Ich als Neuling habe so das Gefühl das alleine diese Art von Diskussion und die Suche nach dem " richtigen" schon sehr viel Kraft und gute Gedanken nimmt.
Nun ja - was die Art, zu diskutieren angeht, so lässt sich diese vielleicht als 'die Art, sich kein X für ein U verkaufen zu lassen' charakteriseren. In meiner Tradition beispielsweise erzählen wir uns heute noch beispielhafte Geschichten über einen früheren Mitübenden, der seinen Schülern gerne empfohl: Lass dich von Nichts und Niemandem täuschen.
Täuschungen und der angemessene Umgang damit sind ein ziemlich zentraler Wegweiser auf dem achtfachen Pfad und damit auch ziemlich zentraler Teil buddhistischer Praxis. Zumindest da, wo ich meine Praxis erlerne.
Dass die Suche nach dem richtigen kalyanamitra viel Kraft und Mühe kostet ist richtig. Je mehr man davon aufwendet, desto mehr steigt die Wahrscheinlichkeit, den "Richtigen" zu finden. Oder die Sicherheit, den Richtigen gefunden zu haben. Dann suchst Du als nächstes den kalyanamitra in Dir. Oder aber der Zweifel daran ... Dann fängst Du neu an und suchst nach einer anderen Adresse. Leute, die Schüler an sich mit Gelübden binden und ihnen erzählen, bei einem Bruch der Gelübde drohe ihnen Schlimmes, sind z.B. solche, die ich auf meiner Suche gelernt habe, zu meiden.
Das muss schon sein, denn nicht für Jeden ist der Richtige auch derselbe wie für einen Anderen. Trotzdem kann es für Andere nützlich sein, wenn man sie an den Ergebnissen der für die eigene Suche aufgebrachten Kraft und Mühe teilhaben lässt.
Ob das "gute Gedanken" nimmt? Kommt darauf an, was man als "gute Gedanken" definiert. Gute Gedanken haben heisst noch lange nicht, keinen Selbsttäuschungen mehr zu unterliegen. Ich würde für meinen Teil deswegen "gute Gedanken" als "Denken jenseits der Täuschung" definieren.