Gerade weil man Religion ja öfter als etwas, was sich mit dem Übernatürlichen und Wunderbarem beschäftigt, dem Rituellen, Kollektiven, dem Kosmischen und Spekulativen, fällt besonders auf, dass Buddha Shakyamuni zwar Religionsgründer war, aber trotzdem mit all dem nichts am Hute hat.
Eim Wort das dies gut beschreibt ist das Wort "nüchtern":
nüchtern −ist eine Entlehnung aus dem Lateinischen nocturnus für ‚nächtlich‘, welches durch Angleichung an die einheimischen Bezeichnungen für ‚[die] Morgenfrühe, Dämmerung‘ entstand. Wahrscheinlich handelt es sich etymologisch um ein in den Klöstern entstandenes Wort mit der Bedeutung ‚in der Morgendämmerung bestehend, frühmorgendlich, im Zustand des frühen Morgens befindlich‘, das heißt ‚noch nichts gegessen und getrunken habend‘ insbesondere in der Zeit des der Nachtruhe folgenden Morgengottesdienstes vor Einnahme der Morgenmahlzeit.
Buddhistisch würde man wohl eher das Wort "Entsagung" verwenden, aber ich finde das Wort "nüchtern" sehr viele Nuancen hat: Es erstreckt sich von der Bedürfnislosigkeit in materiellen Dingen (Verzicht auf viel Essen und Rausch) hin auf eine Nüchternheit der Gedanken und Worte ( eine Beschränkung hin auf das "sachlich Gegebene, Zweckmäßige“ ) und auf die Ästhetik (ohne schmückendes Beiwerk).
Während es in der Geschichte der Religion an Phanstatischen und Wunderbaren nicht mangelt, ist Nüchternheit da nicht sehr häufig.