Ringen um Absichtslosigkeit
Wenn du jetzt schreibst "Ringen um Absichtslosigkeit", dann klingt dies für mich auf den ersten Blick ähnlich zu meinem gewählten Aufsatztitel Streben nach Erleuchtung. Aber warum Streben, wenn es nichts zu erreichen gibt?
Es gibt nichts zu erreichen meint das Selbe. Es ist aus meiner Sicht Beides, sowohl Frucht
Für mich klingt dies erstmal wie ein Widerspruch: wie kann etwas Frucht sein, wenn es nicht zu erreichen gibt. Die Frucht ist doch das Erreichte, oder nicht?
Mengshan Deyi schreibt nach seiner Erleuchtungserfahrung: "No taste when you get to the end of the road". In irgendeinem Sinne hat er etwas erreicht, nämlich ein Ende der Straße. Der Herausgeber Yunqi Zhuhong kommentiert einen anderen Bericht folgendermaßen: "Today there are far too many who take being on the road as arriving at home [i.e., take a little awakening as the ultimate]. How sad!".
Die Zen-Tradition war ja spätestens ab dem fünften Patriarchen Hongren keine homogene Tradition mehr. Void zum Beispiel hat bereits auf die beißende Kritik von Hakuin verwiesen. Eine Frage, die ich mir stelle, ist: sprechen "moderne Soto-Japaner" einfach anders über 'Zen' als "alte Linji-Chinesen"?