• Offizieller Beitrag

    Was bedeutet dies genau?


    Und gilt dies nur während der meditativen Nirvana-Erfahrung, nur für das nachtodliche Nirvana oder ist dies eine Frucht der Nirvana-Erfahrung, die alltäglich in diesem Leben erfahren wird?

    Für mich ist ein Erwacher jemand der Gier, Hass und Unwissenheit überwunden hat und das in jeder einzelnen Situation. Und es ist die Unwissenheit die eng mit einem Ich verbunden ist. Von daher gehe ich davon aus, dass ein Befreiter in jedem einzelnen Moment die Trennung zwischen Ich und Welt überwunden hat.


    Auf der anderen Seite ist es so, dass Wahrnehmung mit Objekten zu tun hat. Und insofern ein Befreiter ( also wenn nicht nicht meditiert) wahrnimmt sind da Objekte der Wahrnehmung als auch ein Akteure der Wahrnehmung. Es liegt in der Natur des Wahrnehmunsapparates so etwas hervorzubringen, wobei es den Befreiten auszeichnet an keiner dieser Hervorbringungen anzuhaften und ihnen auch keine unabhängige Existenz zuzugestehen.


    Die alles ist sehr verschieden von Situationen, wo samsarischen Wesen der Unterschied zwischen Subjekt und Objekt abhanden kommt, weil sie so in ihrer Tätigkeit aufgehen, dass ihnen deswegen Reflexion abhanden kommt und sie mit traumwandlerischer Sicherheit ihrer Intuition folgen. So ein "Nicht-Denken" kann leicht mit "Nondualität" benannt werden, weil der Subjekt-Objekt Gegensatz fehlt. Aber waum sollte ein Befreiter nicht denken warum nicht wahrnehmen? Und ich denke das die Abwesenheit des Rationalen keine Abwesenheit von Gier und Hass bedeutet. Da muss ich mir jetzt nur einen jagenden Leoparden vorstellen, der sicher auch ganz "Eins mit der Situation" ist. Mit genau der Gleichsetzung des Intuitiven mit dem Befreiten haben ja Samurai-Zennies das Töten gerechtfertigt, weswegen man das ganz dringend mal reflektieren sollte.


    Das ist meine persönliche, sicher unvollkommene Sicht auf das Thema und sollte nicht als Wiedergabe einer Lehrmeinung verstanden werden.

  • Von daher gehe ich davon aus, dass ein Befreiter in jedem einzelnen Moment die Trennung zwischen Ich und Welt überwunden hat.


    Es ist ja keine Trennung von der Welt, genau das ist ja für die einen das Problem & für andere das "Glück". Die Trennung/die Loslösung von der Welt (und damit einem vermeintlichen Ich) soll ja im Buddhismus vollzogen werden.




    :star:

  • Was bedeutet dies genau?

    Und gilt dies nur während der meditativen Nirvana-Erfahrung, nur für das nachtodliche Nirvana oder ist dies eine Frucht der Nirvana-Erfahrung, die alltäglich in diesem Leben erfahren wird?

    Mit Nibbana hat es jedenfalls nichts zu tun.

    Subjekt und Objekt sind keine Begriffe einer exakten Wissenschaft.

    Es handelt sich eigentlich um die Dinge die jeweils vereinnahmt sind

    und denen die nicht vereinnahmt sind und keinem Ich und Mein zugeschrieben werden.

    Einer der Ziele der Satipathānaübungen ist es den Körper von Subjekt zu Objekt

    zu verschieben. Später dann auch mit dem Gefühl usw. Dazu sind für diese Übungen

    dauerhaft über 50% bis 100% der Zeit pro Tag nötig.

    Aber selbst dann, wenn es gelingt und alle Dinge als Wahrnehmungsobjekte gesehen

    werden, dann bedeutet das trotzdem nicht das es zwischen ihnen in jeder Hinsicht

    keine Unterschiede mehr geben würde. Schließlich würde der Mönch nicht auf die

    Idee verfallen, den Körper mit der Schüssel bekleiden zu wollen und aus der Robe zu essen.

    Einmal editiert, zuletzt von accinca ()

  • Man kann es so empfinden/wahrnehmen, dass da eine Trennung wäre. Zum Beispiel wenn man etwas stark begehrt, was nicht anwesend ist.


    Getrennt ist da aber nichts. Die Verbundenheit ist in dem Beispiel sogar so stark, dass damit erneutes Begehren oder Abneigen geschaffen wird. Auch die Welt verändert sich durch empfundene Trennung, weil da keine grundsätzliche Trennung ist.


    Es werden Brücken zB in der Welt gebaut, und damit ist die Welt ein Stück verändert. Das geht nur weil ...




    :earth:

  • Ich hab ganz zu Anfang 2 Bücher gelesen, wobei man das nicht eben so liest. Das ist schon echt anspruchsvoll.


    Tao, Zen und schöpferische Kraft


    und Toshihiko Izutsu, Die Philosophie des Zen Buddhismus


    Die Sache mit der Objekt-, Subjektanhaftung wird da bis ins Detail geklärt.


    Es gibt sicher auch noch andere Werke der Tradierung. Ich habs nicht so mir die Titel zu merken.

  • und Toshihiko Izutsu, Die Philosophie des Zen Buddhismus


    Ich hab hier: izutsu-understanding.pdf was gefunden. Geht es darum ("Nondualität") ?


    Zitat

    The ‘no-mind’ (無心 Ch: wu hsin, Ja: mu shin): a psychological
    state in which the mind finds itself at the highest point of tension …
    Zen expression goes: the consciousness illumines itself in the full
    glare of its own light. In this state, the mind knows its object so
    perfectly that there is no longer any consciousness left of the
    object; the mind is not even conscious of its knowing the
    object (p. 15)


    Die "Nicht-seele/der Nicht-Geist": ein mentaler Zustand, in dem der Geist sich auf dem höchsten Punkt der Spannung (Sammlung?) befindet. Die Formulierung im Zen: das Bewusstsein illuminiert sich selbst im Glanz seines eigenen Lichts. In diesem Zustand kennt der Geist das Objekt (seiner Betrachtung?) so umfassend, dass da kein Bewusstsein über das Objekt ist; der Geist sich nichteinmal des eigenen umfassenden/perfekten Erkennes des Objekts bewusst ist.


    Die Übersetzung zur Verdeutlichung, wie hier geschrieben wird. Wenn man versucht, es durch stärkere Veränderungen "besser" zu übersetzen, macht man in meinen Augen mehr draus als da ist. Worauf will man hier hinaus? Ist das ein MeditationsZustand? Ist das evtl unzureichend aus dem Japanischen ins Englische übertragen?


    Warum heisst der Zustand so (no-mind), wenn ja doch mind da ist? Ich finde den Text sehr verwirrend. x Begriffswidersprüche, so kommts mir vor. Wie ein Gewirr sieht das aus. Klar, dass man das nicht einfach lesen kann.





    :earth:


  • Kein


    Verstand, Intelligenz, Herzgeist.

    Ein Zustand in dem Wahrnehmung da ist aber eben kein Verstehen nötig ist weil es ganz Wahrnehmung ist.

    Man könnte das Nondualität nennen. Da aber eben Kein Verstand da ist , in diesem Zustand, gibt es auch keine Nondualität.

    無 心

    Heißt kein Nachdenken über die Wahrnehmung. Wenn dann nur Gedanken ohne das die Gedanken bedacht werden, Verstand, Intelligenzlos.

    Die eine Art.

  • Ich war etwas zu gierig an der Tastatur. Obwohl hier evtl das Problem sichtbar wird, wenn als (end-) Ziel einer BefreiungsLehre "Nondualität" ausgegeben wird und man damit nicht das Aufhören der Entstehungen in Abhängigkeit (Dualität?) meint.


    Ich hatte in dem Thread den Eindruck bekommen, mit "Nicht-Dualität" wäre Nibbana gemeint. Etwas von dem der Buddha gesagt hat, dass man es bei Lebzeiten erkennen könne. Und "es" auch ansonsten begrifflich sehr bedacht behandelt hat:


    Einmal als Ding, über das man gar nicht sprechen kann, weil eine Benennung den anderen Benennungen seiner Lehre widersprechen würde. Es wäre ein Bruch in der Konsequenz und Konsistenz der Aussagen.


    Und anders dieses eine als das Höchste preisend.


    ---


    Ich beginne an der Stelle zu verstehen, warum andere von "meinem Geist" sprechen, den man reinhalten soll, u.s.w. Und von Nibbana als einem "Non-dualen" Zustand des eigenen Geistes.


    Zitat

    Die in den Kommentaren erwähnten zwei Aspekte des Nirwahns, wörtl. 'Erlöschens', sind:


    1. die 'Völlige Erlöschung der Leidenschaften' (kilesa-nibbāna) - in den Sutten auch genannt sa-upādi-sesa-nibbāna, d.i. 'Nibbana, bei dem die Daseinsgruppen noch übrig bleiben' -: diese tritt ein bei Erreichung der Vollkommenen Heiligkeit oder Arahatschaft (siehe ariya-puggala).
    2. die 'Völlige Erlöschung der Daseinsgruppen' (khandha-nibbāna) - auch genannt an-upādi-sesa-nibbāna (siehe upādi), d.i. 'Nibbāna bei dem keine Daseinsgruppen übrig bleiben', m. a. W. das Zuruhekommen, oder genauer gesagt, Sich-nicht-mehr-Fortsetzen dieses geistig-körperlichen Daseinsprozesses: diese tritt ein beim Tode des Arahat. Siehe It. 44.

    nibbāna


    Mit 1. ist auch 2. gesichert. Und darüber ist dann sicher nur zu sagen, dass man nicht sicher darüber sprechen kann (ausser mit jemanden, der das kennt), im Gegensatz zu den anderen Dingen, die und deren Wirkung man sehr sicher (im Sinne einer richtigen Verständnisbewirkung) für eine (bedingt nichtwissende oder wissende) Allgemeinheit mit gemeinsamen Begriffen benennen kann.


    Die Begriffe Bewusstsein, Wahrnehmung, Geist, sind alles Begriffe, die in der Lehre des Buddha schon vergeben sind, um die LeidEntstehung und dessen Vernichtung zu erklären. Was erreicht werden soll, ist von den Dingen, die mit diesen Begriffen in dieser Lehre fest bezeichnet werden, absolut verschieden.


    Ich denke, man kann schon sagen, dass 1. ein Geistzustand ist, und dazu den zweiten Satz: dass es aber einen Geist an sich eigentlich nicht gibt, damit man es richtiger versteht.


    Wenn man so spricht, kann man aber (in meinen Augen) genauso sicher nicht mehr sagen, dass Nibbana ein Geistzustand ist, aber Nibbana an sich das gibt es so gesehen nicht.




    :earth:



    Dual ist ein Geist grundsätzlich immer. In dem Sinne, dass da "der Geist" begrifflich gesetzt wird. Und dazu seine Eigenschaft/Konfiguration/sein Zustand.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Es gibt kein Ding oder Wesen das sich dem bedingten Entstehen der Erscheinungen oder Phänomenen entziehen kann.

    Die unüberwindbare Wirklichkeit der Wahrheit: bedingt Entstanden, unbeständig wandelnd, unpersönlich. Dann "Da ist Leid."

    Nondualität ist ein Zustand in dem es kein Wissen und kein Denken, also Erkennen gibt, um zu erkennen muss Wissen und Ich da sein. Ein anderer Begriff für Nibbana.

    Nibbana ist Nondualität, Nondualität ist Nibbana.

    Beide Begriffe der Begriffslosigkeit mit Begriffen zu erklären wollen ist Kämpfen für etwas das sofort da ist wenn das streiten aufhört.

    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()

  • ....

    Was bedeutet dies genau?


    Und gilt dies nur während der meditativen Nirvana-Erfahrung, nur für das nachtodliche Nirvana oder ist dies eine Frucht der Nirvana-Erfahrung, die alltäglich in diesem Leben erfahren wird?

    a. und c.

    b.-woher will man das wissen?

    um non dualismus wird denke ich mitunter viel wind gemacht, weil sich die verblendung hebt. prajna paramita entfaltet volle wirkung. um weisheit wird ja auch viel wind gemacht. es hat etwas mystisches denn die objekt,-und subjekthaftige bezogenheit des bewusstseins erscheint wie surreal. und ist es ja auch. der eigentliche wind kommt aber nicht von den adepten, den "schülern des pfades" und nicht von den arya, sondern von rhetorischen analysten, denkern und philosophen. deswegen ist es dumm sich dbzgl. mit foreneinträgen, blogs, videos oder kryptischen texten o.ä. zu befassen. die einzige spur von wert

    findet sich in meisterlichen teisho, mahayana-sutren, kommentaren. die sind so gehalten: "komm und sieh". das ist immer auch mit dem aufruf verbunden, schlicht entschlossen zu praktizieren. Das heisst man denkt da jetzt nicht hin und her über dieses und jenes.


    "Der Ort nicht-denkender Erkenntnis ist mit unterscheidendem Geist unmöglich zu ermessen. Im Dharmareich absoluter Soheit ist nicht Anderes, nicht Selbst". (Meisselschrift vom Vertrauen in den Geist).


    - das ist für mich ausdruck von wie du beschreibst "frucht der nirvana erfahrung die im alltäglichen leben erfahren wird"(erwachung)

    was du mit meditativer nirvana erfahrung beschreibst. einigung, non-dualismus(soheit) be(griff)slosigkeit, ist im PK z.b. hier beschrieben: Majjhima-Nikaya 121.

    aber nutzt einem ja nicht viel. oder.

  • Zitat

    2. die 'Völlige Erlöschung der Daseinsgruppen' (khandha-nibbāna) - auch genannt an-upādi-sesa-nibbāna (siehe upādi), d.i. 'Nibbāna bei dem keine Daseinsgruppen übrig bleiben', m. a. W. das Zuruhekommen, oder genauer gesagt, Sich-nicht-mehr-Fortsetzen dieses geistig-körperlichen Daseinsprozesses: diese tritt ein beim Tode des Arahat. Siehe It. 44.


    Ich denke das tritt beim Tod jedes Wesens ein


    Eben weil es so nicht ist mit der LeidVernichtung: dass die automatisch irgendwann eintritt, auch nicht im Moment des Vergehens der spezifischen Hervorbringung: Skandhas, hat der Buddha seine Lehre kundgetan.




    :earth:

  • um non dualismus wird denke ich mitunter viel wind gemacht, weil sich die verblendung hebt. prajna paramita entfaltet volle wirkung. um weisheit wird ja auch viel wind gemacht. es hat etwas mystisches denn die objekt,-und subjekthaftige bezogenheit des bewusstseins erscheint wie surreal. und ist es ja auch. der eigentliche wind kommt aber nicht von den adepten, den "schülern des pfades" und nicht von den arya, sondern von rhetorischen analysten, denkern und philosophen


    Ja. Es wird ein grosser mystischer und bunter Wind mitunter um die Wirklichkeit gemacht. Immer schon wurde das. Je weniger man von ihr weiß, desto bunter und mystischer/unverstehbarer wird das für andere, wenn man denen versucht, den eigenen BlickWinkel zu erklären.


    Das geht soweit, dass man zB auch an Wiedergeburt (eines Wesens) glaubt, obwohl man sich in Europa längst von diesen Träumereien verabschiedet hat.


    Das Problem mit den Leuten von der Universität, die immer so tun, als würde hier eine Lehre sein, die sie selbst nicht betrifft, ist nicht nur mit "buddhistischen Texten". Man versteht dort (an den Unis) zB auch nicht, was Kant gemeint und beschrieben hat, und argumentiert dann so: "heute weiß man aber viel mehr", obwohl Kant dieses Argument zB explizit unmöglich gemacht hat mit seiner Argumentation. Man versteht ihn einfach nicht, und deutet ihn um, und sieht so auch nicht, dass man nicht den Kant umdeutet, sondern selber deutet, und mit der Deutung Kant nicht mehr gerecht wird.


    Es ist immer so: da gibt es Leute, die entwickeln allein ein Aussagesystem, um etwas deutlich zu machen. Und dann kommen andere, die so ein System nicht entwickeln können, weil ihnen die Fähigkeiten und die Sicherheit fehlt, aber trotzdem etwas (vermeintlich) Kluges sagen wollen, und dann verschwurbelte Umdeutungen einer OriginalLehre herstellen.


    Geht in der Mathematik, wo die Begriffe klarer sind, nicht so einfach. Da haben die Umschwurbeler auch mehr Ehrfurcht: es ist offensichtlicher, dass sie hier etwas (die Begriffe & Formulierungen) nicht verstehen.




    :earth:

  • Ich denke das tritt beim Tod jedes Wesens ein

    Dazu hätte es keinen Buddha gebraucht und keine Lehre.

    Die Lehre ist nur für die, welche Befreiung suchen und nicht

    glauben können das Befreiung durch den Tod automatisch eintritt.

    Mit anderen Worten sie ist nur für die, welche glauben sie könnten

    in eine Art "Teufelskreis" (circulus vitiosus) bzw. ein Samsara gefangen sein.

  • Zitat


    Während nun der ehrwürdige Anuruddha einsam und abgeschieden verweilte, stieg ihm im Geiste folgender Gedanke auf:


    "Nur für den Bescheidenen eignet sich diese Lehre, nicht für den Unbescheidenen.

    Nur für den Genügsamen eignet sich diese Lehre, nicht für den Anspruchsvollen.

    Nur für den Abgeschiedenen eignet sich diese Lehre, nicht für den die Geselligkeit Suchenden.

    Nur für den Willensstarken eignet sich diese Lehre, nicht für den Trägen.

    Nur für den Achtsamen eignet sich diese Lehre, nicht für den Unachtsamen.

    Nur für den geistig Gesammelten eignet sich diese Lehre, nicht für den Ungesammelten.

    Nur für den Weisen eignet sich diese Lehre, nicht für den Unweisen."


    Der Erhabene aber, in seinem Geiste die Erwägungen des ehrwürdigen Anuruddha erkennend, verschwand - so schnell, wie ein starker Mann den gebeugten Arm ausstrecken und den gestreckten Arm beugen möchte - aus dem Bhesakalā-Walde und trat im Lande der Cetiyer, im östlichen Bambushaine, vor dem ehrwürdigen Anuruddha wieder in Erscheinung.

    Es setzte sich der Erhabene auf dem angebotenen Sitze nieder. Und der ehrwürdige Anuruddha begrüßte den Erhabenen ehrfurchtsvoll und setzte sich gleichfalls zur Seite nieder.

    Darauf sprach nun der Erhabene zu ihm also:


    "Gut so, gut so, Anuruddha! Gut hast du die sieben Gedanken eines großen Mannes erwogen.

    So mögest du denn, Anuruddha, auch noch diesen achten Gedanken eines großen Mannes erwägen:

    'Nur für den dem Nichtweltlichen, (nippapañca), das Freisein von der Vielheitswelt,

    Hingegebenen, am Nichtvielfalt Erfreuten eignet sich diese Lehre, nicht für den der

    Vielfalt hingegebenen, an Vielfalt Erfreuten.'


    Wenn du, Anuruddha, diese acht Gedanken eines großen Mannes erwägst, so kannst du, nach Wunsch, ganz abgeschieden von den Sinnendingen, abgeschieden von unheilsamen Geisteszuständen, die erste Vertiefung erreichen, die mit Gedankenfassen und Überlegen verbunden, in der Abgeschiedenheit geboren ist und erfüllt ist von Verzückung und Glücksgefühl.

    Wenn du, Anuruddha, diese acht Gedanken eines großen Mannes erwägst, so kannst du, nach Wunsch, die zweite ... dritte ... vierte Vertiefung erreichen.


    Wenn du, Anuruddha, diese acht Gedanken eines großen Mannes erwägst

    und du diese vier Vertiefungen, die erhaben-geistigen, zeitliches Wohl gewährenden,

    ganz nach Wunsch, ohne Mühe und Anstrengung erreichst, ... dann wird dir,

    Anuruddha, in deiner Genügsamkeit dein Fetzengewand so erscheinen, wie

    einem Hausvater oder seinem Sohn die mit vielerlei bunten Gewändern

    angefüllte Kleidertruhe erscheint; dies wird dir dienlich sein zur Freude,

    zur Unverstörbarkeit, zum Wohlbefinden und zum Eintritt ins Nibbāna.


    Und wie einem Hausvater oder seinem Sohne unter all den Reisarten

    der von schwarzen Körnern gereinigte, mit mancherlei Brühen und Zutaten

    versehene Reis erscheint, genauso wird dir dann in deiner Genügsamkeit

    die aus Brocken bestehende Almosenspeise erscheinen, dienlich zur Freude,

    zur Unverstörbarkeit, zum Wohlbefinden und zum Eintritt ins Nibbāna.


    Und wie einem Hausvater oder seinem Sohne sein Giebelhaus erscheint,

    innen und außen verputzt, vor Wind geschützt, verriegelt, mit verschließbaren

    Fenstern, genauso wird dir dann in deiner Genügsamkeit das Lager am Fuße

    eines Baumes erscheinen, dienlich zur Freude, zur Unverstörbarkeit, zum

    Wohlbefinden und zum Eintritt ins Nibbāna.


    Und wie etwa einem Hausvater oder seinem Sohne sein Ruhelager erscheint,

    das bedeckt ist mit einer befranzten, weiß-wollenen, blumengewirkten Decke

    oder einem schönen Antilopenfell und versehen mit einer Überdecke und

    purpurenen Kissen an beiden Bettenden, genauso wird dir dann in deiner

    Genügsamkeit ein Strohlager als Schlafstätte erscheinen, dienlich zur Freude,

    zur Unverstörbarkeit, zum Wohlbefinden und zum Eintritt ins Nibbāna.


    Und wie einem Hausvater oder seinem Sohne die verschiedenen Heilmittel

    erscheinen, wie Butteröl, Butter, Öl, Honig und Zucker, genauso wird dir dann

    fauler Rinderurin als Arznei (*1) erscheinen, dienlich zur Freude, zur

    Unverstörbarkeit, zum Wohlbefinden und zum Eintritt ins Nibbāna.

  • Die Lehre ist für jene die lebend leiden.

    Weil sie Sterblichkeit nicht ertragen können.


    Das ist sogar zT richtig. Denn Altern und schließlich Sterben ist Leid. Und immerwährendes Entstehen und Vergehen (auch: das Altern und das Sterben) zu überwinden ist Ziel der hohen Lehre vom Leid, seiner Entstehung und seiner Vernichtung.




    :earth: