• Danke für die Links. Bei Teilen der Antifa oder auch bei der MLPD hätte ich sowas durchaus erwartet, v.a. durch eine Pro-Palästinensische Haltung. Dass es bei der Linkspartei solche Strömungen in dem Ausmaß gibt, war mir nicht bekannt. Die offizielle Haltung der Partei hatte ich in der Hinsicht als deutlich prägender betrachtet. Dass ich tatsächlich auch mal Links gewählt habe, ist ca. 25 Jahre her. Danach war ich mal auf Umwegen zu Besuch beim privaten Geburtstag einer linken Bundestagsabgordneten jener Zeit und was ich da erlebt habe, hat mich desillusioniert ;)


    Als ich vor einigen Jahren an der polnischen Grenze gewohnt habe, habe ich immer wieder Demos erlebt, wo Rechte und Antifa aufeinander prallten. Während auf der einen Seite die braune Sauce nur so triefte, hatten sich auf der anderen Seite Linkspartei und einige Flüchtlinge zu einem bunten Happening mit arabischem Essen und arabischer Musik versammelt. Aber natürlich auch die Antifa-Leute, die ständig versuchten, an der Polizeisperre vorbei zu kommen, um sich mit den rechten Demonstranten zu prügeln. In so einem Kontrastprogramm fühlte ich mich jedenfalls bei der Party mit den Flüchtlingen deutlich wohler. Die einzigen Leute, die dazwischen standen, leider nicht im Sinne einer politischen Meinung, sondern wortwörtlich, waren die Polizisten. ;)

    kapier ich nicht. Du kannst alte Muster ablegen, doch tust es nicht? Wessen Erkenntnis dient das?

    Das ist schwer zu erklären. In kurz: ich beobachte eigene Reaktionen und könnte sie noch vor dem Ausdruck stoppen, aber fühle in bestimmten Situationen, dass es besser ist, sie auszudrücken, als sie zu stoppen. Das passiert meistens dann, wenn ich Projektionsfläche für jemand bin, und danach die Gelegenheit habe, zu erklären, was diese Art Umgang mit Menschen verursacht. Ich bin dann sozusagen Stellvertreter für Menschen, die sich in so einer Situation nicht bewusst zu ihren Reaktionen äußern können, weil sie komplett damit identifiziert sind.

  • Welchen Sinn das hat, weiss ich nicht. Solange sie aber nicht unbewusst anspringen, befasse ich mich nicht weiter damit. Gibt ja noch genug andere Baustellen im eigenen Geist. Reaktionsmuster die ich bisher oft fast gar nicht stoppen kann, sind z.B. die im Kontext der Familie. Wobei auch das besser wird, aber die Sachen sitzen schon sehr tief; bei wem nicht? ;)

  • Ah so, das kenne ich auch.


    Ich meine aber nicht stoppen von ... sondern sie hinter sich zu lassen, so dass sie nicht mehr anspringen.

    Was mich anspringt werde ich vorbeigehen lassen, wenn ich etwas erkenne bevor es mich anspringt werde ich vorbei gehen.

  • Dass es bei der Linkspartei solche Strömungen in dem Ausmaß gibt, war mir nicht bekannt. Die offizielle Haltung der Partei hatte ich in der Hinsicht als deutlich prägender betrachtet. Dass ich tatsächlich auch mal Links gewählt habe, ist ca. 25 Jahre her. Danach war ich mal auf Umwegen zu Besuch beim privaten Geburtstag einer linken Bundestagsabgordneten jener Zeit und was ich da erlebt habe, hat mich desillusioniert

    Ich komme gerade nicht mit. Welche Partei war das denn dann? Das kann ja dann nur die PDS gewesen sein, die sich ja von der heutigen Linkspartei schon durchaus unterscheidet, nicht zuletzt durch den Zusammenschluss der PDS und der WASG im Jahre 2007. Da hat sich ja dann auch inhaltlich einiges getan.


    Das passiert meistens dann, wenn ich Projektionsfläche für jemand bin,

    Das ist eine sportliche Äußerung. Das bedeutet, dass du sowohl (vollkommen klar) siehst, was im anderen passiert (ohne ihm gegenüberzustehen und Stimmmodulation, Mimik und Gestik wahrnehmen zu können), als auch zu sehen, was bei dir selbst passiert.


    So, wie ich dich erlebt habe, bin ich überzeugt, dass du dir sehr bewusst bist über das, was du sagst und schreibst.


    Andere nur nach schriftlichen Äußerungen zu beurteilen finde ich....nun, sportlich. :grinsen:


    Ich kenne das so nicht. Ich schaue lieber, ob nicht der andere Projektionsfläche für mich ist und arbeite dann an meinen eigenen Projektionen. Danach mache ich mir dann vielleicht Gedanken, was bei meinem Gegenüber passiert. Aber dann auch nur im persönlichen Kontakt.


    Nix für ungut, kilaya. Das wollte jetzt aber geschrieben werden. :)

    Einmal editiert, zuletzt von user9999 () aus folgendem Grund: typo

  • und arbeite dann an meinen eigenen Projektionen

    ...klar, mache ich auch :) :like:

    Vor allem an den Projektionen meines eigenen Geistes!

  • ... das ist bei schriftlicher Kommunikation schwieriger als beim direkten Gegenüber, allerdings hat man bei der schriftlichen Kommunikation auch mehr Zeit zu beobachten, bevor man reagiert..

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Reaktionsmuster die ich bisher oft fast gar nicht stoppen kann, sind z.B. die im Kontext der Familie. Wobei auch das besser wird, aber die Sachen sitzen schon sehr tief; bei wem nicht? ;)

    Warum gerade die? Es sind doch bei sowas immer die gleichen Abläufe, wenn man die beobachtet, kann man das doch thematisieren und bewusst verändern!? Also den ganzen Ablauf solcher Situationen analysieren und schauen, an welcher Stelle da was 'falsch läuft' und genau da ansetzen. :)

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • Vor allem an den Projektionen meines eigenen Geistes!

    Ja. :) Wo sind denn sonst die eigenen Projektionen? :grinsen:


    ... das ist bei schriftlicher Kommunikation schwieriger als beim direkten Gegenüber, allerdings hat man bei der schriftlichen Kommunikation auch mehr Zeit zu beobachten, bevor man reagiert.

    Ja, aber ich kann nur mich selbst, meine Reaktionen, Emotionen und Projektionen beobachten -

    aber ich kann durch das Beobachten (von was eigentlich? :grinsen: ) keinen Aufschluß über die Projektionen meines Gegenübers bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von user9999 ()

  • @svea : doch, weil der Gegenüber dich nie zu 100% kennt (du selbst dich auch nicht), wird er immer irgendwo auf Basis von Annahmen argumentieren oder handeln. Und genau da kommen dann die Projektionen ins Spiel, welche die 'Lücken' des Kennens ausfüllen.


    Wenn du dann merkst, dass der Gegenüber auf Basis von Unterstellungen bzw. Annahmen mit dir spricht, die nicht so ganz zutreffen, kannst du die Projektionen erkennen.


    Die Projektionen anderer sind dabei sogar besser erkennbar als die eigenen, finde ich... :)


    P.S.: vielleicht projiziere ich hier auch nur irgendwas hin und du meinst ganz was anderes... :grinsen:

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

    Einmal editiert, zuletzt von Carneol ()

  • Ich glaube, mein Ansatz ist da ein anderer. :) Bevor ich andere Menschen (selbst im persönlichen Kontakt) analysiere und mir über ihre Projektionen Gedanken mache, bleibe ich lieber bei der Baustelle meines eigenen Geistes.

    Eben weil ich mich nicht zu 100% kenne. Aber so hat jeder einen anderen Ansatz.

    Die einen konzentrieren sich auf die eigenen Baustellen, die anderen auf die (scheinbaren?) (projizierten?) (fantasierten?) Projektionen der anderen.

    Ich denke, wenn ich bei mir bleibe und an meinen Baustellen arbeite, wird auch der Kontakt mit meinen Mitmenschen entspannter. Da muss ich dann gar nicht an anderen arbeiten und mich als "Projektionsfläche" andienen :)


    Um noch mal zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Aus einer Forumskommunikation zu erkennen, dass man gerade als Projektionsfläche dient und dann daraus Schlüsse zu ziehen, wie man jetzt wohl reagiert finde ich....sportlich. Ebenso wie die 100%ige Klarheit, die Projektionen der anderen zu erkennen. Schon eine sehr herausragende Fähigkeit. :grinsen:


    Aber die Welt ist bunt, jeder so wie er oder sie mag. Man muss es auch nicht zerreden.

  • Nun, @svea, ich habe es nicht durch 'andienen' sondern durch jahrelanges Leiden erfahren. Gutgemeinte Ratschläge und Verhalten, die nicht aus einem Bemühen um Verständnis sondern aus einem Überstülpen der 'eigenen Welt' kommen... irgendwann erkennt man das einfach in der Kommunikation... ;)

    Im erwachten Herzen leuchtet jede Farbe. (Jack Kornfield)

  • P.S.: vielleicht projiziere ich hier auch nur irgendwas hin und du meinst ganz was anderes.

    Ich habe dein Edit jetzt gesehen. Ich kann dir nicht sagen, ob du projizierst. :grinsen: Machen wir ja ständig. :grinsen:


    Ehrlich gesagt, glaube ich tatsächlich, dass mein Thema sehr eng eingegrenzt ist und sich auf einen Satz von kilaya bezogen hat, der mich ein wenig hat stutzen lassen.


    Aber noch mal: Ich glaube, wir haben alle unterschiedliche Herangehensweisen an Dinge, und jede hat ihren Platz und ich will da auch gar nix dran ändern. Dzogchen Pönlop sagt immer, dass es so viele Wege wie Praktizierende gibt. :)

  • Nun, @svea, ich habe es nicht durch 'andienen' sondern durch jahrelanges Leiden erfahren. Gutgemeinte Ratschläge und Verhalten, die nicht aus einem Bemühen um Verständnis sondern aus einem Überstülpen der 'eigenen Welt' kommen... irgendwann erkennt man das einfach in der Kommunikation... ;)

    Wir posten hier gleichzeitig, dass macht die Kommunikation etwas anstrengend. :lol:

    Wenn ich dein Zitat lese, glaube ich dich zu verstehen und kann gleichzeitig zu deinem Edit beherzt sagen: Ja, ich meinte etwas anderes. :)


    Edit: Ach, und noch etwas: Bitte beachte, dass ich mich mit all meinen Äußerungen auf auf kilayas Posting in dem entsprechenden Zusammenhang bezog, nicht auf dich.


    Da du mich zitiert hast, habe ich geantwortet, aber immer in Referenz zu meinem Ursprungsposting im ursprünglichen Zusammenhang.

  • Nun, @svea, ich habe es nicht durch 'andienen' sondern durch jahrelanges Leiden erfahren. Gutgemeinte Ratschläge und Verhalten, die nicht aus einem Bemühen um Verständnis sondern aus einem Überstülpen der 'eigenen Welt' kommen... irgendwann erkennt man das einfach in der Kommunikation... ;)

    ja klar, sobald Rat erteilt wird um den man nicht gebeten hat, ist es diese Masche. Man kann Sätze wie: "Tu dies, ich rate dir, das zu tun..." ja erkennen. Und wenn sich einem die Nackenhaare sträuben dann ist wohl klar, dass der andere projeziert. Eine sehr beliebte Projektion. Derjenige fühlt sich überlegen und genießt es jemanden zu haben über den er sich stellen kann.


    Ich zieh mich in dem Fall stark zurück. Ist auch hier im Forum passiert. Für sowas ist meine Energie nicht zur Verfügung. Ich kenne das sehr genau, denn es ist einfach beliebt in der buddhistischen/spirituellen Szene. Es gibt so viele die gerne ein "spiritueller Lebensberater" wären...

  • Letztlich spiegeln wir uns aber ständig gegenseitig und es wäre zu kurz gedacht, stets beim anderen eine Projektion zu sehen, vielleicht sieht er auch etwas in mir, das ich noch nicht wahrnehme?! Daher ist es klug, bei sich zu bleiben. Leider bin ich nicht immer klug.

    Genau. Oder meine Gänsehaut kommt manchmal von meinen Widerständen, etwas zu verändern. ;)


    Es bleibt auch für mich eine tägliche Herausforderung, wie Ihr sagt, bei sich zu bleiben und das Andere beim anderen zu lassen. Und das zu nehmen, was ich nehmen will.


    Schönen Sonntag! Aravind.

  • interessante Ansicht. Auf jeden Fall sollte man bei einer sachlichen Reaktion landen. Ich finde bei mir Rückzug immer sachlich. Dann meditier ich halt mehr Shamatha, bin mehr gesammelt und bei mir. Da braucht man dann gar nicht rumdenken, was da grad passiert ist...

  • Es gibt ja einen Teil einer Projektion, der sich an dem erkennen lässt, was bei einem ankommt. Das wurde ja auch schon erwähnt. Wenn man in einer Sache wirklich sehr genau weiss, was bei einem selbst los ist, und eine Vielzahl an "Kommunikationsangeboten" gemacht hat, und jemand sich da etwas herausgreift, fehlinterpretiert, und stur dabei bleibt, egal was passiert, ist das schon recht eindeutig.


    Der andere Teil der Projektion wäre die Frage nach der Ursache dafür. Hat man etwas bei der Person getriggert, fühlt sich die an andere Situationen erinnert, aufgrund von kleinen Indizien und der Rest wird dann ausgeblendet usw. usf. Da könnte man nur anfangen zu spekulieren, wenn man jemand nicht kennt, und an dem Punkt sollte man besser stopp machen.


    @Links vor 25 Jahren: ja, das müsste die PDS gewesen sein. Vereinzelt gab es Bundestagsabgeordnete der PDS auch im Westen, aber nur 1 oder 2 oder so...

  • Die Sache mit den Schubladen ist halt in alle Richtungen ein Problem ;) Das zeigt aber auch, wie schnell man mit den eigenen Vorurteilen dabei ist, egal wem gegenüber diese gerade auftreten. Ein Vorturteil über einen Menschen, der arabisch aussieht, und eines gegenüber jemand, der sich differenziert kritisch gegenüber konkret benannten Problemen äußert, ist von der Denkstruktur her nicht verschieden. Schädlich ist beides, denn die eigentliche Gefahr für die Gesellschaft sind nicht die Zuwanderer, sondern diejenigen, die die Spaltung der Gesellschaft vorantreiben.

    Zitat


    ...

    Hayali, Tochter irakischer Eltern, fragt sich, ob Menschen, die sich ungerecht in eine Schublade einsortiert fühlen, vielleicht „immer lauter und drastischer“ werden bei dem Versuch, wieder aus dieser Schublade zu gelangen.

    ...

    Sie endet damit, dass sie sagt: „Aber egal, wie sehr wir (in Diskursen) auseinanderdriften, eines sollten wir bedenken: nichts gibt einem den Freibrief, jemanden auf den ersten Blick einfach in eine Schublade einzusortieren.“

    ...

    in-einem-berliner-park-hayali-trifft-auf-schwarze-und-wird-mit-eigenen-vorurteilen-konfrontiert.html

  • Du gehst von wirtschaftlichen und politischen - also strukturellen - Ebene auf eine psychologisch-spirituelle Ebene. Statt aber zu sagen "Die Afrikaner leiden nicht wegen uns sondern wegen ihrem miesen Karma, dass sie sich selber eingebrockt haben." was ja echt herbe dogmstisch klingen würde [...]

    oder herbe buddhistisch. ich vermeide das aber in diesem kontext zu bringen, obwohl es genug stellen dafür im palikanon gibt. das ging hier ja schonmal gründlich daneben im forum.


    betrachte die afrika problematik doch mal unter dieser brille und nicht unter der opfer-täter mentalität.

    • Offizieller Beitrag

    oder herbe buddhistisch. ich vermeide das aber in diesem kontext zu bringen, obwohl es genug stellen dafür im palikanon gibt. das ging hier ja schonmal gründlich daneben im forum.


    betrachte die afrika problematik doch mal unter dieser brille und nicht unter der opfer-täter mentalität.

    Die Idee, dass jede Tat auf einen zurückfällt, hat zwei positive Wirkungen:

    • Einmal erzieht sie zu ethischerem Verhalten, da man quasi für das was man tut "haftet".
    • Zweitens kann man das was einem Negatives geschieht, als Folge eigener Taten sehen - es erzieht also zur Geduld.

    An das "eigne Karma" zu denken, ist also etwas was einem sowohl hilft Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen, als auch die Gegenwart anzunehmen.


    Wenn man anfängt Karma als eine Welterklärung auzufassen und über das "Karma anderer" zu spekulieren, wendet man die Waffe die zur Bekämpfung des eigenen Egos gedacht ist, in die Gegenrichtung. Statt einender als verbunden zu erleben und sich zu überlegen, was man für den anderen tun kann, kann das dazuführen, den anderen als radikal getrennte "Monade" zu sehen. Ich kann ihn treten und ihm jeden Schmerzen als eigene Tat anrechnen, ich kann ihn ausbeuten und belügen und ihn dann darüber verhöhnen, was er wohl in vorherigen Leben für ein schlechter Kerl gewesen sein muss. All das was im Karmabegriff dazu dient Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen, dient jetzt dazu, Verantwortung an andere abzuwälzen.

  • Ich kann ihn treten und ihm jeden Schmerzen als eigene Tat anrechnen, ich kann ihn ausbeuten und belügen und ihn dann darüber verhöhnen, was er wohl in vorherigen Leben für ein schlechter Kerl gewesen sein muss. All das was im Karmabegriff dazu dient Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen, dient jetzt dazu, Verantwortung an andere abzuwälzen.

    Bis zum zitierten Teil stimme ich Dir zu. Aus meiner Sicht ist es nicht grundsätzlich falsch, sich über das Karma anderer Gedanken zu machen. Allerdings wird es meistens komplett falsch verstanden und dann kommen solche Aussagen wie die von raterZ zustande.


    1. Karma funktioniert nicht 1:1 anhand von oberflächlichen Beobachtungen, die missachten, was darunter liegt

    2. Karma ist nicht kollektiv. Eine andere Person kann aus den gleichen Umständen etwas völlig anderes machen und ist aus anderern Gründen in diesen Umständen.

    3. Das Karma der anderen entbindet einen niemals von der Verantwortung für richtiges Handeln ihnen gegenüber

    4. Gedanken über das Karma von anderen führen zu Weisheit und Mitgefühl, wenn man es richtig versteht.

  • zum karma ist nicht kollektiv idee: wenn jemand in ein bettelarmes land geboren wird und hungern muss - neben vielen anderen, dann kann man schon davon sprechen, dass diese eben ein recht ähnliches karma ernten.

    das karma ist dann nicht kollektiv, aber jeder einzelne trägt seine eigene verantwortung für dieses geschehen.


    und das ist auch der hauptpunkt. ich sage ja weder, dass die afrikaner komplett alleine schuld sind an ihrer situation, noch dass sie keine schuld haben. es ist eben beides.

    ich lese hier primär in richtung, dass der "böse" westen das "arme" afrika ja nur unter seiner knute hält und die afrikaner nichts für ihre situation können.

    aus rein buddhistischer sichtweise kann das doch gar nicht stimmen. da wird karma reif, welches sich diese wesen selbst angehäuft haben.


    und was wollt ihr dagegen jetzt machen? brunnen bauen? geld schicken?

    aus buddhistischer sichtweise ist das doch unsinn. wenn, dann kann man ihnen höchstens helfen ihre geistesgifte zu neutralisieren - und ja da hilft es tatsächlich nicht, wenn der westen diese eher noch anheizt. dieses karma fällt dann auf uns zurück und führt zu entsprechenden resultaten und zwar hier vor ort. (passiert ja auch schon)


    auf der anderen seite sehe ich auch überhaupt nur begrenzte möglichkeiten dort korrektiv eingreifen zu können. das ist eher ein job für hohe bodhisattvas - und im schlimmsten fall muss das karma einfach zur wirkung kommen. da kann man dann gar nichts machen, außer zugucken.


