Maßnahmen aus dem traditionellen Buddhismus gegen die 5 Hindernisse gesucht

  • Vielleicht habe ich was übersehen und es ist schon auf D.22 hingewiesen worden, kann aber nicht schaden:


    Ich denke auch, Wiederholungen schaden nicht. Wenn ich an mein erstes Zen-Buch denke; dieses habe ich, soweit ich mich zurück besinne mindestens 3x hintereinander gelesen.


    Und weil es immer noch mein Lieblingsbuch ist; lese ich es alle 2 Jahre wieder.

    Es gibt immer wieder neues im Buch zu entdecken; manches wird mit der Zeit klarer, schön ist das.


    Aber Gedanken so einfach abstellen, ist halt nicht so einfach;)



    Meinst Du die Gedanken, die Du Dir in der Meditation machst, sind schlecht und müssen weg gestoßen werden? Das Wort brabbeln irritiert mich ein wenig, weil es abwertend klingt. An einer anderen Stelle im Forum schriebst Du, Gedanken sind Wolken die vorbeiziehen. Das gefiel mir besser. Wenn Gedanken weg gestoßen werden, dann macht man sie doch zum Feind. Wenn man sie akzeptiert werden sie zum Boss. Also nach dem Motto, ich bin meinen Gedanken ausgeliefert. Aber man kann auch Freundschaft mit den Gedanken schließen. Jeder Gedanke ist eine Möglichkeit, ist wie der Klang der Klangschale, der Dich wieder zurück holt. Ist immer wieder eine neue Chance loszulassen. Und wenn es mal schwere Gedanken gibt, dann kann man immer noch an leichteren üben und da gibt es noch so viele Wege mit Gedanken umzugehen, das ich ein Roman schreiben müsste.

    Nein, lieber 1 singledrop, ich denke nicht daran meine Gedanken weg zustoßen; jedoch sehne ich mich nach dem klaren Himmel und nicht nach der ewigen Bewölkung. (Bist Du Dir ganz sicher, dass "ich" - Gedanken wie Wolken ziehen lassen - so geschrieben habe?:oops:

    Das "Brabbeln" ist eigentlich aus dem Kinder-Jargon (jedenfalls sagt man das in Norddeutschland so, wenn kleine Kinder unentwegt vor sich hin reden) und ist m.E. kein Schimpfwort. Deswegen habe ich schon extra nicht palavern oder sabbeln etc geschrieben:grinsen:aber wie man es schreibt; man kann es nicht allen Recht machen.;)


    Auf jeden Fall lese ich in Deinen obigen Zeilen, dass Du sehr auf Dich achtest bzw. achtsam im Umgang mit Dir selbst bist und das bewundere ich sehr - dieses sich selbst wert zu schätzen. Bravo.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




    2 Mal editiert, zuletzt von Schneelöwin ()

  • Hallo,


    ich möchte etwas schreiben, damit ich gerade verstanden werde, wie es mir geht.

    Die letzten Male wo ich mich von einem Menschen verabschiedet habe, so bei meinem Onkel im Januar, und ich noch nicht wusste das es so ist, fühlte ich eine starke scheinbar unbegründete Traurigkeit. Die habe ich heute auch vernommen und eben hat mein anderer Onkel angerufen und das könnte die Bestätigung sein. Meine Großmutter. Ich wusste das es ihr im Moment nicht so gut ging. Falls es so sein sollte, kann es sein das ich mich in den nächsten Tagen nicht mehr melde. Oder es kann sein das ich mich melde. Das weiß ich gerade im Moment noch nicht. Aber es muss sich hier keiner Sorgen machen. Ich versuche gut auf mich zu achten. Hm, leider habe ich mich bisher noch nicht damit beschäftigt wie man im Buddhismus Abschied nimmt. Was ich für mich tun kann außer acht zu geben.


    Vielen Dank für das Lesen.


    Freundliche Grüße

    1SingleDrop

  • Lieber 1singledrop,


    danke für Deine Erklärung über die Möglichkeit eines Rückzuges.

    Ich kenne an mir ebenso Signale, wenn es einer Person in der Familie nicht gut geht oder über die Regenbogenbrücke ging.

    Auch von außerhalb kommen manchmal Signale, die sich dann erst einschätzen lassen, wenn man wirklich weiß, was Geschehen ist.


    Wie man im Buddhismus Abschied nimmt, kann ich Dir leider nicht sagen. Vielleicht meldet sich hier noch ein Experte.

    Ich selbst würde immer bei mir bleiben, alles an Gefühlen annehmen was kommt. Eine Kerze anzünden und ohne geführte Meditation im Zazen sitzen, weil mir diese Ruhe wichtig wäre. Wenn Du weinen musst, dann weine.


    Als ich alles angenommen habe, was an Gefühlen kam, fühlte ich ein "durch die Situation getragen werden". :earth:

    So etwas wünsche ich Dir ebenso, lieber 1 singledrop.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Welche Religion man anwendet ist vollkommen unwichtig. Wenn ein Mensch in die Lage kommt das er das Zerfallen eines nahen Menschen erfahren muss und will gibt es nur eines. Buddha hat es gezeigt: Es Betrachten ganz und gar da sein als Mensch ohne Worte, oder hast Du welche? Einer meiner erleuchtenden Momente war das erkennen des Leiden aller Menschen der Noch lebenden und der Verstorbenen beim Sterben meiner Oma. Was habe ich alles über sie gedacht. Endlich konnte ich ihr alle sagen was ich wollte, nicht nur weil sie nicht mehr antworten konnte, sie hörte mir zu und das war gut. Da erschien die Liebe zu ALLEN Mensch die nie wieder verloren ging weil sie da erkannt wurde als immer da.

  • Hallo,


    am Mittwoch ist die Beerdigung. Und ich habe ein ganz doofes Gefühl. Mir ist geradezu schlecht. Es ist nicht wegen meiner Großmutter. Die habe ich sehr gemocht. Aber die Familie Mütterlicherseits macht es mir schwer Abschied zu nehmen. Ich kenne die kaum und ich werde oft angemault wie man richtig zu sein hätte, wenn ich denen mal begegne. Und das machen sie gegenseitig mit sich selbst auch. Zur Zeit ist das unangebracht. Ich finde nur das sie ungerecht sind, ich weiß gerade nicht wie ich das anders sagen kann. Ich habe nie gehört das sie zu meiner Oma gefahren sind. Und meinen erkrankten Onkel wollten sie herausschmeißen aus dem Haus meiner Oma. Die Familie ist streng christlich würde ich sagen. Wenn ich denen mit Buddhismus kommen würde... Wer weiß was dann passiert. Es ist echt schade das beide Familien so zerrüttet sind. Eine Pastorin sagte mir mal, dass in dieser Situation alle Gefühle in Ordnung sind. Es ist sogar in Ordnung wenn man plötzlich auf der Beerdigung lachen muss. Das nahm mir damals den Druck. Aber diese Familie ist genau das Gegenteil davon. Heute habe ich einen sehr großen Wunsch danach ein Buddha zu sein. Oder wenigstens weise. Ich möchte am liebsten hier ein Gemeinsamkeitsgefühl. Jemand der mich versteht und sagt was ich tun kann aus buddhistischer Sicht. Eigentlich ist das ja auch doof. Es ist ja nur ein kleiner Moment wo ich die sehen muss. Danach fällt mir ein Stein vom Herzen.


    Liebe Grüße

    1SingleDrop

  • Geh doch am besten mit Dir gemeinsam hin. Vor Dir brauchst Du Dich nicht verstecken und kannst einfach da sein wie es kommt. Die Anderen sind kurz da und wieder weg, aber Dich selber wirst Du nicht so leicht los, also ist es am wichtigsten Dir gegenüber ehrlich zu sein und Dich nicht so viel nach Anderen zu richten. Du brauchst nichtmal als Buddhist hin gehen, sondern nur als Du selber.

  • 1singledrop

    Du willst dich von deiner Oma verabschieden. Dann tu es. Es ist nicht der Zeitpunkt, deine Familie zu analysieren. Hier ist es jetzt wie bei einem Regenguss. Schirm aufspannen. Du kannst das Wetter nicht ändern.
    Und du musst deiner Familie auch nicht mit irgend etwas kommen. Verabschiede dich und fahr nach Hause.

