Ablenkungen im Alltag

  • Neulich habe ich mich gefragt, ob es eine moderne Form des Zen ist, ihn anstatt im Alltag, in Foren auszuleben? Oder zusätzlich zur Alltagxprasis auch online? Das war mir bei mir selbst aufgefallen, als ich gerade meine (regelmäßige) Zeit hier verbrachte.


    Es ist gut, um sich, gerade als Anfänger, über Theoriewissen zu informieren, Fragen stellen zu können. Aber die anderen Themen, die nichts mit Fragen oder Thematisieren von Theorie über Buddhismus zu tun haben; Die führen doch dazu, das die Menschen ihre Zeit mit Forumschreiben verbringen anstatt diese Zeit dafür zu nutzen, den Buddhismus in ihrem Alltag zu leben.


    Als mir das bei mir selbst bewusst wurde, war ich erschrocken darüber. Ich bin hier weil ich Zen in meinem Alltag leben möchte, anstatt das zu tun habe ich meine Zeit für Plauderei genutzt, anstatt für Zen. Wahrscheinlich kann man den Buddhismus auch im Schreiben von Forumsbeiträgen leben (Formulierung, Wortwahl, Verhalten, Reaktion, usw.) aber ich hatte den Zen und das Bewusstsein dafür in meinen Beiträgen der Plaudereien nicht mit eingebunden. Somit hat mich das, oder ich mich, im Prinzip davon abgehalten, in der Zeit den Zen zu leben.


    Wie kann man sich darüber bewusst werden abgelenkt zu werden?

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Wie kann man sich darüber bewusst werden abgelenkt zu werden?

    so wie Du. Du hast es ja jetzt gemerkt, oder nicht?

    Ich glaub beim nächsten Mal merkt man's beim gleichen Thema schneller.

  • Liebe Jin,


    ja, ich finde auch, dass beim Umgang mit Foren Achtsamkeit angebracht ist. Ein Buddhisforum halte ich genauso hilfreich und gleichzeitig potentiell "schädlich" wie alle anderen Tätigkeiten.


    Man kann auch den ganzen Palikanon lesen, anstatt zu praktizieren. ;)


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hallo Jin,

    Ablenkung ist für mich immer das, was ich tue, um mich nicht mit der Wirklichkeit beschäftigen zu müssen. Also, wenn ich hier ins Forum schaue, dann deshalb, weil ich mich dafür interessiere, was heute jemand fragt oder antwortet. An Plaudereien nehme ich gewöhnlich nicht teil. Ist ein Thread mit Antworten bzw. Beiträgen überladen und wiederholt sich ständig alles, können User nicht loslassen, schaue ich da nicht mehr hinein. Das ist für mich auch Achtsamkeitsübung.


    Dir ist bewusst geworden, was Du tust. Ob es Ablenkung ist oder nicht, darüber kannst Du reflektieren/meditieren.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Liebe jin,


    bei mir war es so, dass die Ablenkungen im realen Alltag mich hauptsächlich dazu bewegt haben, mich in diesem Forum anzumelden.

    Einfach nur, als weiteres Hilfsmittel zur Erinnerung, dass ich mich auf dem Weg befinde.


    Ja und manchmal komme ich hier auch ins plaudern oder ins etwas zu hoch puschende Vergnügen; habe aber insgesamt, seit Anmeldung, den Eindruck, dass sich mein Weg festigt und ich motivierter bin täglich die Meditation zu machen; habe die Sitzung in Versenkung sogar von 1 x täglich auf 2 x täglich ausgeweitet und das allein war schon mal wichtig (für mich)


    Insgesamt habe ich hier viel profitiert und viele Hilfsmittel zur Verfügung gestellt bekommen - die ich allein nicht gefunden hätte und ich freue mich so.


    Man braucht ja nicht so viel schreiben - das wenige, dieses jedoch vielleicht gezielt als Fragestellung oder Hilfestellung geben - kann hilfreich sein - und noch habe ich mir vorgenommen es täglich oder jeden 2 Tag zu tun oder eine kleine Zeile für den Chat zu formulieren - einfach um den Weg nicht wieder zu verlieren, wie es oftmals in der Vergangenheit durch Ablenkung anderer schöne Dinge der Fall war.


    Was insgesamt nicht heißen soll den Alltag aus den Augen zu verlieren - im Gegenteil - auch hier fühle ich mich - seit ich hier bin - mehr in den vom Leben geschenkten Augenblicken.:)


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • aber ich hatte den Zen und das Bewusstsein dafür in meinen Beiträgen der Plaudereien nicht mit eingebunden. Somit hat mich das, oder ich mich, im Prinzip davon abgehalten, in der Zeit den Zen zu leben.


    Wie kann man sich darüber bewusst werden abgelenkt zu werden?

    Offensichtlich bist du dir deiner Ablenkungen ja schon bewußt. Ansonsten ist das Hilfsmittel dafür Achtsamkeit.

    Und was "die Menschen" alles tun oder nicht tun ist für dich erst mal ohne Belang. Es geht um dich. Was ist mit dir? Das ist erst mal wichtig.
    Was bedeutet für dich, Zen zu leben? Was verbindest du mit dem Begriff Zen?

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Ich zitiere mal frei Mingyur Rinpoche bei einem Teaching:


    Zitat

    "Wieviele von euch glauben achtsam zu sein?"


    Ein paar Leute heben die Hand


    Rinpoche:


    "Ah ok und wieviele von euch glauben nicht achtsam zu sein?"


    Ein paar andere heben die Hand


    Rinpoche:


    "Ah ok, also seid ihr alle achtsam. Denn zu merken dass man nicht achtsam ist, bedeutet achtsam zu sein."


    Hat mir persönlich sehr geholfen und nahm mir sehr viel Druck. Ich bin noch am Anfang meiner Praxsis und muss mich

    auch ständig darauf aufmerksam machen, aufmerksam zu sein ;) aber es wird besser.


    Das ist für mich ein Teil von "buddhistische Praxsis im Alltag"



    lg


    Dawa

    :vajra: 200px-Mani_mantra.svg.png :vajra:

  • Super Tipps finde ich hier :)


    Sry konnte es wieder nicht lassen :grinsen: (gibt es leider nicht auf deutsch) finde auch Folgendes motivierend und ehrlich gesagt.


    "When Awareness becomes Natural" von Sayadaw U Tejaniya, Kapitel: "Just light awareness" Seite 13-17.

    Zitat

    Personal effort feels like you can only be aware or lost in the work you are trying to do. But with gentle awareness, although not continuous in the beginning, it soon gains momentum to become natural and continuous, It really feels like you're aware while doing everything; you are actually living in this awareness. That is when i understood the true nature of vipassana meditation and started to believe it (is) possible to become enlightened in daily life.

    .....

    Zitat

    However, please don't be too concerned if you loose awareness; if the intention to be aware is present, then that is enough; the mind will always return to awareness , thus establishing momentum.


    "Durch persönliche Anstrengung fühlt es sich so an, als ob du entweder achtsam (gewahr, bewusst) bist oder dich verloren hast in der Arbeit, die du gerade tust. Aber mit einer sanften Achtsamkeit, die anfangs nicht kontinuierlich ist, entwickelt sich eine Eigendynamik in ihr, natürlich und kontinuierlich zu werden. Es fühlt sich wirklich so an, als seist du achtsam bei allem was du machst. Du lebst im Grunde in diesem Gewahrsein. Das war der Moment, wo ich die wahre Natur der Vipassana Meditation verstand und anfing zu glauben, das es möglich ist im Alltag erleuchtet zu werden." Erleuchtung hin oder her ...

    "Wie auch immer, sei nicht zu besorgt, wenn dir die Achtsamkeit abhanden kommt; Wenn die Absicht achtsam zu sein da ist, ist das genug. Der Geist wird immer zur Achtsamkeit zurückkehren, und somit eine Eigendynamik entwickeln."


    Das musste ich noch loswerden Genug der Ablenkung. Gefühle lenken ab ;)

  • Die führen doch dazu, das die Menschen ihre Zeit mit Forumschreiben verbringen anstatt diese Zeit dafür zu nutzen, den Buddhismus in ihrem Alltag zu leben.

    In Foren aktiv zu sein ist Teil meines Alltags. Buddhismus endet nicht, sobald ich mich an den PC setze - dann hätte ich als Programmierer ja gar keine Chance Buddhismus zu leben.

    Ablenkung ist immer dann vorhanden, wenn ich mich nicht auf die Sache(n) die ich tue konzentriere, sondern gedanklich abschweife. Bin ich voll bei der Sache während ich hier im Forum aktiv bin, so bin ich nicht abgelenkt.


    Viele scheinen nach wie vor zwischen dem "echten" und dem "Internet-" Leben zu unterscheiden. Wiso? Ich, sitze am PC und Tippe diese Zeilen, Ihr, die das hier Liest, sitzt vor einem Endgerät und lest diese Zeilen. Ist das nicht real? Ist das kein Alltag? Das Internet ist nur ein Medium um Informationen auszutauschen. Anstatt das Internet zu nutzen könnten wir uns natürlich auch jeden Tag am Marktplatz treffen und persönlich reden - jedoch würde das aufgrund der Distanzen und zeitlichen Einschränkungen nicht funktionieren. Daher bin ich froh, diese Medium nutzen zu können - ansonsten hätte ich euch alle wahrscheinlich nie kennengelernt.

    _()_

  • ich stimme xiaojinlong zu, aber sehe da schon einen Unterscheid zwischen althergebarchtem Marktplatz und Internet (obwohl ich auch Programmierer bin). Vieles, was man im Internet hemmungslos in die Tasten haut würde man nicht sagen, wenn man dabei jemandem in die Augen sehen müsste. Das gilt vielleicht auch ein Stück weit für dieses Forum. Man sitzt ja geschützt in den eigenen 4 Wänden und kann sich höchstens selbst korrigieren.

    Ich merke es in der eigenen Praxis immer wieder, dass der Prüfstein, ob man ewas wirklich verinnerlicht hat der reale Kontakt mit Menschen ist. Nur wenn man "da draußen" fest auf beiden Beinen steht kann man auch im Netz auf die Masken verzichten und kommt nicht in Versuchung, etwas vorzugaukeln, was man nicht ist (als quasi-kompensation dafür, dass man es auf dem realen Marktplatz nicht in gewünschter Form gebacken bekommt)

  • Bei mir ist das so das das Lesen und schreiben hier einfach meine Praxis ist um diese im Alltag überprüfen zu können. Ich bin hier weil ich keine Zeit für Gruppen und Dojo habe. Die Zeit meines Lebens die ich hier verbringe hilft mir mein Leben zu erkennen. Hier sage ich Dinge für die ich außerhalb des Forum keinen Raum habe. Hier erfahre ich Dinge die ich im Alltag prüfe. Wenn das nicht wäre gäbe es noch unendlich viel Bücher die ich lesen könnte um Prüfmaterial zu finden. So ich es einfacher. Bücher lese ich natürlich auch noch nur davon gebe ich nur wenig bekannt. Hier verschwende ich die Zeit die ich nicht in Gruppen verschwende.

  • Ich bin hier im Forum mit den Worten anwesend - wie im Alltag auch.

    Wenn ich hier (etwas später) Fehler in Worten/Beiträge) bemerke, bemerke ich sie so, wie ich Fehler im Alltag bemerke - ich korrigiere sie hier manchmal schriftlich - was im Alltag nicht möglich ist - oder nur teilweise möglich ist - und ich habe hier etwas länger Zeit zum Überlegen - was ich gut finde -.

    Die Gesprächspartner im Alltag ,die für diese (meine) Themen Interesse zeigen und offen dafür sind sind allerdings weniger und das Übungsfeld damit ein anderes. Meist schwieriger, da oftmals sofortiges handeln notwendig ist (bzw. ich mir manchmal selbst nicht genügend Zeit gebe, weil ich andere nicht warten lassen möchte), Aber trotzdem bin ich ja immer ich (oder es:))


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Vieles, was man im Internet hemmungslos in die Tasten haut würde man nicht sagen, wenn man dabei jemandem in die Augen sehen müsste.

    Genau hier liegt aber der große Irrtum vieler. Das Internet ist einfach nur ein Marktplatz. Wer denkt, dass etwas weniger wehtut nur weil man online ist, der täuscht sich. Letztlich sitzt immer noch ein Mensch am anderen Ende (bzgl Human-Human-Comunication) - das sollte man niemals vergessen.

    _()_

  • Ich bin hier im Forum mit den Worten anwesend - wie im Alltag auch.

    Wenn ich hier (etwas später) Fehler in Worten/Beiträge) bemerke, bemerke ich sie so, wie ich Fehler im Alltag bemerke - ich korrigiere sie hier manchmal schriftlich - was im Alltag nicht möglich ist - oder nur teilweise möglich ist - und ich habe hier etwas länger Zeit zum Überlegen - was ich gut finde -.