    weltrettungsmoral ist eher sowas typisch christliches. das karma der anderen aufnehmen zu wollen, um diese zu erlösen. schönes ideal, aber unrealistisch ;)

  • Karma = Schuld?:shock:


    Meiner Meinung nach, kann hier keiner von uns wirklich ermessen und durchdringen, was Karma wirklich heisst.

    (ich weiß, auch nur eine Meinung:))

    Aber mir ist es egal, was für ein Karma ein Lebewesen hat, wenn ich sehe, jemand ist in Not und braucht Hilfe, und ich helfen kann, dann tu ich das.

    Und wenn ich deshalb als Gutmensch betitelt werde...interessiert mich nicht.

    • Offizieller Beitrag


    Aber mir ist es egal, was für ein Karma ein Lebewesen hat, wenn ich sehe, jemand ist in Not und braucht Hilfe, und ich helfen kann, dann tu ich das.

    Viele Problem sind struktuell. Hier was zu Fluchtursachen in Afrika. Vond er Seite des Minsiterium, dem man ja so Seriösität unterstellen kann:

    Rund 80 Prozent der Menschen auf dem afrikanischen Kontinent haben keine geregelte Arbeit.

    ...

    Experten prognostizieren, dass der Migrationsdruck weiter steigen wird, weil auch die Bevölkerung stetig wächst. Bis 2050 wird sich diese verdoppeln, von heute 1,3 Milliarden auf 2,6 Milliarden Menschen. Hinzu kommt eine steigende wirtschaftliche Ungleichheit in vielen Ländern, die einem Großteil der Bevölkerung noch mehr Armut bringt.

    In gewisser Weise ist die Idee, das "Individuen in Not" zu helfen etwas, was die Augen vor dem strukturellen Problem verschliesst und es zu einem zwischenmenschlichen Problem macht. So als denkt man, die Armut innerhalb einer Gesellschaft zu lösen, indem man Bettlern mehr Geld zusteckt. Und das ganze druch die Karma-Brille zu sehen ist ebenfalls einer Verkennung indem es das strukturelle Problem auf ein spirituelles Problem verkürzt.


    Ich frage mich, ob es für jeden Einzelnen so einen Schmerzpunkt gibt, bis zu dem er Gutmenschentum als gangbar sieht und ab dem er dann zu schreien anfängt und sich überdordert, bedrängt und überfremdet fühlt? So dass dann der erste oprimistisch ist 100000 Leute zu integrieren, beim nächsten eine halbe Million beim dritten 2 Millionen machbar sind. Aber villeicht fängt der dann bei 10 Millionen an nach Mauern zu schreien und um seine Kultur zu jammern. Und bei 50 Millionen sind wir dann alle AfD Wähler, oder? Aber 50 Millionen sind im Bezug auf 1,3 Milliarden total wenig. Unterscheiden wir uns also von den AfD Wählern nur quantitaiv über die Lage unsererer "inneren Höchstgrenze" oder gibt es wirklich einen grundsätzlichen Unterschied?

  • in meiner weltsicht ist ein spirituelle ursache niemals "verkürzend". ^^


    ohne die spirituelle ursache zu beseitigen, wird man kaum das strukturelle problem lösen. für mich sieht es so aus, als ob sich in afrika ein gewaltiges karmisches problem anhäuft.

    das kann man auf spiritueller ebene "sehen". das wird sich dann zwangsläufig später auf materieller ebene zeigen.


    am effektivsten ist es das problem auf spiritueller ebene anzugehen (wo höhere bodhisattvas primär arbeiten).. weniger effektiv ist die rein materielle ebene. eher kann man ohne die spirituelle ebene zu beachten das problem verstärken oder sich selbst damit verstricken. das ist auch was häufiger passiert.