Buddhas Lehre

  • Der Worte der Wahrheit besitzt schafft Himmel und Hölle, doch das was ist wie es ist kann selbst der Wort-Gewalttätigste nicht Be-worten. Der die Worte der Wahrheit hat kann nicht in den Worten des nicht Besitzers dieser Worte denken. Der Wahrheitsbesitzer braucht die Bestätigung seines Besitzes durch genau die gleichen Worte wie seine Wahrheit bewortet ist.

    Es geht nicht darum, zu sagen was es ist. Denn sagen kann man sicher nur einen Ausweg. Dass gesagt wird ist ja schon wieder das Unerklärliche. Also: dass es überhaupt geschieht.


    Darum muss man sich auch nicht den Worten entziehen. Denn sie können es eh nicht beschreiben. Oder eben nur: einem Weltling gemäß seiner Auffassung jeweils beschreiben.


    Es ist ganz einfach: sich für das Wort zu entscheiden, heisst: sich für das Benennen zu entscheiden.


    Wenn man eine Magie aus den Worten macht. So dass sie nur noch eine Minderheit versteht, weil da irgendwo tausend versteckte Bedeutungen und NichtBedeutungen sind. Grenzt man sich von einer Allgemeinheit ab. Ermöglicht es nicht, das alle es verstehen mögen.


    Man sagt damit: es gäbe eine Wahrheit, die wäre so schwer zu verstehen, die könne man nur mit einer gewissen "geistigen Kapazität" verstehen. Dabei ist die Wahrheit des Buddha auch für den naiven, sofern er einen Funken HerzensWeisheit hat zu verstehen. Eben durch klare Worte. Und gerade zu viel "geistige Kapazität" verhindert öfter einmal das Erkennen der Intention der Lehre.



    :sunny:

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  • Jede weitere Antwort von mir auf immer wieder gestellte Fragen mit den immer gleichen Ausgangs-Argumenten wäre eine inzwischen zig-fache Wiederholung. Ich schliesse daraus jetzt mal, dass auch eine erneute Wiederholung es für die Fragesteller nicht verständlicher macht.


    Für mich ist an diesem Punkt schlicht klar, dass offenbar bestimmte Auslegungsformen nicht vereinbar sind und man kann sich dann nur darauf einigen, respektvoll verschiedener Meinung zu sein, wenn man sich nicht im Kreis drehen will.

    Naja lieber kilaya. Auf die entscheidenen Fragen oder Argumente willst du dich ja gar nicht einlassen.


    Ein stärkeres Argument ist das des Begriffs, der da "dualistisches Argumentieren/denken/sagen" gar nicht umgehen kann.


    Insofern ist auch das Fazit von dir nur eines, was sich selbst und damit der vertretenen Position eine Eigennatur zuspricht, die nicht vereinbar wäre mit einer anderen Wahrheit (Lehre des Buddha?)


    Würde man hier im Kern über dasselbe reden, müsste es ja allerdings ja möglich sein, die Auslegungsformen ineinander zu überführen. Denn es sind ja nur Begriffe. Bausteine sehr ähnlicher Art.



    :sunny:

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  • Naja lieber kilaya. Auf die entscheidenen Fragen oder Argumente willst du dich ja gar nicht einlassen.

    Ich antworte, aber die Antwort stellt scheinbar nicht zufrieden. Dann wird die gleiche Frage erneut gestellt, mit der gleichen Prämisse, und der Behauptung, ich hätte gar nicht darauf geantwortet. Teilweise habe ich schon auf meine Antwort zurückverlinkt. Mehr als wiederholen kann ich mich nicht. Wenn eine Teilfrage mal nicht beantwortet wurde, dann womöglich weil bereits die grundlegenden Antworten die Antwort dazu herleiten lassen. Wenn ich immer wieder auf einen Kategorienfehler hinweisen muss, bringt es nichts, wenn ich die nächste Frage mit einem vergleichbaren Kategorienfehler in vergleichbarer Weise beantworte. Das könnte man endlos so fortsetzen, wenn nicht die bereits dargelegte grundsätzliche Problematik verstanden wurde.


    Würde man hier im Kern über dasselbe reden müsste es ja möglich sein, die Auslegungsformen ineinander zu überführen.

    Das ist aus Mahayana-Sicht ja auch so, dass sich die Aussagen des PK und der eigenen Lehren vereinbaren lassen. Was Du verlangst, wäre die Mahayana-Sicht auf die Sicht Deiner Auslegung des PK zu reduzieren. Das wäre kein "ineinander überführen", was etwas gegenseitiges wäre. Und selbst wenn der Kern eigentlich identisch ist, ist es ja gerade die Auslegung, wo sich die Unterschiede zeigen.


    Ich denke es verhält sich eher so: der Kern ist "die Banane". Eine Aussage ist: die Banane ist gelb. Die Prämisse: wir reden nur über reife Bananen. Die andere Aussage ist: Bananen sind grün, gelb oder braun, die gelbe Banane ist der perfekte Reifungsgrad. Unter der Prämisse, nur über optimal essbare reife Bananen zu reden, ist die Aussage "eine Banane ist grün" falsch. Nun wird immer wieder aufgefordert, darzulegen, warum eine Banane grün wäre. Unter der Prämisse, dass man nur über reife Bananen redet, ist die Frage schlicht nicht zu beantworten. Das ist der Kategorienfehler, von dem ich rede. Unter verschiedenen Prämissen lassen sich die Aussagen nicht vergleichen. Und dann lässt sich auch nicht der gemeinsame Kern "Banane" herausschälen.

  • @kilaya


    Nein. Ich finde es sehr gut, dass du dich offen und selbstbewusst deiner Worte darauf einlässt, zu erklären. Ich finde, das war auch sehr sachlich und ich habe sicher meine eigene Anschauung zumindest besser verstehen können.


