Wie kann man Hingabe fühlen?

  • Hallo

    Ich lese gerade das Buch "Übung der Nacht"

    Kurz und knapp zu meiner Frage:

    Der Autor beschreibt folgende Übung :

    [...]

    "Das darf aber keine abstrakte Übung sein.Versuchen Sie beim Guru Yoga so tiefe Hingabe zu empfinden,

    dass sich Ihnen die Nackenhaare aufstellen, dass Ihnen die Tränen kommen und Ihr Herz sich öffnet und voll großer Liebe ist".


    Meine Frage

    Wie soll das gehen????

    Ich kann mir darunter überhaupt nichts vorstellen

  • Üben ;)!

    (kein Witz, kein Sarkasmus)


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Hat es etwas mit dem Herzchakra zu tun?

  • Guru Yoga ist ja eine spezielle Praxis im tibetischen Buddhismus. Hingabe hängt mit Vertrauen zusammen, hier insbesondere Vertrauen im Lehrer. Deshalb wäre es sinnvoll diese Frage direkt Deinen Lehrer zu stellen :)

  • Guru Yoga ist ja eine spezielle Praxis im tibetischen Buddhismus. Hingabe hängt mit Vertrauen zusammen, hier insbesondere Vertrauen im Lehrer. Deshalb wäre es sinnvoll diese Frage direkt Deinen Lehrer zu stellen :)

    Also einen Lehrer habe ich leider nicht

  • Guru Yoga ist ja eine spezielle Praxis im tibetischen Buddhismus. Hingabe hängt mit Vertrauen zusammen, hier insbesondere Vertrauen im Lehrer. Deshalb wäre es sinnvoll diese Frage direkt Deinen Lehrer zu stellen :)

    Also einen Lehrer habe ich leider nicht

    Und wie kommt es, dass Du Dich für ein Buch über Guru Yoga interessierst?

    Wie gesagt, es ist schon eine sehr spezielle Praxis;)

  • Also einen Lehrer habe ich leider nicht

    Und wie kommt es, dass Du Dich für ein Buch über Guru Yoga interessierst?

    Wie gesagt, es ist schon eine sehr spezielle Praxis;)

    Also es ist ein Buch über Traumyoga und dort macht der Autor Tenzin Wangyal Rinpoche , einen kurzen Exkurs

  • Also es ist ein Buch über Traumyoga und dort macht der Autor Tenzin Wangyal Rinpoche , einen kurzen Exkurs

    Hab ich mir schon gedacht, dass es das Buch ist. Das habe ich auch ;)

    Ich werde die Stelle, wenn ich es finde :roll:, mal nachlesen und melde mich wieder.

  • Also es ist ein Buch über Traumyoga und dort macht der Autor Tenzin Wangyal Rinpoche , einen kurzen Exkurs

    Hab ich mir schon gedacht, dass es das Buch ist. Das habe ich auch ;)

    Ich werde die Stelle, wenn ich es finde :roll:, mal nachlesen und melde mich wieder.

    Ah also die Stelle ist auf der Seite 161

  • und das Üben ist sich allem Hingeben bis man merkt das man sich sogar seinem Ich hingibt und alle Begrenzungen aufgehoben sind. Diese Hingabe ist ein zeitweises vernichten all dessen was jetzt als mein Gegenüber angesehen wird. Absolut keinen Widerstand und absolut kein Verlangen sich ganz den Widerständen und dem Verlangen hingeben bis es beide nicht mehr gibt. nur Hingabe. Dabei können sich schon mal die Nackenhaare aufstellen.

  • Ja, vorstellen ist auch nicht das richtige. Es ist eine Erfahrung, die so stark ist, dass sich die Nackenhaare aufstellen. Mir wurden die Knie weich. Es war ein wunderbares Gefühl, auch wenn ich den Halt zu verlieren schien. Wenn sich das Herz derart öffnet, ist das schöner als jede schöne Liebeserfahrung mit einem Partner.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Jomolca777


    vielleicht helfen Dir schon die Aufzeichnungen aus meinem Kurs vom Februar dieses Jahres.

