Eine hartnäckige Gewohnheit dauerhaft ablegen, aber wie?

  • Blinky Du scheinst eine sehr gesunde Einstellung zu diesem Thema zu haben, anfangs hatte ich daran ehrlich gesagt noch etwas gezweifelt. Ich vermute, dass du einfach noch etwas Geduld haben musst bis dieses hin und her, welches jeder Vegetarier und Veganer kennt, endet. :)


    Darf ich fragen, wann du das Rauchen aufgegeben hast? Da fand ich die erste Zeit immer total einfach, es hat fast schon Spaß gemacht, nur ab etwa vier Monaten wurde es immer sehr schwer. "Vielleicht habe ich es ja doch genossen..." und weitere Gedanken dieser Art.

  • hiri Das Rauchen habe ich aufgegeben, da war ich glaube ich 25 oder 26. Heute bin ich 33, also schon ein Weilchen her. Ich habe dann eine Weile starken Husten bekommen, weil die Ablagerungen in der Lunge sich lösten. Irgendwann hörte das aber auch auf und seitdem hab ich nie wieder eine Zigarette auch nur angefasst. Ich finde es schön so, dieses Verlangen nicht mehr zu haben.

  • Beim Rauchen hab ich zwar auch erstmal mit reduzieren anfangen müssen, weil ich mir bestimmt 100 mal das Rauchen abgewöhnt habe und dann ist schon irgendwann ehrlicher zu sagen, jetzt reduzier ich wenigstens einmal konsquent;aber beim Rauchen lohnt es sich ganz bestimmt ganz damit aufzuhören.Ist nicht gut für die Gesundheit, nicht gut fürs Energiesystem und nicht gut für den Geldbeutel. Und cool ist rauchen auch nur solange man noch jung ist.Später kommt ja dann doch eher immer mehr raus ,das es nur eine ungesunde Angewohnheit ist.:tee:(Teetrinken wird ich mir aber nicht abgewöhnen ^^)

  • Der Denkfehler (gerade im Vergleich mit dem Rauchen) besteht vielleicht darin, das Fleischessen für eine 'Gewohnheit' zu halten. Evolutionär ist der Körper des Menschen auf den Verbrauch von tierischen Produkten ausgerichtet, nicht aber auf das Rauchen. Das bedeutet nicht, dass man auf diese tierischen Nahrungsmittel nicht eventuell verzichten kann (auch wenn dann halt 'chemisch' nachgeholfen werden muss - klassisches Beispiel ist B12), aber wenn Dein Körper nach Fleisch 'schreit', macht er eigentlich alles richtig (er weiß nichts von den Problemen der Massentierhaltung, Antibiotika im Fleisch oder Deinen moralischen Vorlieben).

  • Beim Vergleich Rauchen und Fleischessen finde ich die Überlegung ganz hilfreich nachzuschauen,ob eine Gewohnheit so schlecht ist,das man sie ganz ablegen sollte , oder ob sie eher eine gemischte Angelegenheit ist, wo es sinnvoll wäre negative Faktoren zu minimieren und entlastende Faktoren dazu zu fügen.

    Zur Zeit trinke ich z b kein Kaffe , nicht weil Kaffetrinken so schlecht ist ,sondern weil ich gerade einen empfindlichen Magen habe.

    Schwarztee schmeckt mir auch, und ich vertrag ihn besser. So kann ich eine Gewohnheit durch eine etwas andere ersetzen.


    :tee:

  • Der Denkfehler (gerade im Vergleich mit dem Rauchen) besteht vielleicht darin, das Fleischessen für eine 'Gewohnheit' zu halten. Evolutionär ist der Körper des Menschen auf den Verbrauch von tierischen Produkten ausgerichtet, nicht aber auf das Rauchen. Das bedeutet nicht, dass man auf diese tierischen Nahrungsmittel nicht eventuell verzichten kann (auch wenn dann halt 'chemisch' nachgeholfen werden muss - klassisches Beispiel ist B12), aber wenn Dein Körper nach Fleisch 'schreit', macht er eigentlich alles richtig (er weiß nichts von den Problemen der Massentierhaltung, Antibiotika im Fleisch oder Deinen moralischen Vorlieben).

    Es gibt unterschiedliche Auffassungen bezüglich B12. Manche sagen, es kann in ausreichenden Mengen nur in Form von Fleisch aufgenommen werden, wenn man auf Supplements ganz verzichten will. Andere sagen, dass es ausreicht, sich ausgewogen pflanzlich zu ernähren, da die Tiere auch nichts anderes machen, als B12 über Pflanzen aufzunehmen. Vom biologischen Standpunkt betrachtet, sind Menschen besser darin, pflanzliche Nahrung zu verwerten. Das haben Untersuchungen und Vergleiche mit Fleischfressern, wie beispielsweise Katzen, gezeigt.

    Was diesen B12-Hype betrifft, das könnte auch bewusst von der Lebensmittelindustrie forciert worden sein, um die Menschen zu verunsichern und eine Hinwendung der Masse zum Veganismus zu verhindern. Immerhin ist Fleisch ein Milliardengeschäft und wo viel Geld im Spiel ist, wird sowieso gelogen und betrogen. Ich traue jedenfalls keinen Studien mehr.

    Und ob der Körper jetzt wegen B12 nach Fleisch "schreit" oder wegen diverser Suchtstoffe wie Zucker oder dem durch Fett intensivierten Geschmack, genau weiß man es doch gar nicht. Mir hat einmal ein Buddhist erklärt, dass der Körper an sich verlangenslos ist, jedoch nicht bedürfnislos. Der Körper schere sich nicht darum, wo seine Nährstoffe herkämen, Verlangen hingegen entstünde dann, wenn Anhaftung an Sinneslust da sei.

    Einmal editiert, zuletzt von Blinky ()

  • Es gibt unterschiedliche Auffassungen bezüglich B12. Manche sagen, es kann in ausreichenden Mengen nur in Form von Fleisch aufgenommen werden, wenn man auf Supplements ganz verzichten will. Andere sagen, dass es ausreicht, sich ausgewogen pflanzlich zu ernähren, da die Tiere auch nichts anderes machen, als B12 über Pflanzen aufzunehmen. Vom biologischen Standpunkt betrachtet, sind Menschen besser darin, pflanzliche Nahrung zu verwerten. Das haben Untersuchungen und Vergleiche mit Fleischfressern, wie beispielsweise Katzen, gezeigt.

    Was diesen B12-Hype betrifft, das könnte auch bewusst von der Lebensmittelindustrie forciert worden sein, um die Menschen zu verunsichern und eine Hinwendung der Masse zum Veganismus zu verhindern. Immerhin ist Fleisch ein Milliardengeschäft und wo viel Geld im Spiel ist, wird sowieso gelogen und betrogen. Ich traue jedenfalls keinen Studien mehr.

    Und ob der Körper jetzt wegen B12 nach Fleisch "schreit" oder wegen diverser Suchtstoffe wie Zucker oder dem durch Fett intensivierten Geschmack, genau weiß man es doch gar nicht. Mir hat einmal ein Buddhist erklärt, dass der Körper an sich verlangenslos ist, jedoch nicht bedürfnislos. Der Körper schere sich nicht darum, wo seine Nährstoffe herkämen, Verlangen hingegen entstünde dann, wenn Anhaftung an Sinneslust da sei.

    Alles klar.

    Manchmal muss der Genpool wohl gechlort werden...:?

  • Der Denkfehler (gerade im Vergleich mit dem Rauchen) besteht vielleicht darin, das Fleischessen für eine 'Gewohnheit' zu halten. Evolutionär ist der Körper des Menschen auf den Verbrauch von tierischen Produkten ausgerichtet, nicht aber auf das Rauchen.

    Das ist so nicht richtig. Was sich meiner Meinung nach hinter der Argumentation verbirgt, ist das ideologische Argument, Fleischessen sei "natürlich". Der menschliche Körper ist, wenn überhaupt, omnivor ausgerichtet und sehr flexibel. Man sieht auf der Welt die unterschiedlichsten Ernährungsformen, die problemlos möglich sind. Wenn er aufs Fleischessen "ausgerichtet" wäre, dann wäre ein Verzicht nur schwer möglich, und das ist einfach nicht der Fall.


    Weil du das für natürlich hältst, siehst du das Verlangen nach Fleisch als einen gesunden Reflex. Wie Blinky schon gesagt hat, gibt es dieses Verlangen in Bezug auf so viele Dinge, die eindeutig nicht notwendig sind.


    (auch wenn dann halt 'chemisch' nachgeholfen werden muss - klassisches Beispiel ist B12)

    Bei der Ermöglichung des modernen Fleischkonsums muss auch in enormem Maße "chemisch nachgeholfen werden" - was in so einem Stück Fleisch alles drin ist, geht sehr weit über ein bisschen B12 hinaus.


    Alles klar.

    Manchmal muss der Genpool wohl gechlort werden...:?

    Was meinst du damit?

  • Was hat der Verlauf dieser Diskussion hier mit dem Thema des Forums zu tun, in dem er steht ? Buddhismus - Anfängerbereich ?

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • Hm. Ich stimm dir zu, das gsnze läuft grad sehr OT, und ich hab mich auch triggern lassen, da mitzumachen. Ich sag ja, man kann nicht einfach eine Frage zum Veganismus stellen, ohne eine Grundsatzdiskussion auszufechten :nohear:.

    Ich hätt halt gesagt, das zentrale ist jetzt nicht nicht ob Veganismus wünschenswert ist oder nicht, und auch nicht, ob man als DharmapraktizierendeR vegan leben darf / kann / soll / muss. Beides hat ja Blinky bereits für sich beantwortet.

    So wie ichs gelesen hab, war die Frage, wieso es trotz guter Intentionen so schwierig ist,Gewohnheiten zu ändern, und ob eine Meditationspraxis dabei helfen kann.

  • Der Fehler liegt darin, das Ziel statt des Weges im Auge zu haben. Du verbrauchst 3 Monate keine Tierprodukte, dann isst Du einen Burger. Du hast nicht 1 Tag "versagt", sondern 120 Tage "Erfolg" gehabt. Ist ja kein Weltcup.


    Dukkha ist, wenn die Welt nicht so ist, wie Du sie haben willst. Du willst vegan leben, die Welt (inkl. Dein Geist und Körper) halten sich nicht daran. Völlig ok. Akzeptieren. Und sagen: "Hi Dukkha, da biste ja wieder." Und von vorne beginnen.

    Ayya Khema sagte: 1. Erkennen. 2. Nicht tadeln. 3. Ändern. Immer wieder.

  • Solange die "Exkurse" nicht zu aggressiv ausufern und der Thread immer wieder zum Thema findet finde ich kann man das so laufen lassen.

  • Hallo zusammen:)...Vor vielen Jahren habe ich einfach die Bezeichnung ignoriert und weniger Fleisch gegessen.

    Dann, sehr schnell kein Fleisch mehr gegessen.....Vegetarisch….Vegan.... Sind doch `nur `Bezeichnungen…..

    Nur Worte.