• Genau.


    Zum "Thema" wären da noch die Kernholz-Sutren zu erwähnen.


    Da is so ein wiederkehrender Satz.

    ...wird nicht hochfahrend, lässt ihn die anderen nicht verachten/berauscht ihn nicht, macht ihn nicht nachlässig, nicht leichtsinnig.


    Die Sutten fangen zwar dauernd mit "Ordenstugend" an, gemeint ist aber sämtliches "Erlangen"( Ehre, Vertiefung, Freude, Weisheit pp.


    Ansonsten kann man bis zum Schluss noch der "Erlösung" verlustigt gehen. Steht da auch.


    Aber auch im Zen ist das ne wesentliche Lehre, die Sache mit der Fussangel von Dünkel und Stolz.


    :star:

  • Dünkel ist Hochmut... Und auch Stolz wird in diesem zusammenhang benutzt. Jedoch ist der Unterschied zu Hochmut bzw. Dünkel und Stolz als reine Emotion, dass beim Dünkel bereits gedacht wird. Da hat schon eine Identifikation mit der Emotion Stolz stattgefunden. Beispiel: da bekommt jemand von einer Menge Applaus...Das löst eine reflexhafte angenehme Emotion aus, bei dem jenigen an den der Applaus gerichtet ist, noch bevor er darüber nachdenkt.... Stolz....

    Weiter folgert er ggf. " Ich bin der Größte und besser als alle anderen"... das ist Dünken.

  • Man kann sich natürlich ausführlich darüber auslassen was Dünkel oder Stolz ist und welche Formen des Stolzes es gibt. Das ist nicht unwichtig. Aber es geht doch nicht darum, ob Stolz oder Dünkel eine Emotion ist oder nicht und wann in diesem Zusammenhang Denken ins Spiel kommt.


    Es geht doch darum, dass Dünkel oder Stolz eine der zehn Fesselungen an den Kreislauf des Daseins ist. Alle diese zehn, zu denen eben auch der Dünkel oder Stolz zählt, sind samt ihren Ursachen mittels des achtfachen Pfades aufzugeben, wenn man ein Arhat oder ein Buddha werden will. Das ist doch der entscheidende Punkt.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

    • Offizieller Beitrag

    Es wäre schon schön, wenn wir vom gleichen reden. Und dachte ich, dass immer wenn im Buddhismus von Stolz die Rede ist, māna gemeint ist, also etwas was sehr damit zu tun hat, dass man sich höher als der andere einschätzt.


    Wenn wir über etwas anderes reden, wäre es gut wenn man das definiert. Oben war als Beispiel, "das angenehme Gefühl, das man z.B hat, wenn man Applaus erhält". Wobei ich das nicht als Stolz bezeichnen würde. Sich gut zu fühlen, wenn andere einen toll finden, ist ja eher eine Form von Eitelkeit. Aus der dann Stolz erst resultiert, wenn man das zu Teil seiner Selbstsicht macht.

  • Man kann sich natürlich ausführlich darüber auslassen was Dünkel oder Stolz ist und welche Formen des Stolzes es gibt. Das ist nicht unwichtig. Aber es geht doch nicht darum, ob Stolz oder Dünkel eine Emotion ist oder nicht und wann in diesem Zusammenhang Denken ins Spiel kommt.


    Es geht doch darum, dass Dünkel oder Stolz eine der zehn Fesselungen an den Kreislauf des Daseins ist. Alle diese zehn, zu denen eben auch der Dünkel oder Stolz zählt, sind samt ihren Ursachen mittels des achtfachen Pfades aufzugeben, wenn man ein Arhat oder ein Buddha werden will. Das ist doch der entscheidende Punkt.


    Gruß Helmut

    Ja, es geht darum diese Fesseln aufzugeben. Das geschieht mit Hilfe des achfachen Pfads. Worum es mir geht ist, dass es meiner Meinung aber nicht so ist, dass da keine Emotionen mehr durch den Körper bedingt vorhanden wären. Die Befreiung kommt dadurch zustande, dass sich nicht mehr mit den Emotionen identifiziert wird..sich auch nicht mit dem Körper, durch den sie bedingt hervorgebracht werden, identifiziert wird. " Das ist nicht mein, das bin nicht ich".

    Emotionen und der Körper sind vergänglich...leidbehaftet.. und das lässt sich auch nicht ändern. Ein Perfektionsstreben ala.." Ich will das nicht mehr spüren" ist das Resultat der Identifikation mit den Emotionen...mit dem Körper..." Das sind meine Emotionen und die sollen erlöschen"... Und mag man noch so viel Askese betreiben, um das zu erreichen....die Befreiung wird erst verwirklicht, wenn man aufhört sich mit dem Leidbehafteten zu identifizieren.

  • ... die Befreiung wird erst verwirklicht, wenn man aufhört sich mit dem Leidbehafteten zu identifizieren.

    Sich nicht mehr mit den Leidensursachen zu identifizieren reicht allein nicht aus, um die Wahren Beendigungen zu erlangen. Dadurch werden sie nicht überwunden, ausgelöscht, vernichtet. Es geht darum, die Leidensursachen vollständig aus dem Geisteskontinuum zu entfernen. Man muss nicht aufhören, sich mit den Fesselungen an den Kreislauf des Dasein zu identifizieren, sondern man muss sie vernichten; und zwar muss man alle 10 Fesselungen überwinden, vernichten.


    Es geht hier in diesen Thema ja nicht um die Emotionen , sondern um den Geistesfaktor Stolz (mana). Man muss nicht die Emotionen überwinden, sondern die 10 Fesselungen. In dem Zusammenhang ist aber nicht von Emotionen die Rede, sondern nur von bestimmten Emotionen, wie Gier, Hass oder Stolz.



    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • ich sehe Buddha nicht als Zerstörer, sondern als jemanden der Brücken gebaut hat, um das Leiden zu überwinden.

  • Ich habe den Eindruck Sunu verwendet den Ausdruck „Stolz“ eher im Sinne von Piti. Ein neutrales auf sich selber bezogenes, angenehmes Gefühl, welches Auftritt , wenn man etwas „gut“ macht, heilsam handelt. Eine Art innere positive Verstärkung. Dagegen ist nichts einzuwenden 👍-> https://flexikon.doccheck.com/de/Operante_Konditionierung


    Im allgemeinen wird Stolz ( Dünkel) jedoch als ein hochnässiges Gefühl verstanden, welches sich gegen andere abgrenzt und erhöht.


  • Wenn man sich unter dem Begriff "Geistkontinuum" eine Folge von Bewusstsein in Abhängigkeit vorstellt, und dann davon spricht, dass man "aus" diesem Kontinuum etwas entfernen müsse, dann kann damit nur (eine bestimmte "Art") Bewusstsein gemeint sein, die entfernt werden soll.


    Es kann aber nachträglich kein Bewusstsein entfernt werden, denn es gibt keinen festen Behälter, in dem sich da jedes Bewusstsein sammelt.


    Es ist der einzige Weg, das NichtWissen zu reduzieren, das Auftreten von stärker befleckten Bewusstsein unwahrscheinlicher zu machen, und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass feiner erkannt wird.


    ---


    Ganz sicher geht es in der Lehre des Buddha darum, den Gefühlen zu entsagen und letzten Endes auch darum, die Gefühle zu überwinden. Als Weltling: zumindest den gröberen Gefühlen. An das Dasein als letzten Grund fesselt das NichtWissen. Das muss verringert/vernichtet werden. Und nichts anderes.


    Die UrteilsFähigkeit soll verbessert werden!


    Die "Gier" ist kein Gefühl, so wie du das schreibst. Sie ist ein Wollen. Ein Begehren. Und damit in den Begriffen der Buddhalehre etwas vom Gefühl auch getrennt zu sehendes. Das Gefühl an sich ist entweder angenehm, nicht angenehm, oder weder angenehm noch nicht angenehm. Gleichzeitig ist die Anhaftung an eine Empfindung (das Erfahren der Empfindung) wurzelbedingend für kommende Geistzustände.




    :earth:

  • Ganz sicher geht es in der Lehre des Buddha darum, den Gefühlen zu entsagen und letzten Endes auch darum, die Gefühle zu überwinden. Als Weltling: zumindest den gröberen Gefühlen. An das Dasein als letzten Grund fesselt das NichtWissen. Das muss verringert/vernichtet werden. Und nichts anderes.

    Da widersprichst du dir selbst. Warum soll ich denn die Gefühle überwinden, wenn es reicht, das NichtWissen oder die Unwissenheit, das erste Glied der zwölf Glieder des abhängigen Entstehens, zu überwinden?


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Ganz sicher geht es in der Lehre des Buddha darum, den Gefühlen zu entsagen und letzten Endes auch darum, die Gefühle zu überwinden. Als Weltling: zumindest den gröberen Gefühlen. An das Dasein als letzten Grund fesselt das NichtWissen. Das muss verringert/vernichtet werden. Und nichts anderes.

    Da widersprichst du dir selbst. Warum soll ich denn die Gefühle überwinden, wenn es reicht, das NichtWissen oder die Unwissenheit, das erste Glied der zwölf Glieder des abhängigen Entstehens, zu überwinden?


    Gruß Helmut


    Ich glaube, du hast keinen blassen Schimmer, worüber du schreibst. Offensichtlich interpretierst du die Glieder einer angezeigten Bedingungskette als Einzelbausteine, die man unabhängig voneinander vernichten könnte, und missverstehst den Begriff "NichtWissen" tiefgreifend. So, dass du das Ausmaß und die Weite des NichtWissens nicht sehen kannst.


    Ähnlich wie die werte mkha', die gestern in einem anderen Thread schrieb, es würde sich bei den 4 edlen Wahrheiten um "Grundwissen" handeln (was sozusagen jeder einfach so lesen und erkennen kann, bevor es zu dem "höheren Wissen" geht).




    :earth:

  • Hey Alephant,

    was ist denn los??? warum so persönlich?


    Liebe Grüße und Liebe,

    Aravind.


    Danke der freundlichen Nachfrage, lieber Aravind.


    Womöglich war mein Eindruck falsch. Aber ich hatte stark das Gefühl, dass da etwas geschrieben wurde, was irgendwo abgeschaut/abgelesen und nicht selbst beobachtet oder konsequent durchdacht/durchdrungen wurde.


    Helmut schrieb, dass ich einem SelbstWiderspruch erliegen würde, wenn ich schreibe, dass man den Gefühlen entsagen soll und ebenso schreibe, dass es das NichtWissen ist, was als letzter benenennbarer Grund ans Dasein fesselt. Helmut schreibt weiter von "wenn es reicht ... das NichtWissen zu vernichten" - so als wäre das eine leichte Aufgabe, die man einfach überwinden kann, und dann kämen noch weitere Aufgaben.


    Ich finde das extrem. Es ist kein redlicher Umgang mehr mit Informationen über eine Sache, die uns alle etwas angeht. Anstatt sich einmal selber zu hinterfragen.


    Und die werte mkha' macht da wieder einen persönlichen Angriff draus, anstatt einfach einmal die attaBrille abzulegen und die Aussagen fern von einem bedingten Fokus auf den ersten Satz des Postes nur, zu prüfen. Überall sind Wesen und es geht anscheinend nur um die Reaktion der Wesen. Und nicht darum, ob etwas stimmt oder nicht stimmt. Anstatt dass da ein wirklicher Widerspruch kommt, um zu zeigen, dass hier eine widerspruchsfreie Auffassung schon ist, die man nur genauer erklären muss.




    :earth:


    Immerzu Verweise auf andere Schule, also andere Lehren, also Aussagen von anderen Menschen, die man zu respektieren habe. So ein Unfug. Ich habe mich klar auf einen Post hier bezogen. Andere sehen mit ihrem Bücherwissen da ganze Schulen wieder angegriffen (die ich nicht kenne), um die es überhaupt nicht geht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Lieber Alephant,

    ja, dass Du erregt bist, war nicht zu übersehen.


    Ich verstehe immer noch nicht, warum Du zu persönlicher Herabwürdigung greifst, anstatt bei den kritisierten Ausführungen zu bleiben, muss ich aber auch nicht.


    Vielleicht hast Du Lust, das zu hinterfragen.


    Liebe Grüße und schlaf gut, Aravind.

  • Zitat

    1. So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.


    2. Da begab sich ein Mönch zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.


    3. Seitwärts sitzend sprach jener Mönch zum Erhabenen also: "Vom Nichtwissen spricht man, o Herr. Was nun, o Herr, ist Nichtwissen, und inwiefern ist man in Nichtwissen geraten?"


    4. "Da, o Mönch, versteht ein unerfahrener Weltmensch nicht die Körperlichkeit, er versteht nicht die Entstehung der Körperlichkeit, er versteht nicht die Aufhebung der Körperlichkeit, und er versteht nicht den zur Aufhebung der Körperlichkeit führenden Weg.


    5.-8. Er versteht nicht das Gefühl - die Wahrnehmung - die Gestaltungen - das Bewußtsein, er versteht nicht die Entstehung des Gefühls ... Bewußtseins, er versteht nicht ihre Aufhebung, und er versteht nicht den zu ihrer Aufhebung führenden Weg.


    9. Dies nennt man, o Mönch, Nichtwissen, und insofern ist man in Nichtwissen geraten."

    Samyutta Nikaya 22.91-120


    Zitat
    • Aus dem restlosen Verschwinden aber und der Aufhebung (asesavirāganirodhā, vergl. unten Einl. zu Sutta S.12.16) des Nichtwissens folgt Aufhebung der Gestaltungen;
    • aus der Aufhebung der Gestaltungen folgt Aufhebung des Bewußtseins;
    • aus der Aufhebung des Bewußtseins folgt Aufhebung von Name und Form;
    • aus der Aufhebung von Name und Form folgt Aufhebung der sechs Sinnesbereiche;
    • aus der Aufhebung der sechs Sinnesbereiche folgt Aufhebung der Berührung;
    • aus der Aufhebung der Berührung folgt Aufhebung der Empfindung;
    • aus der Aufhebung der Empfindung folgt Aufhebung des Durstes;
    • aus der Aufhebung des Durstes folgt Aufhebung des Erfassens;
    • aus der Aufhebung des Erfassens folgt Aufhebung des Werdens;
    • aus der Aufhebung des Werdens folgt Aufhebung der Geburt;
    • durch Aufhebung der Geburt werden Alter und Tod, Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung aufgehoben.

    Auf solche Art kommt die Aufhebung der ganzen Masse des Leidens zustande."

    Samyutta Nikaya 12 .01-10




    :earth:

  • Das war schon richtig:ein Grundverständnis vier edle Wahrheiten(das mit einer "Lehrmeinung" einer bestimmten "Schule" hab ich aber auch nicht verstanden). Mehr als ein Grundverständnis geht auch gar nicht, auch wenn ganze Bücher darüber verfassen wurden, die von mehr als einem Grundverständnis Kunde tun. Was da oben.beschrieben ist, "Punkt 4"edle Wahrheit das beschreibt ein "Verstehen" in etwa wie bei einer Betrachtung "natürlicher Zusammenhänge". Eine Metapher: Es regnet längere Zeit nicht, die Saat geht nicht auf. Feuer erlischt ohne Nachschub an Brennstoff. Eine bestimmte Pflanze hilft bei diesen oder jenen Beschwerden. Die Wahrnehmung eines Weisen (unmittelbare Erkenntnis) wie im der Sutta beschrieben,umfasst natürlich mehr,reicht tiefer und weiter,aber das Prinzip ist dasselbe.


    Ich möcht dich sehen wie du Nicht-Wissen(Verblendung) "vernichtest". Du wirst es nicht durch Sutten und Textwissen-Verständnis "beseitigen".Das ist einfach so.Und keine neue Kunde.


    Freundlich _()_

  • Ich möcht dich sehen wie du Nicht-Wissen(Verblendung) "vernichtest". Du wirst es nicht durch Sutten und Textwissen-Verständnis "beseitigen".Das ist einfach so.Und keine neue Kunde.


    Genau. Man wird es eher weniger durch beständiges Lesen irgendwelcher Texte reduzieren.


    Die letzte Ursache der bedingt entstandenen Bedingungen des Leides ist das NichtWissen. Und durch Entsagung der diversen Gefühle (die erfahrbar sind, wenn man sich beispielsweise bestimmten SinnesGenüssen hingibt), erhöht man die Wahrscheinlichkeit, klarerer Geistzustände, was wiederum heisst: Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, einer weniger durch NichtWissen bedingten Wahrnehmung.


    (Stolz)


    Es sind alle Arten des Stolzes bedingt hierdurch. Da ist ein Wohlgefühl bedingt durch ... NichtWissen. Und die Gier ist kein Gefühl wie u.a. auch von Helmut behauptet, obgleich man das Begehren/die Gier nicht von einem Gefühl trennen kann.




    :earth:

    2 Mal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Mehr als ein Grundverständnis geht auch gar nicht


    Doch das gibt es. Es entfaltet sich dieses Verständnis. Es wandelt sich, wird umfassender. Und es gibt auch nichts anderes zu verstehen, ausser dasselbe in aller Konsequenz.




    :earth:

  • wenn man sich beispielsweise bestimmten SinnesGenüssen hingibt, erhöht man die Wahrscheinlichkeit, klarerer Geistzustände,

    war wohl nicht so gemeint.

  • Da zitierst du jetzt isoliert zwei Satzteile eines viel längeren Satzes, liebeR accinca. So wird die Bedeutung dessen, was der komplette Satz aussagt, ins Gegenteil verkehrt.

    Das trägt vermutlich eher nichts zu gelingender Kommunikation bei.

  • wenn man sich beispielsweise bestimmten SinnesGenüssen hingibt, erhöht man die Wahrscheinlichkeit, klarerer Geistzustände,

    war wohl nicht so gemeint.


    achherrjee. Ein Freudscher Versprecher im richtigen Thread. Sicher sind mir gestern Abend die Gefühle durchgegangen.


    Ich korrigiere es.


    Sorry Helmut, dass ich dieser Projektion nachgegangen bin, und das mit dem blassen Schimmer so geschrieben habe. Solche Sätze sind nicht hilfreich.




    :earth:


    Edit: war doch kein f Versprecher. Satz passt, denke ich. Habe aber zur Vorsicht Klammern eingebaut.

    Einmal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Statt Gier / Begierde als Gefühl zu bezeichnen, ist es wohl angemessener sie als einen Geistesfaktor aufzufassen, der zu den Wurzelleidenschaften bzw. den 10 Fesselungen gehört.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Mehr als ein Grundverständnis geht auch gar nicht

    Doch das gibt es. Es entfaltet sich dieses Verständnis. Es wandelt sich, wird umfassender. Und es gibt auch nichts anderes zu verstehen, ausser dasselbe in aller Konsequenz.:earth:

    Außerdem kann ein Verständnis zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich präsent sein.

