Überblick über die verschiedenen buddhistischen Richtungen - Buch gesucht

  • Ich suche ein Buch, das einen Überblick über die verschiedenen Hauptrichtungen im Buddhismus gibt. Es soll die letzten 50 Jahre berücksichtigen und auch die Entwicklung in Europa nicht auslassen.


    Ich lese im Augenblick "Der Buddhismus. Geschichte und Gegenwart" von H.Bechert und R. Gombrich, aber auch dieses Buch ist von 1984 und der letzte Eintrag über Deutschland ist von 1958 ...


    Ich möchte kein wissenschaftliches Buch lesen, sondern einfach nur wissen, was genau das Spezifische der einzelnen buddhistischen Richtungen ist und wohin sie sich in letzter Zeit und auch in Deutschland entwickelt haben. (Ich will nicht über jede einzelne Richtung ein eigenes Buch, bzw. mehrere Bücher lesen müssen.)


    Gibt es so etwas überhaupt:?:

  • Also Ich kann mich erinnern dass ich vor ca 5 Jahren etwas ähnliches suchte. Ich besprach das mit einem Freund der eine recht große buddhistische "Bibliothek" besitzt. Ich habe bei ihn hineingeschaut in "O W Barth das große Buch des Buddhismus" und war damit nicht zufrieden.


    Ich würde sogar noch weiter gehen. Ich als Anhänger des tibetischen Buddhismus, kenne kein Buch was deinen Anspruch selbst im tibetischen Buddhismus wiedergeben würde. Dafür ist er einfach zu umfangreich. Ich kenne alsio kein Buch, was einen knappen oder tiefgründigen Einblick in den vollständigen Pfad aus Sutra Tantra und Dzogchen/Mahamudra gibt.


    Ich würde dir raten, dich mal an die DBU bzw an die Redaktion von Buddhismus aktuell zu wenden.


    Mich würde interessieren, was die empfehlen.


    Liebe Grüsse

    Tobias

  • Danke für Eure Ideen!

    Gibt es denn noch keine Bücher, die sich ausgiebig mit dem Buddhismus in Deutschland beschäftigen?

  • Danke für Eure Ideen!

    Gibt es denn noch keine Bücher, die sich ausgiebig mit dem Buddhismus in Deutschland beschäftigen?

    Auch hier wäre aus meiner Sicht die DBU der beste Ansprechpartner.


    Ich frage mich aber, was "ausgiebig beschäftigen" für dich bedeutet. Letztlich läuft es doch auf Statistik hinaus.


    Zum Beispiel: x % der Buddhisten sehen sich als Anhänger folgender Schule/tradition"

    "Die meisten buddhistischen Zentren Deutschland stehen in der Tradition x"

    Usw.


    Mit diesen kurzen Informationen lässt sich wohl kaum ein Buch füllen oder?


    Liebe Grüsse

    Tobias

  • Ein allgemeiner Überblick über die verschiedenen buddhistischen Richtungen ,die in Deutschland praktiziert werden wäre bestimmt ein eher reichlich trockenes Buch , das zudem immer Gefahr laufen würde mehr zu verwirren als zu informieren.

    Ich denke jemand der sich auf die Suche nach dem Buddhismus in Deutschland macht sollte sich darüber bewußt sein, das er da eine Menge bewußte und unbewußte Erwartungen in diese Suche mit hineinbringt.


    Man kann nach der Lehre des historischen Buddha suchen, man kann nach der Disziplin ,dem Mut und der Kraft der japanischen Samurai suchen,

    man kann sich einfach nur nach etwas Frieden sehen,oder man hat sogar nur eine seltsame innere Unruhe die einen in eine bestimmte Richtung zieht.


    Ich denke es gibt da kein Buch, das dieser Suche gerecht werden könnte. Gute buddhistische Bücher gibt es aber jede Menge.


    Mein Tip wäre aber nicht so sehr in esotherischen Buchläden nach ihnen zu suchen ,sondern bei Menschen die einem vertrauenwürdig und interessant erscheinen. Die haben nämlich oft eine ziemlich gute Auswahl von Büchern bei sich zu hause im Bücherregal stehen.


    :rad:

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  • Danke für Eure Mühe!


    Ich habe genug Bücher über Einführungen in den Buddhismus. Ich wollte einfach mal wissen, was sich so in Deutschland entwickelt hat. Und da finde ich schon komisch, daß wohl alle Buchautoren bei ~1985 aufhören, da fehlen ja ganz 30 Jahre. (In diesen Büchern steht dann z.B., daß es in Deutschland 40000 Buddhisten gäbe ...) Bis 1985 war es wohl selbstverständlich, die Situation in Deutschland mit einzubeziehen und warum dann danach nicht mehr? Dabei hat sich in den letzten Jahren doch so viel getan.


    Aber da ihr auch nichts Entsprechendes findet, scheint es wohl nicht an meinen mangelnden Suchfähigkeiten zu liegen. :grinsen:

    Wahrscheinlich sollte ich es in 20 Jahren nochmal versuchen. :)

  • Die Autoren, die sich bisher mit der Geschichte und Entwicklung des Buddhismus beschäftigt haben, sind teilweise schon verstorben wie Detlef Kantowsky, Hellmuth Hecker, Heinz Bechert, usw.

    Generell ist dieses Thema auch ein Randgebiet, dass in der Regel die meisten "Buddhisten" und noch weniger andere Personen nicht interessiert und aus wissenschaftlicher Sicht (Soziologie, Religion, usw.) ist meiner Meinung nach auch nichts bewegendes innerhalb des Buddhismus in Deutschland und Europa passiert. Zwar gibt es mittlerweile immer mehr verschiedene Gruppen und neue Abspaltungen von anderen Gruppen, sehr viel sektiererisches Verhalten und Ansichten in den jeweiligen Gruppen, immer häufiger missbräuchsliches Verhalten in den einzelnen Gruppen usw. aber in absoluetn Zahlen und in der gesellschaftlichen Bedeutung hat der Buddhismus sich nicht sehr "positiv" entwickelt, sondern stagniert bzw. das Interesse und die Bedeutung iist eher rückläufiger Natur.


    "aktuelle Zahlen zum Buddhismus"

    Mitgliederzahlen: Buddhismus – REMID – Religionswissenschaftlicher Medien- und Informationsdienst e.V.



    ‚Buddhistische Wege zum Glück’. Eine Analyse gegenwärtiger

    Erscheinungsformen des Buddhismus in Deutschland, in: Inken

    Prohl, Hartmut Zinser (Hg.): Zen, Reiki und Karate.

    Japanische Religiosität in Europa, Münster, Hamburg,

    London: Lit Verlag 2002, S. 187–209.


  • Als ich mich dem Buddhismus zugewendet habe, war es so elendig schwierig, auseinanderzuhalten, was die Hauptrichtungen sind, was ist sektiererisch, was sind nur kleine Gruppern, die sich in den Medien aber verhältnismäßig groß darstellen usw. Ich wäre so froh gewesen, einen Überblick zu bekommen, bzw. erlesen zu können und dann auch zu erfahren, welche Gruppen in Deutschland aktiv sind.


    Da die meisten hier in Deutschland ja irgendwie christlich geprägt sind, glauben anfangs viele, es gäbe wie im Christentum auch im Buddhismus ein oder zwei Hauptrichtungen, so war das auch bei mir. Und als ich dann die ersten Gruppen persönlich kennen lernte, hat keiner gesagt: "Schau dir erstmal einige Gruppen an und wo du dich dann am wohlsten fühlst, da starte dann, denn im Kern befolgen wir alle die gleiche Lehre ..." Im Gegenteil, ein gegenseitiges Schlechtreden, wir, die einzig wahren, alle anderen sind auf dem Irrweg, hüte dich vor anderen Gruppen usw. Es war einfach nur furchtbar. Wie toll wäre es gewesen, hätte ich vorher etwas über die verschiedenen Richtungen und deren spezifischen Wege und auch deren Gruppen in Deutschland mir zusammenlesen können.


    Im übrigen finde ich das Thema gar nicht so trocken wie in einigen hiesigen Kommentaren ersichtlich und je mehr ich über den Buddhismus durch dieses Forum und auch über Bücher erfahre, desto mehr interessiert mich, welche Gruppen in Deutschland wo aktiv sind.


    aber in absoluetn Zahlen und in der gesellschaftlichen Bedeutung hat der Buddhismus sich nicht sehr "positiv" entwickelt, sondern stagniert bzw. das Interesse und die Bedeutung iist eher rückläufiger Natur.

    Ich habe gerade bei Remid nachgelesen, daß wir in den letzten 15 Jahren 30000 deutsche Buddhisten mehr geworden sind. Hätte ich auch nicht gedacht. Und ich wußte bisher auch noch nicht, daß wir in Deutschland inzwischen mehr als doppelt so viele Buddhisten wie Juden haben und auch genauso viel Hinduisten wie Juden. Die Hinduisten scheinen in den Medien ja fast gar nicht vorzukommen, schade eigentlich.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke es ist sehr schwer, so ein Buch zu schreiben, weil man schwer Einblick in all die verscheidenen Gruppen bekommt.


    Wobei ich glaube, das in diesem Forum - wenn alle ihre Puzzlesteine zusammenlegen - insgeammt ein tolles Bild da wäre.


    Wenn man den Buddhismus in Deutschalnd als einen Baum sieht, dann hat dieser wohl die drei großen Änste "tibetischer Buddhismus", "Zen" und "Theravada"und einige kleine Äste.


    1. Was ein erster Schritt wäre, die Dicke dieser Äste zu bestimmen.

    2. Zu jedem dieser Äste wäre es möglich eine Diskussion zu füren was die Unteräste sind und wie stark diese so ungefähr von Gefühl her sein müssten.


    3. In jedem Ast gibt es einen fliessenden Übergang zwischen Traditionalisten und Anpassungen an den Westen bis hin zu sehr kommerialisierten Varianten.


    4. Was auch noch ein wichtiger Unterschied sein könnte, ist der zwischen sehr organsisierten Gruppen (Deshimaru, Dimantweg)und ehr lockeren, informellen Kleinstgruppen.


    Ich fände es sehr interessant, was herauskommen würde, wenn man hier die Leute bitten würde, ein Bild (Diagramm, Karte) des Teilbereichs des Buddhismus zu zeichnen, den sie kennen. Gelug-Ast, Soto-Ast, Kagyü-Ast usw.


    Wie sieht eine Landkarte des Zen in Deutschland aus? Sollte man da Links das malen, was sehr japanisch ist und rechts dann die verschiedenen kreativen und synkretischen Ausformungen ( christliches Zen, Manager Zen) Währen es erhellend wäre das unterschieliche Karten zu sammeln, würde der Versuch diese zu konsolidieren, wohl zu viel Streit führen.