    In der Tat ist die Praxis sehr viel wesentlicher als ein Verständnis, was man darlegt.



    :like:


    Das ist aus Mahayana-Sicht ja auch so, dass sich die Aussagen des PK und der eigenen Lehren vereinbaren lassen. Was Du verlangst, wäre die Mahayana-Sicht auf die Sicht Deiner Auslegung des PK zu reduzieren. Das wäre kein "ineinander überführen", was etwas gegenseitiges wäre. Und selbst wenn der Kern eigentlich identisch ist, ist es ja gerade die Auslegung, wo sich die Unterschiede zeigen.


    Meiner Ansicht nach ist die Einigung auf den Begriff trotzdem keine Sache, die man so nennen kann: eine Sicht auf die Sicht eines anderen zu reduzieren. Beispielsweise sind eigtl alle (begrifflichen) Aussagesysteme der Mathematik ineinander überführbar. Das hat nichts damit zu tun, dass man eine Sicht bevorzugt. Es ist dieselbe Bedeutung ,nur unterschiedlich ausgesagt. Und glaube mir ... es ist keine Naivität, dieses Beispiel zu bringen.


    Es geht mir nicht um eine Mahayana-Sicht, auch wenn du das so bezeichnest.


    Es ist sicher nicht nur meine Sicht, die ich vertrete ;). Nur weil ich sage: da steht ein Auto auf der Strasse heisst das nicht, dass es nur meine Meinung ist.




    :sunny:

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  • Nur weil ich sage: da steht ein Auto auf der Strasse heisst das nicht, dass es nur meine Meinung ist.

    Es gibt schon einen qualitativen Unterschied zwischen einem einfachen Fakt und einer Sache, die man so oder so auslegen kann.


    Um das Bild vom Auto auszuschlachten: wenn jetzt einige Leute vorbeigehen und sie nehmen Türen, das Dach, Lenkrad, Motorteile, Räder usw. usf. mit, dann ist am Ende nichts mehr da, aber keiner hat ein Auto mitgenommen. Also selbst bei den vermeintlich "einfachen Fakten" ist es - wenn man die Ebene wechselt - auf einmal nicht mehr so einfach.


    Wenn einer sagt: da steht ein Auto. Hat der recht. Wenn aber einer sagt: da steht kein Auto. Hat der auch recht. Aber eben auf einer anderen Ebene.

  • Ich schrieb das in Hinblick auf die klaren Aussagen im PK. Die sich erstens darauf beziehen, dass ein Buddha, trotzdem er Nirvana erreicht hat offensichtlich sehr wohl eine Menge Unterschiede zwischen den von uns so verstandenen Dingen und Lebewesen sieht. Und zweitens um die Warnung, bestimmte Spekulationen nicht anzustellen.


    Und in dem Sinne meinte ich, dass das Auto da ist. Und dass man es sehen kann. Die Warnung einerseits. Die Aussagen darüber, dass da Verschiedenes wahrgenommen wird andererseits.


    Wer das Auto auf der Strasse ignoriert, der kann überfahren werden das ist eben das Problem. Das Auto ist nämlich nicht nur in Einzelteile zerlegbar, weil es da ist, es hat für den Weltling eine Eigennatur die ziemlich gefährlich sein kann.

    ___


    Wenn ich als Weltling ein Auto sehe. Und ein Freund steht daneben und sagt: da wäre kein Auto, weswegen er da so einfach die Strasse überqueren kann, kann ich sicher davon ausgehen, dass der Freund mich falsch versteht. Denn wichtig ist nicht das Auto. Sondern dass man sich verletzen kann.


    Für den Weltling ist die Information ganz einfach: Da ist Leid. Das ist da. So oder so oder so oder so betrachtet ist dann wieder jeweils etwas anderes. Nämlich eigentlich doch "das Leben", oder "schön!", oder "eigentlich doch gar nicht leidvoll" oder oder oder oder oder. Das kann man alles sagen, aber so die Information, dass das Dasein eben dhukkha unterliegt und annica und anatta, das wird man so dann halt nicht mehr sehen.

    .... Wenn ich mir das so durchlese, frage ich mich, ob es nicht einfacher wäre, die buddhistische Philosophie in toto zu studieren - denn zack - schon würden sich (dem geistig Aufgeschlossenen) die Zusammenhänge erschließeṇ ... Ich verstehe allerdings durchaus, dass das nicht jedem möglich ist, und auch nicht von jedem als erstrebenswert oder nötig erachtet wirḍ


    Ist man jedoch - ohne tieferes Wissen über andere Lehrmeinungen - von seiner Sicht der Dinge, als der einzig wahren überzeugt, sodass man andere Herangehensweise noch nicht einmal als "möglicherweise auch zielführend" respektieren kann, ist es müßig, über "Differenzen" zu disputieren, ...


    ... das ist wie wie mit dem Brunnenfrosch, der das Beobachten seines Ausschnitts des Himmels für die einzig mögliche Betrachtensweise des Universums erachtete, ... ;)


    Das ist richtig, ist man ohne tieferes Wissen über andere Lehrmeinungen, ist man von seiner Sicht der Dinge als der einzig wahren überzeugt, dann braucht man gar nicht diskutieren oder disputieren, man kann sich einfach einer (vermeintlich wohlwissend dass sie in diesem spezifischen Fall überflüssig wäre) Diskussion entziehen, und äussert nur dann und wann einmal selbstüberzeugt von aussen ein paar klug erscheinende Worte womöglich, die aber jeweils zur Klärung/Verständnis nichts beitragen.


    Um wenn man so selbstüberzeugt ist, dann sieht man -so unachtsam einen so eine selbstüberzeugte Fixierung eben auch macht- manchmal auch fälschlicherweise dort einen Angriff, wo ein Versuch ist, sich über die Natur des Begriffes zu einigen oder dort, wo jemand nachfragt, wie man etwas sagen kann, wenn der Buddha anderes sagt. Also dort, wo versucht wird Klarheit herzustellen.


    Zum Glück gibt es ja vielleicht auch einen Brunnenfrosch, der nicht gleich das ganze Universum mit dem hellen Loch da oben verwechselt, so wie es ja auch Menschen gibt, die eine Diskussion nicht mit einer Grundsatzdiskussion oder mit einem Akt der Ignoranz verwechseln.



    :sunny:

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  • oder sind "dualistisch" und "bedingt" für Dich dasselbe?


    Nicht unbedingt dasselbe:


    Dualistische Erfahrungen macht "man" auf der bedingten (relativen) Ebene

    Nicht dualistische Erfahrungen macht "man" auf der absoluten Ebene.

  • Ich schrieb das in Hinblick auf die klaren Aussagen im PK. Die sich erstens darauf beziehen, dass ein Buddha, trotzdem er Nirvana erreicht hat offensichtlich sehr wohl eine Menge Unterschiede zwischen den von uns so verstandenen Dingen und Lebewesen sieht.

    Und wo hat jemand was anderes behauptet?


    Zitat

    Wer das Auto auf der Strasse ignoriert, der kann überfahren werden das ist eben das Problem. Das Auto ist nämlich nicht nur in Einzelteile zerlegbar, weil es da ist, es hat für den Weltling eine Eigennatur die ziemlich gefährlich sein kann.

    Und wo hat jemand gesagt, man sollte das Auto auf der Strasse ignorieren? Einen Nihilismus hat hier niemand vertreten....

  • Hat es lange gedauert, bis Du zu wissten glaubtest, wie ich was meine? Immer dieses Sich-āngegriffen fühlen ...

    Ja natürlich bezieh ich das als von dir auf mich gemünzt. Den kilaya wirst ja nicht meinen. Ich wollt dir zeigen, dass ich deinen Post aber eher für eine Selbstreflexion halte.


    Insbesondere damit:


    Zitat

    Ist man jedoch - ohne tieferes Wissen über andere Lehrmeinungen - von seiner Sicht der Dinge, als der einzig wahren überzeugt, sodass man andere Herangehensweise noch nicht einmal als "möglicherweise auch zielführend" respektieren kann, ist es müßig, über "Differenzen" zu disputieren, ...

    Ich seh dich ja nur die ganze Zeit Differenzen verneinend, und aufgrund dieser Meinung Diskussionen als müssig deklarierend :D




    :star:

  • Die Differenzen zu den Darstellungen des Buddha bestehen ja sowieso nicht. Da er ja selbst gesagt hat man soll alles prüfen was er sagt und sich nach dem eigenen Denken richten. Wenn also eine andere Herangehensweise als die, die er empfiehlt, für einen besser passt, und man selbst auch keinen Wiederspruch darin sieht zu dem was der Buddha sagt- dann ist es laut ihm selbst ja richtig sich nach dem eigenen Denken zu richten.

    Interessant, wie wichtig er das eigene Denken ansieht. Er sagt das wohl deswegen weil man ja einfach nicht Dinge tun kann, die einem nicht einleuchten.

  • Die Begriffe sind das, was man nur selber betrachten kann. Niemand kann das einem abnehmen.


    Genau wie eigentlich auch die Welt und damit die Erscheinungen, aber das verstehen die meisten nicht. Dass: einen Begriff genauer betrachtend/eine Aussage genauer erwägend und vergleichend, ebenso eine Form der "Meditation"/Praxis ist. Diese Betrachtung der Begriffe wird halt "Denken" genannt. Oder abwägen.


    Wenn sich aufgrund dieser Betrachtung eine Einsicht in die Wahrheit der Worte einstellt, dann wird die Sicherheit grösser. Mit grösserer Sicherheit fällt es leichter, den "Fokus" wieder herzustellen, wenn er unterbrochen wird.


    Dazu braucht es: Vertrauen und damit SelbstAnnahme und damit auch eine Art SelbstAufgabe, und damit SicherHeit in der eigenen eigenen Betrachtung.


    Es gäbe hierzu eine Menge zu posten. Auf die Schnelle vielleicht Folgendes.


    Zitat

    10. "Während ich so umsichtig, eifrig und entschlossen weilte, erschien ein Gedanke der Nicht-Grausamkeit in mir. Ich verstand folgendermaßen: 'Dieser Gedanke der Nicht-Grausamkeit ist in mir entstanden. Dies führt nicht zu meinem eigenen Leid, oder zum Leid anderer oder zum Leid beider; es fördert Weisheit, verursacht keine Schwierigkeiten, und führt zu Nibbāna hin. Wenn ich über diesen Gedanken nachdenke und nachsinne, und sei es sogar eine Nacht lang, sogar einen Tag lang, sogar eine Nacht und einen Tag lang, sehe ich nichts, das davon zu befürchten wäre. Aber mit übermäßigem Nachdenken und Nachsinnen könnte ich meinen Körper ermüden, und wenn der Körper ermüdet ist, wird der Geist überanstrengt, und wenn der Geist überanstrengt ist, ist er von Konzentration weit entfernt.' Also festigte ich meinen Geist innerlich, beruhigte ihn, brachte ihn zur Einheit und konzentrierte ihn. Warum ist das so? Damit mein Geist nicht überanstrengt werden sollte."


    11. "Ihr Bhikkhus, worüber auch immer ein Bhikkhu häufig nachdenkt und nachsinnt, das wird seine Geistesneigung werden. Wenn er häufig über Gedanken der Entsagung nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Sinnesbegierde aufgegeben, um den Gedanken der Entsagung zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Entsagung. Wenn er häufig über Gedanken des Nicht-Übelwollens nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken des Übelwollens aufgegeben, um den Gedanken des Nicht-Übelwollens zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken des Nicht-Übelwollens. Wenn er häufig über Gedanken der Nicht-Grausamkeit nachdenkt und nachsinnt, hat er den Gedanken der Grausamkeit aufgegeben, um den Gedanken der Nicht-Grausamkeit zu pflegen, und dann neigt sein Geist zu Gedanken der Nicht-Grausamkeit ."


    12. "So wie im letzten Monat der heißen Jahreszeit, wenn alles Korn in die Dörfer eingebracht worden ist, ein Kuhhirte seine Kühe hüten würde, während er sich am Fuß eines Baums oder im Freien aufhält, da er nur darauf zu achten braucht, daß die Kühe anwesend sind; genauso bestand für mich nur die Notwendigkeit, achtsam darauf zu sein, daß jene Geisteszustände anwesend waren.

    13. "Unerschöpfliche Energie wurde in mir hervorgebracht und ununterbrochene Achtsamkeit wurde gegenwärtig, mein Körper war still und unbeschwert, mein Geist war konzentriert und einspitzig."

    Majjhima Nikāya 19



    :sunny:

  • Da er ja selbst gesagt hat man soll alles prüfen was er sagt und sich nach dem eigenen Denken richten.

    Wenn man diesen Satz verfallen ist kann er ja nicht wahr sein.

    Es würde ja voraussetzen das alles was jemand sich nach seinem

    Prüfen denkt auch wahr und heilsam sei. Alle würden also immer

    zum gleichen Ergebnis kommen. Wir wissen alle, das das nicht wahr

    ist, daher kann der Satz nicht so gemeint sein. Und in der Tat gibt

    es in der selben Lehrrede auch noch ein ganz andere gegenteilige

    Aussage. Dort heißt es die Kālāmer sollen nicht nach logischen

    Schlüssen gehen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten

    Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht

    nach der Autorität eines Meisters. Nur wenn sie merkten: "Diese Dinge

    sind unheilsam, sind verwerflich, werden von Verständigen getadelt,

    und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Unheil und Leiden',

    dann o Kālāmer, möget ihr sie aufgeben."

    Die Kālāmer sollten in Ihrer Verwirrung, nach welcher der vielen Lehrer

    und Lehren, mit denen sie konfrontiert wurden, sie sich denn nun richten

    sollten, sich nach gar keiner dieser Lehren richten, sondern unabhängig

    von diesen Lehren nur überlegen was heilsam ist oder unheilsam sei (die

    Tugendregeln wurden aufgezählt) und sich dann entsprechend verhalten.

    Die Lehre des Buddha stand darüber hinaus nicht zur Rede und wurde

    ihnen nicht dargelegt da sie damit nicht viel hätten anfangen können.

    So bezieht sich diese Lehrrede im wesentlichen auf die heilsamen Tugendregeln

    mit denen sie praktisch was anfangen konnten.

  • Namaste!

    Ich denke es verhält sich eher so: der Kern ist "die Banane". Eine Aussage ist: die Banane ist gelb. Die Prämisse: wir reden nur über reife Bananen. Die andere Aussage ist: Bananen sind grün, gelb oder braun, die gelbe Banane ist der perfekte Reifungsgrad. Unter der Prämisse, nur über optimal essbare reife Bananen zu reden, ist die Aussage "eine Banane ist grün" falsch.

    Unter der Prämisse, nur über optimal essbare reife Bananen zu reden, ist die Aussage "eine Banane ist grün" nicht falsch, es gibt ja in Deiner Allegorie grüne Bananen, sondern sie ist eine Themaverfehlung, weil außerhalb der Themensetzung. Das ist ein Unterschied.

    Zitat

    Nun wird immer wieder aufgefordert, darzulegen, warum eine Banane grün wäre. Unter der Prämisse, dass man nur über reife Bananen redet, ist die Frage schlicht nicht zu beantworten.

    Die Frage wäre schlicht zu beantworten. Sie wird aber nicht beantwortet, weil das Thema anders gesetzt ist.

    Zitat

    Das ist der Kategorienfehler, von dem ich rede. Unter verschiedenen Prämissen lassen sich die Aussagen nicht vergleichen. Und dann lässt sich auch nicht der gemeinsame Kern "Banane" herausschälen.

    Das ist kein Kategorienfehler. Die Kategorie "Banane" stimmt ja, nur ist das Thema auf reife von ihnen beschränkt.



    Doch um bei der Allegorie zu bleiben: Buddha lehrte, dass es grüne, gelbe oder braune Bananen gibt. Einige Jahrhunderte nach seinem Verscheiden traten aber Leute die Philosophien ihrer Zeit übernehmend auf und behaupteten, es gebe in Wahrheit blaue Bananen mit rosa Punkten, die die wahre, letztendliche, absolute Natur der Bananen seien und dies habe Buddha gelehrt. Grüne, gelbe oder braune Bananen seien hingegen nur relativ. Fragt man dann nach diesen blauen Bananen mit rosa Punkten, so heißt es: diese seien unbeschreibbar. Fragt man dann, wieso unbeschreibbar, sie wurden doch als blau mit rosa Punkten beschrieben, dann heißt es, dies sei so im Erleben/Erscheinen eines Buddha. Fragt man dann, wieso im Erleben/Erscheinen eines Buddha, wenn der Buddha davon nicht sprach und außerdem die späteren Autoren keine Buddhas waren, dann heißt es, das sei so aber nun im eigenen großen (maha) Bananen-Verständnis, man sehe auch kein Problem, denn dies sei ja mit grünen, gelben oder braunen Bananen vereinbar, man müsse nur die "Ebenen" wechseln. Wer dem nicht folge, mache gerade Kategorienfehler und gehen von falschen Prämissen aus oder verwechsele die Prämissen.


