• Beseitigen find ich persönlich aber falsch, beseitigen das wird ja immer so gesagt . Du übst quasi um zu sehen was es nicht ist und endlich mal für Augenblicke nichts zu wollen und vollständig zu akzeptieren was ist. Du kannst nichts beseitigen und das brauchst du auch nicht

    Manchmal schon. Da muss man bestimmte Umstände oder Gewohnheiten verändern, also bewusst etwas anders machen. Ob so ein Hindernis durch Annehmen oder aktiver Veränderung verschwindet, ist zweitrangig. Ungeübt, muss man vielleicht richtiggehend etwa ändern, z.B. eine Beziehung beenden, mit dem Saufen aufhören, das Handy weglegen. Geübt macht man sich das bewusst und es verschwindet von alleine. Ich schätze, die meisten von uns machen beides.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Es würde nicht verstanden werden, auch wenn ich es erklären würde.

    Wer es aber versteht, wird mich verstehen. Es wird aber nur einen geben außer mir, der jemals in der Lage sein wird, es zu verstehen. Alles andere wäre ein Wunder.


    Das klingt zwar jetzt ironisch, lustig, unernst usw., aber es ist genauso gemeint, wie ich es oben sage.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Man kann sich natürlich ,wenn man von der Vergegenwärtigung und dem Verstand in der Lage ist, unendlich viel Wissen im buddhistischer Philosophie, an Zitaten, Debatten, Terminologie usw aneignen und damit umsichschmeißen. Doch dies wird zum Hinterniss auf dem Pfad

    Da sprichst du mir aus der nicht vorhandenen Seele, gäbe es z.B. nur vollkommene Einsicht dass alles vergänglich und dem Wandel unterworfen ist, wäre es auch mit der Anhaftung vorbei. Andernfalls kann man endlos über Vergänglichkeit philosophieren und diskutieren und dabei nur in die Breite anstatt in die Tiefe gehen.

  • Das "ganze Gesuche" würde ich differenzieren.

    M.E. gibt es einen Unterschied ob man sucht, wenn man etwas verlegt hat

    oder man sucht weil das Ego vom Eigentlichen (im Hier und Jetzt) sein, ablenken möchte;)


    Mein Vater wollte sich von einem Handy schon garnicht mehr ablenken lassen;

    auch gab es beim Verlegen einer Sache oftmals den Spruch: Lege jedes Ding an seinen Ort - sonst geht die Zeit mit suchen fort:buddha:

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Das "ganze Gesuche" würde ich differenzieren.

    Eben.

    Wenn wir uns nicht auf die Suche begeben würden, könnten wir auch nicht entdecken, dass wir nur die Suche beenden müssen, um zu finden, was nicht durch Suche zu finden ist. Man kann das auch einfach "Sich-Hinwenden", "Sich-auf-Weg-machen", "Zuflucht-nehmen" u.a. nennen. Jedesmal, wenn wir uns zum Meditieren hinsetzen, suchen wir, auch wenn wir uns noch so absichtslos geben.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Das "ganze Gesuche" würde ich differenzieren.

    Eben.

    Wenn wir uns nicht auf die Suche begeben würden, könnten wir auch nicht entdecken, dass wir nur die Suche beenden müssen, um zu finden, was nicht durch Suche zu finden ist. Man kann das auch einfach "Sich-Hinwenden", "Sich-auf-Weg-machen", "Zuflucht-nehmen" u.a. nennen. Jedesmal, wenn wir uns zum Meditieren hinsetzen, suchen wir, auch wenn wir uns noch so absichtslos geben.

    Das hast Du schön geschrieben, liebe Doris und man könnte dieses suchen sogar noch weiter differenzieren; aber ich lasse es mal sein, sonst komme ich noch in die Versuchung mich selbst an der Suche festzuklammern". Es gibt dann ja auch noch die "Bestätigungs-Suche":grinsen::roll:


    Zitat

    Zitat von Aravind

    Irgendwie höre ich den Spruch in meinem Kopf mit schwäbischen Akzent!
    :)


    Die Assoziation könntest Du mal genaue untersuchen:grinsen:, lieber Aravind. Mein Vater hatte mit dem Schwabe-Ländle nichts zu tun; jedenfalls nicht, dass ich wüsste;)



    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • In "meiner" Richtung sagt man, den Pfad gehen ist kein Lernprozess, sondern ein Ver-Lernprozess. Es geht darum, Anhaftung und Verblendung los zu lassen, dann bleiben Liebe und Frieden übrig. In so weit sehe ich keinen Widerspruch.


    Liebe Grüße. Aravind.

    Hi, irgendwie ging mir deine Darstellung gegen den Strich. Das Ergebnis der Bemühungen sollte sein, dass man das Samsara hinter sich lässt, nur die Hörerstufe, die Einmal-Wiederkehrstufe, die Nicht-Wiederkehrstufe und dann die Heiligkeitsstufe erreicht. Längere Sammlung, Lohiko

  • Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht , das es nichts zu suchen gibt ? Ich komme aus folgendem Grund auf diesen Gedanken. Es heißt ja immer langer Übungsweg und Pfad usw. Das befreit Sein ist vieleicht schon da , jetzt und hier. Die Suche ist ein Fehler:)

    Ja, da hast du recht. Das Licht- und Leuchtwesen ist schon in dir, war vor dir schon da und wird nach auch noch da sein.

  • @kesakambalo

    Wie gehst du eigentlich damit um, dass Leuchtwesen-nach deiner Aussage steht das in der längeren Sammlung- wieder Appetit auf Erde bekommen ? Dann kann man ja nicht von Befreiung reden.

  • Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht , das es nichts zu suchen gibt ? Ich komme aus folgendem Grund auf diesen Gedanken. Es heißt ja immer langer Übungsweg und Pfad usw. Das befreit Sein ist vieleicht schon da , jetzt und hier. Die Suche ist ein Fehler:)

    Ja, da hast du recht. Das Licht- und Leuchtwesen ist schon in dir, war vor dir schon da und wird nach auch noch da sein.

    Habt Ihr Euch schon mal gefragt, ob Ihr im Forum "buddhistische Praxis" noch richtig seid?

    Und wenn Ihr nicht sucht, was sucht Ihr dann hier?

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ja, da hast du recht. Das Licht- und Leuchtwesen ist schon in dir, war vor dir schon da und wird nach auch noch da sein.

    Habt Ihr Euch schon mal gefragt, ob Ihr im Forum "buddhistische Praxis" noch richtig seid?

    Und wenn Ihr nicht sucht, was sucht Ihr dann hier?

    _()_

    Ja vieleicht bin ich nicht richtig hier. Habe 5 Jahre "systematisches Studium des Buddhismus " in Hamburg gelernt, da ich dieser Philosophie am nächsten irgend etwas abgewinnen konnte. Gut, und da habe ich gedacht ,dann richtig. Trotz meiner Dankbarkeit gegenüber den Lehrern dort , behalte ich mir vor mich immer wieder neu zu orientieren und auch anderen vieleicht nicht so buddhistischen Konzepten zu folgen. Wir alle haben die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen. Auch der Buddhismus nicht. Ich versuche und prüfe die Phänomene die mich umgeben und vergleiche diese mit meiner Erfahrung im Leben und den Einsichten in der Meditation, ob diese nun im buddhistischen christliche oder in welchem Kontext die auch immer zu finden sind ist mir egal. Irgend welche Texte können nur Wegweiser sein ,aber niemals der eigene Weg.

  • Ich suche hier Texte die mir erklären was ich mache oder wie ich es probieren kann. Die Texte sind für mich Wegweiser wie ich den Weg gegangen bin. Ich wende sie auf Gewesenes an um das zu verstehen und um Leiden heute und Morgen durch prüfendes Anwendung zu vermindern.

    • Offizieller Beitrag

    Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht , das es nichts zu suchen gibt ? Ich komme aus folgendem Grund auf diesen Gedanken. Es heißt ja immer langer Übungsweg und Pfad usw. Das befreit Sein ist vieleicht schon da , jetzt und hier. Die Suche ist ein Fehler:)

    Übungsweg und Pfad sind ja nur Metaphern. Wenn Befreiung vom Leid da ist, dann heißt das, dass das Leid und seine Ursachen weg sind. Wenn man nicht leidet, dann merkt man das im Allgemeinen.


    Das was mit "Suche" gemeint ist, ist ja die buddhitische Praxis selbst. Die buddhitische Praxis kann man mit einer "Weg hin zur Befreiung" vergleichen ( Schritt für Schritt werden Verblendungen weniger) . Im Mahayana gibt es eben auch Bilder in denen es mit dem Hervortreten von etwas, was bereits da ist ("den Spiegel von Staub befreien") verglichen wird.


    Wobei das vor allem Sprachbilder sind. Was man tut ist doch da gleiche und je nachdem ob man das mit Metaphern des Gehens oder des Polierens bezeichnet, bewegt man sich eben oder bleibt beim Polieren schön sitzten.

  • :like::like::like: Danke, void.


    Wenn Dir "suchen" nicht gefällt, Netsrot, dann nehm doch "entdecken" dessen, was Deiner Meinung nach in Dir schon da ist. Falls Du es schon komplett entdeckt hast, gibt es nichts mehr zu tun (siehe Monikadie4. ).


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hat sich schon mal jemand Gedanken darüber gemacht , das es nichts zu suchen gibt ? Ich komme aus folgendem Grund auf diesen Gedanken. Es heißt ja immer langer Übungsweg und Pfad usw. Das befreit Sein ist vieleicht schon da , jetzt und hier. Die Suche ist ein Fehler:)

    stimmt schon, aber man muss fleißig suchen, um sich jenseits der intellektuellen Ebene sicher zu werden, dass es keinen Grund zum Suchen gibt. Die Suche ist also notwendig.


  • Hallo mkha


    Diese 5 Jahre sind prägend gewesen. Ohne diese tieferen leicht verständlich formulierten Grundlagen und Erklärungen hätt ich den Weg wohl nicht gefunden. Wie gesagt bin ich für die Jahre sehr dankbar. Es ist mir so manches sehr eingängig geworden.


    Lg netsrot

  • der Tibeter kennt den Begriff "Buddhismus" nicht. Er ist ein Nang-pa oder nang-ma: (Nang = innerlich, pa (mask.) bzw. ma(fem.) = die Person (die sich damit befasst)). Das Gegenteil davon ist phyi pa (oder ma), eine Person, die sich mit Äußerem beschäftigt, also ein Nicht-"Buddhist". Klare Ansage, nicht wahr ...?


    Nicht nur der Tibeter hat das Privileg, achtsamer mit den Begriffen umzugehen. Der Buddha benutzte ja diesen Begriff auch nicht, und sprach von Menschen, die seiner oder einer anderen Lehre folgen.


    Der Begriff "Buddhismus" ist in meinen Augen ein Begriff aus dem Westen. Die Deutung kommt irgendwoher direkt aus einer Universitöt äh tät, wo man glaubt, es wäre hilfreich, verschiedene aber iwie ähnliche Phänomene & Praktiken unter einem Hut "Buddhismus" und "Buddhist" zusammenzufassen.


    Es ist lediglich ein HilfsBegriff, der zeigen soll: hier gibt es verschiedene Ansätze/Wege, die selber behaupten, sie führen alle zu der selben Sache, die der Buddha gelehrt hat.


    Gewissermassen geht es auch nicht um "den Buddhismus" und gibt es "den Buddhismus" nichteinmal. Es gibt ein Wissen zu erlangen, über die Wirklichkeit. Da geht es um den Einzelnen: will er es erlangen oder nicht. Will er sich mit dem was und wie es genau da ist, beschäftigen, oder lieber mit anderen Dingen.


    Die Lehren des Buddha sind eher für den, bei dem in dem Sinne schon ein Wissen angelegt ist, in dem er in der Lage ist, erleuchtete Worte zu "erkennen", weil: vertrauen kann (dass da sozusagen eine heilsame "Anziehung zum richtigen" ist), und/oder insofern da schon ein Wissen ist, dass es sehr wichtig ist, sich mit dem was da ist und passiert, genau auseinanderzusetzen.




    :earth:

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  • Hi, nicht suchen, finden!