Buddha-Statuen

  • Manche meinen, "der" Buddhismus sei eine "Wissenschaft des Geistes".

    Warum gibt es aber, wohl bei jeder Tradition, so viele, verschiedene Buddha Statuen?


    Sind diese überhaupt nötig, um Buddhas Lehre zu verinnerlichen?

    Mir ist keine Überlieferung bekannt, dass der "historische" Buddha das so wollte.


    Manche meinen wiederum, dass "der" Buddhismus ohne Buddha Statuen nicht

    lange überlebt hätte. Die Menschen brauchen wohl etwas Handfestes, um eine

    Erinnerung aufrechtzuerhalten.

  • MMn sind sie eine Erinnerung sich zu besinnen. Man verbeugt sich um sein Ego abzuwerfen und man besinnt sich auf die Buddhanatur aller Dinge. Genauso gut kann man aich einen Stein statt der Buddhafigur da hinstellen..oder einfach NICHTS. Alles andere ist für mich einen Personenkult kultivieren

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Ich musste mich jahrelang vor Statuen, Mönche, Nonnen, und Novizen verbeugen. Nach gewisser Zeit habe ich es gerne getan.

    Buddha braucht meinen Respekt nicht mehr. Aber meine Dankbarkeit hat kein Problem mit dem verbeugen.

    Als ich dann Mönch war, waren mir die verbeugungen der Laien unangenehm. 60 Jahre alte Menschen verbeugen sich plötzlich vor dir...

    Aber in Wirklichkeit verbeugen wir uns vor dem Dhamma.

    Später durfte ich in einer koreanischen Sangha praktizieren, die haben sich mehrmals am Tag für 108 mal verbeugt.

    Ich habe es gerne gemacht.

    Später habe ich unter Ajahn tong trainiert. Eine Verbeugung hat dort mindestens eine Minute gedauert.

    Beobachtung der Absicht

    Beobachtung des willens

    Beobachtung der einzelnen Bewegungen.

    Kein Problem, es geschah aus Dankbarkeit.

    In einer angenehmen Nacht in Bodhgaya habe ich mal folgendes gelesen. Wer das Dhamma sieht, sieht mich. Und da wurde mir klar warum die alten tibetischen Buddhisten sich den ganzen Tag niederlegen. Nicht für den Buddha und seinen Statuen.

    Es war die Reinigung des Herzens und Ausdruck der Dankbarkeit.

  • So ähnlich habe ich es auch gelernt.

    Niemals vor „ dem Menschen“ (wer kennt DEN/DIE schon)sondern zb einer Robe aus Dankbarkeit an das Dhamma verbeugen.


    Im Westen sind wir dies ja nicht so gewohnt.Da helfen die unterschiedlichenn Arbeiten von Künstlern dem Einen oder Anderen evtl. ein wenig mehr bzw. intensiver sich für das Dhamma zu bedanken.


    Finde die unterschiedlichen Visualisieren der Brahmaviharas zb über/ an den Statuen auch sehr ,heilsam‘...


    Jede/Jeder wie gelernt, wie verinnerlicht und auf dem Pfad gewachsen...:rad:

  • Sind diese überhaupt nötig, um Buddhas Lehre zu verinnerlichen?

    Mir ist keine Überlieferung bekannt, dass der "historische" Buddha das so wollte.

    Er wollte das wohl eher nicht.

    Hier kann man das eigentlich ganz schön nachlesen:

    https://de.wikipedia.org/wiki/buddhistische_kunst

    Die lange Entwicklung vom "Bildverbot" über die Stelen des Ashoka zur symbolischen Darstellung (Buddhas Fussabdruck, Bodhibaum, Buddhas Leben, usw.), durch griechische Einflüsse in Gandhara, oder auch durch Einflüsse hinduistischer Plastik bis zu den konkreten Buddhadarstellungen in verschiedenster Form.

