Vorstandswechsel und Änderungen bei der Deutschen Buddhistischen Union DBU

  • Es gab im Verlauf dieser Diskussion vereinzelte Ansätze, das Phänomen ON soziologisch zu begreifen, so etwa Sudhanas Einführung des Begriffs 'symbolisches Kapital' von Bourdieu oder ein allgemeines - ich möchte sagen: vortheoretisches - Erstaunen über gruppendynamische Prozesse im 'Diamantweg'. Im allgemeinen ist die Diskussion allerdings - wie mir scheint - festgefahren in Grabenkämpfen zwischen jenen, die den Nydahl-Diamentweg' für eine legitime, 'moderne' Version des Buddhismus halten und jenen, die diesen Anspruch bestreiten, in der Regel mit der Behauptung, ON verletze mit einzelnen Aussagen buddhistische Standards und schade so der Sache des Buddhismus.


    Ich persönlich finde nicht, dass eine Diskussion der Vorgänge aus sozusagen 'buddhistischer Innensicht' auf längere Zeit besonders viel bringt. Selbst wenn die Kritiker Nydahls ihre Ziele erreichen (Nydahl läutert sich, der Diamantweg wird aus der DBU ausgeschlossen, unter dem Nachfolger Nydahls wird alles ganz anders usw.), wird es im Buddhismus dann morgen einen Bengt Oluffson, übermorgen einen Rolf Mayer, überübermorgen einen Marcel Dufour geben, und die Diskussion geht von vorne los.


    Ich möchte deshalb gerne einen Denkanstoss liefern, sich die Dynamik im Nydahl-Diamentweg einmal aus einer soziologischen Aussenperspektive anzusehen.


    Vorher möchte ich ganz ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich den Diamantweg nicht (!) für eine faschistische Bewegung halte. Es geht mir um gruppendynamische Prozesse, die sich in jedem Briefmarkensammler-Verein oder in einem Ortsverband der Grünen abspielen können. Genauso wenig geht es um eine Kritik am tibetischen Buddhismus. Auch wenn Mahakala und das Phänomen der sog. Schützer Elemente des tibetischen Buddhismus sind, böten andere Formen des Buddhismus wohl ähnliche 'Einfallstore' (siehe Myanmar, ceylonesischer Sangha im Tamilenkonflikt, Japan in den 30er und 40er Jahren).


    Ole Nydahl und sein 'Diamantweg' teilen meines Erachtens nach wesentliche Aspekte mit den entstehenden faschistischen Bewegungen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ich möchte betonen, dass ich vom 'klassischen' Faschismus in seiner Entstehungsphase rede, nicht vom Nationalsozialismus oder von einer Vulgär-Definition, nach der alles irgendwie 'faschistisch' ist, was irgendein sich links meinender Depp für politisch inkorrekt hält.


    Was meine ich damit?


    1. Eine charismatische Führerfigur

    Jeder, der mehr als oberflächliche Bekanntschaft mit dem Nydahl-Diamantweg gemacht hat, kennt den Satz: 'Ole hat gesagt...' womit dann irgendwas begründet werden soll. Und wir brauchen uns nur Aufnahmen von seinen Reden anzuschauen: Da lauschen Gläubige dem Evangelium.


    2. Sangha als 'Bewegung'

    Da wird dauernd für irgendwas gesammelt, noch eine Gruppe, noch ein Land, nur kein Stillstand. Drei Jahre in einer Höhle sitzen und nachdenken. Nur nicht!


    3. Bedrohung der Kultur durch Horden von aussen

    Jeder in meinem Alter könnte zwar wissen, dass europäische Kultur nicht von muslimischen Horden sturmreif geschossen wurde, sondern von den Deals der CDU mit Leo Kirch zur Einführung des Privatfernsehens und von Schröder und Fischer mit Hartz IV, wo man ganze Familien zerreissen konnte, weil's 500 km weiter weg einen Job gab.


    4. Männliches Kriegerethos

    Hier erspare ich's nun wirklich niemanden, Julius Evola und seine Rezeption des Buddhismus zu lesen und das dann mit ON zu vergleichen


    5. Massenaufmärsche

    Lasst fünf Jahre wegen Unwägbarkeiten des Wetters oder sonstwas keinen Marsch auf Rom stattfinden und das war's...


    6. Probleme der Nachfolge

    Alles ist auf ON zugeschnitten. Nach seinem Tod oder erzwungenen Rücktritt ist niemand da, der den Laden zusammenhält.

  • Liebe/r Phoenix,

    wir haben hier halt sehr unterschiedliche Sichtweisen.

    Ja, klar, wir sind ja auch sehr unterschiedliche Menschen. Wenn wir alle dieselbe Sichtweise hätten würden wir nicht unsere Zeit damit vertrödeln, hier unsere unterschiedlichen Sichtweisen auszutauschen - würde ja keinen Sinn machen. So aber können wir zumindest voneinander lernen. Auch nicht schlecht.

    Ich kenne Ole halt persönlich ,dafür aber den interreligiösen Dialog mehr nur von den Argumenten.

    Kann ich verstehen. Deswegen habe ich ja versucht, zu vermitteln, wie ich zu verschiedenen BDD-Leuten, die ich näher kennenlernen konnte, stehe. Die unterschiedlichen Auffassungen, die wir haben, deutlich zu benennen, tut ja der persönlichen Sympathie keinen Abbruch. Das Eine, die unterschiedliche Auffassung, darf halt nicht das Andere, die Sympathie, verdecken - in beiden Richtungen, versteht sich. Das ist im Lehrer-Schüler-Verhältnis nicht viel anders. Die kritische Prüfung des Lehrers verdeckt nicht das große Mitgefühl und das große Mitgefühl nicht weise Unterscheidung. Ich weiss, in Deiner Tradition ist das etwas anders, aber in meiner Tradition hört die Prüfung des Lehres nie auf. Auch in beiden Richtungen. Und das ist gut so. So behalten wir uns im Auge und prüfen und üben uns gemeinsam.

    Ich halte dann dagegen ,das die Toten niemand mehr lebendig macht und Gewalt nur dadurch gestoppt werden kann,

    wenn rechtzeitig reagiert wird.

    Ja, die Toten macht keiner mehr lebendig. Gleich, wer oder was sie getötet hat und gleich, was sie vor ihrem Tod waren. Deswegen soll man nicht die Sichtweise des Tötens aufsteigen lassen. Das ist die erste Übung, die wir bei der Zufluchtnahme geloben. Und Gewalt kann in der Tat nur gestoppt werden, wenn man sie rechtzeitig aufsteigen sieht und loslässt. Und dabei fängt man am besten beim Nächstliegenden an - bei sich selbst.


    In diesem Sinne,

    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hi Sudhana,


    leider reden wir immer noch ein ganzes Stück aneinander vorbei, aber ich habe das Gefühl, das wir auch beide gerade bereit sind,

    ein Stückweit eine überpersönliche Sichtweise zuzulassen. Deshalb werden wir zwar trotzdem auf keine gemeinsamme Linie kommen,

    aber ich finde den Dialog trotzdem um einiges Kontruktiver!


    Was im inner Circle des BDD so gerade vor sich geht, da bin ich ehrlich gesagt gar nicht auf dem laufenden.Aber zu den beiden anderen Punkten kann ich dir nur Antworten ,das ich meine Lehrer auch mein Leben lang überprüfe. Allerdings werde ich sie auch ein Leben lang respektieren,so wie das halt gerade möglich ist.

    Und das ich hier den großen mittleren Weg als Ausrichtung angegeben habe ist auch kein Etikettenschwindel,sondern es liegt daran, das die Bodhisattvaeinstellung und das Entwickeln von Mitgefühl und Weisheit die zentrale Basis meiner Praxis sind.

    Ganz so unterschiedlich sind unsere Ansätze da also gar nicht.


    Der letzte Punkt ist aber eben ziemlich heikel, und das man Tote nicht wieder lebendig machen kann ist auch weiß Gott nicht gerade

    das buddistischste oder klügste Argument , aber ich hab es halt trotzdem mal gebracht, weil es denke ich etwas das Dilemma verdeutlicht ,in dem wir uns befinden.

    Du sagst Gewalt ist nur durch innere Transformation zu überwinden. Ich sage halt ,dasGewalt sowohl durch innere wie auch äußere Transformation zu bändigen ist. Und dann sage ich noch ,das ist die buddhistische Sichtweise. Meine Erfahrung als Humanist sagt mir ,das Gewalt zur Zeit noch überhaupt nicht zu bändigen ist, da kann man immer nur das Allerschlimmste verhindern.

    Deshalb muß ich mich mit dir auch nicht über das Huhn und das Ei streiten, sondern mir ist nur wichtig , das jeder mal gelernt hat das Messer gefährlich sind, und das sie einen Griff und eine Klinge haben.

    Tja, soweit mal.


    :rad: Gruß Phönix

  • Du sagst Gewalt ist nur durch innere Transformation zu überwinden.

    Nein, sage ich nicht. Ich sage nur, man soll bei sich selbst anfangen. Da ist es am einfachsten, da setzt man den Hebel an. Das vermeidet Fehler.

    Ich sage halt ,dasGewalt sowohl durch innere wie auch äußere Transformation zu bändigen ist.

    Ja. Ist beides nicht voneinander zu trennen. Die Frage ist nur, welche Mittel man für äußere Transformation einsetzt. Insbesondere, ob man Gewalt mit Gewalt bändigen kann. Gewalt mit Körper, Geist und Sprache. Genau da setzt ja die Kritik bei Ole Nydahl an - weil viele Buddhisten dem widersprechen, wenn man das für eine "buddhistische Sichtweise" ausgibt.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Hi Sudhana,


    das man sowieso erstmal bei sich ansetzen muß, ist denke ich eh klar. Wer nur herumtobt wie ein kleines Kind,wird in einer Konfrontation

    ganz sicherlicher nicht viel ausrichten können, und wer Ursache und Wirkung ignoriert wird das auch sehr schnell zu spüren bekommen.


    Bei der Kritik an Lama Ole Nydahl wundere ich mich immer wieder, was die Leute da alles so kritisieren.

    Viel der Kritik an ihm zeigt mir,wie wenige Buddhisten wenigstens ein bischen über ihren Tellerrand hinausschauen können.

    Und wenn man versucht ihm sein tiefes Verständniss des Dharma abzusprechen gefällt mir das gar nicht!


    Das man über einige seiner Provokationen manchmal nur den Kopf schütteln kann, empfinde ich aber auch so.

    Und das er nun mal einen sehr harten Stil hat kann ich auch nicht abstreiten.

    Aber so ist das halt, für den einen ist er ein Wellness und Event Buddhist, für den anderen sowas wie ein Vorfeld Faschist.

    Da hat jeder seine ganz eigene Brille auf, und Brillen gibt es eine ganze Menge.


    :zen: Phönix

    • Offizieller Beitrag

    Aber so ist das halt, für den einen ist er ein Wellness und Event Buddhist, für den anderen sowas wie ein Vorfeld Faschist.

    Da hat jeder seine ganz eigene Brille auf, und Brillen gibt es eine ganze Menge.

    Es gibt ja einen Unterschied zwischen Meinungen, die man einfach so aus einem Gefühl hat und klar begründeten Aussagen.


    Oben hat Leonie diese

    Ole Nydahl DBU Analyse

    gepostet ( der 404 Link) in dem die DBU haarklein begründet, warum sie seine Texte nicht in ihrer Zeitschrift veröffentlicht. Die einzelnen Punkte sind die buddhistische Ethik, Sektierertum und Herabsetzung anderer buddhistischer Gruppen. Und all dies ist ganz genau belegt. Dies macht es möglich über die einzelnen Punkte zu sprechen statt es mit "Jeder hat halt seine Brille" zu einer Sache von persönlichem Geschmack und Gusto zu erklären, wo man nicht rational argumentieren kann.

  • Hi Void,


    dieses unsägliche Papier ist wirklich keine Sternstunde der DBU und ehrlich gesagt feht mir die Zeit,diese Geschichte hier noch mal haarklein aufzurollen.


    Aber wenn ich hier geschrieben habe, das es bei Buddhisten einen Mangel daran gibt über ihren Tellerrand hinaus zu sehen,

    dann war das auch eine Antwort auf dieses Papier.

    Und wer scharfsinnig argumentiert kann mir daraus natürlich auch den Strick drehen, das ich andere Buddhisten diffamiere.


    Ich sehe dieses Papier aber im wesentlichen als historisch an. Damals war die Karmapakontroverse in einer heißen Phase und da wurde mit ziemlich großem Kaliber geschossen.

    Und da ist für mich auch der Unterschied zu heute: geschossen wird immer noch, aber Karmapa Thaye Dorje hat nun angefangen seine Rolle als Linienhalter einzunehmen, und deshalb werden sich die Dinge nun auch ganz anders entwickeln.


    :vajra: Phönix

  • Warum ist das Papier in Deinen Augen "unsäglich"?
    Das sind alles Original-Zitate. Und wer beim Diamantweg mal war, eines der Bücher gelesen hat, ein paar Vorträge besucht hat, kennt diesen Ole-Sprech von ihm und seinen Anhängern.


    Keine "Sternstunde der DBU"? Zitate von Ole sind "Keine Sternstunde der DBU"? Geht’s noch?


    Wenn das alles einfach nur der Karmapa-Kontroverse zuzuschreiben wäre, dann würde es zumindest zeigen, wie Ole in Krisensituationen handelt. Und allein damit hat man schon genug gesehen.


    Zitat

    aber Karmapa Thaye Dorje hat nun angefangen seine Rolle als Linienhalter einzunehmen, und deshalb werden sich die Dinge nun auch ganz anders entwickeln.

    Wird er Ole absetzen?

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Void,


    dieses unsägliche Papier ist wirklich keine Sternstunde der DBU und ehrlich gesagt feht mir die Zeit,diese Geschichte hier noch mal haarklein aufzurollen.


    Ich sehe dieses Papier aber im wesentlichen als historisch an. Damals war die Karmapakontroverse in einer heißen Phase und da wurde mit ziemlich großem Kaliber geschossen.

    Aber in dem Papier gibt es doch eine klare Argumentation anhand von Zitaten. Es werden Zitate angeführt, in denen die eigene Tradition über andere gestellt wird und es kommen klare Zitate vor, wo andere Traditionen abgewertet werden. Es wäre interessdant, ob es da historisch eine Entgegnung gab, in der dann ganz viele Zitate vorkommen, wo ON sich anerknend über andere Traditionen äußert. Wobei ich das gar nciht so recht glaube, dass Ole auf irgendeiner Platte das Loblied auf den Theravada singt.


    Und auch mit dem "Vorfeld-Faschisten" Vorwurf ist doch etwas, was man von einer "Er is Fachist!Ne isser nicht! Isserdoch wohl!" Ebene auf eine andere Ebene ziehen kann, wo man schaut, wo Leute, die ähnliche Aussagen wie Nydahl machen politisch so stehen. Und da ist es ja dasss Aussagen, die den Islam mit Hitler vergleichen jetzt auch in der AfD vom gemässigten Flügel abgelehnt werden würden. Es ist eine Aussage, die da eher vom "Flügel" käme, und die selbst ein Herr Gauland schwer tätigen könnte, ohne sie sofort wieder zu relativieren oder Rücktrittforderungen augesetzt zu sein. Von daher kann man doch sagen, dass ole politisch weder so etwas wie ein Nationalsozialist noch ein blosser Stammtischbruder ist sondern jemand, der in wichtigen Punkten ungefähr der AfD entspricht, auch wenn er natürlich in vielen andere Punkten liberalere Ansichten vertritt. Ist den dieser Punkt wirklich noch strittig?


    Und es ist doch eine andere Frage, wie sich der "politische Ole" zum "religiösen Ole" verhällt. Es ist ja Verständlich, dass viele Leute Ole als Lehrer toll finden, weill er viel Energie hat und mitreisst, weil er viele Zentren aufgebaut hat und sich auch für seine Sache aufreibt. Ich verstehe, dass es gerade für die Schüler schwer ist, das zusammen zu denken. Weil ja gerade der tibtische Buddhismus zu ganz viel Dankbarkeit und Loyalität auffordert. Wir bekommt man das in einen Satz: "Ich schaue zu Ole als Lehrer auf, bin ihm zutiefst dankbar, aber politisch ist er ne rechte Socke, die auch Stuss verzapft." Irgendwie passt das nicht in einen Satz - es holpert und tönt falsch. Und man kann daraus den Schluss ziehen, dass man nur dann Loyalität und Dankbarkeit gegenüber ihm üben kann, wenn man seine politische Seite entweder bejaht, verdrängt oder herunterspielt. Aber ist das so?


    Wenn wir im Buddhismus nicht an einen Persönlichkeitkern glauben, müsste doch Dankbarkeit für das wofür Danbarkeit gebührt damit vereinbar sein, dass da auch Schattenseiten sind.

  • Hi Doris,


    mit keiner Sternstunde der DBU meine ich ,wie hier Ole Zitate dazu benutzt worden sind ,ihn in ein schlechtes Licht zu Rücken.


    Wenn du dir zurückholst, das die Seite um Orgyen Trinley damals bei der Intronisierung von Thaye Dordje diesen mit Steinen und Knüppeln

    angegriffen hat,wirst du vielleicht nachvollziehen können ,warum Ole damals nicht immer alles in bestem Deutsch formuliert hat.


    Und das er nun mal eine andere Einstellung zu Sexualität hat wie ein ordinierter Mönch,ist für viele halt auch ein Problem.


    Ich halte es jedenfalls für einen Fehler, das die DBU sich damals hat in die Kampagne gegen Ole hat einbinden lassen,

    und ich finde es ist deutlich zu spüren, das es da immer noch einige offene Rechnungen gibt.


    :vajra: Phönix


    P S


    Das Karmapa Thaye Dordje Ole zum Rücktritt auffordert,war wohl entweder als Witz gedacht,oder aber es zeigt, das du tatsächlich

    nie wirklich viel verstanden hast vom Diamant Weg.

    Einmal editiert, zuletzt von Phoenix ()

  • Nur kurz angemerkt, ich will nicht an der Diskussion teilnehmen.


    1998 gab es in der ÖBR nach monatelanger Diskussion einen Sangharatbeschluss nach dem Ole Nydhal in der ÖBR nichts mehr ankündigen und nicht mehr auftreten durfte. Ob das noch so besteht, weiß ich nicht.

    Nach meiner Mailanfrage an seine Linie wurde mir mitgeteilt dass man zu ihm stehe, besonders weil er viele Zentren eröffnet hat.

    Zwei ganz unbedarfte Freundinnen von mir wurden bei einem einmaligen Besuch einer Veranstaltung von ON kurzerhand eingeweiht und mit Namen versehen.

    Das ist nebst einiger Fotos, Texte und Filmausschnitte alles was ich von ihm weiß, es interessiert mich nur sehr am Rande.

  • Zitat

    ie hier Ole Zitate dazu benutzt worden sind ,ihn in ein schlechtes Licht zu Rücken.


    Wer solche Sprüche draufhat, rückt sich selbst in ein Licht. Nicht die anderen sind Schuld an Oles Weltsicht.


    Zitat

    Wenn du dir zurückholst, das die Seite um Orgyen Trinley damals bei der Intronisierung von Thaye Dordje diesen mit Steinen und Knüppeln

    angegriffen hat,wirst du vielleicht nachvollziehen können ,warum Ole damals nicht immer alles in bestem Deutsch formuliert hat.


    Wenn andere sich schlecht benehmen, dann soll und darf das für jemanden, der sich ernsthaft mit dem Dharma befasst, kein Grund sein, sich selbst schlecht zu benehmen. Und Ole ist kein Tibeter, der sich in die inneren Angelegenheiten einmischen hätte dürfen. Er hätte bestensfalls eine Vermittlerrolle einnehmen dürfen, nach Nachfrage.


    Zitat

    Und das er nun mal eine andere Einstellung zu Sexualität hat wie ein ordinierter Mönch,ist für viele halt auch ein Problem.

    Das Problem ist nicht, dass er Sex hat (die Heirat des einen Karmapa bereitet auch keine Probleme, und er wird wohl keine zölibatäre Ehe führen), sondern dass er ungeniert seine Schülerinnen sexuell ausbeutet. Was anderes ist das nämlich nicht. Auch wenn sie volljährig sind. Deshalb kann ich auch Hannah nicht verklären, sie hat das Spiel offen und widerspruchslos mitgespielt.
    Allein schon Oles Prahlerei damit. Im Grunde ist es immer noch so: der Gentleman genießt und schweigt. Aber er benutzt das, um angeblich die "steifen und unpassenden Leute" rauszuhalten aus seinen Gruppen. Klar, wer möchte schon Kritiker haben. Das ist echt eine perfide Strategie, bedient sie noch dazu die narzisstischen Bedürfnisse seiner Jünger.


    Zitat

    das es da immer noch einige offene Rechnungen gibt.


    Das ist typisch für Ole und seine Jünger: jede Kritik und jeden Kritiker diffamieren. Jetzt wird ihnen Rachsucht unterstellt.


    Zitat

    Das Karmapa Thaye Dordje Ole zum Rücktritt auffordert,war wohl entweder als Witz gedacht,oder aber es zeigt, das du tatsächlich

    nie wirklich viel verstanden hast vom Diamant Weg.

    Auch wieder typische Vorgehensweise: Kritiker diffamieren. Die sind halt blöd, haben keine Ahnung, sind steif usw.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hi void,


    das sich Ole relativ häufig abwertend über andere Traditionen geäußert hat ,finde ich schon problematisch.

    Aber mit dem Vorwurf "Beyond Dharma" ist er sehr vorsichtig, und das macht für mich einen großen Unterschied zu dem spießbürgerlichen klein, klein vieler Buddhisten in der DBU.


    Ole und Politik ist ein reichlich komplexes Thema. Immerhin finde ich es hier aber wichtig im Hinterkopf zu haben ,das er Schützer ist,

    und ein Dharmaschützer ist kein Dharmahüter.


    Was mein persönliches Verhältniss zu Ole angeht,kann ich das hier zwar nicht draußen halten, aber diskutieren möchte ich das auch nicht.

    Jedenfalls nicht öffentlich,und deshalb ist es für mich hier immer etwas heikel ,wenn ich bei Ole etwas zum Lehrer Schüler Verhältniss schreibe.


    Allgemein gesagt, finde ich aber das man da durchaus gut trennen sollte , was sind eher persönliche Dinge bei meinem Lehrer und was sind

    überpersönliche Qualitäten.

    Das sich hier Ole politisch so weit nach Rechts lehnt, das ich ihn da dem gemäßigten Flügel der AfD zurechnen würde, oder halt mit dänischer Brille

    der aktuellen Regierung dort, ist aber für mich ganz bestimmt nicht nur seinen dänischen Wurzeln geschuldet,sondern auch seiner überpersönlichen Qualität als Schützer.

    Und das er nichtselten gegen die Regeln der rechten Rede verstößt, liegt für mich auch nicht daran, das er nie über über das Felgelalter hinausgekommen ist, sondern das hat für mich auch andere Gründe.


    Und last not least: das er sich zur Zeit da trotz des enorm gewachsenen Drucks immer noch so unnachgiebig positioniert,ist für mich keine Ausdruck von Altersstarrsinn, sondern ein Zeichen dafür ,das die aktuellen Probleme richtig ernst sind.

    Ole hat immer gesagt ,wir sollen immer mindestens eine Generation vorausdenken. Wenn er sich jetzt soviel Ärger macht, macht er das sicher nicht,

    weil ihm sonst nichts besseres einfällt.


    :vajra: Phönix

  • Es gibt keine "überpersönlichen" Qualitäten.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Es gibt keine "überpersönlichen" Qualitäten.

    Hi Doris,


    ich glaube zwischen uns gibt es auch wenig ,was uns persönlich voranbringen könnte.

    Für mich bist du einfach eine reichlich verbohrte Buddhistin auf dem Weg, und du kannst dir ja noch ein paar Atribute für mich ausdenken.

    Viel an Austausch werden wir so sicher aber nicht zustande bringen.:zen:


    Phönix

  • Hi

    Wenn du dir zurückholst, das die Seite um Orgyen Trinley damals bei der Intronisierung von Thaye Dordje diesen mit Steinen und Knüppeln

    angegriffen hat

    echt? Quelle?

    1994

    Karmapa Trinle Thaye Dorje verließ im Januar völlig problemlos Tibet und wurde am 17.3. im Karmapa International Buddhist Institute (KIBI) formell inthronisiert. Busladungen von Anhängern Tai Situs kamen und griffen das KIBI an, warfen Steine und zerstörten Scheiben. Manche derjenigen, die den Zeremonien beiwohnten wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus.xxxii

    (Chronologie der Ereignisse - Materia-lien zum Karmapa-Konflikt)


    Das ist jetzt die erste Quelle ,die ich auf die schnelle Gegoogelt habe, und die ist leider ziemlich schlecht.

    Denn das Karmapa Trinle Thaye Dorje völlig problemlos Tibet verließ ,ist in etwa so richtig, wie das Himbereis schwarz ist und nach Benzin schmeckt. Das ganze ist also schon eine etwas komplizierte Geschichte, und ich habe meine Beschreibungen der Ereignisse vom 17.3 von Hannah persönlich ,und die war da richtig nah dabei.

    Für mich ist an dieser Geschichte deshalb auch gar nicht so wichtig , ob da ein paar Mönche Steine Geworfen haben und wie viele,

    für mich ist hier wichtig, wer wo zu wem steht , und was er dabei erzählt.

    _()_

    • Offizieller Beitrag

    Allgemein gesagt, finde ich aber das man da durchaus gut trennen sollte , was sind eher persönliche Dinge bei meinem Lehrer und was sind

    überpersönliche Qualitäten.

    Das sich hier Ole politisch so weit nach Rechts lehnt, das ich ihn da dem gemäßigten Flügel der AfD zurechnen würde, oder halt mit dänischer Brille

    der aktuellen Regierung dort, ist aber für mich ganz bestimmt nicht nur seinen dänischen Wurzeln geschuldet,sondern auch seiner überpersönlichen Qualität als Schützer.

    Und das er nichtselten gegen die Regeln der rechten Rede verstößt, liegt für mich auch nicht daran, das er nie über über das Felgelalter hinausgekommen ist, sondern das hat für mich auch andere Gründe.

    Soweit ich es verstanden habe, Schützer ist eins ehr zwiespältiger Begriff. Weil ein Schützer ja sowohl die Manifestation eines Buddhaaspektes sein kann, aber eben auch ein weltlicher Schützer. Und oft ist es schwer das voneinander abzugrenzen. Ich habe gelesen, dass im alten Tibet Politik ud Religion oft sehr vermischt waren, und Schützer oftmals so etwas wie Partikaularinteressen vertreten. So wie ja Dorje Shugden von den einen als Verköperung des Dharmas gesehen wird, für die anderen aber ein Schützer ist, der die Reinheit der Gelug-Lehre auch gegen andere Schulen verteidigt. Und für diejenigen, die z.B in der "Rime-Bewegung" die gemeinsame Basis der tibetischen Schulen und des Bön betonen, etwas ist, was dem entgegensteht. Ein Schützer ist jemand, der ein Innen vor einem Aussen schützt. Und da ist fie Frage, wo dieses Innen und wo dieses Aussen ist, und ob ein Schützer wirklich den Dharma schützt oder ein Partikularinteresse.


    Und da kommt es mir so vor, als Begreife sich Ole schon als Schützer, aber eben nur als Schützer all dessen was mit dem Karmapa in Verbindung steht. Es ist ein Schützer der Karmapa-Sphäre.

  • Für mich bist du einfach eine reichlich verbohrte Buddhistin auf dem Weg, und du kannst dir ja noch ein paar Atribute für mich ausdenken.

    Wenn ich mal für Doris antworten darf: das ist zwar ein großzügiges Angebot von Dir, aber nach meinem Eindruck gehört Doris - nicht als Einzige hier, wie ich hinzufügen möchte - nicht zu den Leuten, die solche Angebote annehmen. Vielleicht hilft Dir ein gelegentliches Nachlesen der Nutzerbedingungen hier, Dich etwas zu mäßigen.

    Viel an Austausch werden wir so sicher aber nicht zustande bringen.

    Ja, "so" nicht. Das ist zumindest schwierig, wenn man seine Dialogpartner als "verbohrt" bezeichnet, statt sich mit deren Argumenten auseinander zu setzen. Nur mal so als Hinweis.


    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

  • Für mich bist du einfach eine reichlich verbohrte Buddhistin auf dem Weg, und du kannst dir ja noch ein paar Atribute für mich ausdenken.

    Und wieder die typische Verunglimpfungsmasche ad hominem.


    Nein, ich werde mir keine Attribute für Dich ausdenken.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hi void!


    Das ganze Schützer Thema ist sowieso vermientes Gelände,aber um Ole verstehen zu können ,sollte man sich da schon etwas hineinarbeiten.


    Hier war mir aber vor allem erstmal wichtig , deutlich zu machen , das es beim Schutz um aktives handeln geht, und nicht nur darum die Lehre

    inhaltlich rein zu halten.


    Das in Tibet mit der Schützer Praxis oft reichlich schräg umgegangen worden ist, zeigt nicht nur das von dir angeführte Beispiel, sondern wenn du dir in den Texten ansiehst ,wie oft davor gewarnt wird zornvolle Praxis zu persönlichen Zwecken einzusehtzen, und dich dann noch ein bischen mit tibetische Geschichte beschäftigst, dann bekommt du irgendwann einmal den Eindruck, das es in Tibet ein ernstes Problem mit schwarz Magie gab.


    Was Ole angeht,finde ich gerade nicht, das er nur die Karmapa Sphäre schützen will. Aber ganz sicher ist das sein allergrößtes Anliegen.

    Ole und Karmapa haben einfach eine ganz nahe Verbindung. Und ich finde es immer erstaunlich ,wie viele Leute das nicht sehen.


    Auch die ganze Debatte über Oles Nachfolge grenzt da schon manchmal ans absurde. Der Nachfolger von Ole ist Ole.

    Und der Linien Lama ist Karmapa Thaye Dordje. Und der ist im moment damit beschäftigt Shamar Rinpoche zu finden.


    _()_ Phönix

    • Offizieller Beitrag

    Die wichtige Frage ist die, ob es so etwas wie "überpersönlichen" Qualitäten gibt.


    In anderen Religionen, wird das ja durchaus so gedacht. Ein Vodoo-Medium kann Dienstags bis Samstags als Omi in der Vosratnd wohnen und Sonntags begibt sie sich in Trance und macht Voodoo. Leute besuchen sie und sprechen zu der Gottheit und die Omi ist quasi nur das Gefäss für etwas, was jenseits von ihr liegt. Und es ist auch egal ob sie eine Gutmenschen-Oma oder eine Wutbürger-Oma ist.


    Auch im Katholizismus gibt es ja die Idee, dass Päpste durchaus nochtmale, fehlbare Sterbliche sind, aber ab und vom heiligen Geist gepackt werden, und ex cahtdra unfehlbares von sich geben. Ich bin mir da druchaus unsicher, wie das im tibetischen Buddhismus so gesehen wird. Ist es da nicht auch so, dass z.B der Dalai Lama von vielen einerseits als Personifikation von Avlokithsvara gesehn wird aber es Schrulligkeiten von ihm gibt, die nicht an Avlokithvara teilhaben. Und während es beim jetzigen Dalai Lama nur Schrulligkeiten sind, gab es ja auch Dalai Lamas die unter den Päpsten eher den Borgia-Päpsten als Friedenfürsten entprachen. Also wo sich Avalokitshvara den Köper mit einem Machtmenschen teilen musste.


    Bin ich da schlecht informiert?

  • Hi Sudhana,


    es ehrt dich zwar vielleicht,wie du dich hier schützend vor Doris stellst, aber etwas weniger Formaljuristerei und etwas mehr Gespür

    für die allgemeine Wetterlage würde mich bei deinem Einwand mehr überzeugen.


    _()_ Phönix

  • Wenn ich mich von "Formaljuristerei" hätte leiten lassen, dann ich hätte ich diesen Beitrag von Dir der Moderation gemeldet und darauf gedrungen, dass er gelöscht wird. Die "allgemeine Wetterlage" hier entsteht ja nicht aus dem Nichts. Sie wird gemacht - unter anderem auch von Dir und nicht zuletzt mit solchen Postings.

    OM MONEY PAYME HUNG

    • Offizieller Beitrag

    Und last not least: das er sich zur Zeit da trotz des enorm gewachsenen Drucks immer noch so unnachgiebig positioniert,ist für mich keine Ausdruck von Altersstarrsinn, sondern ein Zeichen dafür ,das die aktuellen Probleme richtig ernst sind.

    Ole hat immer gesagt ,wir sollen immer mindestens eine Generation vorausdenken. Wenn er sich jetzt soviel Ärger macht, macht er das sicher nicht, weil ihm sonst nichts besseres einfällt.

    Mir ist aufgefallen, dass viele rechte Positionen mit einer extrem düsteren Zukunftshaltung korrespondieren. Aus so einer rechten Düsterpersktive ist die Kanzlerin eine Bäuerin, die mit einer reichen Ernte rechnet und überall Knechte anwirbt. Während man selber glaubt zu wissen, dass eher eine schlechte Zeit kommt, in der es kaum für die eigenen reicht und man den Bedürftigen die Türe verschliesst. Und je nach dieser "inneren Wettervorhersage" sorgt man dann anders für die Zukunft. Aber während man dem Repräsentanten des Landesinteresse Formen des nationalen Egoismus nciht fremd sind, ist die Figur des "heiligen Mannes" eben gerade eine die über der Sorge für die eigenen steht. In der Zeit von Völkerwanderung und User19823barei ( also wirklich schlechter Wetterlagen) standen ja christliche Heilige wie der helige Martin und St. Serverin hervor, weil aus ihnen sowas wie umfassendes Mitgefühl leuchtete und eben nicht die Sorge für das Eigne.


    "Überpesönlche" Qualitäten sind vielleicht etwas, was sich entfaltet, wenn "ich und Mein" und eben auch "Wir und Uns" zurücktritt.