Was ist der " Diamantweg" ?

  • Grüße


    Ich sehe hier bei mir im Ort und in Hannover und Umgebung immer wieder Werbung für den " Diamantweg" und deren Bhuddismus. Ich kann diese gemeinschaft nicht einordnen und habe es gegoogelt. Dort warnen sehr viele Seiten es sei eine Sekte und das deren Anhänger keine eigenen Sutren lesen oder sich selbst kreativ ausleben sondern nur dem " Lehrer" folgen, diesen Ole, der sich selbst Lama Ole nennt.


    Ich würde gerne hier die große Gemeinschaft fragen was es mit dem Diamantweg aufsich hat



    Grüße

  • Nyinje ☼

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Das ist, wie du gemerkt hast, eine umstrittene Sache. Es gibt ja vieles anderes in Hannover. Für den tibetischen Buddhismus gibt es unumstrittene Lehrer und es gibt die große Pagode Vien Giac.

  • Ich war vor einigen Tagen im Tempel

    Wat Dhammavihara

    Thailändischer Tempel in Hannover


    Wirklich groß und sehr schön und gemütlich ausgestattet. Auch gibt es keine "Öffnungszeiten" Und ich wurde von einem Mönch geführt und er hat mir alles total lieb erklärt, das ich jeden Tag ruhig 24h wann immer ich möchte mich dort aufhalten kann.



    Denn leider musste ich feststellen das die anderen Gemeinschaften so extrem komische Öffnungszeiten haben. Bhuddistisches Zentrum Hannover 2x mal die Woche 17-18:30 und solche Zeiten. Ich finde sowas halt total kontraproduktiv und schränkt die Freiheit ein wenn man arbeiten geht.

  • Oh danke euch viel vielmals für eure schnellen Antworten und Hilfe :) *Umarmung*

    :hug: das soll der Umarmung- Icon sein.

    Meine Tante hat ein Ferienhaus in Steinhude am Meer. Ich war lange nicht dort aber wer weiß vielleicht fahr ich doch mal hin. Dort ist buddhistisch ja auch schon was los- ich glaube es hängt mit dem Choeling zusammen, ist jedenfalls tibetischer Buddhismus. Deswegen war auch der Dalai Lama dort und hat an dem Strand gesprochen wo ich als Kind gespielt habe. Badeinsel in Hannover. Dort in der Nähe ist das Ferienhaus, was jetzt meiner Tante gehört.

  • Grüße


    Ich sehe hier bei mir im Ort und in Hannover und Umgebung immer wieder Werbung für den " Diamantweg" und deren Bhuddismus. Ich kann diese gemeinschaft nicht einordnen und habe es gegoogelt. Dort warnen sehr viele Seiten es sei eine Sekte und das deren Anhänger keine eigenen Sutren lesen oder sich selbst kreativ ausleben sondern nur dem " Lehrer" folgen, diesen Ole, der sich selbst Lama Ole nennt.


    Ich würde gerne hier die große Gemeinschaft fragen was es mit dem Diamantweg aufsich hat

    Ich sag es ganz knallhart und direkt: Nach allem, was darüber zu lesen, in den Diskussionen hier zu erfahren und auf Videos auf YouTube zu sehen ist, ist der Diamantweg für mich die AfD des Buddhismus. Und das ist milde ausgedrückt. Jeder, der Augen und Ohren hat, weiß genau, worauf er sich da einlässt und wessen Worten und "Botschaften" er da lauscht. Für mich ein absolutes No Go. Wäre ich Mitglied der DBU würde ich meine Mitgliedschaft dort beenden, wenn die sich nicht endlich von diesem Verein distanzieren.

  • Noch mal zur einfachen Klärung: Der Vajrayana Buddhismus an sich ist nicht politisch und insofern auch kein AfD-Ableger. Da ist einfach ein Lama aus dem Ruder gelaufen..... das hat aber mit dem gesamten Vajrayana Buddhismus nichts zu tun, z.B. nicht mit dem Choeling-Zentrum, welches ich verlinkt habe.

  • Lama Ole war ja schon immer ein umstrittener Lama. Nicht erst seitdem es die AFD gibt.


    Ich habe mal einen Schüler von ihm kennenlernen dürfen, der leidenschaftlicher Fahrrad Fahrer war.

    Er erzählte mir folgende Geschichte: Lama Oles Tipp für seine Meditation: "Du bist ja mehr der sportliche Typ! Also mache Deine Meditation auf dem Fahrrad!"


    Na ja, man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass er kurz danach einen Unfall mit seinem Fahrrad hatte. Wenigstens ist nichts Schlimmes passiert!

  • Um beim Diamant Weg mitzumeditieren muß man aber weder Fahrrad fahren können,noch die AfD wählen.


    Und Dharmatratsch gibts übrigens nicht nur da ,sondern anderswo auch.


    Ich würde mir also ein Zentrum wählen , wo du dich hingezogen fühlt, und um das zu prüfen würd ich mir auch jede Menge Zeit nehmen.


    _()_

  • Ist ja gut.


    Wems beim Diamantweg nicht gefällt, der kann ja auch jederezeit zum Dagpo Mandala oder zu Bodhi Path weitergehen .


    Das ganze ist wohl weniger ein Problem mit der Linie. Denn die Kagyu Linie ist zwar gespalten, das hat aber andere Gründe


    und zu welcher Linie oder Tradition man dann letztlich wirklich paßt,sollte man weder von den Öffungszeiten noch vom gerade üblichen Tratsch abhängig machen.


    Und eine heile Welt sollte man im Buddhismus ganz sicher nicht erwarten. Wichtig ist es in meinen Augen gut zu prüfen ,ob einem die Grundschwinnung zusagt, und ob man zu den Menschen im Zentrum wirklich eine Beziehung aufbauen kann.

    Auch finde ich es von Anfang an wichitg gut darauf zu schauen wie man selber tickt.Wer da etwas achtsam ist, vermeidet die schlimmsten Fallgruben und spart eine Menge Zeit auf dem Weg.

  • Letztlich hat jeder eigene Bände zum Buddhismus. Manchmal sind die Bände wichtiger, als äußere Faktoren. Aber Bände muss man auch prüfen: nur weil man ein paar Inkarnationen bei einer bestimmten Linie verbracht hat, muss man nicht in diesem Leben genauso weiter machen. Und es gibt ja zum Glück aus der gleichen Übertragungslinie, Karma Kagyü z.B., in der Tat eine ganze Menge sehr verschiedene Angeboten. Oder man hat Mahamudra gemacht und merkt: jetzt vielleicht mal das gleichwertige Dzogchen bei der Nyingma-Schule praktizieren zu wollen. Egal wo, die aktuellen Ereignisse rund um verschiedene tibetisch-buddhistische Lehrer zeigen, dass man immer den eigenen kritischen Geist bewahren muss!

  • Lama Oles Tipp für seine Meditation: "Du bist ja mehr der sportliche Typ! Also mache Deine Meditation auf dem Fahrrad!"


    Na ja, man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass er kurz danach einen Unfall mit seinem Fahrrad hatte. Wenigstens ist nichts Schlimmes passiert!


    Das find ich noch nichtmal so schlimm - zumindest laut meinem Meditationsbegriff. Wenn man das Verkehrsgeschehen und seine eigene Position darin als Meditationsobjekt nutzt, und seine gesamte Konzentration darauf richtet, sehe ich nicht, warum es eine Gefahr sein sollte, im Gegenteil, man ist ja maximal präsent im Verkehr.


    ABER, und das war eigentlich das, was ich an unpassender Stelle im Hinterkopf hatte: Mein Eindruck ist, dass die Meditation beim Diamatweg Nydahlscher Prägung doch deutlich anders gelehrt und praktiziert wird, als im traditionellen tibetischen Buddhismus, auch der Karma Kagyü-Linie. Meine Faktenbasis ist etwas dünnlich, somit bitte ich um Korrektur, falls ich mich irre. Was ich damit meine?


    Ich hab einige Bücher von Thrangu RInpoche gelesen (u.a. Pointing Out the Dharmakaya und The Ocean of Definitive Meaning), und die haben mich sehr beeindruckt, mit ihrem tiefen Wissen und den umfassenden, systematischen, weit greifenden Techniken, welche auf sehr schlüssige Weise und mit viel Feingefühl dargelegt wurden. Dabei ging es eher nicht um die Vajrayana-typischen Visualisierungen etc, sondern es war ironischerweise zu großen Teilen Samatha-Vipassana (Vipashyana?)-Meditation + Ngöndrö. Dies wurde auch als zentraler Teil der Praxis gesehen, laut Thrangu ist das das Fundament, auf dem man den Geist trainiert, um dann wirklich effektiv Guru-Yoga und ähnliche Techniken praktizieren zu können. Fand ich super! Und Thrangu ist eben ein sehr angesehener Lehrer im Karma Kagyü. So.


    Damit bin ich seinerzeit, als mir das alles noch recht neu war, mal zu den Nydahlianern gegangen, weil ich mir jemanden erhofft hab, mit dem ich das üben kann, weil mir schnell klar wurde, dass man mit einem Buch allein da immer eine wacklige Basis haben wird, so gut es auch geschrieben sein mag. Was dann gesagt wurde, schreib ich aus der Erinnerung mit 8 Jahren Abstand, es muss nicht komplett akkurat sein. Ich glaub aber, dass es das ist, hab auch nix gegenteiliges erfahren in der Zwischenzeit. Also, was lernte ich?


    Mal davon abgesehen, dass ich gescholten wurde, weil Thrangu den falschen Karmapa unterstützt, und somit offiziell als dem Karma Kagyü unwürdiger Schuft deklariert wurde, wovon ich natürlich nichts wusste, wurde mir dann auch gesagt, dass beim Diamantweg die Karmapa-Meditationen im Zentrum stehen, und Samatha-Vipassana unnötig kompliziert sei. Letztlich sei die Karmapa-Meditation quasi die direkte Verbindung zur Erleuchtung, und das mühselige, kleinteilige Atembeobachten und Gedankenverfolgen sei für Menschen, deren spirituelle Begabung nicht ausreiche, um den echten Diamantweg zu beschreiten.


    Wie man meinem Tonfall entnehmen kann, hat mich das sehr skeptisch gestimmt - insbesondere diese Kombination aus einer Technik, die mir sehr simpel erschien, und dem herablassenden Tonfall gegenüber all den anderen Praktizierenden; insb. dem Kagyü-Meister selber.


    So hab ich es in Erinnerung, ich bitte um Korrektur, falls ich unrecht habe. Ich war damals skeptisch, auch weil ich mit der Karmapa-Meditation gar nichts anfangen konnte. Bei anderen tibetischen Lehrern hab ich zwischenzeitlich z.B. Chenrezi-Meditationen ausprobieren dürfen, und fand diese enorm beeindruckend - ich will also gar nicht über das Guru-Yoga an sich urteilen.


    Aber mir schien es halt, dass das sitzen und schwitzen, mit Samatha Konzentation bauen und mit Vipassana Achtsamkeit erwerben schon irgendwie ein zentraler Teil der eigenen Geistesschulung ist, im tibetischen Buddhismus wie anderswo. Ist es tatsächlich so, dass das im Nydahl-Diamantweg so weit zur Seite geschoben wurde? Weil, das wäre ja schon... naja... eine sehr eigene Auslegung der Lehre. Und, eine Karmapa-Meditation mit Visualisierungen im Verkehrsgeschehen zu praktizieren, ist natürlich durchaus eine potentiell ungesunde Idee...

  • Nachtrag: Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, den Beitrag sachbasiert zu formulieren, um die Frage von mir, ob die Nydahl-Schule die von mir beobachteten eigenen Akzente tatsächlich setzt, zu beantworten. Und ich hoffe, dass ich keine negative Diskussion lostrete, sondern dass man über Fakten und weniger über Wertungen und Neigungen diskutieren kann.

  • Ich würde es fast umgekehrt formulieren: eigentlich sind andere Methoden viel anspruchsvoller. Wenn man zu starke störende Gefühle hat, um sich lange konzentrieren zu können, dann sind solche kompakten Methoden hilfreich. Vergleich Fußballer: wer auf natürliche Weise begabt ist, kann auch Anleitungen in einem Buch lesen und das dann ausprobieren und üben. Andere kommen schneller und direkter voran, wenn sie sich ein Idol suchen und sich identifizieren. Ich würde da also niemals eine Wertung reinlegen.

  • Danke für die Antwort. Ich will auch gar nicht in die Falle tappen, zu fragen, wer hier die bessere, anspruchsvollere, cleverere Praxis hat. Was weiß ich denn schon, um solche Unterschiede zu machen? :)


    Aber, ich kam damals zu denen, weil sie sich ja der Karma Kagyü-Schule zurechnen. Und mein Eindruck war, dass tatsächlich ziemlich eklatante Unterschiede in der Praxis bestehen im Vergleich zum KK an sich, wo ja Samatha-Vipassana durchaus ein wichtiger Platz eingeräumt wird. Ist dem echt so? Setzen Diamantweg-Praktizierende fast ausschließlich auf Karmapa-Meditationen?

  • Ole rät tatsächlich von Shine eher ab.( Was aber nicht heißt das so etwas nicht praktiziert wird. Nur halt sehr viel später)


    Er setzt auf die direkte Übertraung der Karmapa Meditation,wobei die 16. für alle gegeben wird und für die 8. Karmapa Meditiation braucht man das Ngöndro.


    Damit unterscheidet sich Ole nicht prinzipiell vom Lehrstiel der Karma Kagyü Schule,sondern er legt den Schwerpunkt einfach auf das Guru Yoga.