    Manche meinen wiederum, dass "der" Buddhismus ohne Buddha Statuen nicht

    lange überlebt hätte. Die Menschen brauchen wohl etwas Handfestes, um eine

    Erinnerung aufrechtzuerhalten.

    Das scheint mir auch ein menschliches Bedürfnis zu sein.

    Liebe Grüsse! minestrone

    :)

  • Achherrjee.


    Nun beginnen wir auch noch, daran zu glauben und zu sagen, dass gerade das Denken nicht zu einer Einsicht führen würde.




    :(

  • Manche meinen, "der" Buddhismus sei eine "Wissenschaft des Geistes".

    Warum gibt es aber, wohl bei jeder Tradition, so viele, verschiedene Buddha Statuen?


    Der Buddha ist unter anderem ein Meditationsobjekt. Zu ihm und damit zu der Lehre soll man Vertrauen fassen. Und dieses Vertrauen pflegen und vertiefen.




    :earth:

  • Auf der Internet Seite vom Buddhistischen Haus in Berlin Frohnau haben wir diesen wertvollen Hinweis stehen.

    (Find den grad ganz passend im Thema....._()_



    Was soll man glauben? - Wie soll man sich für einen Glauben entscheiden?Buddha Rupa

    Kālāma Sutta Anguttara-Nikāya III, 65 (Vol. 1, S. 167-171 Aurum Ed.)

    "Glauben Sie an nichts, nur weil Sie es gehört haben.
    "Glauben Sie nicht einfach an Traditionen, weil sie von Generationen akzeptiert wurden.
    "Glauben Sie an nichts, nur auf Grund der Verbreitung durch Gerüchte.
    "Glauben Sie nie etwas, nur weil es in Heiligen Schriften steht.
    "Glauben Sie an nichts, nur wegen der Autorität der Lehrer oder älterer Menschen.

    ..Aber wenn Sie selber erkennen, dass etwas heilsam ist und dass es dem Einzelnen
    ..und Allen zu Gute kommt und förderlich ist, dann mögen Sie es annehmen und stets danach leben


  • Wenn man spricht, spricht man, weil man will, dass der andere versteht. Verstehen heisst: etwas erkennen. Etwas einsehen.


    Auch das Lesen und bedingte Verstehen von Texten ist ja "Mitdenken". Manchmal hält man inne, um nachzudenken, weil man beim lesenden Mitdenken nicht mitgekommen ist/es nicht verstanden/nicht sofort erkannt hat/mit eigenem abgleichen konnte.


    Manche versenken sich denkend/konzentriert betrachtend geradezu in einen oder mehre, einer Frage zugrundeliegenden Gegenstände. Was ist mitunter die Folge solcher Versenkung? Anhaltende, entsprechend geprägte, hellere Geistzustände.


    Klar. "Wir müssen hin zu dem Herz". Aber dahin kann man gut gestärkt und sicherer kommen, wenn man vorher ein wenig genauer nachgedacht hat. Oder beim Lesen kluger Texte dann und wann einmal mitgedacht hat. Insofern finde ich es sogar absurd, überhaupt zu sagen (denn sagen und auffassen hat für mich etwas mit "Denken" zu tun), dass das Denken nicht zur Einsicht führen würde (selbst, wenn man damit eine höchste Einsicht meinen würde, zu der es einen Weg gibt).





    :earth:

  • Klar. "Wir müssen hin zu dem Herz". Aber dahin kann man gut gestärkt und sicherer kommen, wenn man vorher ein wenig genauer nachgedacht hat. Oder beim Lesen kluger Texte dann und wann einmal mitgedacht hat. Insofern finde ich es sogar absurd, überhaupt zu sagen (denn sagen und auffassen hat für mich etwas mit "Denken" zu tun), dass das Denken nicht zur Einsicht führen würde (selbst, wenn man damit eine höchste Einsicht meinen würde, zu der es einen Weg gibt).

    (OT, aber spannend, finde ich!) Dass Denken Dein zentraler Zugang zur Lehre ist, lieber Alephant, das erscheint mir persönlich recht offensichtlich. Ich habe da auch kein Problem mit. Mir ist noch nicht klar, wie Du auf die Idee kommst, dass das grundsätzlich auch für andere der richtige Weg wäre.


    Bei mir ist es tatsächlich genau anders herum: Seitdem ich ernsthaft praktiziere, denke ich immer weniger nach, und durch den Raum, der dadurch (bildlich) in meinem Kopf frei wird, gewinne ich immer mehr Erkenntnisse intuitiv, und nicht durch nachdenken.


    Deshalb finde ich die Gleichsetzung Verstehen = Erkenntnis i.a. nicht richtig, genausowenig wie Wissen und Weisheit identisch sind. Intuitives Erkennen ist IMHO ein ganz anderer Prozess (der Denken aber natürlich nicht ausschließt).


    Ich kann Dir auch nicht folgen, dass Liebe und Güte Nachdenken über die Lehre voraussetzt (so hatte ich Dich verstanden). Beide sind doch etwas, was intuitiv mit dem Herzen als richtig erkannt wird.


    Liebe Grüße und schönes Wochenende, Aravind.

  • Aravind


    Ich habe nicht gesagt, dass das Denken grundsätzlich der richtige oder einzige Weg für andere ist. Ich habe das Zitat von mkha' kritisieren wollen. Und dem zweiten Teil des Zitats auch zugestimmt.


    Ich habe nur ausgeschlossen, was da der Aussagende im ersten Teil des Zitats ausschloss: dass das Denken nicht zu Einsicht führen würde.


    Das rechte Bedenken führt ja gerade (auch) zur Sättigung des Denkens und zu deinen "intuitiven Einsichten", die auch zu Konzentration/Wahrnehmungsrichtung auf die Stelle im Körper führen, an der sich das Herz befindet. Mit dem vorangegangenen Effekt, dass da plötzlich weiter Raum "im Kopf" ist/Gedankenfreiheit ist.


    Verstehen heisst erkennen. Ich frage mich gerade ein wenig, was man anderes unter "verstehen" begreifen kann. Sicher kann man vieles falsch verstehen, und trotzdem denken, dass man richtig versteht. Genauso ist es mit dem Erkennen.




    :earth:

  • Es ist absurd überhaupt zu schreiben, dass das Lesen der Beschreibungen nicht zu Einsicht führen würde.


    Das Lesen ist ein Mitdenken, Aravind. Genau wie das Zuhören.




    :earth:

  • Aravind(...)


    Ich habe nur ausgeschlossen, was da der Aussagende im ersten Teil des Zitats ausschloss: dass das Denken nicht zu Einsicht führen würde.

    Ah, jetzt verstehe ich das besser, danke für die Erläuterung. Absolut finde ich den zitierten Satz auch zweifelhaft, verstehe aber, worauf der Autor hinaus will. Ich bin auch der Überzeugung, dass für viele Menschen "mehr Denken" nicht in die richtige Richtung führt (für mich zB :) ). Aber ausschließen würde ich das nicht.


    Zitat

    Das rechte Bedenken führt ja gerade (auch) zur Sättigung des Denkens und zu deinen "intuitiven Einsichten", die auch zu Konzentration/Wahrnehmungsrichtung auf die Stelle im Körper führen, an der sich das Herz befindet. Mit dem vorangegangenen Effekt, dass da plötzlich weiter Raum "im Kopf" ist/Gedankenfreiheit ist.


    Ist das Deine Erfahrung? Ich frage aus Neugier, weil ich es eben nur umgekehrt kennen gelernt habe.


    Was meinst Du mit "Stelle, an der sich das Herz befindet"? Wir reden doch hier nicht über ein Organ, oder?


    Liebe Grüße und schönen Nachmittag, Aravind.


  • Ja mehrfach ist das sozusagen meine Erfahrung. Einmal genauer nachdenken über die Dinge, an denen man hängt. Das führt zu Erkennen und "kleinen Befreiungen", die ich deiner Metapher "Mehr Ruhe im Kopf" zuordnen würde.


    Da kommen dann solche unerkannten Denkereien weniger.


    Und dazu das aktive Betrachten bestimmter Aussagen oder Fragestellungen, die implizit bestimmtes ja immer voraussetzen. Da ist es so, dass ich mehrfach Zustände erfahren habe, mit entsprechender Wirkung am nächsten Tag auch: Klarheit, Ausgeglichenheit, "Ruhe im Kopf", subtil anwesendenden "Glücksempfinden".


    Das ist ja in unserem Kulturkreis auch ohne BuddhaLehre nicht unbekannt. Für entsprechende ErfahrungsZustände haben wir in unserer Sprache ja auch nicht importierte Metaphern sozusagen. Beileibe nicht nur die, dass jemand aufgrund einer Einsicht die Welt in einem ganz veränderten Licht aufeinmal sieht.


    ---


    Ich spreche davon, (nicht mit den Händen) die Wahrnehmung auf die Stelle zu richten, an der sich das Herz befindet. Andere sagen da Herzgeist, glaube ich. Nur fühle ich mich mit diesem Begriff noch nicht so sicher.




    :earth:

  • @ Manche meinen wiederum, dass "der" Buddhismus ohne Buddha Statuen nicht

    lange überlebt hätte.

    Die Menschen brauchen wohl etwas Handfestes, um eine

    Erinnerung aufrechtzuerhalten.


    Ich glaube einerseits, dass gerade der Buddhismus durch sein maximales, menschliches und geistiges Potential Statuen nicht braucht. Aber andererseits: Warum nicht, vor allem wenn es Kunst ist:


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  • Ja mehrfach ist das sozusagen meine Erfahrung. Einmal genauer nachdenken über die Dinge, an denen man hängt. Das führt zu Erkennen

    Ja, das kann ich verstehen. Lustig, dass Du Nachdenken und Erkennen hier trennst... ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Ja mehrfach ist das sozusagen meine Erfahrung. Einmal genauer nachdenken über die Dinge, an denen man hängt. Das führt zu Erkennen

    Ja, das kann ich verstehen. Lustig, dass Du Nachdenken und Erkennen hier trennst... ;)


    Liebe Grüße,

    Aravind.


    Vorhin schlugst da ja eine sehr starke Trennung der Begriffe "Verstehen" und "Erkennen" vor. Diese Art der Trennung finde ich nicht richtig. Einen Unterschied zwischen direkt wahrnehmen und so erkennen, oder einem nachträglichen erkennen (dem Verstehen?) würde ich schon auch ziehen.


    Aber fundamental ist der Unterschied nicht. Und man kann auch ganz klar etwas so gesprochen unmittelbar erkennen durch direkte Betrachtung der Begriffe. Es kommt auch darauf an, für wie wirklich man die Vorstellungen hält. Für mich sind sie ein allgemeiner empirischer Gegenstand Samsaras. Es gibt verschiedene Vorstellungen/Vorstellungsarten. Man kann die sehr genau untersuchen/betrachten.




    :earth:

  • Ich fand in letzter Zeit im speziellen das achtsame Nachdenken über die Möglichkeit "Buddha", hilfreich.


    Das hat aber nix damit zu tun, dass bei mir eine kleine HolzBuddhaStatue irgendwo auf einem Regal steht. Die ist sogar recht hübsch. Ich sehe die manchmal genauer, wenn ich putze.




    :earth:

  • Jahrhundertelang wurde der Buddha überhaupt nicht dargestellt, er und seine Lehre wurden mit Symbolen wie einem leeren Thron, dem Bodhibaum, einem weißen Pferd oder einem Stupa dargestellt.Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.