    Kann es sein, dass hier ein Wunsch nach Anerkennung, nach angenommen werden durch die Familie mütterlicherseits bei dir mitschwingt? Der Eindruck entsteht gerade bei mir. Ansonsten könnte es dir ja am Arsch vorbei gehen ob sie dich anmaulen oder nicht.


    Ich möchte am liebsten hier ein Gemeinsamkeitsgefühl. Jemand der mich versteht und sagt was ich tun kann aus buddhistischer Sicht. Eigentlich ist das ja auch doof.

    Was dein Selbstwertgefühl angeht, bist du wohl eher gebremst euphorisch. Ja, es ist schön, jemanden zu haben, der einem sagt, was man zu tun und zu lassen hat. Der Wunsch ist nicht doof, er ist verständlich.

    Aber er hilft dir nicht weiter.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Hallo,

    (...)


    Liebe Grüße

    1SingleDrop

    Liebe 1singledrop,


    Zitat

    Ich möchte am liebsten hier ein Gemeinsamkeitsgefühl. Jemand der mich versteht und sagt was ich tun kann aus buddhistischer Sicht.

    Das finde ich sehr verständlich!


    Zitat

    Eigentlich ist das ja auch doof.


    Ich kann da nichts Doofes erkennen, wenn Du Deine Ressourcen nutzt.


    Zitat

    Ich möchte am liebsten hier ein Gemeinsamkeitsgefühl. Jemand der (...) sagt, was ich tun kann aus buddhistischer Sicht.


    Ich finde, Du hast es schon gesagt: Alle Gefühle sind jetzt in Ordnung. Auch, einen Teil Deiner Familie doof zu finden. Punkt.


    Viel Kraft wünsch ich Dir! Aravind.

  • Vielen lieben Dank,


    ich bin gerade sehr bewegt.


    Niemand


    Zitat

    Geh doch am besten mit Dir gemeinsam hin. Vor Dir brauchst Du Dich nicht verstecken und kannst einfach da sein wie es kommt. Die Anderen sind kurz da und wieder weg, aber Dich selber wirst Du nicht so leicht los, also ist es am wichtigsten Dir gegenüber ehrlich zu sein und Dich nicht so viel nach Anderen zu richten. Du brauchst nichtmal als Buddhist hin gehen, sondern nur als Du selber.


    Das gelingt mir manchmal wenn ich achtsam bin. Dann kann ich sagen, Körper, ich spüre Deine Aufregung, Deinen Ärger, Wut und Deine Angst und Traurigkeit. Ich bin für Dich da. Und dann fühle ich mich auch geborgen und nicht allein. Dazu muss ich allerdings achtsam sein und diese Familie ärgert einen gerne, habe ich den Eindruck. Das wird jetzt am Mittwoch eine Glocke sein, die mich daran erinnert bei mir zu sein. Das werde ich also tun. Danke Niemand.


    Festus


    Zitat

    Kann es sein, dass hier ein Wunsch nach Anerkennung, nach angenommen werden durch die Familie mütterlicherseits bei dir mitschwingt? Der Eindruck entsteht gerade bei mir. Ansonsten könnte es dir ja am Arsch vorbei gehen ob sie dich anmaulen oder nicht.



    Mir wäre es schon recht, wenn sie einfach nichts sagen zu mir. Hm, ja das könnte sein was Du schreibst.


    Aravind


    Danke für Deinen Wunsch und Deine Meinung.


    @mkha'


    Zitat

    Immer dann, wenn Du meinst, Du könntest das, was die Familie mütterlicherseits redet, oder macht nicht mehr ertragen, "werde zum Baum", (wie mein Lehrer sagte), bleibe ganz still stehen, oder sitzen, sei ruhig und stark, wie der Baum, sage nichts, wende Deinen Geist nach innen, ...



    ... und dann versuche mit einem Gefühl großer Wärme und uneigennütziger Liebe Verständnis und Mitgefühl für die Mitmenschen in Deiner Familie aufzubringen, die es nicht besser wisseṇ, ... und denen es an dieser Herzenswärme mangelt.


    Ich denke, ich sollte dazu die 4 unermesslichen mehr üben. Also Metta, Upekha, Karuna und Mudita. Und diese auf die Personen ausweiten die in meiner Familie sind, aber auch auf alle anderen Menschen. Das was Du schreibst könnte mir jedoch auf die Schnelle ebenfalls helfen.


