Interaktion(en) mit anderen

  • Hallo,


    für mich ist der Kontakt / sind die Interaktionen mit anderen oft sehr anstrengend.


    Freundinnen fühlen sich gern einmal schnell auf den Schlips getreten, obwohl ich natürlich eh versuch möglichst achtsam zu sein. Aber dieses „achtsam sein“ strengt mich auf Dauer auch sehr an. Vor allem, weil die anderen oft etwas stört, was ich jetzt nicht so sehe. Dann bin ich ständig am Reflektieren – frage mich, ob es jetzt an mir liegt, und somit Handlungsbedarf besteht, und/oder auch an der anderen. Ich bin dann voller Gedanken. In mir entsteht dann (immer öfter, immer mehr) der Wunsch alleine zu sein.


    Im Job kommt dann auch noch dazu, dass ich als Trainerin (für ein Institut das für das AMS arbeitet)bin und in der Funktion als Trainerin die Teilnehmer_innen oft darauf hinweisen muss, dass ein Verhalten für andere in der Gruppe nicht angenehm ist, bzw. für die Gesellschaft nicht gut ist.


    Aber auch, wenn ich nichts sage, spüren das die anderen und es triggert sie. Vor allem, wenn jemand (im Gegensatz zu meinen Freundinnen, die eh eher so ticken wie ich) sehr ichbezogen.


    Hat irgendjemand einen Tipp für mich, wie ich solche Situationen entspannen kann, ohne meine hohen ethischen Überzeugungen aufgeben zu müssen. Für mich ist vor allem wesentlich, was ich in einer Situation mit anderen machen kann. Daheim setz ich mich dann eh hin und meditiere … und dann entspannt es ich eh. Aber ich muss halt auch mit anderen auskommen.


    THX


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Bei jedem Training ist es ja so, dass es erst sehr anstrengend ist und man sich ständig bemühen muss. Bis dann die Gewohnheit übernimmt und dann ist es nicht mehr anstrengend.


    Neben Achtsamkeit scheint mir auch das Training von Mitgefühl sinnvoll, nicht in dem Sinne, dass ich denke, dass es Dir egal ist, wie es anderen geht, sondern in dem ganz praktischen Sinn, zu verstehen und zu durchdringen, was andere stört und warum es sie stört.


    In der Verbindung kannst Du dann durch Achtsamkeit reflexartige Handlungen vermeiden und durch das Mitgefühl besser einschätzen, welche Handlung gerade richtig ist.


    Dabei scheint es mir nicht darum zu gehen, dass Deine Handlungen (das schliesst Sprechen mit ein) andere generell nicht "stören", sondern darum das zu tun, was langfristig nützlich ist. Manchmal muss man jemand eben auch "stören", um Heilung auszulösen oder eine sinnvolle Veränderung. Dabei ist äußerste Vorsicht angebracht, denn macht man das konzepthaft, weil man sich als "Heiler" versteht, dann wird es schnell schief. Deswegen stehen Achtsamkeit und Mitgefühl an erster Stelle und dann erschliesst sich daraus diese Weisheit spontan, die einen das Richtige tun lässt, ohne dass man das Gefühl hat "ich muss hier jetzt etwas tun"…


    (Formuliert aus Sicht des tibetischen Buddhismus wie ich ihn kennengelernt habe...)

  • Hallo Whanni,


    Achtsam zu sein ist immer anstrengender als Unachtsam zu sein. So auch meine Erfahrung. Man ist immer aufmerksam, sogar beim Kartoffelschälen.

    Dann bin ich ständig am Reflektieren– frage mich, ob es jetzt an mir liegt, und somit Handlungsbedarf besteht,und/oder auch an der anderen. Ich bin dann voller Gedanken.

    Hast Du mal versucht, während der Meditation oder auch im Alltag, das Entstehen und wieder Vergehen der Gedanken zu beobachten?

    Für mich ist vor allem wesentlich, was ich in einer Situation mit anderenmachen kann

    Deine Gedanken über die Situation sind einfach Deine Gedanken über die Situation. Sie entstehen und vergehen wieder. Erst wenn Dir klar wird, was Du in dieser Situation mit Dir selbst machen kannst, kannst Du auf ganz natürliche Art und Weise erkennen, was Du in der Situation mit andern machen könntest. Und etwas dazu sagen.

    Ich finde Du bist sehr achtsam und auf einem guten Weg! Alles Gute weiter!


    (Eine Antwort aus meiner alten Zen Tradition.)

    :)

  • Ich bin dann voller Gedanken. In mir entstehtdann (immer öfter, immer mehr) der Wunsch alleine zu sein.

    kann es sein, dass Du dabei bist, eine spirituell gesehen "perfekte(re) Welt" jenseits der Realen für Dich aufzubauen? Mag ja sein, dass Du ethische Grundsätze für Dich aufgestellt hast, aber bedeutet das dann, dass Du Andere daran messen musst?

    Wenn die Welt nicht dabei mitspielt was man selbst daraus für sich bauen will, dann ist nicht die Welt daran "schuld", sondern der Begriff "Schuld" muss durchbrochen werden und das kann man nur selber erledigen.

    Vorstellungen sind Hindernisse, egal wie schön und/oder ehrbar sie sind.

    Braucht man "die Anderen" um SEINEN Weg zu gehen?

    Man ist gefühlt immer allein, wenn man Eins werden will.

  • Ganz spontane Idee:

    Versuchen, mehr anzunehmen, was gerade ist, sowohl bei dir wie auch bei den anderen. (Muß wohl jeder ständig üben.)


    Im Training:

    Mir sagte mal ein fähiger Unternehmensberater, daß es in jeder Gruppe ~15% sehr Engagierte gäbe, 15% Zerstörerische und 70% irgendwo da in der Mitte (je nach augenblicklichem Interesse oder Desinteresse). Setze deine Energie in die 15%, die wirklich wollen und greife bei denen durch, die die anderen oder dich behindern wollen.

    Du kannst nur Angebote machen, die Teilnehmer sind _selber_ für ihren Erfolg verantwortlich. Du kannst nur die unterstützen, die wirklich wollen. Also auch annehmen, daß in jeder Gruppe auch Leute sind, die einfach gar keine Böcke haben. (Ich weiß, wie schwer das Annehmen ist.) Arbeite mit denen, die wollen und lass den Rest links liegen.


    Mir sagte mal ein Japanischlehrerin in der VHS:

    Es gibt eine neue Sitzordnung: Alle, die die Hausaufgaben gemacht haben, bitte in die ersten beiden Reihen setzen. Wer auch ohne Hausaufgaben intensiv mitarbeiten will, bitte in Reihe 3+4 und den Rest bitte nach hinten. Ich verstehe gut, daß es Tage gibt, an denen Sie keine Zeit und Lust haben mitzuarbeiten, Sie dürfen dann auch mit ihrem Handy spielen oder lesen, aber bitte stören Sie nicht die vorderen Reihen!

    Das sagte sie alles ohne jeden Vorwurf (!). Sie hat uns erlaubt, faul oder schlecht drauf zu sein und sich auf die konzentriert, die am jeweiligen Tag können und wollen. Diese Gruppe hat sich zur besten Sprachgruppe der VHS entwickelt.

    Auch wenn dieses Modell sich natürlich nicht auf alles übertragen läßt, die Idee dahinter läßt doch viele mehr entspannen.


    Anderer Punkt:

    Vielleicht gehörst du zu den Menschen, die generell sehr viel mitbekommen und aufnehmen. Vielleicht brauchst du einfach täglich deine "menschenfreie" Ruhezeiten, um deine Akkus wieder aufzuladen.

  • Hallo Whanni, Kommunikation, also Rechte Rede ist das schwierigste Überhaupt. Es ist immer unvorhersehbar. Man weiß nie wie es ausgeht. Auch wenn es schlecht läuft heißt das nicht, das es schlecht ist. Die Wahrheit schmerzt eben.

    Zurückhaltung ist die Methode und Achtsamkeit ist der Grund. Ich denke, erst wenn du deine hohen Ansprüche auf nichts falsches zu sagen loslässt, kannst du auch in der Kommunikation mehr entspannen.


    Grüße

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Hallo Kilaya,


    ja vielleicht ist es ja wirklich so, dass es eben Übung braucht ... und das eben anstrengend ist.


    Mitgefühl ist auch immer wieder ein Thema - da dürfte ich noch Potenzial haben. ;)


    Deine Aussage "tun, was langfristig nützlich ist" erinnert mich an eine Stelle im "Buch der Menschlichkeit" von Dalai Lama, wo er schreibt, dass man manchesmal nur etwas wählen kann, womit man den langfristig den gerinsten Schaden anrichtet - wenn es grad keine passende(re) Handlungsweise gibt. Auch den Hinweis mit dem "blinden Heiler-Aktionismus" finde ich hilfreich.


    Danke Dir!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Hallo Hanni,


    Rückkehr zur Menschlichkeit, das Folgebuch des DL zu einer säkularen Ethik, möchte ich sehr empfehlen.


    Ich bin beruflich in der Betreuung behinderter Menschen tätig. Oft fehlt ja nicht das Wissen, wie zu handeln oder sprechen wäre, sondern es sind die menschlichen Kontakte, die überfordern, frustrieren, verärgern. Anfänglicher Idealismus reicht dann nicht, sondern es braucht eine Basis, um sich eine gute Motivation nicht ruinieren zu lassen.

    Einen hilfreichen Gedanke des DL, besonders auch in Bezug auf soziale Arbeit, sehe ich darin, sich den Eigennutzen liebevoller Güte immer neu klar zu machen. Auch erklärt der DL sehr deutlich, dass Liebevolle Güte nicht meint, jedes Fehlverhalten zu ignorieren oder ihm mit unbedingter Versöhnlichkeit zu begegnen.


    Hilfreich für den privaten Bereich finde ich den unspektakulären Tipp der Goldenen Regel, um dem ständigen Reflektieren ein wenig als Richtschnur zu dienen. Als Beispiel: Wie kritisiere ich andere, wenn ich selbst Kritik nur schwer ertrage? Das scheint mir doch eine Richtschnur dafür, ob man sympathisch spricht, denkt, handelt.


    (Die Logik der Goldenen Regel ist übrigens in allen Kulturen zu finden. In der buddhistischen Fassung: Da auch andere sich um sich selbst sorgen, sollten die, welche für sich selbst sorgen, andere nicht verletzen. Udanavarga 5,20)

  • Hallo Minestrone,


    ich finde halt, dass achtsam sein in Tätigkeiten weniger anstrengend ist, als mit Menschen, weil da halt oft auch viel Konfliktpotenzial mit dabei ist.


    Während der Mediation beobachte ich schon das entstehen udn vergehen von Gedanken. Ich kriegs halt in Interaktionen nicht so auf die Reihe, weil ich mich dann zum einen auf das Gespräch nicht mehr so konzentrieren kann, andererseits vergesse ich dann auch meist darauf - weil ich ja grad mit was anderem beschäftigt bin und mich Gespräche eben mehr fordern als abwaschen. Aber vielleicht wird es ja irgendwann einmal, wenn ich in der Meditaion fleissig übe. ;)


    Vielen Dank!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Hallo,


    ja der Wunsch nach einer "perfekt(eren) Welt" ist schon bei mir vorhanden - immer schon. Das hab ich schon von meiner Mutter so mitbekommen - die hat sich das, glaube ich, auch immer gewünscht.


    Dass ich andere an meinen ethischen Grundsätzen messe war mir (in dem Ausmaß) nicht so bewusst - vielleicht spielt das ja (mit) eine Rolle, bzw. wird von anderen (bewusst, oder unbewusst) wahrgenommen. Aber primär versuch ich halt in der direkten Interaktion mich "richtig" zu verhalten und tu halt wie ich tue.


    Das Konzept der "Schuld" kann ich nicht (mehr) so mittragen. Ich würds halt Potenzial nennen, oder "Ansatz von wo aus man weiter machen kann". Ich finde nämlich, dass sich schuldig fühlen nix bringt - es zieht einem nur runter und an der eigentlichen Thematik ändert sich dadurch nichts. Auch wenn ich andere als "schuldig" sehe - finde ich das nicht konstruktiv.


    Ja vielleicht sollte ich mehr meinen Weg gehen und nicht so im Außen sein.


    Danke Dir!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Hallo User19823,


    ja das mit dem Annehmen ist ein großes Thema. Wenn ich das besser hinkriegen würde, würden sich sicher einige meiner Probleme lösen. ;)


    Eigentlich weiß ich ja, dass nicht (immer) (alle) motiviert sind was zu tun - vom Verstand her - aber gefühlsmäßig schleuedert es mich dann halt doch oft trotzdem. Da ist sicher auch noch Potenzial vorhanden.


    Den Ansatz Deiner Japanischlehrerin finde ich ur gut - und ich hab in den Choachings, die ich im Rahmen meiner Ausbildung gemacht habe, auch so gearabeitet, bzw. kann ich es auch heute noch gelassener sehen, wenn mich privat jemand fragt. Aber im beruflichen Kontext muss ich mich halt an das halten was in unserer Firma so üblich ist. Ich hab mir eh auch schon oft überlegt, ob ich nicht doch vielleicht was anderes machen sollte ... aber das Betriebsklima ist gut und es gibt auch gute Dinge in meinem Job.


    Oh ja, ich bekomm ur viel mit und nehm ur viel aus meinem Umfeld auf. Ja vielleicht sollte ich einfach (mehr) akzeptieren, dass ich (auch) meine "menschenfreie" Ruhezeiten brauch.


    Vielen Dank!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Hallo Lucy,


    ja vielleicht mach ich mir (zu) viele Gedanken.


    Verdammen tu ich mich nicht, aber irgendwie bin ich da rein gerutscht, dass ich mich (immer) vorbildlich verhalten muss - ich weiß eigenlich gar nicht warum. Meine Kollege_innen wissen zwar, dass ich Buddhistin bin, aber bei denen komm ich eh überwiegend an (sodass ich den Buddhismus nicht "beschmutze"), aber die Teilnehmer_innen wissen das eh nicht, weil wir unsere spirituellen Überzeugungen eh nicht offen kommunizieren sollen.


    Dass die anderen ihre Verletzungen wahrnehmen können, hab ich bisher noch nicht so gesehen - das ist auch ein guter Aspekt.


    Ich glaub nicht, dass es in meinem Job um ein Verhaltenstrainig geht. Es ist eher mehr ein sichtbar machen, ein reflektieren, wenn sich z.B. jemand beim Vorstellungsgespräch üben suboptimal verhält, sodass er/sie mit diesem Verhalten keinen Job bekommen würde.


    Herzlichen Dank!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Hallo Karnataka,


    danke für den Buchtipp - ich bin eh immer auf der Suche nach sowas.


    "Sich den Eigennutzen liebevoller Güte klar zu machen" klingt gut. Vielleicht sollte ich mir bei diesen vielen Tipps Post-its machen um nichts zu vergessen.


    Im Prinzip versuch ich eh nichts zu tun, was ich nicht will, dass man mir tut / mit mir tut. Da bin ich eh schon sehr achtsam.


    Herzlichen Dank!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Ich kriegs halt in Interaktionen nicht so auf die Reihe, weil ich mich dann zum einen auf das Gespräch nicht mehr so konzentrieren kann, andererseits vergesse ich dann auch meist darauf - weil ich ja grad mit was anderem beschäftigt bin und mich Gespräche eben mehr fordern als abwaschen. Aber vielleicht wird es ja irgendwann einmal, wenn ich in der Meditaion fleissig übe. ;)

    Hallo Hanni, das ist aber auch das Schwierigste, in komplizierten Gesprächen mit Menschen achtsam zu bleiben. Wenn man ein guter Gesprächspartner ist, ist man ja mit der Aufmerksamkeit mehr bei dem anderen als bei sich selbst. (Ausser man zwickt sich manchmal dabei heimlich in den Arm.:)) Dann ist regelmässiger Rückzug wichtig, doch finde ich es auch richtig, diese wertvolle Zeit, die man alleine hat, nicht nur damit zu verbringen, Situationen in Gedanken wiederzukäuen. Durch regelmässige Meditation und Übung wird das im Laufe der Jahre besser. Da braucht es aber Geduld mit sich selbst. Bei mir hats gedauert bis es besser wurde. Und noch immer ist es kein stabiler Zustand, sondern einer den ich erarbeiten muss. Herzlich! minestrone

    :)

  • Mir hat es im Berufsalltag geholfen, die kleinen Pausen zu nutzen, um einfach mal kurz zu verschwinden, um mich draußen alleine (!) auf eine Bank zu setzen und 5 Minuten meinen Atem zu beobachten.


    Denn ich gehöre zu der Sorte Mensch, die in Gesprächen ganz beim anderen sind, aber sich währenddessen nicht mehr ausreichend selber spüren. Nach diesen Gesprächen fühlten sich die anderen richtig gut, hatten interessante Anregungen, die wirklich auf sie zugeschnitten waren, aber ich war danach wie ausgelullert.


    Durch die Kurzmeditationen konnte ich wieder bei mir ankommen und meine Reserven auffüllen.


    Ich finde es im pädagogischen Alltag eines der schwierigsten Dinge, die eigene Kraft zu behalten, bzw. erstmal zu erkennen, ob man sie behält und wie man sie wieder auffüllen kann.

  • Zitat

    Es ist eher mehr ein sichtbar machen, ein reflektieren, wenn sich z.B. jemand beim Vorstellungsgespräch üben suboptimal verhält, sodass er/sie mit diesem Verhalten keinen Job bekommen würde.


    Ich glaube, das Akzeptieren, wer von deinen Probanden alles nicht will oder kann, obwohl doch jedermann weiß, wie wichtig es wäre, wenn ... , ist ganz wichtig und sich auf diejenigen zu konzentrieren, die heute können und wollen.


    Weißt du, welche Hintergründe die Verweigerer gerade haben? Vielleicht ist jemand in der Nacht 6x aufgestanden, weil die Alzheimer Mutter plötzlich vor Angst anfing zu schreien? Oder das Kind ist krank oder man kann schon seit Monaten nicht mehr schlafen. Oder man ist das ganze Leben irgendwie so durchgerutscht und hat noch nie gelernt, sich anzustrengen. Oder, oder. Meistens wissen wir im Berufsalltag doch gar nicht von den Hintergründen der anderen.


    Ich glaube, es nimmt viel Stress raus, wenn man anfängt zu akzeptieren, daß andere nicht so können oder wollen, wie wir es eigentlich erwarten oder selbstverständlich finden, gerade im Lehr- oder Trainingsbereich. Und, Menschen müssen nicht perfekt sein, auch nicht im Beruf. Wenn wir Turbinen für Flugzeuge herstellen, dann sollte das Endergebnis perfekt sein, aber der Weg dorthin muss es nicht.

  • Hallo Hanni, das ist aber auch das Schwierigste, in komplizierten Gesprächen mit Menschen achtsam zu bleiben. Wenn man ein guter Gesprächspartner ist, ist man ja mit der Aufmerksamkeit mehr bei dem anderen als bei sich selbst. (Ausser man zwickt sich manchmal dabei heimlich in den Arm.:)) Dann ist regelmässiger Rückzug wichtig, doch finde ich es auch richtig, diese wertvolle Zeit, die man alleine hat, nicht nur damit zu verbringen, Situationen in Gedanken wiederzukäuen. Durch regelmässige Meditation und Übung wird das im Laufe der Jahre besser. Da braucht es aber Geduld mit sich selbst. Bei mir hats gedauert bis es besser wurde. Und noch immer ist es kein stabiler Zustand, sondern einer den ich erarbeiten muss. Herzlich! minestrone

    Hallo Minestrone,


    irgendwie hilft es mir (gerade), dass Du es auch schwierig findetst. Ich will jetzt nicht alles wiederholen, was Du geschrieben hast, aber Du hast alles so treffend auf den Punkt gebracht.


    Vielen lieben Dank!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Hallo User19823,


    ja den Tipp mit dem kurz Mal raus gehen, haben mir eh auch schon einige Leute gegeben - ich muss mir das einmal auf ein Post-it schreiben - ich vergess das leider immer wieder.


    Mir hilft es (gerade) sehr zu lesen, dass es Dir manchmal ähnlich geht.


    Herzlichen Dank!


    Ganz liebe Grüße
    Hanni

  • Hallo Lucy,


    oh wow, da hast Du Dir auch noch die Arbeit angetan zu recherchieren, was ich mache - ich bin ganz platt.


    ... und bewundere Dich, dass Du mit Leuten mit solchen Problemen arbeiten kannst - das verschwindet ja mein "Problem" ein wenig in den Hintergrund, weil meine Teilnehmer_innen zumeist ja doch normaler sind.


    Danke, dass Du Deine Erfahrungen und wie Du damit umgehst, mit mir geteilt hast - das kann ich mir viel davon raus nehmen (ohne jetzt alles nochmal zu wiederholen).


    Danke Dir!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Hallo User19823,


    ja das Akzeptieren fällt mir halt auch oft schwer ... dann kommt noch dazu, dass man es schon so öft erlebt hat - ich fall dann gern einmal ins Generalisieren rein.


    Da finde ich Deinen Tipp mit dem im Hinterkopf behalten, was die Verweigerer sonst noch so an Erlebnissen und Erfahrungen mitbringen eh auch sehr hilfreich.


    Danke Dir!


    Ganz liebe Grüße

    Hanni

  • Whanni Das was ich reflektiere ist, habe ich aus Hass gehandelt? Wollte ich was erreichen, mehr wollen als ich brauch? Habe ich eine Meinung vertreten die ich bewusst eingesetzt habe weil ich verletzen wollte? Ist das mir Nein zu beantworten ist es nicht ein Problem mit mir sondern da hat jemand ein Problem mit sich.