• ich denke du willst über die sprachform aufklären. dich und andere. wobei die ja nun so aus dir rauspurzelt und manchmal verhedderst du dich(und uferst aus).(letztlich) funktioniert das aber nicht .(auf)klärung findet auf dem "kissen" statt, - wenn denn. solange wir mit unseren gedanken beschäftigt sind, auf welche art auch immer, kann es nicht stattfinden.

  • ach schad, ich dacht du nutzt das für iwas Witziges. :D



    Bitte sag mir Bescheid, wenn ich mich verheddere oder das sichere Ufer verlasse.



    Aufklärung findet aber nicht durch das Kissen statt. Ich sitze auch ungern auf einem Kissen.




    :earth:

  • Wenn bedingtes Bewusstsein stets verblendet ist, dann kann nur ein nicht-bedingtes Bewusstsein unverblendet sein. Aber ein solches Bewusstsein gibt es nicht.

    Wenn das so wäre dann hättest du damit recht.

    Es gibt allerdings ein Bewußtsein was auch seine eigene Bedingtheit und

    Verblendung erkennt und durchschaut ohne Ich oder Eigen. Was sagst du

    denn zu so einem Bewußtsein? Ist das dann Verblendet oder nicht?

  • auf)klärung findet auf dem "kissen" statt, - wenn denn. solange wir mit unseren gedanken beschäftigt sind, auf welche art auch immer, kann es nicht stattfinden.


    Genauer betrachtet, würde ich sogar sagen, dass das falsch ist. Ich verstehe: du willst den Wert der Gedankenfreien Betrachtung betonen. Aber es ist so nicht richtig, dass da keine Aufklärung stattfinden kann, wenn man sich mit den Gedanken beschöftigt äh beschäftigt. Es kommt drauf an, wie diese Beschäftigung ist, und welche Gedanken das sind.




    :earth:

  • Über die Übersetzung wollte ich nur noch darauf hinweisen: "diese Welt" ist hier "loka" und jene Welt ist para-loka.

    "Karmische Bildungen" sind einfach alle Sankaharas bzw. alle vergänglichen Dinge überhaupt.

  • Hallo accinca,


    meine Aussage: "Wenn bedingtes Bewusstsein stets verblendet ist, dann kann nur ein nicht-bedingtes Bewusstsein unverblendet sein. Aber ein solches Bewusstsein gibt es nicht"


    ist ja erst einmal nur eine Konsequenz, die sich aus pops Aussage: "Aber bedingtes Bewusstsein ist geblendetes Bewusstsein. Atta Glaube." ergibt


    Man muss also diese beiden Aussagen im Zusammenhang sehen. Diese Konsequenz formulierte ich ja nur, um darauf hinzuweisen, dass es falsch ist zu sagen, bedingtes Bewusstsein ist geblendetes Bewusstsein. Die Konsequenz ist aber auch genauso eine falsche Aussage, die sich aber aus der falschen Ausgangsaussage ergibt.


    (accinca): Es gibt allerdings ein Bewußtsein was auch seine eigene Bedingtheit und
    Verblendung erkennt und durchschaut ohne Ich oder Eigen. Was sagst du

    denn zu so einem Bewußtsein? Ist das dann Verblendet oder nicht?


    Vasubandhu teilt im Abhidharmakosa die Phänomene in zwei Gruppen ein: die, die zur völlig leidenschaftsverbunden Seite gehören, und die, die zur Seite der vollständigen Läuterung gehören. Diese Einteilung kann man auch auf das Bewusstsein anwenden. Nehmen wir mal die Arhats und Buddhas aus, dann haben wir verblendete und nicht-verblendete Aspekte in unserem Bewusstsein. So haben wir die sechs Wurzelleidenschaften als auch die heilsamen Geistesfaktoren in unserem Bewusstsein. Erstere überwiegen wohl noch, aber durch die Praxis der Pfade entwickeln wir eben die heilsamen Geistesfaktoren und erlangen dann die Beendigungen der Wurzelleidenschaften. Dass wir die heilsamen Geistesfaktoren stärken und die Wurzelleidenschaften überwinden können, ist natürlich nur möglich, weil unser Bewusstsein ein abhängig bestehendes Phänomen ist und deshalb ohne Eigenwesen ist.


    Gruß Helmut

    Gruß Helmut


    Als Buddhisten schätzen wir das Leben als höchst kostbares Gut.

  • Dass wir die heilsamen Geistesfaktoren stärken und die Wurzelleidenschaften überwinden können, ist natürlich nur möglich, weil unser Bewusstsein ein abhängig bestehendes Phänomen ist und deshalb


    darauf Einfluss genommen werden kann.


    um darauf hinzuweisen, dass es falsch ist zu sagen, bedingtes Bewusstsein ist geblendetes Bewusstsein.


    Was ist daran falsch? In Abhängigkeit von NichtWissen ist Bewusstsein.


    (geblendet ist ja etwas anderes als verblendet)


    Da gibt es gier- und begehrungslose, helle (Bewusstseins-) Zustände, und trotzdem ist das im letzten Sinn bedingt durch NichtWissen, solange es nicht überwunden wurde.




    :earth:

  • ich sag dir bescheid,wenn du das "sichere ufer" erreicht hast. bei anderen kriegst du auch so einen schein. das siegel. frag mich wieso.

  • Aka Onyx 9


    Du da sind ein paar Zeilen von mir, mit denen bin ich hier in dem Thread echt nicht zufrieden. Aber nu isses zu spät, und niemand fragt da auch genauer nach. Habe aber etwas Wichtiges besser kapiert, glaube ich.


    Wieso was wie ist das mit diesem Schein?



    :earth:

  • Was ist daran falsch? In Abhängigkeit von NichtWissen ist Bewusstsein.

    (geblendet ist ja etwas anderes als verblendet)

    Da gibt es gier- und begehrungslose, helle (Bewusstseins-) Zustände, und trotzdem ist

    das im letzten Sinn bedingt durch NichtWissen, solange es nicht überwunden wurde.

    Unwissen und Daseinsbegehren hängen aber untrennbar zusammen.

    Ich verweise dazu auf A.X. 61-62 Bedingte Entstehung

  • Danke, accinca


    Zitat

    (61) Nicht läßt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang der Unwissenheit (*1) derart er kennen, als ob Unwissenheit vordem nicht dagewesen und erst später entstanden wäre. Wohl aber läßt sich erkennen. daß die Unwissenheit eine bestimmte Bedingung hat (idapaccayā). Auch die Unwissenheit, sage ich, hat eine sie ernährende Bedingung (sāhāram, wtl: mit Nährstoff), ist nicht ohne solche Bedingung. Und was ist die ernährende Bedingung der Unwissenheit? »Die fünf Hemmungen«, hätte man zu antworten.

    Anguttara Nikaya X.61-70


    Beim Nachdenken heute (darüber, was ich eigentlich meine, mit dieser Zeile, die da jetzt so blöd steht) bin ich drauf gekommen, dass man ja auch nicht von einem NichtWissen überhaupt sprechen kann, und dass man es jeweils auch als bedingt betrachten müsste, aber da war ich nicht sicher genug, um das weiter zu verfolgen.


    Hier ist bei mir ein Nebel. Da mache ich mich dran, die nächsten Tage.


    Ich wünsche eine angenehme Nachtruhe.




    :star:

  • (61) Nicht läßt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang der Unwissenheit (*1) derart er kennen, als ob Unwissenheit vordem nicht dagewesen und erst später entstanden wäre.

    Genau und wozu natürlich auch dies und weiteres gehört:

    Zitat

    (62) Nicht läßt sich, ihr Mönche, ein erster Anfang des Daseinsdurstes (bhava-tanhā)

    derart erkennen, als ob der Daseinsdurst vordem nicht dagewesen und erst später

    entstanden wäre.

  • Das bezieht sich natürlich auch auf jeden "erster Anfang".

    Denn sowas gibt es nicht in einem bedingten Dasein.

    Wäre dann ja nicht bedingt.

