Chögyam Trungpa - na super :(((

  • Heute hatte ich mir "Das Herz des Buddha" zu Gemüte geführt. Ist von obigem Verfasser ...


    Ich hab' mich so gefreut, weil da einfach extrem gute Gedanken drin gestanden sind. Ich google den Besten mal, weil ich wissen wollte, welcher buddhistischen Richtung er angehört und lese dann (glaube bei Wiki), dass er seine Kutte niedergelegt hatte und als Alki gestorben ist.


    Seinen Nachfolger hat Aids dahingerafft (ja, schon klar, kann auch von einer Blutspende kommen) und er selbst hatte mit seinen Schülerinnen gepoppt. Sorry, aber das Buch konnte ich nicht mehr fertig lesen. Der Buddhismus kann natürlich nix für, seine Erkenntnisse sind sicher auch nicht durch sein Verhalten unwahrer geworden, aber ich hab' das Gefühl, dass er vielleicht alles (es gibt auch ein Kapitel über Alkohol) in seine Richtung hingedeutet und geschrieben hat.


    Wie blöd ist das denn? Würdet ihr ihm vertrauen und ihn als Lehrer ansehen können? Ich meine, blinde Gefolgschaft brauch' ich auch nicht ...

  • Hallo Lucy,


    klar, da hast Du schon recht. Aber ist ein bisschen so wie bei Michael Jackson: Niemand weiß, ob er Kinder missbraucht hat und er wurde sogar frei gesprochen. Dennoch bleibt irgendwie ein Makel an ihm haften. Genauso bei Jörg Kachelmann.


    Was mir halt sehr gefallen hat war die Aussage, dass wir eigentlich schon alle ein Buddha-Herz haben und "nur" erwachen müssen. Er meinte eben, dass wenn man seiner Natur etwas hinzufügen müsste, das niemals als genauso zugehörig gefühlt würde.


    Eine Stelle fand ich besonders klasse:


    "Wir könnten uns nun fragen: Von welcher Art ist das Herz des Buddha? Mag es auch manchmal eine Currywurst oder ist es einfach ein frommes Herz, nur von religösen Dingen bewegt?"


    Für mich als Anfänger trifft so eine Aussage/Frage einfach direkt ins Zentrum. Mir gefällt, dass er alles so simpel darstellt und kein großes geheimnisvolles Brimborium um alles macht.


    Auch hat er eine humorvolle Art, die ich hier ein wenig vermisse. Es mag ja um Leben und Tod gehen, aber viele Posts sind so dogmatisch und es herrschen ganz schöne Grabenkämpfe. Ich finde, man darf auch an diese Themen mit einem Lächeln, Schmunzeln, ein wenig Selbstironie und etwas Spaß rangehen. Den Dalai Lama habe ich auch so oft lachend gesehen ...


    LG, Anfängerin

  • Das ist halt die Frage, ja. Ich hab "Cutting through spiritual materialism" von ihm im Regal stehen, wolltte ich auch bei Gelegenheit mal lesen.

    Letztlich muss man selber entscheiden, aber grad am Anfang ist es wohl nicht so einfach, seriöse von unseriösen Lehrern zu unterscheiden. Ich hab den Eindruck, dass er ein guter Dharmalehrer war, bzw. als solcher anerkannt. Natürlich, wenn man von so offensichtlichen Verfehlungen hinsichtlich Geld, Sex, Alkohol absieht.

    Mit etwas Vorsicht und eigenem Überlegen versehen, würd ich das Buch schon fertiglesen.

  • Nimm die Lehren, die nicht ohne Grund sehr geschätzt werden, aber trenne das von dem Lehrer. Zwar ist innerhalb des tibetischen Buddhismus die Verbindung zum Lehrer sehr wichtig, aber es zeigt sich ja zunehmen, dass man da sehr bewusst und kritisch auswählen muss. Nicht jeder Lehrer, dessen Buch Du liest, ist ja Dein Lehrer in dem besagten besonderen Sinne.

  • Ich denke, man muss da differenzieren zwischen dem Menschen und dem, was er lehrt/gelehrt hat.

    In jeder Tradition gibt es Vorkommnisse, welche anderen Menschen, dem Ansehen der Sangha, dem Lehrer und dem "Image" des Buddhismus schaden können (z.B. Sogyal Rinpoche, Genpo D,, um nur zwei zu nennen...). Nichtsdestotrotz kann man mit den Taten dieser Menschen nicht alles verdammen, was sie lehrten. Ich habe nach wie vor das tibetische Buch vom Leben und Sterben im Regal und werde es nicht wegwerfen, weil der Autor offensichtlich seine Machtposition missbraucht und sehr viel Leid verursacht hat.

    Ich will keinesfalls solche Leute in Schutz nehmen, aber letztlich sind diese Menschen immernoch Menschen, egal welches Ansehen sie genießen oder welchen Titel sie tragen. Auch sie sind getrieben von den Geistesgiften und leider kommt es immer wieder vor, dass Menschen von denen wir dies eben nicht vermuten würden, in Skandale verwickelt sind. Diese Menschen wissen was sie da taten, denn sie haben selber das Gesetz von Ursache und Wirkung gelehrt.. Ich sehe es als einen mahnenden Finger, stets achtsam zu sein und an sich hart zu arbeiten! Diese Leute haben ihre Strafe bekommen und werden sie auch weiterhin mit sich tragen, bis an ihr Lebensende (und womöglich darüber hinaus).

    Bei all diesen Geschehnissen ist es gut, sich selber daran zu erinnern, dass man, egal wie souverän und kompetent man sich im Dharma-Business einordnen würde, ein Mensch mit Schwächen ist, der sich auf dem Buddhaweg befindet und sich immer wieder daran erinnern muss, zu diesem Weg zurückzukommen.

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

    • Offizieller Beitrag

    Chögyam Trungpa hatte viele brillante aber auch sehr fragwürdige Seiten. Er ist sogar der Ideengeber des Keltische Buddhismus , in der unser druidisches Erbe für den Buddhismus mobilisiert werden soll - tja was sagt man dazu.


    Man darf nicht vergessen, dass er als junger Mönch mitten in die 68ziger Revolution mit all ihren Wirren geriet - Sexuelle Befreiung und Aufbruch zur östlichen Weisheit. Horden von Groupies fördern nicht unbedingt die besten Seiten in einem zu Tage, auch wenn man da als Mönch natürlich drüberstehen sollte. Wenn nicht, ist es ein guter Schritt die Robe abzulegen.


    Das mit dem Alkoholismus hatte viel mit seinem schweren Autounfall zu tun. Aber das eigentlich gravierende war nicht die Sucht selber sondern, dass er das seinen Anhängern als "Verrückte Weisheit" verkauft hat und sie somit gezielt verwirrt hat.


    Während sexuelles Fehlverhalten und Alkoholismus einfach nur menschliche Schwäche sind, ist es ein großes Problem wenn das durch Buddhismus gerechtfertigt wird und für die Leute alles verschwimmt.

  • void ,

    er hat nix irgendwem "verkauft",das ist dummes Zeug...

    der Titel des Vidyadhara (als Träger der "verrückten Weisheit") wurde im von HH Dilgo Kyentse Rinpoche verliehen.

    Und auch der 16. Karmapa hat ihn vollständig anerkannt, als Buddhistischen Linienhalter und Lehrer obwohl er die Roben schon abgelegt hatte.

    Ansonsten:

    wer von Euch hat ihn Je persönlich erlebt?


    wie war das nochmal mit dem dissen Buddhistischer Lehrer...???

    2 Mal editiert, zuletzt von Samten ()

  • Ich denke ihn vor dem zeitlichen Kontext zu verstehen, in dem er gelehrt hat, ist auch ein wichtiger Aspekt. Und man erreicht bestimmte Menschen eben auch am besten, indem man sie und ihre Verhaltensweisen spiegelt, dann aber eine Weisheitsebene mit einflicht.

  • Ich denke ein wichtiger Aspekt ist das "Sprengen der Konzepte über richtig und falsch". Sie schreibt sinngemäß: Ich wollte, dass die Fundamente meines Denkens, meine grundlegenden falschen Gewohnheiten gesprengt werden. Die Tradition ist ja deutlich erkennbar ganz besonders in der Kagyü-Übertragung. Man denke an Marpa, der als zornig erscheinender Haushälter lebte, aber nur wegen seiner maßlosen Konsequenz in der Lage war, jemandem wie Milarepa zu helfen. Tilopa, der Naropa auf scheinbar grausamste Weise an die Natur der Dinge heranführte. Würde einer dieser alten Meister heute in der Weise lehren, wären auch alle entsetzt, die nicht verstehen, was dahinter steckt. Pema Chödrön sagt auch: Ich weiss nicht, warum er die Dinge tat, die er tat, aber ich ging immer davon aus, dass er sie tat, um den Wesen zu helfen. Also dass Bodhicitta dahinter steckt. Später hat sich ihr Denken verändert: Ich war nicht mehr sicher, ob er die Dinge, tat um den Wesen zu helfen. Aber ich weiss, dass er mir geholfen hat.


    Da scheint ja ein gewisses Muster des Lehrens dahinter zu stecken, das in der Kagyü-Übertragung immer wieder auftaucht. Das ist auch ein Grund, warum ich bei aller Kritik an bestimmten Verhaltensweisen oder Worten irgendwo noch ein grundlegendes Vertrauen habe, dass die Dinge getan werden, um auf einer Ebene, die ich nicht überblicken kann, etwas zu bewirken was in der Bodhisattva-Mentalität begründet ist. Vielleicht liege ich falsch, aber auch ich kann nur sagen: Ich weiss, dass man mir geholfen hat, in einem Ausmaß das es unmöglich macht, undankbar zu sein.

  • Das trifft nicht, was ich sagen wollte.


    Da ist ganz klar ein Muster. Wie man das interpretiert, ist eine andere Frage.


    Ich sagte nicht, dass jemand gezielt einem Muster folgt. Nur dass da eines ist.


    Was weise ist und was unweise: ich kann nur soviel sagen als dass ich es nicht einschätzen kann, weil mir dazu der nötige Überblick fehlt.


    Ich stelle nur fest: seit Jahrhunderten gibt es die Lehrer, die in einer zu ihrer Zeit passenden Weise weltliche Konzepte sprengen, um frei zu legen, was diese transzendiert.

  • Aus Chögyam Trungpa bin ich nie ganz schlau geworden. Er war ein äußerst scharfsinniger Lehrer ,aber es gibt halt auch etliche komische Geschichten über ihn,wo man aber selten ganz Genaues weiß. Ganz sicher hat er aber zuviel Alkohol getrunken,und er hat auch seine Nachfolge schlecht geregelt.

    Immerhin gibt es seine Organisation aber noch.

    Ich wäre sicherlich nicht glücklich bei ihm gewesen,aber ihn im nachhinein für Dinge zu verurteilen, die im tibetischen Buddhismus immer schon Gang und Gebe waren ist auch nicht mein Ding.

    Und das er einer der Pioniere war ,die den tibetischen Buddhismus in den Westen gebracht haben,ist ja unbestritten.

    Ich hab halt sein Buch "den sprituellen Materialismus durchschneiden" im Schrank stehen und ansonsten habe ich von ihm gelernt, das wir nicht erwarten sollten ,das Lehrer auch Heilige sind. Lehrer können auch ernsthafte Fehler machen. Vielleicht habe ich damit sogar richtig viel von Chögyam Trungpa gelernt.

    :rad:

    Einmal editiert, zuletzt von Phoenix ()

  • Hi Kilaya,


    die Geschichte der Kagyu Meister ist ja tatsächlich übervoll mit Geschichten, die nicht gerade nach den Regeln der Gewaltfreien Komunikation ablaufen. Ich finde es nach wie vor eine sehr anspruchsvolle Aufgabe diese Tradition der Verwirklichung in den Westen zu übertragen.

    Lehrer wie Tsechu Rinpoche haben zwar schon vor zwanzig Jahren gesagt,das die Buddhakraftfelder bereits vollkommen im Westen angekommen sind, trotzdem sehe ich noch eine gewaltige Lücke zwischen dem , was ich vor und nach meiner Zufluchtnahme gelernt habe.

    Beides gut miteinander zu verbinden ist für mich die Herausforderung.


    _()_ Phönix

  • Ich google den Besten mal, weil ich wissen wollte, welcher buddhistischen Richtung er angehört und lese dann (glaube bei Wiki), dass er seine Kutte niedergelegt hatte und als Alki gestorben ist. Seinen Nachfolger hat Aids dahingerafft (ja, schon klar, kann auch von einer Blutspende kommen) und er selbst hatte mit seinen Schülerinnen gepoppt. Sorry, aber das Buch konnte ich nicht mehr fertig lesen. Wie blöd ist das denn? Würdet ihr ihm vertrauen und ihn als Lehrer ansehen können? Ich meine, blinde Gefolgschaft brauch' ich auch nicht ...



    Die Lehre daraus ist, dass du deiner eigenen Weisheit folgen sollst. Was brauchst du im Moment? Was bringt dich auf dem spirituellen Weg voran? Erleuchtung ist ein gutes Ziel im Leben. Erleuchtung ist das höchste Glück. Erleuchtung ist innerer Frieden. Erleuchtung ist umfassende Liebe. Das Problem ist, dass Erleuchtung über allen Vorstellungen ist. Es ist natürlich schön, wenn der erleuchtete Meister in der Liebe, im Frieden, in der Wahrheit und in der Reinheit lebt. Die meisten Menschen brauchen ein solches Vorbild für den spirituellen Weg. Dafür gibt es Buddha, Jesus, den Dalai Lama, Mutter Meera und viele andere Meister. Aber es gibt auch andere Meister, die viele Flecken auf ihrer weißen Weste haben. Chögyam Trungpa ist da ein Beispiel. Sehr bekannt ist auch Ole Nydahl. Im Yoga fallen viele berühmte Yogalehrer durch einen moralisch verwerflichen Lebensstil auf. Sie mißbrauchen ihre Schülerinnen, streben nach Geld und Macht und tun alles, was gesellschaftlich mißbilligt wird. Und haben damit großen Erfolg. Daraus sehen wir, dass viele Menschen offensichtlich solche Meister brauchen. Und die Meister brauchen diese Lebensart wahrscheinlich auch, um sich in ihrem Leben wohl zu fühlen.


    Natürlich müssen wir das missbilligen. Ihr Verhalten widerspricht den Grundlehren des Buddhismus, des Yoga und des Christentums. Im Christentum gibt es natürlich auch viele schwarze Schafe. Angefangen von Judas, viele Päpste des Mittelalters, bis hin zu den Mißbrauchsskandalen der heutigen Zeit. Im Yoga und im Buddhismus ist es nicht wirklich besser. Grundsätzlich ist es mein Weg das Fehlerverhalten zu benennen (es wird im Yoga, Buddhismus und Christentum normalerweise verschwiegen und unter den Teppich gekehrt) und es zu ändern (was offensichtlich nur begrenzt möglich ist). Und ansonsten es persönlich besser zu machen und solchen Lehrern nicht zu folgen.


    ich hatte das Problem mit Sai Baba. Viele seiner Bücher sind genial (insbesondere Sai Baba spricht zum Westen), seine Lehre ist genial (Liebe, Frieden, Wahrheit, Rechtschaffenheit, Gewaltlosigkeit). Sein Verhalten ist teilweise skandalös. Zuerst hatte ich die Idee, dass Erleuchtete absolut rein und untadelig sind. Dann wurden seine Skandale im Internet verbreitet. ich geriet in eine große Krise. Und dann lernte ich es meiner eigenen Weisheit zu folgen. Ich übernahm von ihm das Gute und bemühte sich das Schlechte nicht zu übernehmen. Damit komme ich gut klar und kann die Dinge inzwischen erheblich lockerer sehen. Er ist weiterhin einer meiner Meister. Er hat mir gerade durch eine schwierige spirituelle Phase geholfen. ich bin ihm sehr dankbar.


    Letztlich habe ich viele Meister, solche mit Fehlverhalten und solche, die untadelig sind wie der Dalai Lama und Mutter Meera. Spüre also was du gerade brauchst und nimm die Fehler einiger Meister nicht zu ernst. Und versuche es besser zu machen, vor deiner Erleuchtung und nach deiner Erleuchtung. Konzentriere dich auf deine eigenen Fehler und nicht auf die Fehler anderer. Die Lehre des tibetischen Buddhismus ist es, bei andern vorwiegend das Positive zu sehen. So gelangst du zur Erleuchtung und in ein Paradiesbewusstsein.

    • Offizieller Beitrag

    Ich will nicht in Abrede stellen, dass Methoden der verrückten Weisheit, wo man die Erwartungen der Schüler radikal in Zweifel zieht, funktioniert. Bei Pema Chodrön hat es ja funktioniert und wurde von ihr als positiv erlebt.


    Was ich dagegen als Problem empfinde ist, wenn jemand die Gelübte eines Mönchs auf sich nimmt und sie nicht lebt. Das hat dann für mich so eine Doppelbödigkeit.


    Wobei ja Chögyam Trungpa sich vielleicht gar nicht so bewusst für ein Leben als Mönch entschieden hat - er wurde ja schon mit 9 Novize und als Tulku wurde es quasi als natürlich angesehen, dass er Mönch wurde. Das ist vielleicht dann etwas anderes als bei einem Erwachsenen, der bewusst der Welt entsagt. Von daher finde ich es dann gut, dass er die Robe niederlegte und so die Verhältnisse wieder klar machte.


    Ich finde es gut wie Pema Chodrön damit umgeht. Also dass sie Chögyam Trungpa einerseits als Lehrer ehrt und ihm nacheifert

    und in andererseits dann eben in ihrer Lebensführung an die Regeln für Ordinierte hält.

  • Wart mal ab mit deinem noch zu erlebenden Leben. Wenn Du irgendwann Lehrer wirst und so gute Ideen hast die sogar praktikabel sind und hilfreich.

    Ich habe mich oft gefragt warum es sehr wenige alte Köche gibt. Ich meine wirklich die die mit 60 noch wirklich voll im Job stehen. Sie fangen an zu saufen, oder Drogen zu nehmen weil sie nicht gelernt habe, es ihnen keiner gezeigt hat, wie man sein Leben lebt. Voller Senhnsucht nach Anerkennung, nach Nachfolgern ihrer Erfahrungen. Das Verzweifeln daran das es immer welche gibt die es besser wissen. Meine Mutter: Die anderen wissen es auch nicht besser, nur anders. Meine Güte was für eine Frau!!! Was brachte sie um?


    Die Folge von echter Erkenntnis ist das man nicht mehr so sein kann wie die Anderen, weil man das nicht will macht man exzessiv das was man glaubt was die anderen machen und bemerkt nicht mehr das das in den Abgrund führt.

    Jedes Buchwissen über Kochen übertrifft meines bei weitem. Damit muss ich leben können das ein Theoretiker es besser weiß und selbstverständlich auch besser kann, bis ich ihn dazu zwinge genau das zu tun was er besser kann. In meinem ganzen Leben sind mir wohl drei oder vier Köche begegnet die mir technisch was beibringen konnten, die anderen hingen schon an irgendwelchen Drogen und vor allem an ihrem Stolz.


    Das Buch was Du kritisierst solltest Du genau lesen und an deinem Leben prüfen, vielleicht ist es der letzte Hilferuf eines im menschlichen versunkenen Menschen.

    Ich habe viel von Deshimaru und Gurdejieff gelesen mit dem Wissen das sie Säufer und sonst was sind, mir doch egal ich begegne ihrem Geist frei von all ihrem Glaubenwollen wie sie in der Welt erscheinen müssen und ihr Versagen im Leben damit begründen das sie ja nur mit Menschen leben wollen so wie die es scheinbar erwarten. Es wäre besser gewesen wenn ihre Schüler sie in die Wirklichkeit geführt hätten anstatt zu glauben: Was der Meister tut ist richtig egal was ich weiß.

    Die Droge die Bewusstsein verändernt ist wird zum Partner weil der Anhängende nicht bereit ist die Konsequenzen seiner Erkenntnis zu leben, aufschreiben können sie das noch doch zeigen können sie nicht mehr. Jeder Drogenabhängige will das man ihn liebt, weil er glaubt das die die ihn lieben sollen es nicht tun nehmen sie sie sich einen Partner der sie lieben muss. Seien es Drogen oder Menschen, der Zweck heiligt die Mittel.


    Zu mir den letzten Alkohol hab ich im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt getrunken, weil die Belegschaft da vom Chef eingeladen wird, wer bin ich das ich mich ganz aus der Gruppe verabschiede, die anderen Einladungs"feste" habt ich Termine. Das letzte mal Cannabis vor 30 Jahren. Ich habe mit viel Selbstmitleid gelernt das es keine Verdienste gibt, das Stolz nur Sekunden angebracht ist, Herr im Himmel wie oft hätte ich mich einfach nur gerne mir Alkohol oder Cannabis in Meine eigene Welt abgeschossen!!!! Achso das mit dem Puff oder Frauen/Männer benutzen ist mir erspart geblieben weil ich keinerlei Interesse an Sex habe und darin auch keine Erfüllung sehe.

  • Es ist generell schwierig im Westen berobt zu leben.

    In Asien hat es sich eingebürgert wie man mit Mönchen und Nonnen umgeht, und man weiss in der Regel, was sie brauchen, und was gegenseitig nicht statthaft ist.

    Unter den Umständen wäre er zu oft gegen die Regeln gegangen. Da war es konsequent (integer) dass er entrobt hat. Finde ich.

    Für ihn persönlich wäre es aber vermutlich besser gewesen, wenn er sich frühzeitig genug zurückgezogen hätte- Zurückgezogen hätte nicht meinen müssen im Kloster zu verschwinden.

    Einmal editiert, zuletzt von Aka Onyx 9 ()

  • Ich denke sowas ist zeitlos, also ziemlich unabhängig von zu ihrer Zeit passend oder auch unabhängig von regionalen oder tradierten Gepflogenheiten, Ansichten, Denkmustern. Das Denken ist ja immer dasselbe, funktioniert auf die selbe Art. Das Radikale ist halt, den Schüler zu schockieren, auf dass er keinen Fuss mehr findet in sinnesweltlich-anhängigen Selbsttäuschungen und Ansichten.


    Ich denke da ist viel Pathos drumherum. Das mag daher kommen, dass der Schüler, wenn denn, einen radikalen Umschwung erfährt und unmittelbar zur Selbst-erkenntnis gelangen kann, die ihn befreit, und daher werden dem Meister fast übernatürliche Fähigkeiten attestiert, aber es ist der Dharma der ihn leitet, es ist Gespür.

  • Würdet ihr ihm vertrauen und ihn als Lehrer ansehen können?

    Nein. Das bedeutet jedoch nicht, dass seine Gedanken und Bücher falsch sind. Es macht nur deutlich, dass es zwischen Ansichten, Vorstellungen, Gedanken und Vorträgen und dem Tun einen bedeutenden Unterschied geben kann und gibt. Und da er das nicht integrieren konnte, ist er letztlich daran zerbrochen. Es war ja nicht authentisch.

    Man sollte Mitgefühl mit ihm und seinem Sohn haben, der ja auch wegen sexuellen Missbrauchs in eine Bedenkpause eingetreten ist. Man sollte aber auch den Followern helfen, sich aus derartigen Strukturen zu lösen.

    Als Lehrer sind sie nicht vertrauenswürdig. Da macht sich ein Schüler zum Ko-abhängigen. Damit bin ich beim eigentlichen Problem - der wechselseitigen Abhängigkeit von Personen in sogenannten Lehrer-Schüler-Beziehungen. Woher kommt der Anspruch Menschen belehren zu wollen? Da liegt einmal die Verantwortung bei dem System, in dem so eine hierarchische Beziehung etabliert wurde und aufrecht erhalten wird. Aber es liegt doch auch die Verantwortung bei dem, der aus welchen Gründen auch immer, so ein Verhältnis sucht und so einem vertraut und als Lehrer annimmt.

    Wie weit das Vertrauen dann wirklich geht und was da wirklich als Lehre angenommen wird, weiss man meistens ja nicht. Das hat jeder selbst zu verantworten.

    :zen:

  • Nimm die Lehren, die nicht ohne Grund sehr geschätzt werden, aber trenne das von dem Lehrer. Zwar ist innerhalb des tibetischen Buddhismus die Verbindung zum Lehrer sehr wichtig, aber es zeigt sich ja zunehmen, dass man da sehr bewusst und kritisch auswählen muss. Nicht jeder Lehrer, dessen Buch Du liest, ist ja Dein Lehrer in dem besagten besonderen Sinne.

    Hallo kilaya,

    das sehe ich nur teilweise so. Es stimmt, dass gewisse Lehren oder gute Bücher trotzdem gut sind, auch wenn sie von deren Autoren so nicht gelebt werden.

    Dann muss ich mich aber trotzdem fragen, ob die Lehre und die Weisheiten funktionieren, da sie ja offensichtlich beim Autor fehlgeschlagen haben.


    Grüße

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Im Zen hat man ja x Geschichten wo der Schüler nicht auf seine gewohnten Denkmuster zurückgreifen kann.

    Viele Mondo drehen sich nur darum. Und du erlebst, wenn du sie liest, das gleiche Rätsel, dieselbe Herausforderung, und in einem Moment von Klarheit erschliesst es sich dir. Es geht also um die Klärung des Geistes bzw. seine ursprüngliche "Natur" zu erfahren, die deine Konzepte- die Konstrukte des Bewusstseins- fortwischt. Aber der Schock ist dennoch eine Ausnahme. Oder die Provokanz.

  • Das Buch was Du kritisierst solltest Du genau lesen und an deinem Leben prüfen, vielleicht ist es der letzte Hilferuf eines im menschlichen versunkenen Menschen.

    Ich habe viel von Deshimaru und Gurdejieff gelesen mit dem Wissen das sie Säufer und sonst was sind, mir doch egal ich begegne ihrem Geist frei von all ihrem Glaubenwollen wie sie in der Welt erscheinen müssen und ihr Versagen im Leben damit begründen das sie ja nur mit Menschen leben wollen so wie die es scheinbar erwarten. Es wäre besser gewesen wenn ihre Schüler sie in die Wirklichkeit geführt hätten anstatt zu glauben: Was der Meister tut ist richtig egal was ich weiß.

    Die Droge die Bewusstsein verändernt ist wird zum Partner weil der Anhängende nicht bereit ist die Konsequenzen seiner Erkenntnis zu leben, aufschreiben können sie das noch doch zeigen können sie nicht mehr. Jeder Drogenabhängige will das man ihn liebt, weil er glaubt das die die ihn lieben sollen es nicht tun nehmen sie sie sich einen Partner der sie lieben muss. Seien es Drogen oder Menschen, der Zweck heiligt die Mittel.


    Zu mir den letzten Alkohol hab ich im Dezember auf dem Weihnachtsmarkt getrunken, weil die Belegschaft da vom Chef eingeladen wird, wer bin ich das ich mich ganz aus der Gruppe verabschiede, die anderen Einladungs"feste" habt ich Termine. Das letzte mal Cannabis vor 30 Jahren. Ich habe mit viel Selbstmitleid gelernt das es keine Verdienste gibt, das Stolz nur Sekunden angebracht ist, Herr im Himmel wie oft hätte ich mich einfach nur gerne mir Alkohol oder Cannabis in Meine eigene Welt abgeschossen!!!! Achso das mit dem Puff oder Frauen/Männer benutzen ist mir erspart geblieben weil ich keinerlei Interesse an Sex habe und darin auch keine Erfüllung sehe.

    Vielleicht hast Du mich da missverstanden - ich habe nicht das Buch kritisiert und auch nicht den Menschen an sich. Die letzte Flasche Wein habe ich vor 3 Tagen getrunken und zu Cannabis kann ich ohne meinen Anwalt nichts sagen: Verjährungsfrist noch nicht erreicht ;)


    Ich sehe mich auch definitiv nicht im Rang von Mutter Theresa - ich habe genügend Fehler, um nicht den 1. Stein zu werfen. Ich finde es nur schwierig, wenn man Wasser predigt und Wein trinkt. Okay, vielleicht haben sich diese Ereignis auch erst nach seiner "Erkenntnis" zugetragen. Nur frage ich mich, wie es um die Authentizität dieser Erkenntnisse bestellt ist, ich bei anderen strenge Maßstäbe anlegen (s. das empfohlene Interview von void) und mich dann selbst meiner Robe entledige.


    Ja, vielleicht war das Ablegen der Robe auch ein Zeichen dafür, dass er seine Vorgaben selbst nicht mehr leben konnte. Aber wo ist dann das Eingeständnis: Ich habe Mist gebaut, vieles, was ich sagte, stimmt so nicht für mich?


    Whatever - ihr seid mir natürlich um Längen voraus und kennt auch andere Skandale und Skandälchen. Ich hasse es grundsätzlich, mit ständiger Wachsamkeit und Misstrauen jedem gegenüber durch die Welt zu gehen. Aber vermutlich sollte ich das endlich mal lernen ... :doubt:

  • Ich meine auch, dass in dem was ein Lehrer anstellt sich ja nicht zwingend Prajna Paramita erweist. Das denkt man sich so. Wir möchten das so. Und dann wird zu Trinken, derben Worten, Hedonismus, Klingkling eine Provokanz interpretiert oder ein Spiegel, dahinterliegendes "edles" Wirken. Und das sind ja noch die auffälligsten Sachen. Es gibt Leute, die es auch schaffen, dass gewöhnliche Schläue als Prajna Paramita durchgeht, oder oder. Mir fallen da noch ein paar Sachen ein. Eher unauffälliges. Es gibt da ja auch stillere Dinge. Ich (für mich) würde zuerstmal Mystifizierung lassen.

  • Was ich dagegen als Problem empfinde ist, wenn jemand die Gelübte eines Mönchs auf sich nimmt und sie nicht lebt. Das hat dann für mich so eine Doppelbödigkeit.

    Er hat seine Mönchsgelübde abgelegt! Er hat dieses Leben nicht als Mönch geführt. So gesehen konnte er durchaus anders leben als er es von seinen ordinierten Schülern verlangte. Umgekehrt geht es ja auch: ein Mönch hat nicht ordinierte Schüler. Auch dann lebt er anders als seine Schüler.