    Wie ich schon schrieb, hängt Hingabe und Vertrauen zusammen:


    Zusammenfassung:


    Definition von VERTRAUEN:



    1. Im Palikanon (Quelle: Kommentar des Palikanons: "Path of Purification von Visudhimogga")



    "Die Fähigkeit, das Gute und Heilsame



    - wertzuschätzen,


    - danach zu streben und


    - es zu realisieren



    Dabei spielen die 5 Kräfte (indriya) eine entscheidende Rolle, die jedoch immer in


    Balance sein sollten:



    1. Vertrauen ----(führt zu) Entschluss


    2. Tatkraft


    3. Achtsamkeit/ Gewahrsein (sati): Durchdringt alle anderen 4 Kräfte gleichermaßen)


    4. Sammlung (nicht abgegelenkt sein)


    5. Weisheit (Juana): In dieser Systematik nicht so einfach zu definieren. Evtl.


    weltliche/ intellektuelle Weisheit plus Prajna (intuitive Weisheit)



    Zur Balance:



    Hat man zuviel Vertrauen besteht die Gefahr, dass man alles kritiklos hinnimmt.


    Das führt dann zu blindem Vertrauen.



    Hat man zu viel Tatkraft besteht die Gefahr, das man sich verzettelt und hektisch wird.



    Über die 3 Merkmale (Vergänglichkeit, leidvoll, Nicht Selbst) gelangt man zu den 3 Toren


    der Befreiung:



    Merkmal



    Vergänglich ---- Merkmalslosigkeit (Analyse der Vergangenheit)---- VERTRAUEN (Kontrolle loslassen)


    Leidvoll -----Wunschlosigkeit (Analyse der Zukunft)-----Sammlung


    Nicht Selbst ----Leerheit (Analyse der Gegenwart) --- Weisheit



    Das Vertrauen bezieht sich lt. Palikanon ausschließlich auf die Ebene der Vergänglichkeit.


    Im Gegensatz dazu bezieht sich das "überzeugte Vertrauen " im tibetischen Buddhismus auf alle


    drei Ebenen.



    Kein Vertrauen: Das alles so kommen soll, wie geplant (das wäre: Ego).



    2. Im Tibetischen Buddhismus:



    Vertrauen in die Natur des Geistes.


    Vertrauen in die Meditation: Die Buddhanatur ist jetzt schon da, wir sind nur zu kompliziert,


    um sie zu sehen.



    Drei Zufluchtsobjekte: Buddha, Dharma, Sangha



    Das wichtigstes Zufluchtsobjekt ist zunächst: Dharma



    Interesse --- hören (Dharma ist klasse!)


    Bewunderung ---- hinhören


    Hochachtung --- nachdenken


    Bewunderung und Hochachtung ("Hingabe")---meditieren



    All diese 4 Aspekte sind dualistisch (Subjekt/ Objekt).


    Der nächste Schritt wäre:



    VERTRAUEN (nicht mehr dualistisch. Das Zufluchtsobjekt wechselt von Dharma


    zum Buddha bzw. zur Buddhanatur)



    Hingabe zum Guru entsteht also zunächst durch Bewunderung und Hochachtung, hinhören und nachdenken über den Dharma.

  • Ich halte solche Anweisungen, was man zu fühlen hat, für unsinnig. Das ist in unserer Kultur sowieso eine Krankheit, dass einem schon von Kindesbeinen an Gefühle vorgeschrieben werden. (Freu Dich, sei dankbar, etc pp).


    Traditionelle Meditationsanweisungen bieten Bilder / Vorstellungen an, z.B. in diesem Fall, dass man sich die Vorteile und Qualitäten des eigenen Guru bewusst macht, sich auflistet, was man ihm zu verdanken hat. Wenn dabei dann keine Hingabe aufkommt, dann ist das halt so. Gefühle kann man nicht vorschreiben.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee:


  • Gefühle kann man nicht vorschreiben.

    Das stimmt! Wohl aber trainieren. In vielen buddhistischen Richtungen ist das Training von Liebender Güte und dem Öffnen des Herzens ein integraler und erfolgreicher Teil des Trainings.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Hat es etwas mit dem Herzchakra zu tun?

    Alles hat mit dem Herzsutra zu tun. Deine Frage nach dem wie fühlen hat mal jemand so beantwortet: Wie kann ich Dir sagen wie mir dieser Apfel schmeckt? Gar nicht! Reinbeissen zeigt Dir wie er Dir schmeckt, aber sagen wie er Dir schmeckt kannst Du auch nicht, da fehlen einem einfach die Worte.

  • Gefühle kann man nicht vorschreiben.

    Das stimmt! Wohl aber trainieren. In vielen buddhistischen Richtungen ist das Training von Liebender Güte und dem Öffnen des Herzens ein integraler und erfolgreicher Teil des Trainings.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ja.

    Aber für Anfänger finde ich es wichtig zu wissen, dass sie nichts ad hoc fühlen müssen. Auch wenn man übt, muss man nichts fühlen. Man übt einfach.

    :rainbow: Gute Wünsche für jede und jeden. :tee: