstruieren mit dem ich mich identifizieren kann um damit eine Emotion loszulassen. Der mittlere Weg ist die Pause in der ich nicht Nachdenke um nachher Nachdenken zu können, eben nach der Pause eine Handlung zulassen die gewollt angemessen erscheint, ohne Gefühl, ohne Emotion meinerseits.


    Das da eine Emotion ist glaubt der andere, soll er ja auch. Er soll gewollt und vollbewusst erfahren das da von mir eine Emotion kommt, doch ich bin im leeren Raum. Heute erhöht ein Wutanfall nichtmal meinen Blutdruck, weil es da keine Identifikation gibt, jetzt Bin Ich wütend, fühle ich nicht. Doch die Energien die ein Wutanfall erzeugen kann, weiß ich, kann ich wunderbar gebrauchen wenn es mal stressig bei der Arbeit wird, ist aber dann mein eigener Treibstoff und alle fragen sich wie schafft der das alles. Sie wissen nicht das ich wütend bin.

  • Ich gehe da noch einen Schritt weiter und kann negative Gefühle in positive Uwandeln ;)

    LG :sunny:

  • Ich gehe da noch einen Schritt weiter und kann negative Gefühle in positive Uwandeln ;)

    LG :sunny:

    Hallo Citröen,

    das ist vielleicht manchmal nützlich (aber keinesfalls einen Schritt weiter), jedoch denke ich - aus Erfahrung -, dass es besser ist, sie überhaupt erst mal zu analysieren, zu erkennen, zu durchschauen, damit ich nicht vor lauter Arbeit an der Umwandlung ermüde und irgendwann mutlos werde, weil es so viele sind und so endlos scheint. Sie zu erkennen, so wie nyalaana und Ellviral es beschreiben, dringt bis auf den Grund vor, so dass sie irgendwann überhaupt keine Nahrung mehr haben.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ich gehe da noch einen Schritt weiter und kann negative Gefühle in positive Uwandeln ;)

    LG :sunny:

    Mir reicht es das meine Gefühle von Mir gebastelte Gedankengebäude sind. Da brauch ich nicht umwandeln. Wenn ich negative in positive verwandel geh ich Gefahr mich im Netz meiner Vorstellungen von negativen oder positiven Gefühlen noch schlimmer zu fesseln. Emotionen erzeugen.

  • Ich gehe da noch einen Schritt weiter und kann negative Gefühle in positive Uwandeln ;)

    LG :sunny:

    Mir reicht es das meine Gefühle von Mir gebastelte Gedankengebäude sind. Da brauch ich nicht umwandeln. Wenn ich negative in positive verwandel geh ich Gefahr mich im Netz meiner Vorstellungen von negativen oder positiven Gefühlen noch schlimmer zu fesseln. Emotionen erzeugen.

    Und da musst du doch sicher auch mal drüber schmunzeln was da so manchmal ab geht :)

  • Mir reicht es das meine Gefühle von Mir gebastelte Gedankengebäude sind. Da brauch ich nicht umwandeln. Wenn ich negative in positive verwandel geh ich Gefahr mich im Netz meiner Vorstellungen von negativen oder positiven Gefühlen noch schlimmer zu fesseln. Emotionen erzeugen.

    Und da musst du doch sicher auch mal drüber schmunzeln was da so manchmal ab geht :)

    Das Schmunzeln ist dann auch ein gutes empfinden wiedermal dem Ego ein Schnippchen geschlagen zu haben. Ausgetrickst, ätsch.

  • Puh, ich lese immer wieder, es sei wichtig die gedanklichen Muster zu erkennen und zu akzeptieren, damit diese Emotionen/Gedanken sich

    nach und nach auflösen.

    Das geht m.E. nur durch Beobachten und das halte ich persönlich schon für sinnvoll; wenn das nicht sinnvoll ist, was ist dann d.M.n.

    sinnvoll, accinca. :)

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Wir können da gerne einen Runnig-Gag draus machen. :):angel:

    Wenn man da Bedenken hat, dann hat man zurecht Bedenken.

    Allerdings wenn dieses "Nichtbeachten" der Gedanken oder Gefühle tatsächlich

    von einer negativen Bewertung, Beurteilung und Haltung begleitet sind wie z.B.:

    "Will ich nicht, brauch ich nicht, uninteressant oder sogar unheilsam, verwerflich" usw.

    dann kann es schon sein, das sie zukünftig nicht mehr so stark und so häufig aufkommen werden.

  • Puh, ich lese immer wieder, es sei wichtig die gedanklichen Muster zu erkennen und zu akzeptieren, damit diese Emotionen/Gedanken sich nach und nach auflösen.

    Ich lese sowas nicht.

    Das geht m.E. nur durch Beobachten und das halte ich persönlich schon für sinnvoll;

    wenn das nicht sinnvoll ist, was ist dann d.M.n. sinnvoll, accinca. :)

    Es gibt natürlich verschiedene Übungen. Es handelt sich ja (genauer betrachtet)

    nicht einfach nur um neutrale Emotionen/Gedanken welche alle gleich wären.

    So gibt es eben mehr oder weniger unheilsame oder Heilsame.

    Und es kommt auch immer darauf an welche Übung man machen sollte oder wollte.

    Welche man gerne macht und welche man anstrengend findet aber machen sollte.

    Man sollte sich also überlegen was für einen geistigen Zustand man jeweils anstrebt.

    Und das kann, je nach Verfassung unterschiedlich sein.

  • Unser Glück und unsere Trauer basieren meistens auf einer Täuschung.

    Glück (außerhalb der Meditation) kommt Hand in Hand mit der Trauer. Hinter diesen Empfindungen versteckt sich ein Frieden, der jedes weltliche Glück verblassen lässt. In der Meditation können wir einen ersten Eindruck davon erhalten.