    Das Ngöndro sollte eigentlich jeder machen, der tiefer in die Praxis einsteigen will.

    Aber da nicht jeder die Zeit dafür hat, ist es halt auch wichtig das es auch ein gutes Angebot auf anderen Ebenen gibt.


    Im Diamantweg gibt es da zum Beispiel die Möglichkeit einer theoritischen Ausbildung im ITAS Institut in Spanien.

    Im Dhagpo Mandala wird auch gerne das Lodschong gelehrt.

    Die Inhalte unterscheiden sich dabei kaum bis gar nicht. Lediglich der Lehrstil ist halt unterschiedlich ausgelegt.


    :rad:

  • Ole rät tatsächlich von Shine eher ab.( Was aber nicht heißt das so etwas nicht praktiziert wird. Nur halt sehr viel später)

    Er setzt auf die direkte Übertraung der Karmapa Meditation,wobei die 16. für alle gegeben wird und für die 8. Karmapa Meditiation braucht man das Ngöndro.

    Phoenix, bist du denn Mitglied der Diamantweg-Sangha von Ole Nydahl?

  • @User19823,


    Ja ,ich habe 1997 bei Ole Zuflucht genommen.Aber es gibt ja unter Thaye Dorje nicht nur den Diamantweg sondern Bodhipath und das Dhagpo Mandala gibt es auch.Auch gibt es dann noch den Sowa Rigpa Verein, der viel Medizinbuddha Praxis macht.


    _()_

  • Danke für die Antwort. Ich will auch gar nicht in die Falle tappen, zu fragen, wer hier die bessere, anspruchsvollere, cleverere Praxis hat. Was weiß ich denn schon, um solche Unterschiede zu machen? :)


    Aber, ich kam damals zu denen, weil sie sich ja der Karma Kagyü-Schule zurechnen. Und mein Eindruck war, dass tatsächlich ziemlich eklatante Unterschiede in der Praxis bestehen im Vergleich zum KK an sich, wo ja Samatha-Vipassana durchaus ein wichtiger Platz eingeräumt wird. Ist dem echt so? Setzen Diamantweg-Praktizierende fast ausschließlich auf Karmapa-Meditationen?

    Du hast absolut Recht, ganz genau so ist es, dass Shamata-Vipassana in der Karma-Kagyü-Schule unter 17. Karmapa OTD ein sehr großes Gewicht hat.

    Und da die Lehrer alle von Charakter etwas unterschiedlich sind in ihren Vorlieben und Schwerpunkten, und dieses auch in ihrer Vermittlung an die Schüler zum Ausdruck kommt, kann ich sagen, dass unter den K.K.-Lehrern, die ich kennengelernt habe, mein persönlicher Lehrer ein ganz besonderes Gewicht auf Shamata-Vipassana legt. Daher könnte ich mir vorstellen, dass seine ganz persönliche Praxis auch so aussieht.


    Mit Diamantwegs-Zentren habe ich allerdings gar keine Erfahrung und habe in dem entsprechenden Zentrum in meiner Stadt noch keinen Fuß über die Schwelle gesetzt, obwohl der Gehweg dorthin nur 8 Minuten beträgt. Ich mache darum einen Bogen, weil ich in den Neunziger Jahren in meiner vorherigen Gemeinschaft, in der ich Mitglied war, Andere getroffen habe, die von einschlägigen Erfahrungen Selbiger berichteten. Und obwohl ich immer wissensdurstig bin, habe ich stets auf einen Kennenlern-Versuch verzichtet.


    Liebe Grüße, Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Zur Praxis im Dhagpo-Mandala: Einer der Praxis-Schwerpunkte im Dhagpo-Mandala ist in den letzten Jahren die Praxis des Mahamudra. Auch Shamatha (Geistesruhe) ist dort eine wichtige Praxis.


    Eine Meditation auf den 16. Karmapa wird auf jeden Fall nicht in den größeren Kursen und Retreats des Dhagpo-Mandala gelehrt.

  • Auch bei Bodhipath ist Shamata sehr wichtig. Ist dort Grundlage.

  • Da kann ich dir dann z.B. das Retreatzentrum Möhra empfehlen oder auch die Kurse mit Lama Lhündrup/Tillmann Borghardt. :)


    Es wird auch nicht alles auf einmal gelehrt, sondern schon seit vielen Jahren anhand von entsprechenden Texten.


    Inhaltlich will ich auch nicht weiter darauf eingehen, weil es sich ja hier gerade nicht um den Diamantweg, der ja eigentlich topic ist, handelt. :)