    Anderne meinen, wer dem nicht folge, der habe eben nur ein kleines, minderwertiges, mangelhaftes (hīna) Bananen-Verständnis. Einige Jahrhunderte später traten wieder neue Leute die Philosophien ihrer Zeit übernehmend auf und behaupteten, es gebe in Wahrheit einen geheimen, schnelleren Weg zum großen Bananen-Verständnis, nämlich über Gurus, die sie rein zufällig auch selbst stellen würden und die auch nur von ihnen kommen können, wofür es des Weiteren auch der Bananenübertragung bedürfe.

    Doch die Entwicklung ging weiter: noch später gab es Leute, die meinten, es reiche aus und sei der richtige Weg, die blaue Banane mit rosa Punkten zu rezitieren, zu vertrauen oder ihr zu glauben. Manche sagen, man würde dann auch selbst zur blauen Banane mit rosa Punkten. Wieder andere legen großen Wert darauf, nur zu sitzen, dann würde das große Bananen-Verständnis selbst klar werden oder man würde dann auch selbst zur blauen Banane mit rosa Punkten.


    All dies sei auch kein Wunder, denn schließlich gebe es die Blaue-Banane-mit-rosa-Punkten-Natur, die einem jedem inne wohne. In Wahrheit sei man schon immer eine blaue Banane mit rosa Punkten, man wisse es nur nicht. Ende der Allegorie.


    Mit mettā

    Vibhajjavādī

  • Vibhajjavādī Ich glaube ich habe jetzt das Kommunikations-Problem zwischen uns gefunden: Du redest gar nicht mit mir über das worüber ich rede, sondern mit einer Vorstellung von dem, was irgendwo andere Leute mal gesagt haben, was ich aber gar nicht so vertrete. Das habe ich hier im Forum an vielen Stellen deutlich gemacht, aber das kann ja nicht jeder wissen. Dem können wir nur entkommen, indem Du alle Vorstellungen davon, was irgendwo irgendwer im Mahayana mal gesagt hast, loslässt und Dich einfach nur auf das beziehst, was ich schreibe.


    Ich habe gesagt, was ich zu sagen habe. Deine letzten Ausführungen helfen auch nicht dabei, aus der Falle rauszukommen, von mir zu verlangen, eine Aussage die klar zu einer Ebene gehört (die wir auch gelegentlich "absolute Wahrheit" nennen) auf einer anderen Ebene zu beweisen (die wir gelegentlich auch "relative Wahrheit" nennen). Oder zu verlangen, dass ich erklären solle, wie etwas auf der absoluten Ebene wahr sein könne, wenn es doch auf der relativen Ebene nachweislich nicht wahr ist.


    Es ist egal ob man das "falsch", Kategorienfehler oder "Thema verfehlt" nennt - es ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll es überhaupt zu versuchen. Wenn das bisher nicht deutlich geworden ist, dann will man es entweder nicht sehen, oder es kommt aus anderen Gründen nicht an.

  • Ist das nicht so, "verteidigt" ein jeder seine Sicht der Dinge, bzw. die Lehrmeinung, die ihnen der ihrer Tradition entsprechende Lehrmeinungsverkünder weitergab. .... Ein jeder sieht eben nur "den Himmel über seinem Brunnenrand", ... übrigens eine Geschichte, die mir mein Meister erzählte, (der Unterweisungen von Lehrern vieler Traditionen erhielt, und dadurch nicht nur über weites, sondern auch tiefgehendes Wissen und altruistisch liebendes Mitgefühl verfügte.)

    Liebe mkha'.


    Ich stimme dem zu, dass da die starke Neigung zu beobachten ist, eigene Anschauungen zu verteidigen, und damit natürlich auch mindestens ein "Raum" für einen anderen geschaffen wird, sich davon potentiell wiederum abzugrenzen, indem eine eigene Anschauung ausgesagt wird.


    Das muss doch aber jetzt erstmal nicht schlecht sein. Wenn man nur den Rahmen der Kommunikation wahrt und in deinem Fall sehe ich es ja jetzt wieder, wie wichtig offene Worte sind. Also ich sehe zB deutlich, dass meine scharfen Worte klar stark egozentriert bedingt waren.


    Im besten Fall habe ich darauf hingewiesen, dass auch die Meinung, dass es im Buddhismus keine Differenzen gäbe, oder dass es bestimmte Differenzen, die ich meine zu sehen, nicht gebe, lediglich eine Anschauung ist. Aber ... eine Anschauung ist eben keine Anschauung, genausowenig, wie ein Stift ein Stift ist. :(. Weswegen man Arten der Anschauungen unterscheidet und Arten der Stifte.


    Ich bin mir sicher dass ich gerade das durchdrungen habe: den Begriff, seine Natur und seine (begrenzte/relative) Aussagekraft. Und dass ich von hier sehr gewiß und ohne ersteinmal die Absicht, emotionale Gräben (also: unheilvolle Grenzen) aufzuzreißen, Argumente liefern kann.



    :sunny:

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Namaste kilaya,


    danke für Deine Antwort.

    Vibhajjavādī Ich glaube ich habe jetzt das Kommunikations-Problem zwischen uns gefunden: Du redest gar nicht mit mir über das worüber ich rede, sondern mit einer Vorstellung von dem, was irgendwo andere Leute mal gesagt haben, was ich aber gar nicht so vertrete.

    Du irrst: mein letzter Beitreg war an Dich gerichtet, was Du den Zitaten (deine) und Antworten darauf auch leicht entnehmen kannst. Ich habe auch Deine Allegorie aufgegriffen und variiert. Nur die letzten beiden Absätze waren allgemein, da es einen Willensimpuls gab, die Allegorie über das Dich betreffende fortzuführen.


    Außerdem hast Du Deine Einstellung auch deutlich zum Ausdruck gebracht:

    Es gibt im Mahayana nicht die Exklusivität, dass nur das, was im Palikanon überliefert ist, die einzige Wahrheit wäre. Ich dachte, das wäre inzwischen deutlich geworden. Dem "Kunstgriff", dass Tantra und Dzogchen spätere Lehren des Buddha sind, die er in anderer Form vermittelt hat, muss ich persönlich nicht folgen, um Vertrauen zu haben, dass bestimmte Philosophien dem Weg zur Erleuchtung förderlich sind. Dass es sich um Buddhismus handelt, ergibt sich nicht aus einer 100% Übereinstimmung mit dem Palikanon, sondern aus den gleichen fundamentalen Grundlagen. (Mir ist schon klar, dass die Empfindung, was "fundamental" ist, verschieden ist und daher ein Theravadin dem Argument nicht unbedingt folgen kann, aber aus der Perspektive des Mahayana, die ich versuche zu schildern, wird das eben so gesehen...)

    Bemerkenswert, dass Du dem "Kunstgriff", dass Tantra und Dzogchen spätere Lehren des Buddha sind, die er in anderer Form vermittelt hat, nicht persönlich folgen musst, um Vertrauen zu haben. Wenn Du meinst und/oder bzw. Andere meinen, dass bestimmte Philosophien dem Weg zur Erleuchtung förderlich sind, dann ist letztendlich enscheidend, was Heilsames dabei rauskommt. Da ich einige Anhänger solcher bestimmter Philosophien, die auf Buddha Bezug nehmen, kennenlernen durfte, und diese Anhänger im Internalisieren von Heilsamen und Schwächen/Vernichten von Geistesgiften fortgeschritten waren, habe ich keinen Zweifel, dass diese Wege auch Früchte tragen können.

    Zitat

    Ich habe gesagt, was ich zu sagen habe. Deine letzten Ausführungen helfen auch nicht dabei, aus der Falle rauszukommen, von mir zu verlangen, eine Aussage die klar zu einer Ebene gehört (die wir auch gelegentlich "absolute Wahrheit" nennen) auf einer anderen Ebene zu beweisen (die wir gelegentlich auch "relative Wahrheit" nennen). Oder zu verlangen, dass ich erklären solle, wie etwas auf der absoluten Ebene wahr sein könne, wenn es doch auf der relativen Ebene nachweislich nicht wahr ist.

    Zu dem Konzept einer konventionellen/relativen und einer höchsten/absoluten Wahrheit, Natur, Sicht et cetera sei gesagt, dass es in den frühen Quellen nicht zu finden ist. Es wurde erst später von den Abhidhammakas erfunden (und Buddha in die Schuhe geschoben) und seitdem von den Theravādins und späteren Schulen verwendet. Buddha lehrte das Gegenteil:

    Es bedarf keiner zwei oder drei Wahrheiten; es gibt auch nur eine. Der Rest ist Konzept.


    Mit mettā

    Vibhajjavādī

  • Zitat

    Eins ist die Wahrheit, nicht gibt's eine zweite

    Daraus könnte man jetzt auch einen Satz ableiten wie: "Samsara und Nirvana sind eins" ;) Denn wenn Samsara wahr ist und Nirvana wahr ist, und beides von Buddha so gelehrt wird, müsste es demnach eine Wahrheit sein. In dem Sinne zur gleichen Wahrheit zu gehören wären Samsara und Nirvana nicht verschieden.


    Ich kann auch mit dem Satz einfach die Bedeutung mit der relativen und absoluten … erhalten und einen anderen Begriff nehmen: relative und absolute Ebene der einen Wahrheit.


    Man sieht aber an der Unterscheidung von relativ (aka bedingt) und absolut (aka nicht bedingt) - was übrigens auch innerhalb des Mahayana ja nicht von allen vertreten wird - dass die Nicht-Verschiedenheit von Samsara und Nirvana, wie sie im Mahayana formuliert wird, durchaus eben nicht bedeutet, dass nichts unterschieden wird.

  • Zitat

    "Was meinst du, Freund Yamaka", fragte Sāriputta, "ist die Körperlichkeit, die Empfindung, die Wahrnehmung, sind die unbewußten Tätigkeiten, ist das Bewußtsein beständig oder unbeständig?" - Yamaka antwortete: "Unbeständig, vergänglich!" - "Ist nun das, was unbeständig, vergänglich ist, leidvoll, das heißt: unbefriedigend, unzulänglich, oder ist es beglückend, voll befriedigend?" - "Es ist leidvoll, unbefriedigend." - "Kann man von dem, was unbeständig und unbefriedigend ist, sagen das gehört mir, das bin ich, das ist mein Ich?" - "Gewiß nicht!" - "Wir wollen festhalten: alles, was es an Körperlichkeit, Empfindung, Wahrnehmung, unbewußten Tätigkeiten und Bewußtsein gibt, das gehört nicht zu mir, das bin ich nicht, das ist nicht mein Ich. Also gibt es in der ganzen Erscheinungswelt nichts, von dem wir sagen könnten: das bin ich; das gilt auch von meinem Körper, meinem Denken, Fühlen und Wollen.


    Nun weiter: betrachtest du bei einem Vollendeten, einem Heiligen, die Körperlichkeit als den Heiligen?" - "Nein!" - "Oder die Empfindung, die Wahrnehmung, die unbewußten Tätigkeiten, das Bewußtsein als den Heiligen?" - "Nein!" - "Oder meinst du, daß der Heilige außerhalb der fünf Gruppen zu finden sei?" - "Nein, auch das gilt nicht!" - "Oder meinst du, daß die fünf Gruppen in ihrer Gesamtheit den Heiligen ausmachen?" - "Nein, auch das nicht!" - "Oder meinst du, daß etwas Unkörperliches, Empfindungsloses, Wahrnehmungsloses, Untätiges, Bewußtloses der Heilige sei?" - "Nein!" - "Gibst du damit zu, daß für dich schon in dieser sichtbaren Erscheinung der Heilige wahrheitsgemäß und sicher nicht aufzufinden ist?" - "Das gebe ich zu", sagte Yamaka, "und ich sehe jetzt ein, daß ich mich im Irrtum befand." - "Gut, und was würdest du nun sagen, wenn dich jemand fragte, was aus einem Heiligen nach dem Tode wird?" - "Ich würde sagen: Was an dem Heiligen wahrnehmbar ist, die Körperlichkeit, die Empfindung, die Wahrnehmung, die unbewußten Tätigkeiten und das Bewußtsein, alles dies hat sich beim Tode aufgelöst. Alles dies aber ist unbeständig und unbefriedigend, und dies ist mit dem Tode dahingeschwunden. Mehr kann man nicht sagen." - "Gut", sagte Sāriputta, "damit du aber die Sache noch besser verstehst, will ich dir ein Gleichnis geben. Nehmen wir an, ein Mann trachtete einem reichen Bürger nach dem Leben, er sähe aber ein, daß er ihm mit Gewalt nichts antun könne, weil er wohl behütet sei, und träte deshalb in die Dienste des reichen Bürgers, diente ihm zuvorkommend und freundlich und erwürbe sich dessen volles Vertrauen. Später träfe er ihn an einem einsamen Ort und tötete ihn. Was meinst du, Yamaka, war dieser Mann damals, als er in die Dienste des reichen Bürgers trat, schon sein Mörder oder war er es erst damals, als er ihn an einsamem Ort tötete?" - "Er war von vornherein sein Mörder." -


    "Genau so verhält es sich mit einem unkundigen Weltling und den fünf Gruppen, die seine Persönlichkeit ausmachen - Körperlichkeit, Empfindung, Wahrnehmung, unbewußte Tätigkeiten und Bewußtsein. Er erkennt nicht der Wirklichkeit gemäß, daß sie nicht sein Ich sind. Sie dienen ihm, er faßt Vertrauen zu ihnen und merkt nicht, daß sie seine Mörder sind.


    Dieses falsche Vertrauen, dieser Irrtum, daß er die Persönlichkeit, die nichts weiter ist als die fünf Gruppen, für sein Ich hält, veranlaßt ihn zur Anhänglichkeit an seine Persönlichkeit, das heißt: zu Selbstsucht und Lebensdurst, und bannt ihn in den Lauf der Wiedergeburten, so daß er immer wieder sterben muß, bringt ihm also für lange Zeit Unheil und Leiden.


    Wer sich aber von diesem Irrtum freimacht, der erkennt die fünf Gruppen als seinen Mörder, gibt die Anhänglichkeit an seine Persönlichkeit auf, wird selbstlos, läßt den Lebensdurst fahren und wird dadurch erlöst. Das Aufgeben gereicht ihm zu Segen und wahrem Glück."

    Sāriputta


    Zitat

    Eins ist die Wahrheit, nicht gibt's eine zweite

    Daraus könnte man jetzt auch einen Satz ableiten wie: "Samsara und Nirvana sind eins" ;) Denn wenn Samsara wahr ist und Nirvana wahr ist, und beides von Buddha so gelehrt wird, müsste es demnach eine Wahrheit sein. In dem Sinne zur gleichen Wahrheit zu gehören wären Samsara und Nirvana nicht verschieden.


    Es ist nicht mit PK vereinbar. Wie es auch aus dem PK-Zitat oben hervorgeht.


    Ich möchte erneut kommentieren.


    Der Begriff "Wahrheit"/Gültigkeit/Aussagekraft/begriffliche Richtigkeit bezieht sich ausschließlich auf Aussagen/Theorien/Ideen/Vorstellungen. Das ist ganz wichtig, dass man nicht so spricht: das Auto ist wahr oder ein anderer Mensch ist wahr. Es geht hier um Aussagen.


    Eine wahre Aussage im Sinne der Lehre des Buddha ist: dass da bedingte Entstehung ist (Samsara). Da bedingte Entstehung verschieden von der Abwesenheit bedingter Entstehung ist, kann einer, der das sagt (Unterschied zwischen den beiden) nicht gleichzeitig sagen, dass es doch nicht so wäre. Denn sonst wäre ja erste Aussage nicht mehr wahr.


    ---


    Wenn man meint, "Samsara" ist eine wahre Beschreibung. Und "Nibbana" ist eine wahre/gültige Beschreibung. Dann kann man sicher sagen, es gibt in der Qualität dieser Beschreibungen keinen Unterschied. Sie sind beide wahr/gültig. Darin gleichen sich diese Aussagen.


    ---


    Aussagen und damit Wahrheit/Gültigkeit kann es nur da geben, wo Dinge sind und wo bedingte Entstehung ist. Denn eine Aussage ist nur ein Ding, und damit auch eine Wahrheit. Eine Wahrheit ist nur ein sehr besonderes Ding.


    Die Wahrheit (in Form einer Aussage) ist ein Ding, was einem ermöglichen soll, zu erkennen. Was es zu erkennen gibt, das ist bekannt.




    :sunny:



    Die Dinge, die sind alle darin gleich, dass sie vergänglich sind. Und die Menschen und Wesen sind alle darin gleich, dass sie einer Illusion unterliegen. Und so, wie sie sich selber denken gar nicht wirklich sind.

    Da ist die nicht zu findende Differenz, die der Buddha aufzeigt: alle Dinge sind im Kern leidhaft und der Vergänglichkeit unterworfen.


    Verschieden davon aber ist Nibbana. Denn das ist kein Ding. Weder ein scheinbares Ding noch ein wirkliches Ding. Weswegen es eigentlich nicht sinnvoll mit einem scheinbaren Ding (Begriff/Vorstellung/Wort) anzeigbar ist, ganz im Gegenteil zu den scheinbaren Dingen Samsaras.

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  • Ergänzung zum Thema (begriffliche) Wahrheit/Erkenntnis:


    Zitat

    Mahākotthita fragte ihn, ob es jenseits der Berührung der sechs Sinne noch etwas anderes gebe oder ob da nichts sei, und Sāriputta lehnte die Beantwortung der Frage ab mit der Begründung, wenn man sage, dort sei etwas, aber auch wenn man sage, dort sei nichts, dann mache man etwas, das nicht Erscheinungswelt ist, zur Erscheinungswelt" (appapancam papanceti), d.h. dann überschreite man die Grenze möglicher Erkenntnis. "Soweit die Berührung der sechs Sinne reicht, soweit reicht die Erscheinungswelt; soweit die Erscheinungswelt reicht, soweit reicht die Berührung der sechs Sinne", sagte er. Nachher erklärte Mahākotthita es Ānanda mit denselben Worten (A.IV.174).

    Sāriputta



    :sunny:



    "Mein" Argument die ganze Zeit. Aber vielleicht sollte ja der Sariputto mal zu irgendeiner Universität heutzutage und sich das mal richtiger erklären lassen. Wie das mit den Begriffen nämlich eigentlich ist :D.

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  • Hab schon.

    Recherchier mal den Begriff "Tetralemma" ;)

    Ich weiß schon, dass es das gibt. Das ist aber kein Werkzeug des Buddha, denn ihm gehts nicht um die Dinge, die man erklären muss, oder um das Denken schlechthin, dass man ad absurdum führen muss, sondern um das Leid was vernichtet werden soll. (Ein Denken schlechthin gibt es auch nicht so, wie es Dasein (dukkha/annica/anatta) schlechthin gibt, denn das erste ist Folge von zweitem)


    Also er nähert sich der Frage nicht allein von der begrifflichen Seite, sondern von der empirischen Seite die Begriffe benutzend her. Also dem was da ist/erscheint. Man kann mit Logik/dem Begriff allein eben nicht "apriorisch" folgern und damit erkennen, dass der Begriff bedingt entstanden ist. Allenfalls, dass er an sich unmöglich ist, wie wir ihn denken: abgeschlossen und mit eigennatürlicher Aussagekraft.


    Weswegen es sinnvoll ist, darauf hinzuweisen, dass das alles am Ende Ansichten sind.


    Da aber die Wahrheit der Relativität aller Aussagen für den Denkenden (klar, für wen denn sonst) allein nicht zufriedenstellend ist, nehmen wir Unterschiede zwischen den Aussagen & Ansichten vor.


    Nach den Posts von mir ... kann ich aber eigentlich mit deiner deiner Antwort "Recherchier mal den Begriff Tetralemma" nichts anfangen. Was hat das damit zu tun?


    Ich beziehe mich auf deine Aussage. Nicht auf die von einem anderen. Ich verstehe es, dass du dich angesichts dieser starken QuellenArgumente weiter nicht selbst darauf einlassen magst und verweist. Ich lasse es jetzt auch. Ich denke, ich habe es nun auch mitHilfe der Zitate aus dem PK klar zeigen können.




    :sunny:



    Wenn "Da ist kein feinster Unterschied zwischen Nibbana und Samsara zu finden" bedeuten soll, dass da kein Denker ist, dann verstehe ich das.


    Zwar nicht das Motiv, es so zu sagen. Aber immerhin was gemeint ist. Und da widerspreche ich nicht.

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  • Nein es geht nicht um den Denker, sondern um die Methodik des Tetralemma. Aussagen die im Rahmen einer solchen Methodik getroffen werden, muss man anders bewerten, als Aussagen die auf einer trivialen Ebene getroffen werden. Man kann das nicht gegen einander ausspielen.


    Dass diese Methodik nicht geeignet sei, die Lehre des Buddha für bestimmte Menschen anschaulich zu machen, hast Du mir für mein Denksystem und meine Erfahrung nicht nachweisen können. Ich kann aus keiner der Aussagen des Buddha ableiten, dass das falsch sei. Dafür sind fast alle Aussagen des Buddha, so wie sie uns heute vorliegen, viel interpretationsbedürftiger, als die meisten Vertreter des PK es wahrhaben wollen.


    Man möchte halt gerne, dass die Wahrheit simpel und straight forward ist. Also bildet man sich ein Konzept und bleibt dabei. Dass man dann aber schnell anfängt, die eigenen Interpretationen zu einem Konzept zu machen, mit dem ausgerüstet man alles weitere auch interpretieren kann, merkt man irgendwann nicht mehr. Man liest, was man lesen will. Und möchte aus dem Ding auch nicht wirklich wieder heraus, weil man ja "etwas gefunden" hat.


    Aber ist es wirklich "die Wahrheit"? Ich zweifle in den meisten Fällen nicht daran, dass es "eine Wahrheit" ist. "Die eine Wahrheit" die der Buddha postuliert, mag tiefer unter den Wahrheiten liegen, die wir derzeit erfassen können anhand unserer verschiedenen Interpretationen, Konzepte, Methoden und Texte.