    (...) Meist schwieriger, da oftmals sofortiges handeln notwendig ist (bzw. ich mir manchmal selbst nicht genügend Zeit gebe, weil ich andere nicht warten lassen möchte), Aber trotzdem bin ich ja immer ich (oder es:))


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    So geht es mir auch. Ich bin hier deutlich langsamer als im echten Leben. Habe Zeit, zu gucken, was mich an einem Beitrag warum aufregt, wo ich in einem Gespräch in einer Gruppe schon längst reflexartig reagiert hätte.

    Oft komme ich hier zu dem Schluss, dass ich mich nicht überall einmischen muss, selbst wenn ich fest davon überzeugt bin, etwas besser zu wissen. :)

    Das tut mir sehr gut.


    Gerade fällt mir auf, dass ich das Internet nie benutze, um jemanden anonym zu beleidigen. Ich glaube, es macht mir keinen Spass, jemanden anzumachen, wenn er oder sie nicht weiß, dass ich das war/bin. :nosee:


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Egal wo und wie ... immer versuche ich, vorher zu denken und nie "reflexartig" zu antworten. Nicht immer gelingt mir dies, doch wer ist schon vollkommen :)


    Ablenkungen, was sind denn Ablenkungen? Muss man immer und an jedem Ort immer in buddhistischen Bahnen denken, immer sofort ein Zitat im Kopf haben ?

    SInd die "Ablenkungen" nicht auch Teil unsres Lebens? Nur sollte man erkennen, was in diesem Moment geschieht und wieso es geschieht. Dies ist es, die Lehre in den Alltag zu bringen.

    Etwas anderes ist es während einer mMeditation odeer eines sesshin.

    Doch ich denke, das der grösste Teil eben aus diesen dhammas, diesen Momenten der "Ablenkung" besteht - und auch und grade dies ist das, was unser menschliches Leben ausmacht.


    _()_

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Vieles, was man im Internet hemmungslos in die Tasten haut ...

    Unabhängig ob es dieses Forum ist oder wo anders im Internet, oder auch wo anders im Alltag, finde ich das zutreffend.


    Schon was meine Reaktion betrifft, besteht bei mir ein Unterschied ob ich physisch in der Situation bin, oder mich physisch vor meinem PC befindet und sich die Situation nur virtuell und rein schriftlich abspielt.

    Ok - kann man ja für sich ändern, wie man sich im Internet verhält. Aber ich denke auch, dass das Bewusstsein für eine Situation in der virtuellen Welt anders ist, als wenn man sich stattdessen mit allen Sinnen und physisch in einer Situation befindet.


    Wenn das Bewusst-Sein in einer virtuellen Situation anders ist, finde ich es dadurch wiederum sehr viel schwieriger, (wenn auch nicht unmöglich) in der virtuellen Situation ebenso achtsam zu sein.


    Auch wenn ich Auto fahre, scheint sich meine Situation zu verändern. Während es mir leicht fällt achtsam zu sein, wenn ich mich zu Fuß fortbewege, scheint die Fortbewegung im Auto (ich sitze während ich mich fortbewege, auch ohne physischen Kontakt zur Situation weil ich mich im Auto befinde) meine Achtsamkeit zu verändern und auf anderes abzulenken.


    Vermutlich wird es so, oder so ähnlich, auch die virtuelle Welt im Internet betreffen?

    Ich meine schon einen Unterschied zu haben, ob ich mit einer Person live rede oder mit der Person telefoniere.


    Sind Situationen, welche mich bzw. meine Achtsamkeit ablenken, Situationen (oder Tätigkeiten) die es nach buddhistischer Ansicht zu meiden gilt? Im Prinzip beeinflussen diese Dinge meinen Geist in negativer Weise.

    Liebe Grüße, Jin. :tee:

  • Jin

    Auf dem realen Marktplatz ist es halt unübersehbar, dass man mit einem Menschen spricht. Man muss in so einer Situation im wahrsten Sinne des Wortes dazu stehen, was man sagt und tut. Man erlebt unmittelbar die Konsequenzen auf allen Seiten. Im Auto hat man ja auch einen geschützten Raum - ich finde auch, dass das vergleichbar ist.

    Ich sag ja nicht, dass achtsame Kommunikation im Internet nicht passiert, aber es ist nicht zu leugnen, dass es schwieriger ist.

    Sind Situationen, welche mich bzw. meine Achtsamkeit ablenken, Situationen (oder Tätigkeiten) die es nach buddhistischer Ansicht zu meiden gilt? Im Prinzip beeinflussen diese Dinge meinen Geist in negativer Weise.

    Ich finde der erste Schritt ist immer genau zu schauen, was man da tut und wo sich das eigene Ego in dieser Situation oder Tätigkeit breit macht (die Ablenkung findet ja immer in einem selbst statt). Dann wird es zur Übung. Immer wieder zwischendurch bewusst inne halten, wie wenn man bei einem Action-Film zwischendurch auf Pause drückt um sich Zeit zu geben neu in der Situation anzukommen. Ob man das dann meidet oder damit weiter übt kann man ja entscheiden, wenn man mal klarer sieht was da abläuft. Da finde ich Experimentieren besser, als möglichst schnell eine Entscheidung herbei führen zu wollen. Es gibt da ja offensichtlich etwas zu lernen.

  • Hallo Jin,

    gerade durch dieses Forum habe ich gelernt, achtsam Beiträge zu schreiben. Manchmal schreibe ich und nach dem Durchlesen verwerfe ich es wieder. Das kann ich nicht im Gespräch mit meinem Gegenüber. Gerade auch die Gestik und Mimik beeinflusst ja mein Denken - egal ob positiv oder negativ. Wenn ich hier im Forum negative Äußerungen wahrzunehmen glaube, so lese ich den Beitrag nochmal aus anderer Perspektive. Natürlich kann ich im Gespräch auch nachhaken, aber möglicherweise reagiere ich scharf - zu scharf. Oder mir wird erst hinterher bewusst, dass ich nicht achtsam war und die Botschaft nicht richtig verstanden habe. Jedenfalls reagiere ich im Gespräch mit jemandem wesentlich impulsiver, wenn ein bestimmter Knopf gedrückt wird. Aber auch da übe ich mich in Achtsamkeit.


    Auf jeden Fall ist es hier ein gutes Übungsfeld, denn ich kann sehen, worauf ich anspringe, und ich kann sehen, wie gern ich noch schwafel oder es schaffe, mich rauszuhalten aus Geschwafel.

    Wer meint, er könne sich im Internet alles herausnehmen, hat es ja offenbar in sich, noch nicht einmal ansatzweise abgebaut, verstellt sich also im "normalen Leben". All das kann man zur Reflektion nehmen. Man kann es auch lassen, aber dann befindet man sich nicht auf dem Pfad. Und Facebook ist ja nicht der Pfad.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ganz ehrlich verstehe ich das nicht! Ich verstehe nicht wie es geht einen Trennstrich zu ziehen zwischen dem was im PC erscheint und dem was ich jemandem direkt sage. Das kenn ich nicht und wenn ich das bewusst mache lösche ich die Texte. Wenn ich an Buddhaland schreibe dann rede ich mit Buddhaland und da gibt es für mich keine Zutat von ist ja nur virtuell. Ich verstehe also nicht, von meinem Grundempfinden, was du da schreibst, also mir sagst. Wenn ich das hier an Dich schreibe dann spreche ich mit Dir! Aber Du scheinst in mir sowas wie den Geist in der Maschine zu sehen und nicht ein Gegenüber das mit Dir spricht. Das macht mir natürlich auch klar was ich erwarte und nicht bedacht habe das es Menschen gibt die mich zu einer Maschine ohne Bewusstsein seiner Selbst machen. Ich spreche mit Buddhaland und Buddhaland sind die User immer setze ich voraus das es fühlende Wesen die sich ihrer Selbst bewusst sind. Und die sich bewusst sind das Buddhaland der Raum ist in dem sich Menschen zufällig treffen und vielleicht miteinander reden wollen. Wo ist Buddhaland virtuell? Wenn ich das mal verinnerliche zu meinem Glauben mache melde ich mich sofort ab.


    Vielen Dank für die Möglichkeit das in mir zu erkennen, hat einen Egoteil zu schweigen gebracht.

  • Ich versteh es jetzt wie das geht doch ich verstehe nicht wie jemand eine Trennung beim Spielen und was man sonst noch so mit dem PS machen kann und das was ich hier mache. Einen Weg öffnen für ein offenes mich hingeben an den der mir zuhört und antwortet. für mich ist es unverständlich gewesen wie ich bei persönlichem Kontakt, und das mache ich hier, dem Wahn verfallen kann das das virtuell ist weil Maschinen benutzt werden die nicht virtuell sind. Stell dir mal Goethe vor der Briefe von seiner Geliebten bekommt und sie liest mit dem Gedanke, ist ja nur virtuell. Ich fühle mich irgendwie verarscht wenn hier jemand so eine Beleidigung mit gegenüber ausspricht weil er mich als nur virtuell empfindet. Und ich Verblendeter glaube das da ein Mensch was sagt. Als Ausrede würde jetzt nur noch fehlen das er mich ja nicht persönlich gemeint hat sonder allgemein geplappert hat. Was will er im Forum wenn sein Denken doch schon so virtuell ist?

  • Genau das habe ich auch schon oft gedacht, Dein Beispiel Goethes Briefe.

    In meiner Jugend hatte ich einen finnischen Brieffreund. Das ist für mich das gleiche wie hier im Forum. Ich erlebe Dich und andere als Menschen und nicht als Gespenster.

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    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Bezüglich Goethes Brieffreundschaft zu Charlotte von Stein gibt es den feinen Unterschied, dass Goethe Charlotte von Stein real auch kennengelernt hat und es erst danach zu einer platonischen (Liebes)-Beziehung in Form einer Brieffreundschaft mit kleinen Zettelchen gekommen ist.

    Ich denke schon, dass es dann noch einen feinen Unterschied gibt - wenn man vorher dieser Person begegnet ist, wenn auch m.E. einen ganz kleinen.


    Veräppelt komme ich mir nicht vor und denke eher, dass hier auch die Ehrlichkeit zählt, wenn jemand schreibt, dass es für ihn virtuelle Unterschiede gibt. Dann kann man sich darauf einstellen - wie immer diese Einstellung dann aussieht.

    Mir selbst kommt es dabei dann nicht ums Verstehen an - sondern wie gehe ich damit um.

    Die weitere Seite ist, dass es (für mich) Worte gibt, die zwischen den Zeilen unsichtbar im eigenen Geiste erscheinen, aufgrund von eigenen Erlebnissen u.s.w.) die dann auch noch in einen Beitrag mit einspielen und dann das Ergebnis eigen(mächtig) etwas mitgestalten. Da hat nun der Autor des Beitrags auch keinen Einfluss drauf.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Vom ersten Beitrag 2001 bis heute war mir klar das ich wohl kaum je einen einzigen derer die ich kennen lerne treffen werde. Das hat für mich einen nicht zu verachtenden Vorteil. Ich sehe nicht genug von den Personen in ihrem Habitat als das ich das groß beachten muss. Was ich beachten muss ist das wir alle im Habitat "Buddhaland " sind. Und da reicht es mir vollkommen die Menschen die hier leben in ihrer Persönlichkeit anzuerkennen.

    Auch finde ich gut das die User hier ohne Rang und Namen auftreten, das habe ich nur sehr selten durch nachfragen per PN zu erkunden vesucht. Solange wie ich mich mit Meistersuchen beschäftigt habe, bis Buddhaland mein Meister wurde. PN Kontakte brechen bei mir schnell ab weil ich keinen Unterschied mache, denn PN ist auch Buddhaland und ich will nicht in die anderen Lebensbereiche eindringen, weil ich die Menschen nie treffen werde. Ich lebe hier mit den Menschen des Buddhalandes. Nein ich bin nicht traurig deswegen, es ist nicht so wichtig den Meister wirklich zu treffen, Briefe reichen aus. Hier ist der Meister immer da zu jeder Tages und Nachtzeit, was will ich den mehr wollen?


    Es gab mal eine Zeit da wollte ich brennend wissen was denn hier so Leute "wirklich" machen, bis ich die Anhaftung an Rang und Namen bei mir erkannte.

  • Gefällt mir weil andere Sicht. Hat aber nichts mit dem gemein was ich deutlich machen will und ist für mich OT. Außerdem ist es so das die Beiden nie auf die Idee gekommen wären das der Austausch nicht wirklich in den Nachrichten stattfindet. Da treffen sich zwei Menschen im Lebensbereich Brieffreundschaft.

    Beim "Worte zwischen den Worten, Zeilen" ist genau das Problem bei meinen Beiträgen. Selbst wenn ich nach Jahren sie wieder lese erscheinen die sogar, Worte, Buchstaben die da nicht stehen. Ich muss mich da zur Ordnung rufen und meine Beiträgen so lesen wie sie da erscheinen, so wie sie sind nicht so wie ich glaube das sie da sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Noreply ()