Uni Hamburg, Publikationen

  • Moin,

    ich weiss das sind streng genommen keine Bücher ;). Aber weil ich dazu nichts in der Suchfunktion gefunden habe, dachte ich das interessiert hier vllt hier den einen oder anderen:

    Buddhismus in Geschichte und Gegenwart : Publikationen : Universität Hamburg


    Auf der Seite der Uni Hamburg kann man eine Menge Publikationen als PDF kostenlos Downloaden. In der Regel sind das Texte von 20-25 Seiten zu allen Möglichen Themen Buddhismus betreffend.


    Gruß,

    Xa Loi

  • Zu

    A Distant Mirror

    hamburgup-hbs03-linradich-mirror.pdf


    danke dafür !


    hier dann:

    The Problem of Self-Refuting Statements in Chinese Buddhist Logic

    dazu:


    Das Lügen Paradoxon ist Aussagenlogik:

    Ich sage: „Ich lüge“

    Lüge ich jetzt oder nicht?

    1) „Ich lüge“ --> ich lüge also, somit ist meine Aussauge zu negieren, also: nicht „Ich lüge“, also

    2) ich sage die Wahrheit, jedoch ich sage

    1) „Ich lüge“ .....

    2) ich sage die Wahrheit ......

    1) ....

    2) ...

    .....

    ...

    .

    Das ist nicht nur infiniter Regress wie

    die Ursache selbst ist wiederum Wirkung und dies setzt sich unbegrenzt fort, was somit nichts beweist (aber auch nichts widerlegt);

    hier ist der Regress zusätzlich zyklisch (hier in nur zwei Iterationen), man dreht sich im Kreis, was natürlich wie oben schon nichts beweist (aber auch nichts widerlegt);

    zusätzlich hier jedoch führt der Zyklus zu widersprüchlichen Aussagen, so dass hier ein Paradoxon vorliegt.


    In den Koan Sammlungen Bi-Yan-Lu / Cong-Rong-Lu Koan / Wu-men-guan ist das Thema in vielen Beispielen behandelt, nur mal eines von vielen:


    In aller Kürze Bi-Yan-Lu Koan 2:

    Das Dao ist gar nicht schwer, nur ohne wählerische Wahl, kaum dass sich Worte einstellen, wird daraus eine Wahl (!!!!!) ...

    Wir haben hier:

    „Ich wähle nicht wählen“

    1) „Ich wähle nicht wählen“ --> ich wähle also nicht, also ist mein Wählen zu negieren zu nicht „Ich wähle nicht wählen“

    2) ich kann also wählen

    1) „Ich wähle nicht wählen“ ...

    2) ......

    1) ....

    2) ...

    .....

    ...

    Nicht wählen ist die Lösung, jedoch ohne es zu sagen ... was ein wählen wäre:

    Das ist im Koan perfekt beendet, denn die finale Antwort ist:

    „Mach deine Verbeugung und zieh dich zurück!“



    Im Gegensatz dazu ist durch die Verwendung von Quantifikatoren (hier „alle“) das Folgende Prädikatenlogik, es ist somit anders:


    Zum „Paradoxon“ des Epimenides

    „Epimenides der Kreter sagte: Alle Kreter sind Lügner (im Sinne von „lügen immer“).“

    Dadurch ist das „Paradoxon“ des Epimenides kein Paradoxon, da ist kein Widerspruch, sondern es führt zu einer konsistenten Lösung:

    1) Epimenides lügt mit seiner Behauptung „Alle Kreter lügen immer“, somit

    2) Negierung seiner Aussage: „Nicht“ alle (!!!!!) Kreter lügen immer, somit

    3) es gibt Kreter,

    a] die „nicht“ immer lügen (Nebenbemerkung: das impliziert auch diejenigen, die nie lügen, denn auch die lügen nicht immer),

    b] obwohl es auch Kreter geben kann (!) die immer lügen (das dürfen blos nicht alle sein: a] darf nicht Leer sein),

    egal wo Epimenides dazugehört (im Falle, dass a] nur nie-Lügner enthält nur zu b] gehörig : b] darf nicht Leer sein), dann folgt aus 1) die konsistente Lösung: Und 1) sagt: Epimenides lügt.




    Zu

    A Distant Mirror

    The Problem of Self-Refuting Statements in Chinese Buddhist Logic

    Jakub Zamorski

    hamburgup-hbs03-linradich-mirror.pdf


    Hier:

    “All statements are false”

    also

    „Alle Aussagen sind falsch“

    ist kein Paradoxon, denn es ist durch den Quantifizierer ‚alle‘ nicht aussagenlogisch sondern prädikatenlogisch und hat eine Lösung:

    1) Die Aussage „Alle Aussagen sind falsch“ ist falsch, somit negieren:

    2) „nicht ‚alle‘ Aussagen sind falsch“, oder „es existiert mindestens eine Aussage die richtig ist“, es gibt also zwei Haufen,

    - den einen Haufen mit Aussagen (mindestens einer), die richtig sind und

    - den anderen Haufen mit Aussagen, die falsch sind; da gehört die Aussage „Alle Aussagen sind falsch“ dazu, konsistent zu 1).

  • Ein Beispiel aus der Lügner-Paradoxie

    „Diese Aussage ist falsch, die genau dann wahr ist, wenn sie falsch, und genau dann falsch, wenn sie wahr ist“   :lies:

  • Ach so ja:

    Man kommt so raus:

    Man muss also die prädikatenlogischen Aussagen wie „Alle Aussagen sind falsch“

    in aussagenlogische Aussagen überführen wie diejenige, die besagt "Da ist nichts"

    und das dann vermitteln, ohne es zu sagen, weil dann doch wieder etwas ist, was besagt ........... .......... ........ ...... .... .. .

    So läuft das in beliebigen Varianten in den Koan.

    Genial:

    Wu-men-guan Koan 3:

    Immer wenn Ju-zhi befragt wurde, streckte er nur eine Finger in die Höhe.

  • Ein Beispiel aus der Lügner-Paradoxie

    „Diese Aussage ist falsch, die genau dann wahr ist, wenn sie falsch, und genau dann falsch, wenn sie wahr ist“   :lies:


    Ruper Reiger wird sich gerade im Klaren darüber, dass das mit den Aussagen über die Wirklichkeit alles nicht so einfach ist, wie das ein grösserer Teil der Menschen denkt.


    Gewissermassen dudelt ja jeder mehr oder weniger vor sich hin, in der Kommunikation.




    :earth: