Herbert Guenther - thig-le Höchste Einfachheit als dynamische Vielfalt

  • Zitat

    Endlich können wir ein neues Buch aus unserem Verlag vorstellen:


    Herbert Guenther


    thig-le

    Höchste Einfachheit als dynamische Vielfalt

    314 Seiten, 16x23 cm ; englische Broschur

    ISBN 978-3-937059-27-3; 25€


    Dieser Text ist die letzte Arbeit, die Herbert Guenther noch nahezu abgeschlossen aber nicht fertiggestellt hat. Dadurch hat sich die Erstellung der deutschen Fassung länger hingezogen, als es geplant war.

    Das Thema dieses Buches ist der thig-le, über den Ilse Guenther und Peter Gäng im Vorwort schreiben:



    "Der vorliegenden Arbeit über den thig-le liegt eine Vortragsreihe zugrunde, bei der die Teilnehmer schon Vorkenntnisse von Lehren des tibetischen Buddhismus hatten. Diese Vorkenntnisse könnten ungefähr beinhalten, dass es sich beim thig-le um die schöpferische Energie handelt, die auf physiologischer Ebene als weißer (männlicher) und roter (weiblicher) Tropfen manifest wird, wobei nach den Vorstellungen der indo-tibetischen Medizin aus der Vereinigung dieser beider Tropfen ein menschliches Wesen entsteht. Auf einer spirituell-meditativen Ebene sind diese beiden “Tropfen” immer in uns präsent als Energien, die sich in den Energiebahnen und Energiezentren des “feinstofflichen” Organismus bewegen, und deren Vereinigung zur Glückseligkeit der “Ganzwerdung” (oder des Erwachens, der Erlichtung) führen. Nun ist offensichtlich, dass diese Charakterisierung bereits eine Spaltung in eine physiologische/weltliche und eine spirituelle/überweltliche Ebene beinhaltet, die dem Kern der rNying-ma-Lehren zuwider laufen. Wenn wir auf der Grundlage westlicher Ansichten beschreiben, was in dem Augenblick der Vereinigung der beiden thig-les (Eizelle und Samenzelle) geschieht, erhalten wir einen ersten Hinweis auf die geistige Dimension. Zunächst wird hier die genetische Information zweier Menschen zusammengefügt, die unter anderem das Entstehen eines menschlichen Organismus vorgibt. Diese Information geht zurück bis in die Anfänge des Lebens. Wenn man – wie es etwa Zeilinger für die moderne Quantenphysik postuliert – davon ausgeht, dass schon auf dieser elementaren Ebene Information von der Materie nicht trennbar ist, sondern beides, Geistigkeit und Materialität zwei Aspekte einer Wirklichkeit sind, dann wird man zu dem Schluss kommen, dass in diesem Augenblick auch die Geistigkeit des Ganzen manifest wird. Das schlägt sich auch in der (hermeneutisch-paraphrasierenden) Übersetzung von thig-le als “In-formations/Selbstorganisations-Dynamik” nieder, die deutlich macht, dass sich in diesem Augenblick die anthropokosmische Information in einen dynamischen Prozess der Selbstorganisation eines psychophysischen Organismus einprägt. Was unsere westlich-naturwissenschaftliche Beschreibung von der am Erleben orientierten Beschreibung der rNying-ma-Lehren fundamental unterscheidet ist die Tatsache, dass für uns diese geistige Seite nicht als bewusstseinsfähig gilt, während sie für die rNying-ma-Lehren erlebbar und von daher auch in einer nicht-reduktionistischen Weise bewusstseinsfähig ist. Dies ist auch der Ausgangspunkt dafür, dass der thig-le nicht reduktionistisch als ein einzelnes Phänomen mit einer bestimmbaren zeitlichen Begrenztheit angesehen wird, sondern als ein dynamischer anthropokosmischer Prozess, der im vorliegenden Text aus verschiedenen Perspektiven analysiert wird."

    Vor diesem Hintergrund stellt Herbert Guenther die vielschichtige Philosophie der rNying-ma Überlieferung dar, und fügt dann noch als Interludium die legendenhafte Biografie des dGa'-rab-rdo-rje ein, dieser rätselhaften Gestalt aus der Frühgeschichte des tibetischen Buddhismus, der die Lehre an Padmasambhava weitergegeben haben soll.

    Dieser Text von Herbert Guenther ist - wie auch seine anderen Veröffentlichungen - nicht einfach zu lesen. Vieles wird sich nicht nach einer einmaligen schnellen Lektüre verstehen lassen. Aber je mehr man sich auf den Text einlässt, umso klarer wird das reichhaltige Gebäude der frühen Philosophie der rNying-ma Überlieferung sichtbar.

    Buddhistischer Studienverlag

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

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    thigle.pdf


    Das geht zumindest in den PDF-Auszug. Das Buch selbst ist unter "Lieferbar" im Menü zu finden, wenn man die Startseite aufruft...

  • Grashuepfer

    Hat den Titel des Themas von „thig-le Höchste Einfachheit als dynamische Vielfalt“ zu „Herbert Guenther - thig-le Höchste Einfachheit als dynamische Vielfalt“ geändert.
  • Grashuepfer

    Hat das Label Tibetisch hinzugefügt.
  • Grashuepfer

    Hat das Label hinzugefügt.