Wird im Buddhismus das "bewusste Einschlafen" praktiziert ?

  • Hallo.

    Ich bin und her gerissen von Eckart Tolles Buch "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart!

    Ich habe beim lesen bemerkt, dass ich sehr vieles falsch gemacht habe und ich wirklich nur, nur in der Vergangenheit oder Zukunft lebte, während mein Körper einfach nur dahin vegetierte.

    Er schreibt auch, dass man nicht nur gegenwärtig oder bewusst leben kann, sondern man kann auch bewusst einschlafen und so luzide Träume erleben.

    Was den Buddhismus angeht, bin ich ziemlich unerfahren wenn man so will.

    Ich las aber mal, dass es so etwas wie Traum-Yoga gibt und dass die Tibeter auch so etwas in die Richtung praktizieren.


    Ich wollte also fragen, ob ihr mit dem bewussten Einschlafen Erfahrungen habt und ob so etwas im Buddhismus überhaupt zuhause ist.

    Danke:)

  • kilaya

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich wollte also fragen, ob ihr mit dem bewussten Einschlafen Erfahrungen habt und ob so etwas im Buddhismus überhaupt zuhause ist.

    Danke :)

    Klar kann man achtsam einschlafen. Ist oft schwierig bei mir, weil ich innerhalb von Sekunden einschlafen kann und nicht so weit komme..


    Die Behauptung, dass man dann anders träumt, oder achtsam aufwacht, kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.


    Ich habe beim lesen bemerkt, dass ich sehr vieles falsch gemacht habe und ich wirklich nur, nur in der Vergangenheit oder Zukunft lebte, während mein Körper einfach nur dahin vegetierte.

    Dich weniger zu schimpfen wäre ein möglicher Anfang tagsüber. ;) :heart: 8)


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Ja, es gibt auch im Buddhismus verschiedene Methoden des bewussten Schlafens und Träumens. Es erfordert aber eine regelmäßige und stetige Übung, wie jede andere Meditationstechnik auch. Empfehlen kann ich die Bücher von Chögyal Namkhai Norbu und Tenzin Wangyal. Notwendig für die Übung ist aber auch die Anleitung durch einen lebenden Lehrer/in, da man nur durch die Bücher die besonderen Feinheiten der Praxis nicht erlernen und sich gerade bei geistigen Übungen bei den Lernenden sehr schnell ein falsches Vertsändnis entwickeln kann, was man meist ohne Lehrer nicht selber bemerkt.
    Gegenüber den Lehren von Eckart Tolle habe ich gewisse Vorbehalte und kann nur empfehlen, sich stattdessen lieber mit authentischen Lehrer/innen zu beschäftigen, wie z.B. Dalai Lama, Thich Nhat Hanh, Namkhai Norbu, usw.
    Traumyoga – Wikipedia
    Yogaschlaf – Spiritwiki

  • Zitat

    weil ich innerhalb von Sekunden einschlafen kann

    Wie kann man innerhalb weniger Sekunden einschlafen ?

    Angeboren, nicht erlernt; konnte ich schon immer. Irgendwie habe ich auch indische/chinesische/japanische Gene in mir. Ich kann überall schlafen, zu jeder Tageszeit. Da ich sehr viel auf Reisen bin, ist das für mich eine echt nützliche Gabe. (Allerdings manchmal sehr frustrierend für meine Mitreisenden, die völlig fertig aus dem Zug/Flugzeug/Bus steigen ;))


    Jemand hat mir mal gesagt, dass man das auch erlernen kann. Sein Bruder war auf einer unseeligen Militärmission (im Irak, glaube ich), und hat das da gelernt, weil man im Einsatz nie weiß, wann man wieder zum schlafen kommt.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Wenn ich nicht schlafen kann, dann weil die Gedanken um irgendwas kreisen. Sobald ich dann aber meditiere, in meinem Fall immer eine Meditation mit Mantra der Grünen Tara, schlafe ich auch sofort ein. Das hat aber auch nicht immer funktioniert, sondern erst, seitdem ich in der Meditation recht gut fokussiert bleiben kann. Daher treten die wach haltenden Gedanken dann in den Hintergrund. Ansonsten tendiere ich dazu, nicht nach der Uhrzeit zu schlafen, sondern halt, wenn ich müde werde. Das geht natürlich nur, weil ich meine Arbeitszeit frei einteilen kann... ;)

  • Traum Yoga ist schon eine recht fortgeschrittene Übung und da kann man dann leicht etwas falsch machen.

    Außerdem braucht es für so eine Praxis eine authentische Übertragung.


    Der Tip mit dem Mantrasprechen ist da schon praktikabler. Ich mache das auch vor allem wenn ich nicht gut einschlafen kann.

    (wie z.b. bei den momentanen Temperaturen.)


    _()_

  • ja die traumyoga techniken gibt es und die funktionieren auch recht gut.


    also ich hatte damit erfolge beim luziden träumen.



    interessanterweise gibt es aber dort noch weitere entwicklungen. das höchste ziel ist nicht nur eine bewusste traumphase, sondern auch bewusstsein in der normalerweise völlig unbewussten tiefschlafphasen ohne träume.


    die traum lehren sind eng mit der bardo lehre verbunden. wenn man es schafft die traumzustände vollständig bewusst zu erleben, wird gesagt, dass man die bardo zustände im tod auch bewusst erleben kann - und damit befreiung findet.


    es geht also primär viel darum, das bewusste sterben zu üben.

    ansonsten könnte man in luziden träumen auch yidam praktiken üben, die sehr viel effizienter sein sollen im taumzustand. damit habe ich aber keine erfahrung.

  • das war mal so, aber tenzin wangyal rinpoche hatte sich beschlossen diese geheimen techniken in seinen büchern zu veröffentlichen. ich hatte nichts außer diese instruktionen - und es hat trotz keiner energetischen übertragung funktioniert.

    also man kann es ruhig versuchen, wenn man lust hat.

  • In welchen Büchern genau? Der Herr hat ja über 30 Stück :lol:

  • Einschlaf-Yoga-Praktiken kann ich überhaupt nicht vertragen. Mich macht das alles wach, als ob mich jemand mit weißem Neonlicht bestrahlt und mein fein abgestimmter Schlaf-Wach-Rhythmus kommt so durcheinander, dass ich im Alltag ganz kaputt bin.


    Ich merke das nur an, um zu erwähnen, dass es sowas auch gibt.


    Wenn ich müde bin, lege ich mich hin und schlafe ein. Wenn ich wegen kreisender Gedanken nicht einschlafen kann, gucke ich aus dem offenen Fenster in die Nacht hinaus und atme die frische Luft. Wichtig finde ich für guten Schlaf auch, dass ich früh aufstehe und mich tagsüber bewege. Dann bin ich abends auch müde.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Hallo,


    mit luziden Träumen kenne ich mich ein wenig aus, da ich das mal eine Zeit lang praktiziert habe. Allerdings wissenschaftlich und nicht buddhistisch.


    Aus dem Wachzustand in den Schlafzustand bewusst zu kommen, dafür gibt es eine Abkürzung WILD. (Wakeup introduced Lucid Dream) glaube ich.

    Was mir damals geholfen hat bewusst einzuschlafen war ein Bodyscan von MBSR nach Jon-Kabat Zinn. Bewusstes Atmen. Oder sich bewusst auf die Augen konzentrieren. Das in etwa in der Reihenfolge. Es ist schon länger her. Der Bodyscan wo man zu erst auf seine Zehen konzentriert beim Einatmen sie spürt, sie loslässt beim Ausatmen, dann den Fuß, dann die Wade, und das den ganzen Körper durch machte meinen Körper sehr wie soll ich sagen, gefühllos? Da er keine weiteren Informationen bekommen hat durch Bewegung. Aber es steigerte sehr die Bewusstheit für meinen Körper. Und danach habe ich mich tragen lassen durch die Atmung. Wie ein sanftes sich in den Schlaf wiegen und zugleich bleibt die Bewusstheit. Dann kam für mich der schwierige Teil. Es gibt einen Effekt der nennt sich Hypnagoge Wahrnehmungen. Bei mir ist der dort wo ich mich am meisten drauf konzentriere. So sah ich bunte Objekte, aber auch schon Totenschädel die auf mich zu kamen. Oder ich hörte auch schon jemanden meinen Namen rufen, was mich meistens aufschrecken lässt und dann ist es vorbei mit dem bewussten Träumen. Lach. Dann kommt eine Phase die hat auch einen speziellen Namen. Ich komme nicht mehr drauf. Dabei fängt der ganze Körper wie unter Strom an zu kribbeln. Das machte mir früher am meisten Angst. Dieses Kribbeln erlebte ich früher schon als kleines Kind, wo ich noch nicht verstand was das war. Ich dachte früher ich müsste gegen einen bösen Wolf kämpfen. Naja, heute fühlt es sich an wie starke Stromladungen. Aber es ist auch ganz unterschiedlich. Manchmal spüre ich auch nichts und bin sehr bewusst im Traum. Wenn das alles überstanden ist, dann kann ich im Traum fliegen, kann Superman spielen und tun und lassen was ich will. Ach so es gibt auch noch eine Phase, da schwebt man durch ein schwarzen Raum. Und das kann sich sehr lange hinziehen. Das wird wohl der Tiefschlaf sein und danach folgt meist die Rem Schlafphase. (Rapide Eye Movement) in der man träumt.


    Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit die vielleicht etwas angenehmer ist. Dazu schläft man unbewusst ein und macht im späteren Traum Reality Checks. Realitätschecks. Dazu schaut man zum Beispiel Tagsüber ob man mit der Hand in die Wand fassen kann, oder man schaut 2 mal auf die Uhr welche beide male die selbe Zeit anzeigt. Im Traum macht man das aus Gewohnheit dann auch und wenn man merkt, hey ich kann in die Wand reinfassen, oder ich sehe 2 mal eine andere Uhrzeit, dann kann man im Traum luzide werden. Man kann im luziden Traum viele dinge tun. Den Kontrast erhöhen des gesehenen usw. Die abkürzung dieser Methode war glaube ich MILD. Ach so auch das Führen eines Traumtagebuchs kann zu luziden Träumen führen.


    Wie bei vielen Dingen gehört auch hier, das im gesunden Bereich zu machen. Ich habe mal von jemanden gelesen der sich in seine Träume geflüchtet hat und nur noch träumen wollte. Das ist denke ich nicht gesund. Oder wenn man bestimmte Erkrankungen hat kann das auch schädlich sein. Deshalb frage ich mich ob das so gut ist das hier zu schreiben. Aber ich denke das wird schon ok sein. Ich brauche auch mal etwas Ablenkung von meinen Problemen.


    Liebe Grüße


    1SingleDrop

  • Was Losang Lamo schreibt will ich noch mal sagen stimmt auch.


    Man sollte so was richtig einschätzen können. Habe ich Zeit und Kraft dazu solche Techniken anzuwenden? Oder bringt es meinen gesunden Schlaf durcheinander?

    Wilds sind da für mich einfacher zu planen in der Mittagsstunde oder Nachmittag. Vielleicht am Wochenende. Um das mal auszuprobieren,.

  • das ist den buddhistischen methoden schon nicht unähnlich. man soll da auch tägliche reality checks machen, nur dass man sich vergegenwärtigen soll, dass alles ein traum ist - auch das vermeintliche wachbewusstsein.

    dann schläft man mit bestimmten visualisierungen in den chakren ein. während man jedoch nachts kurz aufwacht, soll man dann das chakra wechseln und mit der visualisierung sofort wieder einschlafen.

    mir ist dadurch bspw. schon passiert, dass ich nach dem aufwachen und dem visualisieren von weißem licht im stirnchakra eingeschlafen war und mich sofort in einem luziden traum befand.


    je nach chakra sollen auch unterschiedliche träume entstehen, die man dadurch lernt zu beeinflussen, kontrollieren bzw. auch die geisteszustände dahinter.