    Zitat

    Du wirst merken, dass es schwer ist, für die Verhaltensweisen dieser (und vieler weiterer) Menschen Verständnis aufzubringen, und dazu auch noch Mitgefühl, weil sie es nicht besser wissen, (und die christlichen Lehren offenbar auch nicht leben).



    Ja da hast Du recht. Ich habe schon mal versucht Metta für Menschen zu machen, die ich nicht mag. Das war schwer.


    Zitat

    Wenn Dir das an diesem Tag, der allein der letzten Ehre Deiner Oma gewidtmet ist, gelingt, bist Du auf dem Pfad (Buddhas) ein großes Stück weiter gekommen.


    Hm, aber ich weiß es ist noch ein langer Weg.


    Übrigens mag ich Meister Yoda sehr gerne. Lach.

    Vielen Dank mkha!


    Jetzt möchte ich nicht mehr im eigentlichen Thema "stören".

    Viel Freude noch beim Schreiben zu den Maßnahmen gegen die 5 Hindernisse.


    Viele Liebe Grüße, 1SingleDrop

  • Lieber 1Singledrop,


    Du hast viele liebe Hinweise bekommen.


    Eines kann ich Dir noch auf dem Weg mitgeben:


    "Ich bin mir fast ganz sicher, dass alles viel harmonischer abläuft, als wie Du es Dir gerade vorstellst."



    Jetzt möchte ich nicht mehr im eigentlichen Thema "stören".


    Das war mir eine Ehre.:)


    Liebe mit fühlende Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Ich lese gerade das Handbuch Meditation von Culadasa John Yates.


    Unter dem Kapitel "Die fünf Hindernisse" werden zunächst die Hindernisse wie z.B. Faulheit/ Trägheit beschrieben:


    Zitat

    Faulheit geht mit der Einschätzung einher, dass der Aufwand für eine Aktivität ihren Nutzen überschreitet. Trägheit manifestiert sich als mangelnde Energie, im Aufschieben von Dingen und als geringe Motivation


    Dann folgen "entgegenwirkende Meditationsfaktoren" wie z.B. bei Faulheit/Trägheit:


    Zitat

    Gerichtete Aufmerksamkeit: "Tu's einfach" bedeutet in der Meditation die Aufmerksamkeit auf das Meditationsobjekt zu richten, um dem Aufschieben und dem Verlust geistiger Energie entgegenzuwirken


    Beziehen sich die Hindernisse lediglich auf die Qualität in der Meditation oder beziehen sich die Hindernisse wie z.B. Faulheit/ Trägheit auch auf solche, um überhaupt zu meditieren?

  • Lieber Sherab Yönten,


    ich finde es etwas schwierig, einzuschätzen, was es mit dem "Tu es einfach" und Meditation auf sich hat.


    Beispiel zur Faulheit/Trägheit:

    Meine Wohnung ist unordentlich!

    Nun könnten Gedanken hoch kommen wie: ooooh, schon wieder ist die Wohnung unordentlich

    wenn ich sie jetzt aufräumen würde, ist sie morgen wieder unordentlich

    also könnte ich vielleicht auch morgen die Wohnung aufräumen und mich auf die "Couch" begeben


    Mit "tu es einfach" durch breche ich diesen Gedankenstrom und -tue was zu tun ist - ohne zu bewerten.

    Also tun was getan werden muss - mehr nicht.


    So verstehe ich es; kenne aber das Buch nicht und gehe davon aus, dass das Leben "Meditation" ist.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Bei mir ist das so das wenn ich versuche dem Verlust von "geistiger Energie" entgegen zu wirken ich tatsächlich träge werd und mich auf die Couch oder dem Sitzkissen zurück ziehen muss. Denn das Erhalten wollen von geistiger Energie kostet sehr viel Kraft und die stellt mein Körper zu Verfügung. Und wenn er mir Signalisiert seine Ruhe vor meinem Wollen braucht stellt er um auf träge. Wozu die ganze Denkerei ob ich das oder das oder das tun sollte: Tu s einfach, scheiß Nachdenkerei reine Energie Verschwendung.