Fragen und Gedanken zur ersten Sila.

  • Im PK steht da glaube ich Dukkha, und das ist eben nicht eins-zu-eins "Leiden".

    Natürlich gibt es viele Worte im PK die man nicht eins zu eins übersetzen kann

    und doch werden von den Übersetzern verschiedenste deutsche Worte für ein

    und das selbe Wort in Pali benutzt. Im Gegensatz dazu ist Leiden viel eindeutiger.

    Natürlich wird Leiden im deutschen oft verharmlost wenn es zum Beispiel heißt,

    Jemand "Leide" an Haarausfall oder ähnlichem. Allerdings ist ja auch klar das wir

    im deutschen kein spezielles Wort für die größten Leiden haben wie das in höllischem

    Dasein vom Buddha beschriebene. Deswegen benutzen wir aber trotzdem

    verharmlosend doch das Wort "Leiden".

  • Ich habe nochmals überlegt, vermutlich meinen die Zen-Meister es so, dass man mitten durch Samsara spazieren kann,

    Ich habe keine Ahnung davon was sich die unterschiedlichen "Zen-Meister" so alles Vorstellen.

    Jedenfalls bleibt Samsaro immer Samsaro und ist Vergänglich den Wandel unterworfen.

  • Natürlich gibt es viele Worte im PK die man nicht eins zu eins übersetzen kann

    und doch werden von den Übersetzern verschiedenste deutsche Worte für ein

    und das selbe Wort in Pali benutzt. Im Gegensatz dazu ist Leiden viel eindeutiger

    Ja, das verstehe ich schon.


    Aber erlebst Du Dein Leben wirklich so:

    die größten Leiden haben wie das in höllischem Dasein vom Buddha beschriebene.

    Die meisten hier glaube ich nicht, das war ja der Ausgangspunkt; und ich schon gar nicht.


    Es spricht ja nichts gegen literarische Eindeutigkeiten, aber sollte die Lehre nicht etwas mit der eigenen Realität zu tun haben? Oder meinst Du, jeder, der das Dasein nicht als unglaubliches Leiden erlebt, sollte dem Buddha nicht folgen?


    Spannendes Thema jedenfalls, Danke für die klare Position!


    Aravind.

  • :lol:Du kannst doch meinen Satz nicht einfach so abschneiden im Zitat, lieber accinca, das liest sich ja ähnlich wie I"m singing in the rain


    Also so kann ich es nicht stehen lassen.

    Ich habe nochmals überlegt, vermutlich meinen die Zen-Meister es so, dass man mitten durch Samsara spazieren kann,


    Ich habe nochmals überlegt, vermutlich meinen die Zen-Meister es so, dass man mitten durch Samsara spazieren kann, es

    einem aber nichts mehr anhaben kann, wenn man Nirwana/Nibbana erreicht hat.

    Das Samsara bleibt ja trotzdem um einen herum bestehen.:?


    :hug: Ist doch wohl ein Unterschied:

    Brauchst aber nicht mehr antworten :star:

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Es spricht ja nichts gegen literarische Eindeutigkeiten, aber sollte die Lehre nicht etwas mit der eigenen Realität zu tun haben? Oder meinst Du, jeder, der das Dasein nicht als unglaubliches Leiden erlebt, sollte dem Buddha nicht folgen?

    Spannendes Thema jedenfalls, Danke für die klare Position!

    Wie kommst du bloß darauf? Natürlich erleben wir nicht zu jeder Zeit jedes Leiden.

    Als Mensch hat man es da noch relativ gut und natürlich ist Leiden relativ.

    Vergleicht man daher das Leben als Mensch mit höchsten Wohl und Glück, dann

    erleben wir von daher betrachtet jeden Tag elendes Leiden und Öde.

  • mukti@ Dir Frage ist also ob man es bevorzugt sich den Dreh eines - meinetwegen Horrorfilmes - anzuschauen (quer durch Samsara gehen) weil man sich vor dem Grusel gruselt oder ob man den Horrorfilm lieber im Kino sieht und unvorbereitet (verblendet) ist.


    Hat sicher beides etwas für sich - wenn man Horrorfilme mag - ich sehe das Leben eben nicht als Horrorfilm.


    Schneelöwin@ aus der Nummer das Dein Leben genauso wie mein Leben Tot von Tieren und Pflanzen zur Folge hat, notwendigerweise. Nur die Direktheit der Involviertheit am Tod mag eine andere sein.

    Du machst Dir die Hände nicht schmutzig und überlässt das Notwendie anderen (aristokratische Haltung), ich konfrontiere mich direkt damit.

  • Vergleicht man daher das Leben als Mensch mit höchsten Wohl und Glück, dann

    erleben wir von daher betrachtet jeden Tag elendes Leiden und Öde.

    Danke für Deine Erläuterung. Ich wollte auch gar keine Grundsatzdiskussion anzetteln, sondern nur darauf hinweisen, dass Begriffe wie "Leid" der Erläuterung bedürfen. Deine Sätze dazu finde ich sehr schön und aufschlussreich (und poetisch)!


    Liebe Grüße, Aravind.

  • mukti@ Dir Frage ist also ob man es bevorzugt sich den Dreh eines - meinetwegen Horrorfilmes - anzuschauen (quer durch Samsara gehen) weil man sich vor dem Grusel gruselt oder ob man den Horrorfilm lieber im Kino sieht und unvorbereitet (verblendet) ist.


    Hat sicher beides etwas für sich - wenn man Horrorfilme mag - ich sehe das Leben eben nicht als Horrorfilm.

    Direkt als Horrorfilm sehe ich es auch nicht, aber über all dem Schönen hängt doch immer so ein Damoklesschwert, jederzeit kann der Faden reißen und das geschieht auch ununterbrochen bei Millionen Wesen. Als der Buddha das gesehen hat ist ihm die ganze Unzulänglichkeit der Welt klar geworden und so hat er nach der "Stätte höchsten Friedens" gesucht.

  • Schneelöwin@ aus der Nummer das Dein Leben genauso wie mein Leben Tot von Tieren und Pflanzen zur Folge hat, notwendigerweise. Nur die Direktheit der Involviertheit am Tod mag eine andere sein.

    Du machst Dir die Hände nicht schmutzig und überlässt das Notwendie anderen (aristokratische Haltung), ich konfrontiere mich direkt damit.


    Nur mal so zur aristokratischen Haltung, lieber Rgel:


    Herr Keuner sagte: "Auch ich habe einmal eine aristokratische Haltung (ihr wißt: grade, aufrecht und stolz, den Kopf zurückgeworfen ) genommen.

    Ich stand nämlich in einem steigenden Wasser. Da es mir bis zum Kinn ging, nahm ich diese Haltung ein."


    Das wäre der einzige Grund für mich diese Haltung einzunehmen und dann nicht den Kopf hängen zu lassen.

    Und ich überlasse nichts bewusst irgendwelchen Anderen, zumindest nicht was die Tiertötung betrifft und ehrlich gesagt ist soetwas ein wenig eine (pssst faule) Ausrede aus einer Nummer, die Dir momentan etwas schwierig erscheint. Heraus kommst Du da, wenn dann ein Wille vorhanden ist; aber auch nur dann.


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Buddha richtet sich nicht an die Welt im Gesamten, sondern an jeden von uns ganz konkret. Da kann die Welt in Trümmer fallen - für DICH entscheidend ist, wie DU Dich verhältst. Die erste Sila ist recht eindeutig: Nicht töten. Fertüsch. Vielleicht kann man es als Training betrachten, um den EIGENEN Geist von Gewalt reinzuwaschen. Respektvolles Töten ist sicherlich besser als gleichgültiges oder sadistisches Töten. Nicht töten ist aber halt nochmal heilsamer.