Was bedeutet dies genau?
Und gilt dies nur während der meditativen Nirvana-Erfahrung, nur für das nachtodliche Nirvana oder ist dies eine Frucht der Nirvana-Erfahrung, die alltäglich in diesem Leben erfahren wird?
Für mich ist ein Erwacher jemand der Gier, Hass und Unwissenheit überwunden hat und das in jeder einzelnen Situation. Und es ist die Unwissenheit die eng mit einem Ich verbunden ist. Von daher gehe ich davon aus, dass ein Befreiter in jedem einzelnen Moment die Trennung zwischen Ich und Welt überwunden hat.
Auf der anderen Seite ist es so, dass Wahrnehmung mit Objekten zu tun hat. Und insofern ein Befreiter ( also wenn nicht nicht meditiert) wahrnimmt sind da Objekte der Wahrnehmung als auch ein Akteure der Wahrnehmung. Es liegt in der Natur des Wahrnehmunsapparates so etwas hervorzubringen, wobei es den Befreiten auszeichnet an keiner dieser Hervorbringungen anzuhaften und ihnen auch keine unabhängige Existenz zuzugestehen.
Die alles ist sehr verschieden von Situationen, wo samsarischen Wesen der Unterschied zwischen Subjekt und Objekt abhanden kommt, weil sie so in ihrer Tätigkeit aufgehen, dass ihnen deswegen Reflexion abhanden kommt und sie mit traumwandlerischer Sicherheit ihrer Intuition folgen. So ein "Nicht-Denken" kann leicht mit "Nondualität" benannt werden, weil der Subjekt-Objekt Gegensatz fehlt. Aber waum sollte ein Befreiter nicht denken warum nicht wahrnehmen? Und ich denke das die Abwesenheit des Rationalen keine Abwesenheit von Gier und Hass bedeutet. Da muss ich mir jetzt nur einen jagenden Leoparden vorstellen, der sicher auch ganz "Eins mit der Situation" ist. Mit genau der Gleichsetzung des Intuitiven mit dem Befreiten haben ja Samurai-Zennies das Töten gerechtfertigt, weswegen man das ganz dringend mal reflektieren sollte.
Das ist meine persönliche, sicher unvollkommene Sicht auf das Thema und sollte nicht als Wiedergabe einer Lehrmeinung verstanden werden.