  • Statt Gier / Begierde als Gefühl zu bezeichnen, ist es wohl angemessener sie als einen Geistesfaktor aufzufassen, der zu den Wurzelleidenschaften bzw. den 10 Fesselungen gehört.


    Das finde ich auch besser. Da ist dann die Gier zum einen eine Wurzelbedingung.


    Zitat

    2. Kompedium über die Wurzeln - hetusangaha http://

    § 54 In der Gruppe der Wurzelbedingungen (hetu) unterscheidet man sechs Wurzelbedingungen:

    1. Gier (lobha) [sekundärer unheilsamer Cetasika*],
    2. Hass (dosa) [sekundärer unheilsamer Cetasika],
    3. Verblendung (moha) [primärer unheilsamer Cetasika**],
    4. Gierlosigkeit oder Uneigennützigkeit(alobha) [primärer sobhana-Cetasika],
    5. Hasslosigkeit oder Güte (adosa) [primärer sobhana-Cetasika],
    6. Unverblendung oder Wissen (amoha) [sekundärer sobhana-Cetasika] (vgl. §3)

    ---

    *Bewusstseinsfaktor, der nicht mit jedem unheilsamen Bewusstsein verbunden ist;

    **Bewusstseinfaktor, der mit jedem unheilsamen Bewusstsein verbunden ist.

    Abhidhamma.de, Abhidhamma die systematische Lehre des Theravada-Buddhismus


    Und davon trennt man das Gefühl:


    Zitat

    1. Kompendium über das Gefühl - vedanāsangahahttp://

    Was die Gruppe der Gefühle (vedanā) anbetrifft, so unterscheidet man da dreifaches Gefühl:

    (1) angenehmes (sukha),

    (2) unangenehmes (dukkha),

    (3) indifferentes (adukkhamasukha)

    Fünffach aber ist das Gefühl gemäß der Einteilung in:

    (1) körperliches Wohlgefühl - sukha = kāyika-sukha

    (2) körperliches Wehegefühl - dukkha = kāyika-dukkha,

    (3) Freude - somanassa = cetasika-sukha, geistiges Wohlgefühl,

    (4) Trübsal - domanassa - cetasika-dukkha, geistiges Wehegefühl,

    (5) Indifferenz - upekkhā, hier = adukkhamasukha, wörtl. 'weder Wohl- noch Wehegefühl'.

    Das hier als upekkhā (s. B.Wtb.) bezeichnete indifferente Gefühl darf man nicht verwechseln mit dem bisweilen als tatra-majjhattatā (§23) bezeichneten ethischen Gleichmut (upekkhā) der Geistesformationen-Gruppe (sankhāra-khandha).

    Seh-, Hör-, Riech- und Schmeck-Bewusstsein sind stets mit indifferentem Gefühl verbunden, Körperbewusstsein (Körperempfindung) mit Wohl- oder Wehe-Gefühl, das Geistbewusstsein aber entweder mit Freude, Trübsal oder indifferentem Gefühl.

    -----

    [Anmerkung:

    Ursache für die Gefühle ist der Sinneskontakt (phassa paccaya vedanā; s. paṭiccasamuppāda). Der Sinneskontakt (phassa) ist der führenden Bewusstseinsfaktor, der die Beziehung von Bewusstsein zum Sinnesobjekt auf Grundlage eines der fünf Sinnesorgane oder der Geistgrundlage (mano-āyatana) herstellt.

    Aufgrund von Sinneskontakt wird das Objekt gleichzeitig wahrgenommen und gefühlt. Wahrnehmung und Gefühl sind zusammen in phassa geboren. Kennzeichend für den Sinneskontakt ist das Zusammenwirken von drei Dingen:

    1. Sinnesorgan,

    2. Sinnesobjekt und

    3. Bewusstsein mit dem führenden Geistfaktor phassa.

    Ohne diese kann kein Sinneskontakt entstehen. Im einzelnen stellen die drei Dinge (Sinnesorgan, Sinnesobjekt und Bewusstsein) 18 Elemente dar:



    Sinnesorgan Sinnesobjekt Bewusstsein
    (1) Seh-Organ (cakkhâyatana) (6) Seh-Objekt (rūpa°) (12) Seh-Bewusstsein
    (2) Hör-Organ (sota°) (7) Hör-Objekt (sota°) (13) Hör-Bewusstsein
    (3) Riech-Organ (ghāna°) (8) Riech-Objekt (gandha°) (14) Riech-Bewusstsein
    (4) Schmeck-Organ (jivhā°) (9)Schmeck-Objekt (rasa°) (15) Schmeck-Bewusstsein
    (5) Körper-Organ (kāya°) (10) Körper-Objekt (phoṭṭhabba°) (16) Körper-Bewusstsein
    (11) Geist-Objekt (dhamma-dhātu) (17) Geist-Element (mano-dhātu)*
    " (18) Geist-Bewusstseins-Element
    (mano-viññāna-dhātu)

    Abhidhamma.de, Abhidhamma die systematische Lehre des Theravada-Buddhismus


    ---


    In der Kette des bedingten Entstehens wird das NichtWissen als letztbezeichenbare, und so gesehen erste und letzte Ursache der LeidEntstehung genannt.


    Daneben spricht man von den zehn DaseinsFesseln, die natürlich alle bedingt durch NichtWissen sind, was man in dieser Tabelle nicht sehen könnte (und meinen könnte, es wäre getrennt vom Gefühl und vom Bewusstsein zB):


    Zitat

    samyojana

    'Fesseln'. Es gibt 10 die Wesen ans Dasein kettende Fesseln, nämlich:


    Zitat
    1. Persönlichkeitsglaube (sakkāya-ditthi, siehe ditthi),
    2. Zweifelsucht (siehe vicikicchā),
    3. Hängen an Regeln und Riten (sīlabbata-parāmāsa; upādāna, 3),
    4. Sinnliches Begehren (siehe kāma-rāga),
    5. Groll (vyāpāda),
    6. Begehren nach Feinkörperlichkeit (rūpa-rāga),
    7. Begehren nach dem Unkörperlichen (arūpa-rāga),
    8. Dünkel (siehe māna),
    9. Aufgeregtheit (siehe uddhacca),
    10. Unwissenheit (siehe avijjā).

    samyojana


    Aber:


    Zitat

    avijjā

    'Nichtwissen, Unwissenheit, Verblendung',

    ist ein Synonym von moha (siehe mūla) und gilt als die Grundwurzel alles Übels in der Welt, da sie eben den Erkenntnisblick der Wesen verschleiert und sie die wahre Natur der Dinge nicht erkennen läßt.


    Sie ist es, die den Wesen das Dasein als etwas Unvergängliches, Glückbringendes, Persönliches und Liebliches (nicca, sukha, attā, subha) vortäuscht und sie nicht erkennen läßt, daß doch alles in Wirklichkeit etwas Vergängliches, Elendes, Unpersönliches und Unreines (anicca, dukkha, anattā, asubha) ist.

    Vgl. vipallāsa, tilakkhana.


    Da avijjā die Grundlage alles Begehrens und Hassens, alles Übels und Leidens ist, darum wird sie in der Formel von der 'Bedingten Entstehung' (siehe paticcasamuppāda) als Erstes genannt; und da sie, wenn auch nur in ganz feinem Grade, noch bis zur Erreichung der Arahatschaft (vollkommenen Heiligkeit) besteht, darum wird sie unter den an das Dasein kettenden 10 Fesseln (siehe samyojana) als letzte genannt.


    Insofern aber alle Gier und aller Haß in der Verblendung wurzelt und mit allem unheilsamen Bewußtsein untrennbar verbunden ist, darum wird sie, unter dem Namen moha, Verblendung, als die verwerflichste von den 3 Wurzeln des Bösen bezeichnet.

    avijjā




    :earth: