GELÖSCHT
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Leonidas:
Wie kommt es eigentlich dass Theravadins sich nicht mit ihrer eigenen Tradition auseinandersetzen wollen?
Warum ignorierst Du was bisher dazu geschrieben wurde? Dann würdest Du so etwas nicht behaupten
Leonidas:Schau ich mir die selbstgefälligen
Theravada-Mönche z.B. auf Youtube an fällt mir nichts dazu mehr ein.Tja, wer sicher im Dhamma steht, kann auch sicher auftreten.
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Leonidas:
Wie kommt es eigentlich dass Theravadins sich nicht mit ihrer eigenen Tradition auseinandersetzen wollen?
Das ist schon spannend. Schau ich mir die selbstgefälligen Theravada-Mönche z.B. auf Youtube an fällt mir nichts dazu mehr ein. In der selbstgewählten Isolation lässt es sich halt gut Reden schwingen wenn der eigene bequeme Status durch Bücher wie Broken Buddha oder Mahayana-Belehrungen gefährdet wird. Und dass sich die Laien genau an solchen Vorbildern orientieren ist schon symtomatisch. Aus diesem Grund werden die meißten in einem Theravada-Land Geborenen auch nach und nach Christen. Denn das erscheint ihnen menschlich-näher.Viele Grüße,
Leonidas
Hast du was von "selbstgefällig" gesagt und dein eigenes Geschreibe übersehen? -
Leonidas:
Broken Buddha:
(hier der link zum online-Buch: http://www.satinanda.de/thema-…zerbrochen-buddha%20v.htm)
Kritische Reflexionen über den Theravâda und Plädoyer für einen Neuen Buddhismus
Soviel ich weiß hat der deswegen hat der seine Robe auch schon längst wieder abgelegt. -
accinca:Leonidas:
Broken Buddha:
(hier der link zum online-Buch: http://www.satinanda.de/thema-…zerbrochen-buddha%20v.htm)
Kritische Reflexionen über den Theravâda und Plädoyer für einen Neuen Buddhismus
Soviel ich weiß hat der deswegen hat der seine Robe auch schon längst wieder abgelegt.http://sdhammika.blogspot.com/
Sieht nicht so aus
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Leonidas:
Wie kommt es eigentlich dass Theravadins sich nicht mit ihrer eigenen Tradition auseinandersetzen wollen?
Edit ---- Isis
Nur, lieber Leonidas, hat das nichts mit Theravada zu tun. Meines Wissens ist das sogar in den Mahayana-geprägten Staaten noch intensiver.
Das ganze hat also weniger mit Theravada vs. Mahayana, sondern mit der Degeneration des Mönchstums (egal ob in Thailand oder in Tibet) zu tun. Mönch sein ist da eben ein Job. Wenn du keine Lust aufs Reisfeld hast oder aufs Yakhüten, oder du ein Kind zuviel bist, wirst du Mönch. S.H. C.R. Lama meinte, dass Mönche in Tibet deshalb so lange Pujas rezitieren, weil wenn sie rezitieren, da sind sie beschäftigt, und so lange sie beschäftigt sind, können sie keine anderen Menschen überfallen und ausrauben. Da denk ich wars nicht so viel anders als in Theravada-Ländern. Ein wenig Realismus wär da angebracht.
Der Buddhismus ist insgesamt in Asien so verknöchert wie hier das Christentum. Das Christentum ist deshalb dort neu und frisch und befreiend, wie's für uns der Buddhismus ist.Das zweite ist, dass du immer noch versuchst, Schwachstellen des Theravada in Asien mit dem Theravada hier zu vergleichen. Damit kannst du jede buddh. Tradition schlecht machen, weil es da in Asien in jeder Tradition Misstände bzw. pathologische Entwicklungen gibt. Aber das hat doch nicht mit der Praxis hier zu tun.
Vielleicht wär es ja gar nicht so schlecht für dich, dich ein wenig mit dem Christentum zu beschäftigen. Da heisst es nämlich: Du siehst den Splitter im Auge des anderen, den Balken in deinem Auge aber siehst du nicht. Daran erinnert mich eure ganze "Diskussions"weise sehr. Auf Argumente wird eigentlich gar nicht erst eingegangen.
Vielleicht solltet ihr euch mal Gedanken darüber machen, weshalb selbst Mahayanis Eure Mahayana vs. Hinayana/Theravada-Diskussion (wobei ja selbst der Dalai Lama immer wieder betont, dass Theravada nichts mit Hinayana zu tun hat) als völlig daneben empfinden.
RyoninNamu Amida Butsu
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Wunderbar, gut gesprochen! Auch mich langweilt diese Diskussion. Über fremde Schulen und fremdes Denken läßt sich vortrefflich streiten .
Ryonin:
Nur, lieber Leonidas, hat das nichts mit Theravada zu tun. Meines Wissens ist das sogar in den Mahayana-geprägten Staaten noch intensiver.
Das ganze hat also weniger mit Theravada vs. Mahayana, sondern mit der Degeneration des Mönchstums (egal ob in Thailand oder in Tibet) zu tun. Mönch sein ist da eben ein Job. Wenn du keine Lust aufs Reisfeld hast oder aufs Yakhüten, oder du ein Kind zuviel bist, wirst du Mönch. S.H. C.R. Lama meinte, dass Mönche in Tibet deshalb so lange Pujas rezitieren, weil wenn sie rezitieren, da sind sie beschäftigt, und so lange sie beschäftigt sind, können sie keine anderen Menschen überfallen und ausrauben. Da denk ich wars nicht so viel anders als in Theravada-Ländern. Ein wenig Realismus wär da angebracht.
Der Buddhismus ist insgesamt in Asien so verknöchert wie hier das Christentum. Das Christentum ist deshalb dort neu und frisch und befreiend, wie's für uns der Buddhismus ist.Das zweite ist, dass du immer noch versuchst, Schwachstellen des Theravada in Asien mit dem Theravada hier zu vergleichen. Damit kannst du jede buddh. Tradition schlecht machen, weil es da in Asien in jeder Tradition Misstände bzw. pathologische Entwicklungen gibt. Aber das hat doch nicht mit der Praxis hier zu tun.
Vielleicht wär es ja gar nicht so schlecht für dich, dich ein wenig mit dem Christentum zu beschäftigen. Da heisst es nämlich: Du siehst den Splitter im Auge des anderen, den Balken in deinem Auge aber siehst du nicht. Daran erinnert mich eure ganze "Diskussions"weise sehr. Auf Argumente wird eigentlich gar nicht erst eingegangen.
Vielleicht solltet ihr euch mal Gedanken darüber machen, weshalb selbst Mahayanis Eure Mahayana vs. Hinayana/Theravada-Diskussion (wobei ja selbst der Dalai Lama immer wieder betont, dass Theravada nichts mit Hinayana zu tun hat) als völlig daneben empfinden.
RyoninNamu Amida Butsu
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Wie lange bist du jetzt Buddhist lieber sunyata?
Ich habe Respekt für deine Entscheidung Mönch zu sein.
Frage:
- Ist es nah am Menschen wenn man als Mönch arbeitet - oder ist man eher separiert von den Glaubenden?
- Ist man ein besserer Mensch wenn man als zöllibaterer Mönch lebt oder als Laie mit dem die Frauen froh sind?
- Ist es Mitgefühl sich vor der relativen Welt mit seinen Unterschieden zu verschließen oder sich dem Wohl aller Wesen zuzuwenden und auf weltliche Mißstände aufmerksam zu machen?
- Ist es in einer pluralistischen Weltgesellschaft notwendig sich in Abhängigkeit von den Glaubenden zu begeben und auf ihre Kosten zu leben?
- Ist es in einer Wertegesellschaft (steht für Freiheit, Verantwortungsbewusstsein, Mut, zu dem auch Toleranz und Zivilcourage gehören, und Nächstenliebe) sinnvoll in kleinen Projekten zu arbeiten oder auf Werte-Multiplikatoren zu setzen die in weit größerem Umfang in die Welt hinein wirken können?
Viele herzliche Grüße nach Thailand,
Leonidas
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Beitrag verstieß gegen Foren regeln und deshalb gelöscht. (Admin)
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Sicherlich, lieber Ryonin, spielst du darauf an kein sexuelles Leid zu verursachen?
Das Weibliche wird im Mahayana und im Vajrayana sehr hoch angesehen - sogar so hoch, dass es unmöglich ist Erleuchtung zu erreichen wenn man das Weibliche (Mütter, Töchter, Freundinnen (platonisch), Schwestern, Lebenspartnerinnen, etc. und generell das weibliche Prinzip) nicht hochhält.Was du da anführst entbehrt jeder Tatsache. So gerne ich auch deine Vorurteile habe, weil sie in gewisser Weise niedlich sind, so falsch sind sie doch. Du hast diesen Lama noch nie erlebt geschweige denn mit ihm gesprochen. Das würde wahrscheinlich Einiges ändern.
Zu deinem Information: Gendün Rinpoche weilt bereits in den reinen Ländern. Und Lama Ole besitzt ausser seiner Wohnung in Kopenhagen N-I-C-H-T-S. Alles was er nutzt - sei es Schlafplatz, Mahlzeiten, Motorrad, Autos, usw. gehören ihm nicht - er nutzt es nur. Du kannst dir das vorstellen wie ein Hotel: Du kannst alles nutzen - dir gehört aber im Hotel nichts. Ich muss dich da in deinem Vorurteil entäuschen lieber Dharma-Bruder Ryonin.
Alles Liebe,
Leonidas
Ryonin:Zitat- Ist man ein besserer Mensch wenn man als zöllibaterer Mönch lebt oder als Laie mit dem die Frauen froh sind?
Aber da ist ja ein Unterschied (mal abgesehen das es nicht mit den Silas konform geht) ob man mit Frauen froh ist (ein müsste da doch völlig ausreichend sein) oder seine Stellung dazu missbraucht, um Frauen ins Bett zu kriegen, und die sich danach sexuell ausgenutzt fühlen. (Und das freilich auch weitererzählen in Diskussionen über Buddhismus. Und Aussenstehende dann den Eindruck bekommen, das ist im Buddhismus so.) Die Versuchung seine Macht in sexueller Hinsicht zu missbrauchen, ist bei einem Mönch geringer. Obwohl es da auch Beispiele gibt. http://www.ratna.info/hp/poll_4.htm
Zitat- Ist es in einer pluralistischen Weltgesellschaft notwendig sich in Abhängigkeit von den Glaubenden zu begeben und auf ihre Kosten zu leben?
Wie zum Beispiel Gendün Rinpoche, Ole Nydahl (oder hat er inzwischen nen Job?), Karmapa Thaye Dorje, Sharmapa, etc.
Du argumentierst seltsam.
RyoninNamu Amida Butsu
Edit ---- Isis
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Lieber Leonidas,
wo sprach ich von einem bestimmten Lama? Ich hab nicht einmal das Wort Lama benutzt. Das Problem ist ein Richtungsübergreifendes, wenn nicht sogar Religionsübergreifendes. (Es ist ja nicht so, dass es im Hinduismus oder im Christentum damit keine Probleme gäbe).
Aber es ist schon wichtig zu schauen, dass Begierde nicht als Bodhisattvatum getarnt wird. Der berühmte Wolf im Schafspelz.Ein Mönch besitzt ja auch nichts, und lebt trotzdem von Dana. Und das tut Ole meines Wissens genauso. Ich seh da keinen Unterschied.
Und du vergisst auch, dass gerade fast alle wichtigen Lehrer deiner Tradition Mönche sind bzw. waren (Wieviel Karmapas oder Sharmapas waren denn Laien?).
Und das Möchstum wird im Vajrayana als sehr hoch angesehen. Der Dalai Lama meinte sogar, dass es erst von westl. Buddhismus die Rede sein kann, wenn es einen funktionierenden monastischen Orden gibt.
Ich seh das freilich anders. Denn im Jodo Shinshu gibts ja auch so etwas gar nicht. Trotzdem würd ich nie über einen Mönch so negativ denken, wie du es tust.
RyoninNamu Amida Butsu
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Vor allen Dingen ist eins nicht ausser acht zu lassen,June Campbell sagte dies nach Kalu Rinpoches ableben.
Wieso nicht zu seinen Lebzeiten?Mit Ganz Freundlichen Grüssen
Dorje SemaOMMANIPADMEHUNG
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Dorje Sema:
Vor allen Dingen ist eins nicht ausser acht zu lassen,June Campbell sagte dies nach Kalu Rinpoches ableben.
Wieso nicht zu seinen Lebzeiten?
Vielleicht wegen der Vorzüge, die sie da noch genossen hat. -
Vajrakaya:Dorje Sema:
Vor allen Dingen ist eins nicht ausser acht zu lassen,June Campbell sagte dies nach Kalu Rinpoches ableben.
Wieso nicht zu seinen Lebzeiten?
Vielleicht wegen der Vorzüge, die sie da noch genossen hat.Oh,Vajrakaya Du hast ja fast noch einen schwärzeren Humor als meine wenigkeit ?
a lot of thanks ,Dharmabruder
aber nie hat merkwürdigerweise jemand June Campbell diese Frage
wirklich gestellt ! Und somit mußte sie auch diese Frage nie wirklich beantworten;mir bleibt nur das berühmte
Seltsam - aber so steht es geschrieben.Mit Ganz Freundlichen Grüssen
Dorje SemaOMMANIPADMEHUNG
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Werter Vajrakaya,
dann bitte,achte stets darauf das das die Samayamudras nicht zu Karmamudras
degenerieren und nach Deinem ableben unerhörte Dinge behaupten um nicht zu sagen Lügen verbreiten !!!Aus dem Besitzenwollen entsteht Mangel,
aus dem Nichtanhaften entsteht Zufriedenheit.
Kalu RinpocheMit Ganz lieben und herzlichen Grüssen
Dorje SemaOMMANIPADMEHUNG
ZitatAnhang:
Des Kaisers tantrische Roben - Kalu Rinpoches geheime Gefährtin
Zum June-Campbell-Interview in Tricycle/Einleitung von Detlev Göbel/Auszüge aus dem Interview mit June Campbell/Interview mit Lama Ole Nydahl
Einleitung: Detlev Göbel
Tricycle über June Campbell:
June Campbell studierte in den frühen 70er Jahren Tibetischen Buddhismus in indischen Klöstern. Anschließend reiste sie als Übersetzerin [and Interpreter] mit verschiedenen tibetischen Lamas durch Indien, Europa und Nordamerika. Ihr Buch Traveller in Space untersucht die politischen, religiösen und sozialen Strukturen des tibetischen Patriarchats sowie die reale und symbolische Rolle der Frauen in der tibetischen Gesellschaft. Heute lehrt Frau Campbell Frauenrecht und Religionswissenschaft in Edinburgh.
Das Interview, aus dem die folgenden Auszüge stammen, wurde in der Tricycle-Ausgabe vom Winter-1996 – der größten amerikanischen Dharmazeitung – unter dem Titel "The Emperor’s Tantric Robes" veröffentlicht. Es wurde im Juni 1996 in New York von Helen Tworkov, der Chefredakteurin von Tricycle, geführt.
Tricycle – eine Zeitschrift für alle buddhistischen Richtungen und Traditionen – berichtete regelmäßig über die großen Skandale der letzten Jahre in den buddhistischen Gemeinschaften der USA. Daß der Inhalt dieses Interviews für das Bild des tibetischen Buddhismus in – zumindest der amerikanischen – Öffentlichkeit ähnlich verheerende Folgen haben könnte wie die Skandale um den verstorbenen Vajradhatu-Regenten Ösel Tendsin und den Leiter der Rigpa-Organisation Sogyal Rinpoche ist absehbar: Einer der bekanntesten und angesehensten Rinpoches – zu dem der engagierteste Bannerträger der Verknüpfung von Lama-Funktion und Zölibat – hatte selbst mindestens eine geheime sexuelle Beziehung.
Für einen Praktizierenden des Diamantweges mag es nicht schwerfallen, diese Tatsache als "an sich rein" zu sehen, auch ohne der von June Campbell erwähnten "vereinfachten Sicht der Perfektion des Guru" anheimzufallen. Ein Lama vom Kaliber eines Kalu Rinpoche war sicherlich jenseits davon, äußere Gelübde wie das der sexuellen Enthaltsamkeit für seine persönliche Entwicklung zu brauchen. Von gewöhnlichem "Gelübde brechen" kann man hier wohl kaum reden.
Auch mag man sich der vielen Geschichten der großen alten Meister Indiens und Tibets erinnern, die bis zu einem bestimmten Punkt ihrer Entwicklung im Kloster äußerlich die monastische Lebensweise einhielten, im Geheimen jedoch tantrische Praktiken übten, die den Klosterregeln zuwiderliefen. Einige von ihnen – wie zum Beispiel Maitripa, einer der Hauptlehrer Marpas – wurden von den Disziplinmönchen erwischt und des Klosters verwiesen, da man ihre hohen Verwirklichung nicht erkannte.
In Anbetracht dieser Ebene der Sicht ist es bedauerlich, daß Kalu Rinpoches frühere Freundin in dem Interview kein Wort darüber verliert, wie sich ihre enge Beziehung zu einem der größten Yogis dieses Jahrhunderts auf ihre eigene Meditationspraxis auswirkte, sondern die Beziehung ausschließlich im begrifflichen Kontext von Psychologie, Beziehungsstrukturen und Machtverhältnissen sehen kann.
Was man jedoch verstehen muß, ist zum einen, daß die amerikanische Öffentlichkeit und auch die amerikanische Dharma-Gemeinschaft für das Thema des "sexuellen Mißbrauchs Abhängiger" viel sensibler sind als wir Europäer. Das ohnehin schon puritanische Amerika wurde – nicht nur in tibetisch-buddhistischen Zentren – von Skandalen erschüttert, gegen die alle europäischen Skandale Kleinkram waren. In einer früheren Ausgabe berichtete Tricycle beispielsweise, daß vor einiger Zeit das Thema des "sexuellen Mißbrauchs" eines der Hauptthemen auf einem großen Treffen der Zen-Vereinigungen der USA war.
Zum anderen sieht man nun einige Ereignisse in Kalu Rinpoches Organisation in einem anderen Licht: Kalu Rinpoche hatte immer darauf bestanden, daß die von ihm als Zentrumsleiter und Lamas eingesetzten Leute Mönche waren und blieben. Kaum einer unter ihnen hielt jedoch diese Lebensweise über lange Zeit durch, was kein Problem hätte sein müssen, da die Gelübde ja zurückgegeben werden können. Damit wäre jedoch der Verlust der etablierten "Dharma-Stellung" verbunden gewesen. So hatten viele dieser Lamas ein geheimes Liebesleben, das, wenn es dann bekannt wurde, öffentliche Skandale verursachte und so dem Ansehen des Buddhismus wirklich schadete. Eine Folge davon, daß das, was ihr Lehrer Kalu Rinpoche lehrte und das was er tat, nicht völlig übereinstimmte?Auszüge aus dem
Interview
[...] Tricycle: In »Traveller in Space« erzählen sie von ihrer eigenen sexuellen Beziehung zum verstorbenen Kalu Rinpoche (1904-1989). Diese Enthüllung war für jeden in Ost und West, der diesen Meister gekannt hatte, schockierend. Er wurde als ein großer tibetischer Lehrer angesehen und der Welt als ein zölibatärer Yogi präsentiert. Die meisten seiner engen Schüler hatten keine Ahnung davon, daß er Gefährtinnen hatte. Sein geheimes Sexualleben schien zu seinen Lebzeiten wohl gehütet gewesen zu sein. Hat Kalu Rinpoche ihrer Ansicht nach seine Gelübde gebrochen?
June Campbell: Ich weiß nicht, was seine Gelübde waren. Wir sprachen nie über sie. Was ich weiß ist, daß ich in unserer Beziehung ganz deutlich nie eine Gleichgestellte war. Meinem Verständnis nach sind die Ideale des Tantra, daß zwei Leute zu einem rituellen Austausch gleichwertiger und unterschiedlicher Energien zusammenkommen. Idealerweise sollte diese Beziehung wechselseitig, gegenseitig sein. Das Weibliche sollte von beiden Seiten als in der Beziehung ebenso wichtig wie das Männliche angesehen werden.
Meine Beziehung mit Kalu Rinpoche war keine Partnerschaft von Gleichgestellten. Als es anfing, war ich Ende zwanzig. Er war beinahe siebzig Jahre alt. Er kontrollierte die Beziehung. Ich wurde auf Geheimhaltung eingeschworen. Was ich sagen will ist, daß es keine formelle ritualisierte Beziehung war und auch nicht die "tantrische" Beziehung, die Leute sich gerne vorstellen mögen.
[...]
Tricycle: Sie wurden von ihm auf Geheimhaltung eingeschworen?
June Campbell: Ja. Und von der weiteren Person, die Bescheid wußte. Ein Mitglied seiner Gefolgschaft.Tricycle: Was hätte passieren können, wenn sie das Schweigen gebrochen hätten?
June Campbell: Nun, man nahm an, daß ich es nicht tun werde. Aber mir wurde erzählt, daß Kalu Rinpoche in einem früheren Leben, das letzte Leben vor diesem, eine Frau gehabt hatte, die Probleme gemacht hätte, da sie ihm näher sein oder länger mit ihm zusammensein wollte. Sie äußerte ihre eigenen Bedürfnisse, stellte Forderungen. Er legte einen Bann auf sie, und sie starb.Tricycle: So wie Kindesmißhandler mit ihren Opfern umgehen: "Wenn du etwas sagst, wird dir was Schlimmes zustoßen".
June Campbell: "Ja, es gibt viele Ähnlichkeiten". Es werden Ängste im religiösen Kontext erzeugt. Versetzen sie sich in meine Lage: "Wenn ich mich geweigert hätte zu kooperieren, hätte ich trotzdem etwas gewußt, was für den Lama und seine Anhänger eine Bedrohung gewesen wäre. Was hätte ich weiter tun sollen? Wenn ich darüber hätte reden wollen, so hätte mir niemand geglaubt. Einige Leute glauben mir jetzt noch nicht. Und was, wenn ich es ausgesprochen und der Lama es öffentlich bestritten hätte? Hätte er noch mein Lehrer sein können? Ich glaube kaum. Ich willigte zu der Zeit gerne ein, hielt es für das Richtige und dachte, daß es mir helfen würde. Ich war jedoch sehr sehr isoliert und hatte jahrelang Angst, darüber zu reden".
Aus Traveller in Space: Meiner eigenen Erfahrung nach gab es – trotz einer fehlenden tibetischen Erziehung – ganz bestimmte motivierende Faktoren, die mich über viele Jahre schweigen ließen: Diese Faktoren sind vielleicht denen ähnlich, die tibetische Frauen über die Jahrhunderte beeinflußt haben. Zuerst einmal steht es außer Zweifel, daß die geheime Rolle, in die eine nichtsahnende Frau gezogen wird, ihr eine gewisse Menge an persönlichen Prestige verleiht – trotz der Tatsache, daß es keine öffentliche Würdigung ihrer Position gibt. Zweitens war die Frau in der Lage, durch die Beteiligung an intimen Aktivitäten mit Jemanden, der in ihrer eigenen und der buddhistischen Gemeinschaft als äußerst heilig galt, den Glauben zu entwickeln, daß auch sie in gewisser Weise "heilig" sei und die Ereignisse um sie herum karmisch vorherbestimmt seien. Schließlich haben viele Frauen, trotz der ihnen auferlegten Restriktionen, ihr geheimes Einverständnis als einen "Vertrauenstest" gesehen und als eine angemessene Gelegenheit, vielleicht ihr Verständnis des Dharma zu vertiefen und in den "heiligen Raum" einzutreten.Tricycle: Es gibt Westler, die sie kannten, als sie mit Kalu Rinpoche zusammen waren, andere enge Schüler. Sie wußten nicht explizit, was zu der Zeit vor sich ging, und doch sagen einige von ihnen jetzt, daß sie von ihrem Buch nicht überrascht sind, daß sie "wußten" ohne genau zu wissen, und daß sexuelles Verhalten von Lehrern – sogenannte zölibatäre oder andere – so verbreitet ist, daß es – abgesehen von ihrem Respekt vor ihrer persönlichen Integrität – keinen Grund gibt, ihre Wahrhaftigkeit in Frage zu stellen. Zugleich bestreiten Schüler im Westen, die Kalu Rinpoche nie kannten, ihre Geschichte. Ich habe bereits Anrufe von zwei tibetischen Lamas aus Kalu Rinpoches Linie erhalten, die mich baten, nichts von ihrer Arbeit zu veröffentlichen und ihnen vorwerfen, dies alles erfunden zu haben. Sie sagen, in beiden Fällen: "Diese June Campbell phantasierte, daß sie eine Affäre mit Kalu Rinpoche hätte".
June Campbell: Nun, es ist nicht das erste Mal, daß das "Phantasie"-Argument gegen Frauen verwendet wird. Freud beugte sich dem sozialen Druck seiner Zeit, um die Wahrheit über das, was er über sexuellen Mißbrauch und Inzest wußte, zu unterdrücken und brachte die Theorie über die "weibliche Phantasie", die heute völlig diskreditiert ist. Es ist natürlich verständlich, daß diese Lamas in dieser Weise reagieren; sie wußten schließlich nichts von dem was vor sich ging. Aber ich werde mich jetzt lieber der Tatsache stellen, daß Leute meinen Charakter beschimpfen als damit fortzufahren, die Wahrheit zu leugnen. Wie auch immer, mein Buch handelt nicht von Kalu Rinpoche. Es geht um größere Themen als meine persönliche Erfahrung, obwohl die Bemühung es zu schreiben, aus dieser Erfahrung erwuchs. Ich bin aus dem tibetischen Buddhismus vor 13 Jahren ausgestiegen und habe die meisten dieser Jahre damit verbracht, über die Komplexität des Geschehenen nachzudenken. Wenn das von mir Geschriebene von Buddhisten als irrelevant, als eine Phantasie oder eine Lüge zurückgewiesen wird – sei es so, es stört mich nicht. Ich weiß, daß das Schreiben des Buches mir half, meine Vergangenheit anzuerkennen und mit einer Menge schwieriger Gefühle zurechtzukommen. Es half mir das Geschehene selbst und auf meine eigene Weise zu verstehen. Niemand kann mir sagen, das sei nicht wahr.
[...]
Tricycle: Ist Kalu Rinpoche weniger erleuchtet als wir dachten, oder müssen wir unser Verständnis davon ändern, was ein erleuchteter Guru ist?
June Campbell: Ich bin versucht, diese Frage einfach abzulehnen, denn ich kann schon das Aufheulen von Empörung und Entrüstung einiger Kreise über den Gedanken, eine einfache Frau zum Stand der Erleuchtung eines Lamas zu fragen, hören. Aber ich denke, daß es hier nicht um meine Meinung zu Kalu Rinpoche geht, denn diese ist, wie die von jedem anderen, höchst subjektiv und auf persönlicher Erfahrung beruhend. Ich denke, es geht eher um das Problem, wie man die Idee von Perfektion mit der Beobachtung von fragwürdigem Verhalten in Übereinstimmung bringt. Ein Verständnis des "erleuchteten Gurus" ist, daß alles an seinem Verhalten, ganz gleich wie merkwürdig oder unmoralisch, ein Ausdruck von Erleuchtung ist. Diese Sicht mag in der tibetischen Gesellschaft aufrecht zu erhalten gewesen sein, wurde sogar gefördert, aber ich denke, es ist sicher, daß die westliche Gesellschaft sie nicht aufrecht erhalten kann. Meine Sicht ist, daß wenn Leute sich weigern, diese Frage anzuschauen, bestimmte Gruppen innerhalb der westlichen Gesellschaft im Versuch, sich vor Herausforderung zu schützen und Veränderung zu vermeiden, immer isolierter werden. Sie werden nicht über eine vereinfachte Sicht der Perfektion des Guru hinausgehen, und die Gurus selbst werden nicht über völliger Macht und des Verehrt werdens hinausgehen. Meiner Ansicht nach würde diese Art von Isolierung entweder den Niedergang des ganzen Systems beschleunigen, oder abgeschlossene, Kult-ähnliche Gruppen erzeugen, die keinerlei Einfluß auf die Gesellschaft haben -
Dorje Sema:
Werter Vajrakaya,
ZitatAnhang:
Des Kaisers tantrische Roben - Kalu Rinpoches geheime Gefährtin
...Ich denke, es geht eher um das Problem, wie man die Idee von Perfektion mit der Beobachtung von fragwürdigem Verhalten in Übereinstimmung bringt. Ein Verständnis des "erleuchteten Gurus" ist, daß alles an seinem Verhalten, ganz gleich wie merkwürdig oder unmoralisch, ein Ausdruck von Erleuchtung ist. Diese Sicht mag in der tibetischen Gesellschaft aufrecht zu erhalten gewesen sein, wurde sogar gefördert, aber ich denke, es ist sicher, daß die westliche Gesellschaft sie nicht aufrecht erhalten kann. ...Ohne auf die beteiligten Personen weiter eingehen zu wollen - denn mehr als ein Parteiergreifen für die eine oder andere aus subjektiven und spekulativen Gründen könnte nicht drin sein - das was die Frau Campbell hier ausspricht, ist tatsächlich ein Kernproblem in der Sichtweise des Gurus. Hier bekenne ich mich eindeutig zu dem, was sie "westliche Sichtweise" beschreibt, was aber tatsächlich eine Sichtweise ist wie sie auch von tibetischen Lamas und Lehrern ebenso vertreten wird. Man denke da nur an das Memorandum des Dalai Lama, verfasst zusammen mit vielen namhaften Lehrern des tibetischen Buddhismus noch vor der Jahrtausendwende, untugendhaftes Verhalten tibetischer Lamas nicht zu verschweigen sondern öffentlich auszusprechen.
Nur gibt es eine Neigung westlicher Schüler bestimmte Phänomene, die mit ihrem Lehrer zu tun haben, einfach zu leugnen oder zu verdrängen. Man denke da nur an die Sprüche von "erleuchteter Verrücktheit" mit denen tatsächlich jedes Verhalten als "erleuchtet" gerechtfertigt werden kann - von Trunksucht über sexuelles Fehlverhalten bis Geisteskrankheit.Wie geht man damit um, wenn der eigene Lehrer Abneigung gegen die Anhänger anderer Religionen predigt?
Wie geht man auch damit um, wenn ein von vielen verehrter Lehrer der Vergangenheit, der tatsächlich ganz erstaunliche Dinge gelehrt und geschrieben hat, und den auch heute noch viele seiner ehemaliger Schüler und auch Neulinge des Buddhismus verehren, tatsächlich am Alkoholismus zugrunde gegangen ist?Fragen über Fragen
Die Antworten können nicht genereller Natur sein, sondern müssen den Einzelfall würdigen.
Generell ist aber zu bedenken, dass Lehrer nicht nur durch Worte lehren, sondern auch durch sich selbst. Die Ansicht, dass Lehrer nur durch Worte lehren würden, ist eigentlich eine hinayanistische Ansicht.
Im Vajrayana heißt es irgendwo, man müsse den Lehrer 10 Jahre prüfen, bevor man ihn als Guru akzeptieren könne. Das stelle man sich mal vor und stelle dem das Phänomen des "blinden an den Hals Werfens" gegenüber wie es im Westen der Fall zu sein scheint. Da muss ja alles immer schnell schnell gehen und man will alles und zwar sofort ...
Ein Problem ist: Leute die kein Selbstbewußtsein haben, sind leicht zu blenden, und Leute die viel Selbstbewußtsein haben, sind oft schlechte Schüler, weil sie von ignorantem Stolz getrübt sind
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Walter:
Lenke die Augen der Wesen nicht auf die Worte von Samayabrechern! -
Klickibuntikabelsalat.
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Vajrakaya:
Lenke die Augen der Wesen nicht auf die Worte von Samayabrechern!
Wieso, lieber Vajrakaya,
was hast Du denn gegen - Die verschleiernde Enthüllung?
Moechtest Du Dich nicht mehr weiterhin enthusiastisch fuer eine kritische Auseinandersetzung und einen Neuen Buddhismus einsetzen, unabhaengig vom Verfasser?!1
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thecap:Vajrakaya:
Lenke die Augen der Wesen nicht auf die Worte von Samayabrechern!
Wieso, lieber Vajrakaya,
was hast Du denn gegen - Die verschleiernde Enthüllung: Folgen eines Mißbrauchs tantrischer Lehren?
Moechtest Du Dich nicht mehr weiterhin enthusiastisch fuer eine kritische Auseinandersetzung und einen Neuen Buddhismus einsetzen, unabhaengig vom Verfasser?!1
Ich habe nichts gegen kritische Betrachtung - weder Shravakayana noch Mahayana noch Vajrayana, aber ich habe etwas dagegen Samayabrechern zuviel Beachtung zu schenken vor allem wenn dies durch solche geschieht, die sich zu Vajrayana bekennen (aber dies war sicherlich nur Unachtsamkeit). Es geht um das Wohl vieler, nicht um deine ideologischen Kategorien
Ich habe dies woanders dargestellt, aber meine Worte wurden von politisch motivierten Moderatoren gelöscht ...
Was soll ich da tun? Es hier wiederholen?
Eines ist mir klar: Es gibt hier keine Ausgewogenheit der Moderation im Forum. Aber das kümmert mich nicht weiter, denn ich bin widrige Umstände gewöhnt -
Vajrakaya:Walter:
Lenke die Augen der Wesen nicht auf die Worte von Samayabrechern!Ich grüss Dich Vajrakaya,
Der Server unter http://www.ratxxxyyyy.com konnte nicht gefunden werden.
Mit Ganz Freundlichen Grüssen
Dorje SemaOMMANIPADMEHUNG
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