  • Mein nicht wissen weiß ich nicht, doch wenn mir etwas deutlich geworden ist dann weiß ich von meinen gewesenen Nichtwissen, doch weiß ich nichts von dem durch das gewordenen Wissen, nicht seiende Nichtwissen.


    Nichtwissen ist erst erkennbar wenn ich eine Frage nicht beantworten kann, eine Handlug nicht ausführen kann, einen Sachverhalt nicht verstehe.

    Ein Problem entsteht wenn ich dieses gewordene Wissen ergreifend zu meinem Wissen mache, wie früher, also nicht erkennen will das sich immer wieder Nichtwissen durch Wissen erlangen erfahren werde.


    Auch mein Daseinsdurst zeigt sich erst wenn ich etwas tue das mir deutlich macht das ich etwas Dasein haben möchte, wenn ich aber versuche das etwas morgen dasein soll mache ich mir eine Fessel die wenn etwas zerfällt zu einer Qual wird.

    Weder das Nichtwissen auch das Zerfallen ist erkennbar, wenn ich nicht weiß das sich alles immer verändern muss, immer bedingt Entsteht.

    Das alles unpersönlich ist, ist die Erkenntnis die mich von festhalten wollen befreien kann, weil auch das Unpersönlich sein wollen eine Fessel ist.


    Stolz ist das freudige Erkennen das da Nichtwissen, Daseinsdurst erkennbar war, weil das freudige Stolz sein mir hilft nicht zu vergessen das es neues Wissen neuen Daseinsdurst geben wird. Einengender Stolz ist auf den freudigen Stolz stolz zu sein, ihn als Gewinn für das Zukünftige zu sehen, als Lorbeerblatt auf dem ich mit binde. Loriot: Die Jodelschule.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Noreply ()


  • Ich möchte meine Zeilen korrigieren.


    Es gibt helle, heilsame Zustände, die werden als gier- und ablehnungslos empfunden/erlebt, und sind trotzdem bedingt durch das NichtWissen. Insofern sind das, vom Erlebenden aus beurteilt, vielleicht weniger oder gar nicht geblendete Zustände. Solange NichtWissen aber nicht vollständig überwunden wurde, insgesamt immer noch "teilbefleckte" und so gesehen "teilgeblendete" Zustände.


    ___


    Mit Anguttara Nikaya X.61-70 lässt sich anhand der Begriffe:


    - sich von NichtWissen ernährenden (bildenden/aufrechterhaltenden) Daseinsdurst,

    - sich von Anwesenheit der 5 Hemmungen ernährenden NichtWissen


    die Sache genauer anschauen.


    Zitat

    nīvarana, nīvaraṇa

    Zitat
    'Hemmungen',
    nennt man 5 den Geist hemmende und den klaren Blick trübende Eigenschaften, bei deren Anwesenheit man weder die Angrenzende (upacāra-samādhi) und Volle Sammlung (appanā-samādhi, siehe samādhi)zu erreichen, noch die Wahrheit klar zu erkennen imstande ist, nämlich:
      1. Sinnenlust (kāma-cchanda),
      2. Übelwollen (vyāpāda),
      3. Stumpfheit und Mattheit (thīna-middha),
      4. Aufgeregtheit und Gewissensunruhe (uddhacca-kukkucca),
      5. skeptischer Zweifel (siehe vicikicchā).

    Anguttara Nikaya X.61-70


    Die 5 Hemmungen sind bedingt durch einen Lebenswandel der verschiedenen Anhaftungen an


    dem körperlichen Gefühl (angenehm/nicht angenehm) und dem geistigen Gefühl (angenehm/indifferent/unangenehm).


    Hierdurch (durch den Lebenswandel der Anhaftungen, und damit auch dem spezifischen lebenswandelnden Moment) ist Daseinsdurst. Ausgehend von dem wird gestartet in das Unternehmen Meditation/Erzeugung eines anhaltenderen, geistbefleckungsreineren Zustands.


    Zitat

    »Hat er aber diese fünf Hemmungen, die den Geist trübenden, die Einsicht lähmenden, überwunden, so gewinnt er, den Sinnendingen entrückt . . . die erste Vertiefung

    Die Überwindung der 5 Hemmungen während der Vertiefungen ist, wie bereits angedeutet, bloß eine zeitweilige Überwindung, eine sog. 'Überwindung durch Zurückdrängung' (vikkhambhana-pahāna, siehepahāna).

    nívarana


    Zitat

    1. »Da, ihr Mönche, gewinnt der Mönch, den sinnlichen Dingen entrückt, frei von unheilsamen Geisteszuständen, die mit 'Gedankenfassung' (vitakka) und 'Diskursivem Denken' (vicāra; siehe vitakka-vicāra) verbundene, in der Abgeschiedenheit (= 'Sammlung' siehe citt'ekaggatā, samādhi) geborene, von 'Verzückung' (siehe pīti) und 'Glücksgefühl' (siehe sukha) erfüllte erste Vertiefung.

    jhāna


    Hier ist spezifische geistobjektbegehrende Tätigkeit auch eine mögliche Bedingung für diesen bedingten AnhaftungsZustand an einem feineren (geistigen) Gefühl.




    :earth:

    2 Mal editiert, zuletzt von Alephant ()

  • Insofern ... ist es am Ende dann doch richtig, ohne Einschränkung zu schreiben: dass es von Gier (nach Sinnesobjekten) und oder Hass/Abneigung befreie Zustände gibt, die bedingt durch das NichtWissen (und damit klar immer durch einen Daseinsdurst, einem bis jeweils dahin nicht erkannten, und deswegen anderem Begehren/Ablehnen) sind.


    Übrig sind dann die letzten 3 Faktoren, die anwesend sein können, wenn erstere beiden unmittelbar nicht anwesend sind. Die dennoch aber bedingt durch den jeweiligen DaseinsDurst, also stärker oder schwächer ausgeprägt sind.


    Wenn keine Aufgeregtheit ist kein beständiges Ergreifen nach Vorstellungen

    Wenn keine Mattheit ist, ist kein "in sich Sinken des Geistes (zB passives Versinken in Vorstellungen)

    Wenn kein Zweifel ist, ist vielleicht Vertrauen und damit mehr Wachheit




    :earth:

  • Es gibt ja neben den fünf Hemmungen 10 an Samsaro bindende Fesseln. (samyojana)

    Die ersten 5 sind die 'niedere Fesseln' (orambhāgiya-samyojana), die Sinnenwelt fesseln.

    die letzten 5 sind die 'höhere Fesseln' (uddhambhāgiya-samyojana), da sie an die

    subtile körperliche oder Unkörperliche Welt fesseln. 10 Fesseln A. 20.13

    Die fünf höheren sind die nach oben ziehenden bzw. führenden Fesseln:


    6. Begehren nach subtilen körperlichem Dasein,

    7. Begehren nach unkörperlichem Dasein.

    8. Dünkel, (Stolz)

    9. Aufgeregtheit und

    10. Unwissenheit.


    Aber natürlich bleiben sie trotzdem noch Fesseln.

  • Mit Fesseln bezeichnet man das, weil das fester, dauerhafter ist, als eine Hemmung. Die ersten 5 (niederen) Fesseln kann man sich vielleicht als Denk/Vorstellungs-, Sprech-, oder VerhaltensGewohnheiten vorstellen .


    Zitat
    1. Persönlichkeitsglaube,
    2. Zweifelsucht,
    3. Hängen an Regeln und Riten,
    4. Sinnenlust und
    5. Haß.

    Anguttara Nikaya X.1-20


    Ich würde diese Fesseln in einer entsprechenden Bedingungsreihe vor die Hemmungen setzen. So könnte man sehen, dass jeweilige An- oder Abwesenheit spezifischer, den Geist hemmender, Faktoren durch etwas Festeres bedingt ist (schon durch die spezifische Anlage der Skandhas?).




    :earth:

  • Stolz, Selbstgefälligkeit in gesteigerter Form, beruht darauf, dass wir vernarrt sind in die wenigen guten Eigenschaften, die wir haben.


    Matthieu Ricard, Glück