Vorstandswechsel und Änderungen bei der Deutschen Buddhistischen Union DBU

  • Weniger traditionell ausgedrückt: Oles Belehrungen bewegen sich in einem hohen Maß auf der Gefühlsebene.

    Weil ja der Buddhismus lehrt, dass wir uns so total auf unsere Gefühle verlassen können …


    Zitat

    Und das ist kein Zufall sondern bewußt so gewollt.

    Das nennt man Manipulation und Propaganda. Also nix da mit "selbstständig denken".

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hi Doris,


    kennst du den Ausspruch," wenn du geschwiegen hättest ,wärest du ein Philosoph gebleiben" ?


    Dir noch ein schönes Wochenende.


    _()_ Phönix

  • Ich bin aber keine Philosophin und will auch nicht als solche in die Geschichte eingehen.


    Lass doch einfach mal Deine hilflosen Versuche durch Beleidigungen Kritik abzuwehren, da mich das alles nicht beleidigen kann. Und es wird mich auch nicht mundtot machen.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Diese Äußerung von Ole ist ein klassisches Beispiel dafür ,was passiert ,wenn Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden.

    Gerade bei dieser Äußerung kann Jeder diesen Zusammenhang selbst überprüfen:

    YouTube

    Stehen denn die Zitate im Widerspruch zum Zusammenhang? Für mich nicht.


    ()

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Helmut : ich weiss, Politik ist nicht so Deine Sache. Aber es geht um Menschen, nicht um Politik. Als Verständnishilfe stelle ich hier mal einen Leserbrief an die 'Buddhismus Aktuell' ein. Ober er veröffentlicht wird, weiss ich nicht.


    Zum Artikel 'Zu den Grenzen der Toleranz' von Dr. Martin Ramstedt in Ausgabe 3 / 2018


    Ich beziehe mich mit diesem Leserbrief nicht nur auf Dr. Martin Ramstedts Artikel und insbesondere den dort geschilderten Auftritt Dr. Kaltenbrunners auf der christlich-buddhistischen Dialog-Tagung in Hannover. Darüber hinaus beziehe ich mich auch auf andere Vorgänge um die DBU-Mitgliedsgemeinschaft BDD, die nach Erscheinen der letzten Nummer der BA Diskussionen nicht nur unter Buddhisten ausgelöst und zu einer erfreulich deutlichen Stellungnahme des Rates der DBU geführt haben (Stellungnahme des Rates der Deutschen Buddhistischen Union zu den berichteten neuen Äußerungen von Lama Ole Nydahl -).


    Im Kern geht es nach meiner Auffassung bei diesen Diskussionen um die Gewaltfrage. Es mag überraschen, dass ausgerechnet im Zusammenhang mit einer buddhistischen Organisation wie der DBU diesbezüglich ein innerbuddhistischer Diskussionsbedarf besteht. Andererseits zeigen historische Beispiele etwa im japanischen oder tibetischen Buddhismus und auch aktuelle, wie etwa 969 und MaBaTha in Myanmar oder Bodu Bala Sena und Ravana Balakaya in Sri Lanka, dass auch buddhistische Organisationen immer wieder einen Klärungsbedarf in dieser Hinsicht haben. Es wäre ungerechtfertigte ethnozentrische Arroganz, einen solchen in Europa zu leugnen. Erfreulicherweise sind wir in Deutschland (noch) auf einem Level, wo es konkret um Rechte Rede geht. Aber was diese Diskussion so ernst macht, ist natürlich die Frage nach den karmischen Konsequenzen, die die kritisierten Aussagen auslösen können. Mir persönlich ist da der Verweis auf geschichtliche Erfahrungen gerade auch in Deutschland wichtig und darauf, dass uns der Vergleich oder Abgleich (was etwas Anderes ist als Gleichsetzung) mit historischen Erfahrungen dabei helfen kann, karmische Konsequenzen abzuschätzen und von daher die Heilsamkeit oder Unheilsamkeit solcher Aussagen zu beurteilen. Das wiederum ist das Kriterium dafür, ob wir es da mit Rechter Rede zu tun haben oder nicht.


    Natürlich kann man nun fragen, was uns eigentlich die Rechte Rede Anderer angeht. Eine völlig berechtigte Frage und man sollte es auch durchaus ernst nehmen, wenn Fürsprecher Ole Nydahls dabei auf das Grundrecht freier Meinungsäußerung verweisen. Allerdings kann ich mich nicht immer des Eindrucks erwehren, dass da (ob bewusst oder unbewusst, sei dahingestellt) ein Verwirrspiel mit dem Wechsel von Argumentationsebenen getrieben wird. Nicht jede zulässige freie Meinungsäußerung ist karmisch heilsam (also Rechte Rede) und nicht jede unrechte Rede ist strafbar. An einer Antwort auf die Frage, was das eigentlich uns angeht, möchte ich mich mittels eines Zitates von Helmut Gollwitzer versuchen. Gollwitzer spricht da von Verantwortung: "Verantwortung, das meint, dass ich mit meinen Ohren und mit meiner Seele einen Ruf höre, der an mich ganz persönlich ergeht, und dass ich ganz persönlich auf diesen Ruf antworte. [...] Und wir wissen, was aus dieser Verantwortung bei uns gewor­den, nein, gemacht worden ist." In dem Punkt "letzter persönlicher Verantwortung" liegt auch "der Punkt, an dem man widerstehen muss, wenn man nicht die Freiheit hoffnungslos preisgeben will". Und Gollwitzer spricht da auch eine Mahnung oder Warnung aus an die, die eben nicht "ganz persönlich auf diesen Ruf antworten" sondern auf Antworten Anderer vertrauen, die sich ihre persönliche Antwort vorweg nehmen lassen "durch eine andere freiwillig übernommene Autorität, oder sagen wir es in aller Deutlichkeit: in einer freiwillig übernommenen Knechtschaft".


    Nun war Gollwitzer Theologe - Roshis, Lamas und Bhantes gab es zu dieser Zeit in Deutschland nicht. Aber das "und mit meiner Seele" in dem Zitat kann man ja schadlos beiseite lassen. Und auch den Begriff Freiheit sollte man gelegentlich für eine ganz andere Art Freiheit "hoffnungslos preisgeben" können, wie ich gerne einräume. Ich lese dieses Zitat aus der Perspektive eines Wegsuchers, der die Bodhisattva-Gelübde empfangen hat. Wenn man diese ernst nimmt, dann - so denke ich jedenfalls - ist dieser "Ruf", von dem Niemöller spricht, das 'Schreien der Welt' und das, was diesen aus Leiden geborenen Ruf ungehindert hört und mit karuna beantwortet, ist Avalokitesvara. Das verweist auf die Übung, die durch Verblendung bedingte Hinderung des Hörens zu überwinden und dabei die paramitas zu entwickeln. Alleine durch Hören entwickelt man die paramitas nicht, sondern erst durch deren praktische Ausübung. In Gollwitzers Worten: durch das Übernehmen von letzter, persönlicher Verantwortung. Dann gehen uns auch solche Dinge wie die pauschale Diffamierung von Menschen anderer Religion, Ethnizität oder Hautfarbe etwas an. Erst recht deren mögliche Folgen.


    Ganz besonders gilt diese Maxime der Übernahme von Verantwortung, wenn wir uns mit anderen Menschen verbinden, um als kleine Gemeinschaft in die große Gemeinschaft aller Wesen hinein heilsam zu wirken. Wenn wir also in dieser Absicht politisch handeln oder handeln wollen. Dabei die eigenen schwachen Kräfte mit denen Anderer zu verbinden und so zu bündeln, ist ein potentiell sehr mächtiges upaya und wie alle machtvollen upayas ein schwierig zu handhabendes. Ein solches upaya ist beispielsweise die DBU, die als gesellschafts- und religionspolitischer Akteur von Buddhisten in Deutschland konzipiert ist; die ihnen die Option eröffnet, mit solch einem upaya zu arbeiten. Wenn dies funktionieren soll, dann müssen die individuellen Handlungsimpulse, die gebündelt werden sollen, von gleicher oder zumindest hinreichend ähnlicher Intention getragen sein; von einem gleichen oder doch zumindest verwandten Verständnis von heilsamem Handeln mit Geist, Sprache und Körper. Aus genau diesem Grund muss man sich, wenn man denn eine handlungsfähige DBU will, die heilsame Wirkungen in die Gesellschaft hinein entfalten soll, der Frage stellen, mit welchen politischen Intentionen man sich selbst dort einbringt und mit welchen Intentionen dies Andere tun. Und man muss sich mittlerweile ganz konkret die Frage stellen, ob die Intentionen, die sich aus vielen Äußerungen Ole Nydahls in den letzten zwei Jahrzehnten erschließen lassen, solche sind, mit denen man die eigenen Intentionen verbinden will.


    Dieser Prüfung darf man nicht ausweichen, wenn man eine handlungsfähige DBU will. Handlungsfähig kann die DBU nur sein, wenn die in ihr zusammengefassten Handlungsimpulse in eine gemeinsame Richtung weisen. Das bedeutet, es bedarf nicht zuletzt konkret einer Klärung, für welche Haltung gegenüber den in Deutschland lebenden Muslimen die DBU-Mitgliedsgemeinschaft BDD steht und für welche Haltung die DBU insgesamt stehen soll - und einer Antwort auf die Frage, ob diese Haltungen miteinander vereinbar sind. Das bedeutet, es muss geklärt werden, ob in der gesellschaftspolitischen Frage der Integration vor allem muslimischer Migranten (seien es nun legale Zuwanderer und deren Nachkommen, Asylsuchende oder Armutsflüchtlinge) ein Konsens innerhalb der DBU besteht, ob gegebenenfalls ein Dissenz für die DBU schadlos akzeptabel ist und schließlich, welche Konsequenzen aus solch einer Klärung zu ziehen sind.


    Das wäre Herstellung von Handlungsfähigkeit nach innen - aber es geht natürlich auch um eine Handlungsfähigkeit nach außen und genau deshalb ist es keine Option, dieses Problem einfach auszuklammern. Eine Handlungsfähigkeit nach außen kann es nur geben, wenn die DBU als Gesprächspartner im gesellschafts- und religionspolitischen Diskurs nicht nur wahr-, sondern auch ernstgenommen wird. Und, möchte ich hinzufügen, wenn sie als seriös und respektabel wahrgenommen wird. Ein öffentlich-rechtlicher Körperschaftsstatus alleine ist dazu bei weitem nicht hinreichend. Man muss dazu in diesen Diskurs auch klare Vorstellungen einbringen können, die für die Dialogpartner zumindest grundsätzlich akzeptabel sind. Noch besser, wenn man mit diesen partiell zu gemeinsamen Vorstellungen gelangt, so Unterstützung für die eigenen Anliegen findet und auch sinnvolle Anliegen Anderer unterstützen kann. Dabei ist es unvermeidlich, dass man sich, notfalls auch gegen innere Widerstände, auf Grundsätze festlegt und festlegen lässt - etwa in der Integrations- und Ausländerpolitik. Solchen Zwecken dienen demokratische Prozeduren. Sie sind der Preis politischen Handelns. Wenn man politisch handeln will, dann muss man ihn zahlen.


    Aber das wäre schon der zweite Schritt. Entscheidend für eine gesellschafts- und religionspolitische Handlungsfähigkeit ist vor allem das Bild, das die DBU der Gesellschaft insgesamt, also der Öffentlichkeit, von sich und vom Buddhadharma vermittelt. Das negative Echo, das Äußerungen Ole Nydahls insbesondere auf dem diesjährigen Sommerkurs in Immenstadt in der Presse und im Fernsehen des Bayerischen Rundfunks hervorgerufen haben, ist diesem Bild nach meinem Geschmack ausgesprochen abträglich. Dass dies - einschließlich staatsanwaltlicher Prüfung der Aussagen Ole Nydahls auf strafrechtliche Relevanz hin - nun ausgerechnet auch noch in dem Bundesland geschehen ist, in dem federführend der Antrag der DBU auf Verleihung des Körperschaftsstatus geprüft wird, ist auch nicht gerade hilfreich. Genau so wenig wie die Äußerungen Dr. Kaltenbrunners auf der eingangs erwähnten Veranstaltung, die so eher geeignet waren, den interreligösen Dialog der DBU mit den christlichen Kirchen (die sich anders als bislang die DBU sehr deutlich hinsichtlich der Frage des Islam in unserer Gesellschaft positioniert haben) zu sabotieren als ihn zu führen.


    Da ist eine gründliche und unvoreingenommene Prüfung, ob die Mitgliedschaft der von Ole Nydahl geführten Gemeinschaft in der DBU "das Ansehen oder die gemeinsamen Interessen der DBU schädigt" (§ 3 Nr. 8 der DBU-Satzung) eine meines Erachtens angemessene erste Reaktion. Aber man muss sich zunächst "in letzter persönlicher Verantwortung" die Frage beantworten: was sollten gemeinsame Interessen der DBU sein?


    "Wenn dieses ist, wird jenes; wenn dieses entsteht, entsteht jenes; wenn dieses nicht ist, wird jenes nicht; wenn dieses aufhört, hört jenes auf." (SN II.12.2)


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Mir persönlich ist da der Verweis auf geschichtliche Erfahrungen gerade auch in Deutschland wichtig.....

    Schon klar, solche Diskussionen gibts ja auch nur bei uns

    :vajra: 200px-Mani_mantra.svg.png :vajra:

  • Ich bin aber keine Philosophin und will auch nicht als solche in die Geschichte eingehen.


    Lass doch einfach mal Deine hilflosen Versuche durch Beleidigungen Kritik abzuwehren, da mich das alles nicht beleidigen kann. Und es wird mich auch nicht mundtot machen.

    Na ja, wenn du das so interpretierst ,kann ich das auch nicht ändern.


    Das nächste mal kann ich dann ja dirket schreiben ,das es schon vorteilhalft ist eine Aussage zu verstehen,bevor man darauf antwortet.


    Oder aber ich ignoriere deine Einwäde ganz einfach, wenn sie wieder so kurzgeschossen kommen.


    _()__()_ Phönix

  • @Sudana,


    das du ein geschickter Debatierer bist will ich ja gar nicht in Frage stellen.


    Hier geht du z.b. nicht auf meinen Einwand ein,sondern holtst direkt das nächste Beispiel aus dem Archiv,

    bei dem sowohl Inhalt wie auch Situation anders sind.


    Das Kinder kriegen rassistisch ist, kann ich aus dem Beipiel von dir aber auch nicht herauslesen.

    Und das anderswo die Geburtenrate nun mal höher ist wie hierzulande ,ist auch kein großes Geheimniss.


    _()_

  • Diese Äußerung von Ole ist ein klassisches Beispiel dafür ,was passiert ,wenn Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden.

    Außerdem kann Ole viel sagen,das hat aber nicht unbedingt etwas mit seiner Mitgefühlsebene zu tun.

    Sorry, aber diese Argumentation ist einfach nur lächerlich. Als wenn es irgendeinen "Zusammenhang" gäbe, der dieses Zitat (oder die vielen, vielen anderen in dem genannten Link) IRGENDWIE rechtfertigen könnte. Ich bin sicher keiner, der bei kritischen Äußerungen über den Islam gleich die "Nazikeule" rausholt, aber zu sagen wir haben zu viele von denen aus dem Wasser gefischt, hat nichts mehr mit Religionskritik zu tun, sondern ist pure Menschenverachtung.


    Und wo äußert sich denn bitte die "Mitgefühlsebene", wenn nicht im Umgang mit demjenigen, der einem fremd ist, vielleicht sogar feindselig gegenübersteht? Gegenüber den mir treu ergebenen Anhängern kann ich natürlich ziemlich einfach Mitgefühl walten lassen, das ist keine große Kunst.

    Einmal editiert, zuletzt von Arthur1788 ()

  • Diese Äußerung von Ole ist ein klassisches Beispiel dafür ,was passiert ,wenn Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden.

    Außerdem kann Ole viel sagen,das hat aber nicht unbedingt etwas mit seiner Mitgefühlsebene zu tun.

    Sorry, aber diese Argumentation ist einfach nur lächerlich. Als wenn es irgendeinen "Zusammenhang" gäbe, der dieses Zitat (oder die vielen, vielen anderen in dem genannten Link) IRGENDWIE rechtfertigen könnte. Ich bin sicher keiner, der bei kritischen Äußerungen über den Islam gleich die Nazikeule rausholt, aber zu sagen wir haben zu viele von denen aus dem Wasser gefischt, hat nichts mehr mit Religionskritik zu tun, sondern ist pure Menschenverachtung.


    Und wo äußert sich denn bitte die "Mitgefühlsebene", wenn nicht im Umgang mit demjenigen, der einem fremd ist, vielleicht sogar feindselig gegenübersteht? Gegenüber den mir treu ergebenen Anhängern kann ich natürlich ziemlich einfach Mitgefühl walten lassen, das ist keine große Kunst.

    Eigentlich hat er gesagt, dass man weniger Leute gerettet hätte, wenn man sich intensiver mit dem Islam beschäftigt hätte.


    Edit: zu hören bei 20:20 bei dem Video das Phönix verlinkt hat


    Edit2: egal, mir wir dass hier schon wieder zu viel. Nächstes thema auf der Ignore- Liste

    :vajra: 200px-Mani_mantra.svg.png :vajra:

  • Helmut : ich weiss, Politik ist nicht so Deine Sache. Aber es geht um Menschen, nicht um Politik. Als Verständnishilfe stelle ich hier mal einen Leserbrief an die 'Buddhismus Aktuell' ein. Ober er veröffentlicht wird, weiss ich nicht.


    "Wenn dieses ist, wird jenes; wenn dieses entsteht, entsteht jenes; wenn dieses nicht ist, wird jenes nicht; wenn dieses aufhört, hört jenes auf." (SN II.12.2)


    _()_

    Das sind zwar viele Worte doch kann ich sagen das das meine Einstellung ist. Wie soll ich mich, selbst bei rechter Rede zu einer Gruppe bekennen, ihr wenigstens Zeitweise folgen, wenn diese keine Position bezieht. Meine Politik ist eine Position zu beziehen und dann zu beobachten ob sie im demokratischen Mehrheitsprozess bestand haben kann oder ob sie von einer Minderheit so kritisiert wird das ich meine Position auch ändern kann, selbst wenn ich die Mehrheit verliere aber eine kritische Masse gewinne um überhaupt was zu bewirken. Meine Politik bezieht sich meist auf die Menschen mit denen ich direkt lebe oder austausche. Ich habe Position bezogen und erwarte das mir Informationen und Gründe geliefert werden damit ich entweder mit der Mehrheit oder mit der kritischen Minderheit gehen kann. Was der DBU macht ist genau das nicht Rechte. Er glaubt das er als Verband eine Stimme haben muss doch genau das, eine Stimme haben wollen, macht es einer Minderheit möglich eine Mehrheit zu werden und die auf eine Stimme Drängenden mundtot. Wer auf eine Stimme drängt wird alles verlieren, vor allem seine Glaubwürdigkeit und kann sehr einfach ausgehebelt werden. "Sind damit denn alle im Verband einig?" fragt der populistisch zur "Mehrheit" gewordene. Es reicht nicht das da einer ist der mich zu bewegen versucht! Wohin soll ich mich denn bewegen? In den Alltag meiner Banalitäten? Muss ich wohl, denn ich sehe weder den BDD noch die DBU als Ort meiner Wahl. Der eine zu populistisch der andere nur unter bestimmten Bedingungen seiner Bestimmungen handlungsfähig, durch seine Statuten gelähmt. Ein wenig mehr Offensive würde ja helfen.

    Aber was solls, beide Organisationen haben mit je geholfen mein Leben leid-freier zu machen. Das konnte ich nur erreichen durch Position beziehen und Wandel.

  • Diese Äußerung von Ole ist ein klassisches Beispiel dafür ,was passiert ,wenn Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden.

    Außerdem kann Ole viel sagen,das hat aber nicht unbedingt etwas mit seiner Mitgefühlsebene zu tun.

    Sorry, aber diese Argumentation ist einfach nur lächerlich. Als wenn es irgendeinen "Zusammenhang" gäbe, der dieses Zitat (oder die vielen, vielen anderen in dem genannten Link) IRGENDWIE rechtfertigen könnte. Ich bin sicher keiner, der bei kritischen Äußerungen über den Islam gleich die "Nazikeule" rausholt, aber zu sagen wir haben zu viele von denen aus dem Wasser gefischt, hat nichts mehr mit Religionskritik zu tun, sondern ist pure Menschenverachtung.


    Und wo äußert sich denn bitte die "Mitgefühlsebene", wenn nicht im Umgang mit demjenigen, der einem fremd ist, vielleicht sogar feindselig gegenübersteht? Gegenüber den mir treu ergebenen Anhängern kann ich natürlich ziemlich einfach Mitgefühl walten lassen, das ist keine große Kunst.

    Deine Empörung in Ehren ,aber du solltest nicht übersehen, in welchem Zusammenhang diese Äußerung gefallen ist.

    Ich gehe jedenfalls nicht davon aus ,das Ole diese so ganz wörtlich gemeint hat.

    Schade ist halt, das man ihn dazu so schlecht fragen kann. Und ich finde auch ,er sollte das ein Stück weit von sich aus klarstellen.


    Die andere Seite ist aber, das bestimmt sehr viele Menschen dadurch sterben, das mehr und mehr Menschen auf die Mittelmeeroute gelockt werden.


    Aber da sagt kaum jemand ,wie unmenschlich es ist, das Schlepper ,Fluchthelfer und wirtschaftliche Interessen bei uns,jährliche tausende von Menschen in ihr Unglück rennen läßt.


    _()_ Phönix

  • Zumal im Koran Missionierung bzw. Zwang im Glauben nicht legitim ist und auch die Verfolgung jedweder Art von Anders-/Ungläubigen verboten ist. Bei Interesse nenne ich die Suren.

    Gewalt gegen Nichtmuslime, Bekehrungsversuche sind also strenggenommen unislamisch und nicht mit dem Islam vereinbar.. praktische Umsetzung ist halt was anderes... das betrifft aber jede Religion (s. z.B. Myanmar )

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Hi @Lucy


    meine Argumentation ist ganz sicher nicht unredlich. Wer bei Menschen die Illusion weckt, sie könnten in Europa schnell zu Reichtum gelangen,

    und sie dabei nebei gründlich auspresst ,der ist unredlich.

    Und das Verhalten der Fluchthelfer ist auch alles andere als einwandfrei.


    Und was passiert ,wenn man einen Damm ansticht,ohne darauf zu schauen wohin das einströmende Wasser abfließen kann,kann sich auch jeder

    ausrechnen, der sich auch zutraut, die Grundrechenarten einmal anzuwenden.


    Und natürlich steht es jedem frei selbstlos jeden Moslem seine Arme zu schließen.Aber ich finde schon das man da die Achtsamkeit nicht ganz aus den Augen lassen sollte, und spätenstens wo es darum geht,militärischer Gewalt zu begegnen,würde ich das auch sowieso nur echten Profibuddhisten empfehlen.


    _()_

    Phönix

    Einmal editiert, zuletzt von Phoenix ()

  • Zumal im Koran Missionierung bzw. Zwang im Glauben nicht legitim ist und auch die Verfolgung jedweder Art von Anders-/Ungläubigen verboten ist. Bei Interesse nenne ich die Suren.

    Gewalt gegen Nichtmuslime, Bekehrungsversuche sind also strenggenommen unislamisch und nicht mit dem Islam vereinbar.. ...


    und bei Interesse nenne ich gerne Gegenbeipiele. (:

  • Phoenix, sehr gerne.. vermutlich spielst Du auf den sog. Schwertvers (9:5) an, der gerne aus dem Kontext gerissen wird

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Phoenix, sehr gerne.. vermutlich spielst Du auf den sog. Schwertvers (9:5) an, der gerne aus dem Kontext gerissen wird

    eigentlich spiele ich mehr auf die ganzen schlimmen Beispiele aus der Praxis an.

    Und als Kompromiss ,weil wir es hier ja nicht allzu blutig machen wollen,würde ich einfach ein paar Hetzreden von Muslimischen Geistlichen vorschlagen.

  • Hi Sudhana,


    ich denke die DBU sollte sich zur Zeit vor allem überlegen,ob sie einen Präzedenzfall schaffen will.

    Ein Mitglied wegen einem politischen Dissense auszuschließen klingt zwar relativ harmlos, ist es aber ganz bestimmt nicht.


    Und spätestens auf europäischer Ebene wird man sich dann auch sowieso wieder über die gleichen Themen streiten müssen,

    wenn man zu keinem Kompromiss bereit ist.


    Na ja, ich kann hier eh nur ein paar Anregungen in diesen Thread mit hineinbringen. Denn Politik ist mir zwar wichtig,

    meine buddhistische Praxis will ich aber sicher nicht vernachlässigen, und beides zusammenzubringen ist tatsächlich gar nicht so einfach.


    :vajra: Phönix

  • Lieber Phoenix ,

    diese Wendung wundert mich gerade sehr.


    Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass es bei ON um Politik geht. Wenn er verkündet haben sollte, man solle Menschen in Not lieber ertrinken lassen, weil sie den falschen Glauben haben, dann berührt das die buddhistische Praxis IMHO zutiefst.


    Habe ich da was falsch verstanden?


    Liebe Grüße, Aravind.

  • das hab ich oben doch auch schon gesagt.;)

  • Hi Aravind,


    das worum ist da geht nicht für Politik zu halten, ist dann sicher kein jugendlicher Leichtsinn mehr.;)


    Aber ich gebe zu, auf den ersten Blick könnte man vielleicht auch davon ausgehen, es geht um Dharma.


    Da ich hier aber im moment gerade etwas kürzer treten will, werde ich das jetzt nicht noch mal auseinander klamüsern.


    Deshalb mein Kompromisvorschlag: es geht um Dharmapolitik.Sowas soll es ja auch dann und wann schon gegeben haben.


    _()_ Phönix

  • Phoenix, sehr gerne.. vermutlich spielst Du auf den sog. Schwertvers (9:5) an, der gerne aus dem Kontext gerissen wird

    eigentlich spiele ich mehr auf die ganzen schlimmen Beispiele aus der Praxis an.

    Und als Kompromiss ,weil wir es hier ja nicht allzu blutig machen wollen,würde ich einfach ein paar Hetzreden von Muslimischen Geistlichen vorschlagen.

    Lieber Phoenix,

    ich möchte mir nun etwas Zeit nehmen, ausführlicher zu antworten.

    Ich denke es ist sehr wichtig, wenn man den achtfachen Pfad beschreiten möchte, sich selber zu reflektieren und seine Überzeugungen genauer zu betrachten. Letztlich aber auch dafür Verantwortung zu übernehmen was man aussprechen möchte.

    Ich bin kein Fan des Islam und habe keinen muslimischen Background. Im Laufe meines Studiums habe ich mich aber unter anderem mit dem Islam auseinandergesetzt und im Rahmen von Prüfungsleistungen ebendiese Thematik (Gewalt/Islam) behandelt.

    Hierauf möchte ich nun so knapp wie möglich aber deutlich wie nötig eingehen:

    Ich habe von der Grundlage des Islams, dem Koran, geschrieben und behauptet, es sei in dieser Quelle (ich habe die populäre Übersetzung Rassouls verwendet) in keiner Stelle legitimiert a) Gewalt gegen Andersgläubige/Nichtgläubige anzuwenden b) Zwang auszuüben, Andersgläubige zu bekehren/zur Konversion zu drängen.

    Ich habe angeboten, einige Stellen zu nennen, was ich in den folgenden Zeilen tun möchte. Du hast erwähnt, dass Du Suren kennst, welche eben diese Gewalt legitimieren würden.

    Eine kleine Auswahl an Suren/Verse:

    In 2:62 steht, dass sowohl Juden, Christen [...] ihren Lohn bei Gott/Allah haben werden, sofern sie an ihn glauben bzw. gute Werke getan haben.

    In 5:68 und 5:44/46 werden sowohl Thora als auch Evangelium als Gottes Offenbarungen anerkannt.

    vgl. 10:25: Der Islam soll Frieden stiften, Gewalt ist allenfalls als Verteidigung gerechtfertigt, keineswegs um den Islam zu verbreiten oder Landgewinn zu erzielen.

    Im Falle der Apostasie würde der Zorn Gottes über die Apostaten kommen, eine Bestrafung durch Menschenhand wird nicht gerechtfertigt.

    Im berüchtigten Schwertvers 9:5, in dem zum Tod der Götzendiener (Mekkaner) aufgerufen wird, wird eine konkrete historische Situation geschildert, in der Mohammed im Jahr 630 zum Krieg gegen die Mekkaner aufruft. Hintergrund ist der Friedensvertrags zwischen Mohammed und seiner Gemeinde und den Mekkanern. Der Friedensvertrag wurde von den Mekkanern gebrochen und Mohammeds Gemeinde geschändet. In diesem Vers wird also dazu aufgerufen die Mekkaner zu töten, solange sie ihre Taten nicht bereuen.

    "[...] Wenn sie aber bereuen und das Gebet verrichten und die Zakāh entrichten, dann gebt ihnen den Weg frei! Wahrlich, Allāh ist Allvergebend, Barmherzig und wenn einer der Götzendiener bei dir Schutz sucht, dann gewähre ihm Schutz [...]"...


    Es ist wichtig derartige Verse nicht aus dem Kontext zu reissen sondern zu verstehen worum es dort geht. Andernfalls werden blinde Vorurteile, unheilvolle Haltungen entwickelt und letztlich das Geistesgift des Hasses kultiviert. MMn sollte der Weg des Buddhismus auch dortentlang führen, wo eigene Einstellungen und Haltungen bestehen und diese zu Hinterfragen, bevor man durch spezifische Überzeugungen Aussagen und Handlungen tätigt, welche unheilvoll für einen selbst, aber auch andere und die Gesellschaft sind.


    Wenn man von einer "Islamisierung" Deutschlands beispielsweise redet sollte man den Begriff Islamisierung also einmal unter die Lupe nehmen und hinterfragen. So geht es vielmehr nicht um Islamisierung als Religion sondern um kulturelle Aspekte, Habitus etc. welche als störend wahrgenommen werden mögen, aber nichts mit dem Islam in seiner Grundlage zu tun hat. So sind kriminelle, gewalttätige Araber letztlich nicht wirklich Moslems, weil sie sich absolut unislamisch verhalten und diese Handlungen völlig zu dem entgegengesetzt sind, was der Islam lehrt.


    Natürlich gibt es immer wieder, aber eben auch in anderen religiösen Kontexten, Hetzer und Menschen, welche die Religion instrumentalisieren wollen, um ihre Interessen (welche nichts mit der Religion zu tun haben) durchzusetzen (z.B. Salafisten/Terroristen)... Aber diese gibts nicht nur im Islam sondern eben auch in anderen Religionen.. oder vertritt beispielsweise Lama Ole Nydahl wirklich buddhistische Werte oder Ansichten hinsichtlich der Migrationsdebatte?


    Ich bedauere, dass der Verlauf der Diskussion immer mehr ins OT abdriftet, aber das war mir eben mal wichtig loszuwerden.

    Beste Grüße

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

    3 Mal editiert, zuletzt von Horin ()

  • Das es da schönere poetische Bilder gibt ,gebe ich ja zu. Wenn wir aber falsch rechnen ,gibt das viele Tote, und das finde ich hier wichtiger,

    wie allzu feine stilistische Interpretationen.


    _()_ Phönix