Abschied nehmen

  • Hallo,


    ich denke nicht, dass dieser Beitrag zu meinen anderen passt, wobei vermutlich wird es schon Beiträge geben zu dem Thema.


    Ich habe viele Menschen und Wesen ja bereits verloren in meinem Leben, die mir enorm wichtig waren und ich dachte irgendwann wird es einfacher oder man lernt besser damit umzugehen, aber wenn Situationen anstehen oder da sind, wo das sich wiederholt, merke ich wie sehr mir das nahe geht. Ich habe einfach nichts dazu gelernt.


    Es ist ja nicht mal möglich mit jemanden zu reden, weil ich habe niemanden, der so viel Empathie hat, dass ich reden könnte. Ja, ein Psychotherapeut, aber was würde mir das nützen, habe ich außerdem Jahre gemacht, mit genau Null Erfolg.


    Früher war ich bei einer Bekannten und habe meinen Hund dort gelassen für einen Tag, weil ich einen Plan B brauche, falls meine Hundesitter, die schon älter sind mal ausfallen und selbst das fiel mir so schwer, obwohl ich sie am Abend wieder hole.


    Wobei ich mir denke, das wird kaum jemand verstehen. Aber es spricht sehr viel dafür, dass in naher Zukunft weitere Menschen gehen werden, die mir nahestehen bzw. nahestanden, das belastet mich enorm und früher meinte meine Bekannte als wir spazieren gingen, ich muss mich da einfach abgrenzen, eine Antwort mit der ich nichts anfangen konnte, wie soll ich mich von Menschen abgrenzen, die mir viel bedeuten, mit denen ich mehr als ein Jahrzehnt gelebt habe? Es wäre vielleicht leichter, wenn diese Menschen alt wären, aber sie sind sehr jung und sehr krank. Ich sehe es auch nicht nur aus egoistischer Perspektive sondern die zwei jungen Menschen haben ja auch große Angst bzw. würden gerne leben.


    Egoistisch gesehen ist es natürlich auch, ich habe ja kaum noch irgendwelche Bezugspersonen, wenn da dann noch welche wegfallen macht mich das sehr betroffen, wobei die größte Betroffenheit sind die Erkrankungen, weil ich nie und nimmer damit gerechnet habe, dass sie so jung in solche Situationen kommen. Als ich jung war, war das total ungewöhnlich, dass man sehr jung sehr krank wurde, heute ist das Alltag geworden, es spricht nur kaum jemand darüber, die Medien berichten nur darüber, dass das Durchschnittslebensalter steigt und steigt und ich frage mich, wie geht das, ich kenne so viele die jung waren und nicht mehr da sind.


    Jetzt am Ende als ich den Beitrag nochmals las, habe ich mir gedacht, ja das ist ein buddhistisches Forum und wo ist der Bezug zum Buddhismus? Vielleicht die Frage, wie ihr damit umgeht, ich verstehe auch mehr und mehr, dass jegliche Form von Anhaftung nicht gut ist, Buddha hat das ja mal gesagt, 100 Neffen sind 100 Mal mehr Leid als ein Neffe (sinngemäß zitiert) - ich hoffe wenigstens das stimmt, dass er so was in der Art erwähnte. Aber gewisse Anhaftungen kann man sich ja nicht aussuchen, wie Eltern, Kinder, Partner usw. - klar, wäre ich gerne gleichmütig, der Selbe in Freude wie in Trauer, aber wäre ich dann noch ein halbwegs mitfühlender Mensch? Ich kann da eben aus meiner Persönlichkeit nicht raus, wie gesagt, ich komme mit dem Thema einfach nicht zurecht.


    Danke fürs Zuhören, sofern es jemand liest. Ich stehe auch zu meiner Emotionalität und dass ich halt schwach bin, ich gebe es ja zu, Son

  • Das was Du erlebst - Verlust von nahe stehenden Menschen (und auch Tieren) erlebt so gut wie jeder.

    Das ist so, das war schon immer so und wird immer so bleiben!!!

    Du bist damit nicht allein!

    Nur wie man damit umgeht ist sehr individuell.

    Man kann sich an die schönen gemeinsamen Zeiten erinnern und sich darüber freuen, diesen Menschen gekannt zu haben. Wenn ich das tue, muss ich lächeln und bin dankbar.

    Und das hat nichts mit mangelnder Empathie zu tun.

    Traurige Momente haben wir auch alle, wenn man an die Gegangenen denkt, aber das darf nicht zum Dauerzustand werden. Sonst macht man sich das Leben zur Hölle, weil man sein eigenes Leid in den Mittelpunkt stellt! Das ist egozentrisch. DAS ist für mich mangelnde Empathie!

    Glaubst Du, die Verstorbenen würden das so wollen?


    LG Lilli

  • Hallo,


    ich kann verstehen, dass man Menschen und Tiere verliert im Laufe des Lebens, die einem nahestehen. Wobei ich weiß nicht, wie normal der Verlauf meines Lebens da ist, ich habe meinen Vater als 15jähriger 1 Jahr im Krankenhaus begleitet bis zum Tod. Dann später zwei meiner besten Freunde, vor 3 Jahren meine Mutter über Wochen im Koma und jetzt geht es ja auch wieder um Begleitung. Ich bin ein Mensch, der Mitgefühl hat und das auch zeigt.


    Klar kann man es als Egoismus sehen, aber jeder Mensch braucht andere Menschen, die in irgendeiner Weise Bezugspersonen sind. Bei meiner Mutter konnte ich das ein wenig abfangen mit Dankbarkeit, dass die im Vordergrund steht, wenn ich Menschen verliere, die unter 40 Jahre sind, dann fällt mir das Argument der Dankbarkeit sehr schwer und ich weiß auch die Dramen, die dahinter stecken, weil auch Kinder im Spiel sind, also da sind mehrere Menschen mit massivem Leid konfrontiert.


    Mein "Selbstmitleid"? Vielleicht, aber wenn halt niemand mehr da ist, dann ist das schon eine andere Nummer. Wenn ich noch irgendjemand zum Reden hätte im realen Leben würde ich über so persönliche Dinge nicht in einem Forum schreiben, wobei ich dieses Forum und die Mitglieder natürlich sehr schätze, LG Son

  • Hallo Son,


    ich erinnere mich an einen Deiner vormaligen Posts, als Du Deine Mutter verloren hattest.

    Ich schliesse mich meinen Vorschreibern an, dass Du mit solchen Verlusten nicht alleine bist.

    Du solltst einen Ansatzpunkt finden, um dieses enorme Problem für Dich auszuhebeln.

    Jeder muss mit Verlusten umgehen, das liegt in der Natur der Dinge, dass nun einmal alles vergänglich ist.

    Was Deine Bekannte mit abgrenzen meinte, ist vermutlich das Nicht-bis-ins Innere assorbieren.

    Es ist ja nicht mal möglich mit jemanden zu reden, weil ich habe niemanden, der so viel Empathie hat, dass ich reden könnte. Ja, ein Psychotherapeut, aber was würde mir das nützen, habe ich außerdem Jahre gemacht, mit genau Null Erfolg.

    Empathie...darüber reden...was versprichst Du Dir wirklich davon?

    Die Tatsache, dass andere Dich verstehen, wird Dir selbst wenig helfen. SIe können Dir bestenfalls ein Werkzeug in die Hand drücken...nur, Du musst es selbst gebrauchen zu lernen, wissen, wie man es wo ansetzt. Menschen, die nur mit Dir heulen, bringen DIr im Endeffekt nichts für Deine Entwicklung, für die Verarbeitung Deiner Traumata.

    Ich geb Dir mal ein Beispiel: eine meiner engsten Freundinnen begleitet men Leben seit fast 25 Jahren.

    Ständig sieht sie mich mit sehr großen Problemen konfrontiert, und sie ist mit so viel Empathie bei der Sache, dass ich ihr nur noch wenig von meinen Problemen erzähle, denn es macht sie fertig. Eine echte und wahre Lösung kann und konnte ich nicht bei ihr finden, dazu ist sie aufgrund der Betroffenheit nicht imstande, meine Probleme überfordern sie schlichtweg. Aber das Leiden, dass sie durch mich empfindet zeigt mir, dass das nicht der richtige Weg ist, ich muss selbst eine Lösung finden.

    Also...ich sag mir dann: was ist das eigentliche Problem? Wo kann ich wie ansetzen, um aus der Misere herauszukommen? Was ist es, was mir die Kraft und den Mut gibt, jeden Tag auf`s Neue zu gehen, und...wie kann ich diese Kraft in mir weiter entwickeln?


    Sorry, dass ich nicht in den "ich-verstehe"...und "Ja, das ist ein Problem..." und "das tut mir entsetzlich leid..." Gengre mit Dir kommuniziere, denn ich denke, es wäre der falsche Weg für Dich.

    Vielleicht lohnt es sich mal, einen Therapeuten aufzusuchen, der Dir Deine inneren Dämonen aufzeigt und Dir zur Seite steht, um sie zu besänftigen.

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Hallo Tara,


    mir ist bewusst, dass ich mit den Verlusten nicht alleine bin, aber ganz ehrlich, ich kenne nicht wirklich viele Menschen, die so viele nahe Verluste hatten und in Wirklichkeit ist ja niemand mehr da schon lange. Die zwei Menschen an denen ich noch „hänge“, da hänge ich, die hängen an mir nicht.


    Ich habe vor kurzem meinen Arzt gefragt, versetzen sie sich mal in die Lage, sie haben keinerlei Familie mehr, also in seinem Fall, weder Frau, Kinder, Eltern, Geschwister, keine Partnerin, keine Freunde auf die sie zählen können, wie würden sie sich fühlen. Er konnte mir keine Antwort geben. Aber so fühle ich mich, nämlich einsam mittlerweile und weltfremd, weil ich verstehe diese Welt da draußen einfach nicht mehr, nicht weil sich niemand um mich kümmert sondern generell ist es einfach total kalt geworden.


    Verluste sind immer schlimm, aber ich habe ja auch die Menschen immer begleitet über Wochen, Monate und das wird auch jetzt so sein und klar geht mir das nahe, da stehe ich dazu, ich spüre ja auch die Traurigkeit des anderen Menschen.


    Ich habe so viele Therapeuten und Therapien gehabt über die letzten Jahrzehnte, ich denke nicht, dass da irgendwer hilfreich wäre noch, mir helfen auch keine Medikamente in diesen Situationen, wobei das sowie keine Strategie wäre.


    Und ich wollte auch nicht darauf hinaus, dass ich bemitleidet werden möchte. Ich habe so oft in den letzten Wochen und Monaten den Satz in Bezug auf meine eigenen Erkrankungen gehört, es ist wie es ist und das ist eine Wahrheit natürlich und wenn man jemanden verliert ist das auch so.


    Mir fiele auch niemand ein, der dieses Gefühl der Leere, der Traurigkeit abfangen könnte, da können hundert Menschen um mich herum stehen, nichts würde Trost geben.


    Der Buddhismus ist eine sehr rationale Religion, wobei ich schätze diese Rationalität auch. Ich weiß nicht, nach was ich suche oder doch, einfach dieses Gefühl selbst zu ertragen. Und das Thema Einsamkeit ist natürlich allgegenwärtig mittlerweile. Ich lebe das Leben eines 90jährigen, der auf den Tod wartet, weil all seine Angehörigen und Freunde vor ihm gestorben sind, so fühlt es sich an, ein treffender Vergleich.


    Wobei ich ja auch im realen Leben über meine Arbeit noch präsent bin und auch dann und wann die Gesellschaft beobachte und ich bleibe bei meiner Aussage, das „Problem“ der heutigen Gesellschaft ist, dass sich keiner mehr für den anderen interessiert. Wobei das kann ich definitiv für mich entkräften, wenn ich helfen kann, dann mache ich es und das frei von Motiven, egal wer es ist, Son

  • Hi Son,


    auch ich kenne niemanden, der so viel überlebt hat wie ich....nur...was mach ich damit?

    Mein Großvater sagte einst:" Nu hab Dich nicht so, im Krieg gehen ganze Schiffe unter!"

    Das hatte mich lange beindruckt...bis....


    Was ich Dir nur auf den Weg geben wollte, ist, dass Irgendjemand Dir ein Werkzeug reichen wird, ein anderer Dir vermutlich einen Ansatzpunkt für eben dieses Werkzeug geben wird... da müssen wir alle durch, egal wie schlimm oder wie einsam wie uns in dieser Situation fühlen....und glaube mir, es gibt immer andere, die es für unsere Verhältnisse schlimmer trifft....


    aber, es geht gar nicht so sehr um das Vergleichen, wie Du es angeführt hast. Ich habe einen recht großen Bekanntenkreis, einen eher sehr kleinen Freundeskreis. Soll ich mein Leid an ihnen messen? Warum? Was bringt es mir? Ein Mensch, der um sein bloßes Überleben kämpft, Wasser für sein 2jähriges Kind erbittet, könnte weniger Verständnis für uns haben. Aber...es gilt hier nicht Leid mit Leid zu vergleichen...jeder empfindet sein Leid anders. Wie schon immer von mir angeführt, da gibt es jene, die über einen gebrochenen Arm leiden, andere über einen abgebrochenen Fingernagel, andere, weil sie nicht wg. eines Retreats ihr Mittagsschläfchen halten können!!!!!!!!!!..........so What.....es gilt sich nicht mit anderen zu messen, es geht geht darum das eigene Leben achtsam und wertvoll zu leben, nicht zu verschwenden.

    Ich selbst muss mir immer wieder verdeutlichen, dass ich alleine auf diese Welt gekommen bin, sie alleine auch wieder verlassen werde.....da kann man darüber reden, dass niemand eine Insel ist...aber in Wirklichkeit sind wir es...und wir sind dafür verantwortlich. Ich bin nicht diejenige, die aus Zitronen immer eine Limonade macht, obwohl ich es versuche, aber es gelingt mir einfach nicht immer..............

    Der Horizont existiert nur im Auge des Betrachters, nicht in der Wirklichkeit

  • Hallo Ihr Beiden,


    Danke Euch Beiden für Eure Hilfestellung, Eure Sichtweisen, die sehr wertvoll waren und sind. Ich weiß ja selbst Einiges, nur Wissen und Leben sind eben verschiedene Dinge, das habe ich ja bereits in einem anderen Beitrag hier geschrieben.


    Und ja klar, gibt es viele Menschen denen es viel schlechter geht, aber wie gesagt, auch wenn ich das getan habe, normal mache ich es nicht. Weil es eben sehr individuell ist, was Leid bedeutet, wie ihr ja auch schreibt. Alle die gegangen sind und diejenigen denen es nicht gut haben eines gemeinsam, ich habe sie sehr geliebt und liebe sie nach wie vor, das macht es vielleicht auch so schwer und wie gesagt meine Unfähigkeit Abschied zu nehmen, daher habe ich den Beitrag ja auch so genannt, weil es nicht treffender ausgedrückt werden hätten können.


    Meine Mama fuhr als sie noch lebte zweimal im Jahr für Monate weg, beim Abschied standen mir immer die Tränen in den Augen oder auch wenn meine Partnerinnen länger mal nach Hause fuhren. Ich mag einfach keine Abschiede, wobei dieser Satz - ich mag keine Abschiede blöd klingt, es fällt mir einfach irrsinnig schwer loszulassen, ich bin wie ein Kind hier geblieben, da gab es wohl keinerlei Entwicklung, große Verlustangst.


    Aber es ist wie du schreibst Tara "wir kommen alleine - wir gehen alleine" - es ist mir ja mittlerweile fast unangenehm dieses Thema eingeworfen zu haben, aber ich habe heute lange geheult und es ging mir einfach wirklich nicht gut. Das ist nicht immer so Gott sei Dank. Ich bin einfach ein sehr emotionaler Mensch und finde halt immer weniger Menschen, die das auch mittragen oder verstehen. Ich habe normal auch kein Mitleid sondern es ist ein Mitfühlen, aber dieses Mitfühlen tut halt sehr weh, wenn man die Menschen die leiden mag.


    Meine eigene Probleme versuche ich mit mehr Kraft zu tragen und "versuche" nicht zu klagen oder kaum. Hier sage ich ohnedies immer, ja, die Dinge sind wie sie sich eben grad darstellen und ich kann nichts machen. Ich probiere auch niemand zu belasten schon gar nicht mehr Menschen, die mir was bedeuten, weil auch hier habe ich ja einschlägige Erfahrungen gemacht, dass das nicht gut ausgehen kann. Wie gesagt Danke fürs Zuhören und Eure Hilfe, Liebe Grüße Son

  • Hallo Son,


    ich sag es kurz und störe dann nicht weiter. Es geht um eine leidvolle Stimmung, die ich aus deinen Schilderungen wahrnehme. Meine persönliche Ansicht dazu:


    Wenn ich Bier trinke, erwarte ich nicht, anderntags aus der Betäubung mit positiver Gestimmtheit oder gar Glück zu erwachen. Ein Geist, der manipuliert und betäubt wird, entwickelt früher oder später emotionales Unwohlsein. Das färbt dann alles, was man denkt.


    Dieser Blickwinkel lässt sich nicht durch Ratschläge und Unterhaltungen, wie leidvoll das Leben sei, ändern. Es gibt einen biologischen Faktor. Ich merke es dann, wenn ich Sport betreibe und genug Sonne bekomme und mich großartig fühle.


    Damit behaupte ich nicht, dass es keine anderen Dinge gäbe, die wichtig sind. Ich weiß aber aus unseren Unterhaltungen, dass du ein massives Abhängigkeitsproblem hast. Um dein Leid zu mildern, gibt es nur einen Weg, nämlich deutliche Fortschritte diesbezüglich. Ich sehe einfach keine Alternative.


    Vielleicht braucht es erst die qualvolle Situation des Entzugs, damit du weniger schädliche Möglichkeiten entdeckst, klar zu kommen. Sonst ändert sich gar nichts. Selbstverständlich ist das nur meine unmaßgebliche Ansicht aufgrund von einigen Beiträgen.

  • Abschied nehmen?

    Was fällt mir dazu ein, mal sehen was das kommt.

    Zweifel. Ist das richtig, muss das sein, muss das schmerzhaft sein? Ja Ja Ja.

    Das Ichbin Problem!

    Dieses verdammte Ichbin. Es wurde vom ersten Augenblick von unsern nähesten Menschen gemacht und wir haben es zugelassen. Weil wir lieben und weil sie lieben. Ich hatte keine Chance frei zu sein denn ich glaubte fest das ich frei bin denn die Bindungen an Menschen die ich liebe ist von mir und ihnen zu wirSind. Theoretisch? nein Analyse und ganz wichtig Stoizismus. Dein Ego ist dein Feind, war ein Einstig. Jetzt höre ich Mars Aurel und Epiktet zu und habe mich seit Jahrzehnten nicht mehr so verstanden gefühlt. Buddhismus löst dein Problem nicht, niemals, ist viel zu unrealistisch, ohne Bezüge zum Leben wie es jetzt ist und wenn Du welche erkennst werden sie von Buddhisten zerredet. Doch umsonst war das Studium der Lehre Buddha auf garkeinen Fall auch das Vertrauen das Du darin gesetzt hast ist vollkommen berechtigt, doch was hilft es wenn es nicht hilft?


    Hilf Dir selber sonst tut es keiner! Höre den Stoikern zu die sind genau so alt wie Buddha Lehre auch die sind für alle Ewigkeit wahr und von jedem Dorftrottel anzuwenden. Jetzt heute erscheinen da Stimmen aus meinem eigenen Geschlecht, dem der Menschen und hauen mir Dinge um die Ohren die ich Blödmann schon hätte lange erkennen können wenn ich nicht so verdammt ignorant gewesen wäre. Buddhismus brachte mich in eine hilflose Lage, weil er eben unterwerfung fordert der Stoizismus macht mich wirklich und wahrhaftig aufrecht., Abschied? Was ist das? Die drei Daseinsmerkmale in Vollendung, doch das reicht nicht man gibt keine Worte um die wirklich in der alltäglichen Welt anzuwenden und die Folgen darzulegen wenn man sich gegen diese verhält.


    Mein Karma ist zu ende, es wird keine weitere Geburt geben, die ersten fünf Leben nach meinem Stromeintritt hab ich schon hinter mit und nun kommen die letzten. Das eigentliche Wirkliche ist das mich nur das etwas angeht soweit meine Nasenspitze reicht und wenn auch die Nasenspitze des Anderen an meine anstößt bleibt es dabei das meine die Grenze meiner Taten ist. Die Welt ist Gefühllos und die die uns konditioniert haben setzen den Glauben in uns das die Welt uns liebt. Scheiß drauf! Die Welt empfindet uns und wir empfinden die Welt, von Liebe keine Spur, wozu auch, alles ist Dukkha, alles ist in bedingter abhängiger Veränderung und Person gibt es nirgends und die hier ist mir während des Schreibens schon ein Paar mal abhanden gekommen.


    Feststellung: Hier ist keiner mehr der versucht eine nicht mehr vorhandene Person wieder zu beleben. Zu anstrengend. Was solls auch. Abschied ist nur schwer weil er mit Vergangenem dieser Person was zu tun hat. Ich werde schon sehr schnell vergessen sein wenn ich zerfallen bin. welch ein Glück. Ich hab keine Zeit mehr um mich mit Abschied zu beschäftigen seit ich mir und meines eigenen Lebens bewusst bin weiß ich das ich dauernd im abschied nehmen lebe. Aber einfach da sein für die leidenden die den echten Abschied vor sich haben ist sehr wichtig und kann zur Freude für alle werden. Liebe? Wozu? Dasein? Immer dasein ganz und unpersönlich, ohne Beladungen durch seine eigenen Wünsche und Träume nur so kann ich den Desillusionierte eines langen Lebens helfen ganz mit mir hier zu sein ganz Da-sein. Solange ich lebe gibt es nichts das mein Da-Hier-sein verhindern kann, außer mein Gejammer das ich allein bin, naund? Es ist mein einziges eigenes Leben mit Bewusstsein das ichbin und lebe. Ich hab nichtmal mehr Mitgefühl ich empfinde was auch immer gezeigt wird und das reicht mir. Andere wollen geliebt werden, ist mir zu teuer geworden. Kostet zu viel meiner Lebenszeit von der ich nichtmal weiß wie lang die ist, aber die Opfer um zu lieben, mich zu verbinden mitzuleiden, mit zu fühlen? Was ist das für ein Ziel? Dient ausschließlich dazu Ichbin dabei zu helfen mein Anhangen zu verbergen und mir Glauben machen das Liebe das höchste ist. Ganz empfinden im Dasein mit Mitmenschen die Dasein und Empfinden brauchen das ist ein Ziel.

  • Lieber Son,

    ich denke auch, wir können Dir hier gute Rat"schläge" geben ohne Ende.

    Letztendlich können wir Dir hier nicht helfen.

    Zumindest ich bin ratlos.

    Vielleicht wäre eine buddhistische Psychotherapie was für Dich...vielleicht aber auch nicht.

    Ich weiss es nicht.

    Ich hoffe und wünsche Dir von Herzen, dass Du einen für Dich heilsamen Weg findest!

    Lilli

  • Es ist so wenn das Abschied nehmen als Belastung erfunden wird muss das eine andere Belastung, die nicht als Belastung gefühlt wird, sein.

    Abschied nehmen ist das verlassen von Glauben wollen das es was Beständiges gibt und wenn es schon die Dinge nicht sind sollten doch Gefühle beständig sein. Das ist jetzt pervers: Seit ich mich nicht mehr persönlich binde gibt es das nicht mehr. Ich bin nur für die Gefühlskalt die glauben mich lieben oder hassen zu müssen. Mit denen treibt Ichbin gern Spielchen bis sie erkennen das sie "mich mal gern haben können" ohne das sie mich lieben oder hassen mögen.

    Pokemon Go hat ein Freundessystem eingeführt mit Geschenke verteilen und Vorteilen für bessere Freunde. Seit ich damit angefangen habe muss ich mich mit dem Abschiednehmen meiner Selbst auseinandersetzen. Wenn ich das weiter machen will muss ich mich mit der Illusion des Glaubens beschäftigen das das wirklich Freunde sind, sind es für mich nicht! Doch einige dieser Freunde wollen glauben das wir wirklich Freunde sind, das ist das Problem. Wie damit umgehen das andere in mir was sehen das garnicht da ist oder ich was in anderen sehen was sie von ihrer Sicht aus garnicht sind? Dasein um Dazusein im empfinden des Lebend sein um da zu sein.

  • @Son bitte teile deine Erfahrungen mit. Hier und öffentlich. Mach es wie ich oder Marc Aurel, zeige deine Selbstbetrachtungen--gespräche. sich selber zuhören hilft nicht aber sich durch lesen selber zuhören müssen hilft. Wer keine Peinlichkeiten begeht lernt nicht seinen Weg zu gehen.


    Zweifel mir Mut begegnen schafft vertrauen in die Dhamma.

  • Zitat

    Damit behaupte ich nicht, dass es keine anderen Dinge gäbe, die wichtig sind. Ich weiß aber aus unseren Unterhaltungen, dass du ein massives Abhängigkeitsproblem hast. Um dein Leid zu mildern, gibt es nur einen Weg, nämlich deutliche Fortschritte diesbezüglich. Ich sehe einfach keine Alternative.



    Vielleicht braucht es erst die qualvolle Situation des Entzugs, damit du weniger schädliche Möglichkeiten entdeckst, klar zu kommen. Sonst ändert sich gar nichts. Selbstverständlich ist das nur meine unmaßgebliche Ansicht aufgrund von einigen Beiträgen.

    Ich hatte diese Probleme bereits VOR meinen Medikamenten, seit ich 4 Jahre alt war..., LG Son

  • Ich hatte diese Probleme bereits VOR meinen Medikamenten, seit ich 4 Jahre alt war..., LG Son

    Manchmal können schon kleine Kinder kein Vertrauen aufbauen. Das kann viele Ursachen haben.

    Die Mutter hatte Probleme während der Schwangerschaft, etwas lief nach der Geburt nicht rund, eine Schwangerschaftsdepression, viele Probleme nach der Geburt usw. Alles Hindernisse für ein Kind eine stabile Bindung zu entwickeln, ein vertrauensvolles Verhältnis zur Welt zu erhalten. Das führt dann auch später zu einer Vielzahl von psychischen Problemen.

    Mit 15 ein Elternteil zu verlieren ist auch sehr früh und ich finde das verständlich, dass das derart negativ prägt. Du hast wohl auch ein Jahr lang funktionieren müssen und Deine Gefühle unterdrückt, als Dein Papa im Sterben lag, nicht wahr? Das ist für jeden schlimm, erst recht für einen so jungen Menschen, der eigentlich in dem Alter ist, in dem er selbst mit sich klarkommen lernen muss. Man darf nicht vergessen, dass jedes Schicksal einzigartig ist: Was der eine gut wegsteckt, ist für den anderen eine Katastrophe.
    Warst Du jemals in einer Gruppe mit anderen Trauernden? Manchmal ist es sehr hilfreich, wenn man sein Leid teilen kann, vor allem, weil Außenstehende oftmals nicht verstehen können, was in einem so vorgeht.


    Ob so was jemals ganz aufzulösen ist, kann ich nicht beurteilen. Aber man kann lernen damit zu leben und mit den Tiefpunkten umzugehen. Dafür würde ich mir aber Hilfe holen, denn niemand muss da alleine durch. Mit dem Dämon der Angst vor dem Verlassenwerden kann man leben lernen, wenn es auch nicht einfach ist. Die Hilfe besteht nicht darin, dass diese Zustände mal aufhören. Vielleicht hören sie nie auf, aber sie gehen immer wieder vorüber. Eine Therapie wird also nicht heilen und etwas abschließen, sondern begleiten und Dich dabei unterstützen, dass Du einen Weg findest, durch diese finsteren Täler hindurchzugehen. Da ist in jedem von uns diese Kraft, so sind wir gestrickt. Es wird sicher nicht so sein, dass Du nach einen Jahr sagen kannst: "Danke, lieber Therapeut. Du hast mich geheilt. Habe fertig!" Das kann ein lebenslanger Prozess werden. Wichtig ist, Deinen Werkzeugkasten zu bestücken, damit Du alleine mit den Löchern und Abgründen Deines Lebens fertig wirst. So jedenfalls betrachte ich Hilfe.


    Loslassen, Abschied nehmen können, es Hinnehmen, dass wir kommen und gehen, ist eine Sache der Kontrolle. Es lässt sich nämlich nicht kontrollieren: nicht das Leben, nicht die Liebsten. Daher sehe ich das Ganze auch als ein Problem der Kontrolle. Dazu gehören Ohnmachtsgefühle, Wunsch nach Kontrolle, Versuche zu kontrollieren, Kontrollverlust, Sucht, Abhängigkeit … und haufenweise Angst. Für mich sind die alle miteinander vergesellschaftet. Das belastet sicher auch Deine Beziehungen.


    Wenn wir Beziehungen eingehen, dann gehören wir nicht einander. Niemals. Selbst wenn wir das wollten, würden wir an dieser Unmöglichkeit scheitern. Wir begegnen einander und gehen ein Stück unseres Weges gemeinsam. Dann kommt unweigerlich die Trennung. Sei es weil einen das Leben trennt oder sei es durch denn Tod. Wichtig ist diese gemeinsame Berührung. Das kann nichts und niemand mehr wegnehmen. Wir tragen dieses Stück immer mit uns. So wie es unmöglich ist einander zu gehören, so ist es unmöglich, dass wir einander wirklich verlieren. Dein Vater ist ein Teil von Dir geworden, alle Menschen, denen Du begegnet bist, sind ein Teil von Dir geworden und Du ein Teil von ihnen. Es gibt keine Kraft der Welt, die das ändern könnte. Und es muss Dir nicht einmal bewusst sein. Du kannst es Dir allerdings bewusst machen, und immer wenn der Schmerz kommt, Dankbarkeit für die Begegnung mit diesem Wesen einüben. Das ist ein langer Prozess. Allmählich wird der Schmerz süß und erfüllt Dein Herz mehr und mehr mit tiefer Freude. Einer Freude, die mit Melancholie vermischt sein kann, aber letztendlich erfüllend und befriedigend ist. Zur Liebe gehört nun mal auch Schmerz. Wenn diese Einheit akzeptiert wird und verinnerlicht ist, dann geht die Angst und man kann die Dinge sein lassen wie sie sind.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Hallo Son, all diejenigen dich ein Stück begleitet haben und Einfluß auf dich hatten und haben, sind ja nicht einfach verschwunden bzw. verschwinden nicht einfach. Sie haben dich berührt und deinem Leben eine Richtung gegeben..leben dadurch auch in dir weiter...und du bestimmst nun wohin du sie führst. Tiefer in einen Sumpf des Leidens oder auf dem rechten Weg aus dem Leiden hinaus.

  • Hallo Doris,


    danke für deine viele Zeit, die du mir geschenkt hast und diesen schönen Beitrag geschrieben hast. Er hat mir sehr gut gefallen, vielleicht auch weil ich ihn leichter verstehen kann. Auch wenn das seltsam klingen mag, aber du hast eine tolle Balance gefunden zwischen Verstehen und Sachlichkeit oder anders ausgedrückt hier habe ich eine Empathie gefüllt, die mir im realen Leben und generell sehr abgeht.

    Ich kenne ein paar wenige Menschen, die das noch haben und damit meine ich nicht, dass sie mich bemitleiden, aber sie hören mir zu und verstehen eben.


    Dass was du über die Zeit von 0-4 Jahren geschrieben hast, war so, ich weiß es von Gesprächen mit meiner Mutter vor ihrem Tod. Sie hatte schon in der Schwangerschaft Angst und hat vor mir ein Kind verloren und ich habe auch danach eben dieses „Urvertrauen“ nicht bekommen, da ich immer viel alleine war. Also als Kleinkind war ich meist bei Pflegeeltern, weil meine Eltern beide Vollzeit arbeiteten und ein Haus bauten und als ich 6 Jahre war trennten sich meine Eltern, ich wuchs bei meinem Vater auf, was ungewöhnlich war für die damalige Zeit.


    Ich wollte in diesem Beitrag auch nicht betonen, wie außergewöhnlich unglücklich mein Leben verlaufen ist in Bezug auf die Verluste, klar, es gibt immer viele Menschen, die es viel schwerer haben und hatten.


    Als mein Vater starb verstand ich nicht, was Tod sein bedeutet. Wie konnte jemand sterben, wenn da draußen die Sonne scheint, das war surreal für mich damals. Ich habe nicht getrauert nach Außen, weil ich wie gesagt nicht verstanden habe. Später in den Therapien fiel ich bei dem Thema in Sprachlosigkeit, das ging Jahre so.


    Ich müsste sehr ins Detail gehen um zu erklären, dass da doch viele ungewöhnliche Dinge waren und das möchte ich dahin gehend gar nicht, weil ich mich hier nicht hervor tun möchte, als jemand der mehr Leid als viele andere abbekam. Es sollte auch keine Klage darüber sein. Ich muss es akzeptieren, wie es geschehen ist.


    Traurig bin ich eher darüber, dass ich einfach nicht besser gelernt habe damit umzugehen, obwohl ich so viele mir nahestehende Menschen sterben haben sehen. Der Abschied wurde nie leichter.


    Therapeuten und Therapien habe ich viele gemacht, weiter gebracht haben sie mich in diesen Schlüsselfragen leider nicht.


    Ich habe erst spät verstanden, wie schwer das Leben sein kann, dass es da sehr viele Augenblicke gibt, wo man eben komplett alleine ist und niemand helfen kann. Früher dachte ich auch bei Krankheiten, dass es da immer irgendwas gibt, heute weiß ich, dass das gar nicht so ist.


    Nach dem Tod meiner Mutter habe ich verstehen begonnen, dass da nichts und niemand mehr ist und auch nicht kommen wird, das war eine bittere Erkenntnis, weil auch das konnte ich mir nie vorstellen, dass ich niemand interessiere, wie es mir geht, ob ich gesund bin, krank, tot. Komplett egal. Heute verstehe ich, dass es so ist und jetzt gilt es eben Strategien zu erlernen mit diesen Erkenntnissen umzugehen.


    Wobei wie gesagt, auch wenn mein Leben sicher alles andere als einfach ist, so bin ich natürlich dankbar für jeden Tag, denn ich leben darf, für so Vieles was ich erleben durfte, die bedingungslose Liebe meiner Eltern, ein paar Freunde, die mich getragen haben über Jahre bzw. Jahrzehnte und mich auch vieles gelehrt haben. Wenn ich bete steht der Dank immer im Vordergrund , nicht das Klagen oder Bitten. Das Gebet ist Teil meiner Meditation und wenn ich sie regelmäßig mache fühle ich mich deutlich besser.


    Gut, jetzt bin ich doch etwas sprachlos geworden daher beende ich hier mal, wie gesagt danke nochmals allen, die mir ihre Sichtweisen geschrieben haben. LG Son

  • Als uneheliches Kind geboren von der Mutter nicht gewollt, vom Vater anerkannt doch mehr auch nicht, die ersten drei Lebensjahre bei den Großeltern die auch noch sechs eigene Kinder im Haus hatten. Die Mutter wieder schwanger dann musste sie heiraten und lies sich scheiden weil die einen Brutalo geheiratet hatte der dann in den Knast kam. Da hatte ich einen Unfall den niemanden interessierte. Von der Leiter gefallen auf den Kopf mit Schädel/Schädelbasisbruch. Kein Krankenhaus keine Versorgung lebt noch, schade eigentlich. Seit dem Ereignis von dem nur die Mutter wusste hatte ich Bauchkopfschmerzen was alle lustig fanden und ich verstand die Verachtung nicht ausgelacht zu werden. Dann war da der Erstgeborene mein Bruder der Liebling meiner Mutter und ich der Prügelknabe. Irgendwie der Fremde. Der nächste kam und dann wurde sie Nierenkrank. Eine Niere war nur noch ein Stein und die andere Schrumpfniere. Dann kam meine Schwester. Der Vater der letzten beiden kümmerte sich überhaupt nicht um Familie, ein echter Kerl eben. Die Mutter wurde immer bettlägeriger, aber sie hatte ja ihren Fremden der das versorgen der Tochter und der Familie übernahm wenn sie nicht mehr konnte. Es ging immer so weiter bis sie endlich tot war, da war ich 17 und in der Lehre. Am Wochenende die Familie irgendwie versorgen und in der Woche arbeiten. Selbstverständlich. Helmut hier Helmut da und Helmut war da und konnte nichts üben das auch nur irgendwie eine Persönlichkeit hätte sein können. Keine Cliken, keine Freunde keine Sozialisierung durch Besuche oder Feste. Helmut konnte nicht weil er anderes zu tun hatte. Zum Thema Hilfe, weder die große Verwandtschaft, über dreißig Menschen in der fast direkten Nähe, mit einer Schlampe wollte keiner was zu tun haben, noch das Jugendamt das ja eine Vormundschaft über mich hatte, noch Lehrer die ja sahen das ich nicht mehr zur Schule kam, halfen. Keine Ärzte, keiner war da und wenn ich versucht Hilfe zu bekommen wurde daraus: Stell dich nicht so an oder Das bildest Du dir doch nur ein. Seit 10 Jahren habe ich Ruhe vor diesen Quälgeisten. Ich habe sie alle aus meinem Herzen gerissen in dem sie nur sein wollten wenn ich für sie da bin. Mein ganzes Leben besteht aus Abschied nehmen vor allen Abschied von allen meinen Wünschen, meinen Interessen, meinen Freuden. Eine Flucht konnten sie mir nie nehmen meine Bücher meine vielen vielen Freunde denen ich zuhören konnte und von denen ich viel Hilfe bekommen habe. Ich muss wohl mehr als 3000 besessen haben, alle sind sie entweder im Müll oder irgendwelchen Schränken gewandert, meinen Besitz haben sich meine Lieben gern unter die Nägel gerissen. Mein neues Leben in Essen begann mit einem großen Karton mit Klamotten und einen Kofferraum voll Kriemskrams, auch Bücher vor allem Die Zenliteratur und Sutra. Mein Opa hat meinen letzten Respekt verloren als er mir mal vorwarf das ich ja nur Buchwissen habe. Ich fragt ihn danach ob die Lehrer auch alles durch eigene Erfahrungen gelernt haben.

    Jedes Leben ist einzigartig, einzig und vollkommen einzeln. Mein Leben lass ich mir nicht nehmen nicht mal von einem total verzweifelten Selbst. Selbst dem sage ich Du kannst mich mal, bring dich doch um ich mach nicht mit. Mein Selbst hat sich entschieden mit mir zu arbeiten und ich mit ihm. Wenigsten Reste eine Person zu zeigen. Lasst mich in Ruhe mit dem was Liebe sein soll die dient nur dazu mir Tränen zu bereiten, wenn ich nicht eure Vorstellung von Liebe erfülle.

  • Hallo,


    nun, ich wollte eigentlich mich in dem Beitrag nicht vergleichen mit dem Leid anderer, wie soll das gehen? Worin läge der Sinn für mich? Ein Fakt für mich ist, dass Menschen, die eine schwere Lebensgeschichte hinter sich haben sicher nicht unbelasteter sein können als Menschen, die es leichter hatten. Wobei das Resultat oftmals paradox ist.


    Was meine ich damit, die Menschen, die viel Leid hatten, müssen ja nicht zwangsläufig deshalb die "schlechteren" Menschen sein. Aus Leid lernt man mehr als aus Glück. Ich kenne Beispiele von Menschen, die eine unbeschwerte Kindheit und Jugend hatten und meiner Ansicht nach sicher nicht wirklich ein gutes Leben versuchen zu führen.


    LG Son

  • Bei mir waren es die zehn Gebote die ich gelernt habe nach Möglichkeit nicht zu verletzen und aus jeder Verletzung dieser meine Schüsse zu ziehen. Ich hatte alle Möglichkeiten ein Verbrecher zu werden doch ich wollte nicht unmenschlich sein. Ich habe mich für den feigen Weg entschieden zu leben egal wie.

  • Du hast nicht feige entschieden sondern nach meiner Ansicht nach richtig. Egal wie viel Leid noch kommen mag oder bereits gekommen ist, meine Entscheidung war immer das Gute zu versuchen, mal gelang es mehr, mal weniger. Diese Entscheidung für das Gute kann ich allerdings nicht erklären, also es hat weder etwas mit Glaube an einen Gott zu tun noch mit Karma, ich weiß es nicht.


    Ich hätte auch viele Verlockungen gehabt mich auf den Weg des Bösen zu begeben, ich hatte solche Menschen und andere, also Gute und weniger Gute, also war es eine Entscheidung, wobei auch diese ein Automatismus war, ich musste nicht abwägen oder nachdenken.


    Letztendlich ist alles gut, wie es ist oder? Eine Aussage, die doch sehr aus dem Buddhismus stammt denke ich, die ist nicht von mir, aber wahr denke ich, LG und alles Gute, dein Leben war schwer, wie es nun ist, kann ich nicht beurteilen, Son

  • Mein Leben war nicht schwer oder unglücklich es war sehr anstrengend und Anstrengung ist immer gut. Als es mir geschah war da kein Leiden nur der Wille das zu schaffen was da zu tun war. Einige Zeit später, nach erzählen, kam die Idee von anderen das mein Leben schwer war, doch ich hab es nie so empfunden. Selbstmitleid kenn ich auch aber nur kurz hab schnell gelernt das ich mich dann nicht mehr anstrengen kann.


    Wenn ich so vom Standpunkt eines anderen über mein Leben nachdenke bemerke ich das es ganz schön Scheiße war. Und dann taucht immer die Frage auf: Warum empfinde ich der dieses Leben gelebt hat nicht so? Ich, dem dieses Leben gehört kann die nicht verstehen die behaupten das mein Leben schwer war, es war und ist anstrengend Aufmerksamkeit aufrecht zu erhalten. Ja dies ist mein Leben und es gehört nicht nur zu mir sonder es ist mein Leben. Das es fast vollkommen unauffällig ist liegt an der andauernden Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit damit so wenig wie möglich Geistesgifte auftreten können. Wie gesagt da ist nichts bewahrenswertes und das ist gut so.