Buddhas Lehre
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Alles was ich sage sind Vorstellungen. Was ich tue ist keine, ich tue.
Alles was du bewusst sagst, tust du auch bewusst. Genauso wie auch alles was du bewusst denkst, bewusst tust. Und Vorstellungen gibt es heilsame, unheilsame und weder heilsame noch unheilsame. Gerade der Unterschied der Vorstellungen und damit auch des Gesagten (nur möglich in der Betrachtung einer Erscheinung, also zB auch einer Vorstellung) ist wichtig.
ZitatBeim Reden soll man immer die Wirkung des Gesprochenen im Auge haben. «Nicht sage ich», heisst es im AN. IV, 183, «dass man über alles sprechen soll, was man gesehen hat, noch auch sage ich, dass man über alles, was man gesehen hat, nicht sprechen soll. Nicht sage ich, dass man über alles, was man gehört, empfunden, erkannt hat, sprechen soll, noch auch sage ich, dass man über alles, was man gehört, empfunden, erkannt hat, nicht sprechen soll. Über solches Gesehene, Gehörte, Empfundene oder Erkannte, wobei dem Sprecher die schlechten Eigenschaften zunehmen, die guten Eigenschaften schwinden, soll man nicht sprechen. Über solches Gesehene, Gehörte, Empfundene oder Erkannte aber, wobei dem Sprecher die schlechten Eigenschaften schwinden, die guten Eigenschaften zunehmen, soll man sprechen.»
bodhibaum.de / Kurt Schmidt: Buddhas Lehre
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Zitat
Wer kann da denn noch mit Gewissheit sagen, er weiß was der Buddha wirklich gesagt hat.
Gruß Helmut
Soweit sind wir glücklicher Weise noch nicht.
Im übrigen habe ich noch niemals gehört das sowas von Theravadaseite behauptet wurde.
Auch das kann einem schon zu denken geben.
Jedenfalls nicht in grundsätzlichen Dingen der Lehre.
Es gibt viele Dinge von denen man eindeutig sagen kann das sie die Lehre sind
und andere, daß sie nicht die Lehre sind. Dafür hat der Buddha mit seiner Lehre
schon gesorgt. Soweit das aber nicht klar ist, was zur Lehre gehört und was nicht,
kann man ja versuchen genau das zu schreiben.
Und das wird ja auch oft schon getan. Wie z.B. die Frage was der Buddha wohl
mit Wiedergeburt gemeint hat usw. Es ist ja nicht so, das die ganze Lehre nicht
mehr stimmt, wie sie ursprünglich gelehrt wurde, nur weil man sie aufgeschrieben hat.
Niemand hat ursprünglich einfach eine Lehre aufgeschrieben sondern bei der
Lehre handelt es sich soweit es den Suttapitaka betrifft um Sammlungen von Lehrreden,
und Aussprüchen des Buddha und manchmal seinen Mönchen.
kesakambalo: Ja, zu dem was du sagst. Es ist aber heute die einzige Quelle von seiner Lehre. Sicher ist sie nicht
das Original, kommt aber dem Original sehr nahe.
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es gibt unterschiedliche zeitabschnitte in denen die lehre verfasst wurde. das weiss man heute durch wissenschaftliche methoden. es kann also theoretisch auch beifügungen und auslassungen gegeben haben, auch bei übertragungen in andere sprachen. sanskritaufzeichnungen sollen wohl auch älter sein als in.pali. rein traditionell wird aber gesagt und zwar auch im zen und tib. buddhismus, dass wir es mit "buddhas worten" zu tun haben.
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die tripitaka der länder werden auch verglichen. das hat aber erst vor nicht allzulanger zeit angefangen. diese tripitaka sind ja in älteren sprachen oder schriftformen verfasst, die auch erst in die neuzeitlichen gefasst werden müssen, parallel dann zum vergleichen. was es wohl schon ganz früh gab waren unterschiedliche abhidhammapitaka. aber nochmal: die lehrreden werden traditionell als buddha (und anhänger) worte aufgefasst. das ist bis heute so.
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Soweit sind wir glücklicher Weise noch nicht.
Im übrigen habe ich noch niemals gehört das sowas von Theravadaseite behauptet wurde.
Auch das kann einem schon zu denken geben.
Ich habe mich gegen den Anspruch, den Theravardins hier auf dem Forum in einem inzwischen geschlossenen Thread erhoben haben, nämlich Verteidiger der Originallehre des Buddhas zu sein, ausgesprochen. Aus meinem Beitrag in jenen Thread hast du ja auch nur einen Satz zitiert, nämlich die Schlußfolgerung, die ich aus mehreren Argumenten, die du nicht zitierst, gezogen habe. Ich habe dort begründet, dass dieser Anspruch, den Theravadins hier erheben, unrealistisch ist, weil wir überhaupt nicht mehr über den O-Ton Buddha aufgrund der mündlichen und schriftlichen Tradierung verfügen. Wir verfügen nur über die Worte, die überliefert sind, mehr nicht,
Das bedeutet ja nicht, dass die überlieferten Worte falsch sind. Wenn wir uns die Vielfalt der Übersetzungen der überlieferten Schriften aus dem Pali und dem Sanskrit anschauen, dann zeigt sich eben, dass die Lehren des Buddhas immer auch etwas anders interpretiert werden. Dabei werden die Grundlagen wie die Vier Edlen Wahrheiten, die 12 Glieder des abhängigen Entstehen, der achtfache Pfad usw. von niemandem in Frage gestellt. Sie werden nur unterschiedlich tiefgründig interpretiert. Der Buddha hat uns ja auch darauf hingewiesen, dass wir nicht auf die Worte, sondern auf die Bedeutung der Worte achten sollen; nicht auf die öberflächliche Bedeutung der Worte, sondern auf ihre tiefgründige Bedeutung.
Natürlich gibt es Kriterien dafür was Buddhadharma ist und was nicht: Die Vier Siegel, die eine buddhistische Lehre kennzeichnen.
Wenn du meinen von dir zitierten Satz damit kommentierst: Im übrigen habe ich noch niemals gehört das soetwas von Theravadaseite behauptet wurde, dann bedeutet dies doch: Nur was Theravadins vertreten ist richtig.
Gruß Helmut
Was die behaupten muss nicht richtig sein, weil sie sich hauptsächlich auf die Mittlere Sammlung verlassen und die Längere Sammlung geflissentlich ignorieren. kesa
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Was die behaupten muss nicht richtig sein, weil sie sich hauptsächlich auf die Mittlere Sammlung verlassen und die Längere Sammlung geflissentlich ignorieren. kesa
Da fühle ich mich bemüßigt anzumerken, dass ich von einem Theravadin - sei es Mönch oder Laie - der die längere Sammlung geflissentlich ignoriert, noch nie was gehört habe.