Wut

  • Dass die Wut darüber das Leid nur vermehrt ist ja logisch, aber wie genau soll es zu schaffen sein nicht wütend zu sein? Ich persönlich habe große Probleme mit Wut, eigentlich will ich nur ruhig und nett sein, werde aber ständig von meiner Umgebung regelrecht wahnsinnig gemacht und werde dann sehr wütend, was für alle unangenehm ist. Irgendwie muss man es auf die Reihe bringen, sich alles gefallen zu lassen, aber das in Ordnung zu finden.

    Mir fällt dabei auf, Sungi, "eigentlich will ich nur ruhig und nett sein,".

    Du willst etwas bestimmtes sein. Das ist eine Verwicklung. Dadurch wird die Sicht verhindert.

    Ich meine, dieses Wollen loszulassen und einfach nur zu sein, ob nun mit Emotionen oder ohne. Werden die Emotionen aktiviert, darüber reflektieren, warum das so ist.


    Ich bin immer wieder geradezu begeistert, wie einfach die Lösung ist, wenn sie erstmal verinnerlicht wurde. Es ist nämlich nicht so, dass wir ein Recht haben, wütend zu sein, weil jemand oder etwas uns dazu "auffordert", sondern dass die Emotion selbst es ist, die uns unglücklich macht. Haben wir diese erstmal durchschaut und ihren Ursprung eliminiert, kann uns das Äußere kaum aus der Ruhe bzw. Mitte bringen. Alles, was uns reizt, hat mit der Vorstellung von uns selbst oder wie das Leben, die Umgebung, der Alltag oder sonstwas zu sein hat zu tun.

    Ohne diese Vorstellung(en) gibt es kein Leiden am Leid. Es sind lediglich Bedingungen, aus denen heraus etwas entstanden ist oder entsteht.


    Mir hat bei der Übung dabei immer geholfen, mir zu vergegenwärtigen, dass ich in einer Stunde oder morgen oder in einer Woche nicht mal mehr weiß, was mich wütend machte. Also kann es auch gleich verschwinden.

    Heute halte ich sofort inne und schaue, woher der Wind weht. War ich unachtsam, hab ich mich "verführen" und verwickeln lassen?

    Es ist eine unglaubliche Freiheit, nicht mehr andere dafür verantwortlich zu machen und mit sich selbst darüber ins Reine zu kommen.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das ist ja jetzt aber nicht die Wut die ich eben beschrieben habe. In meinem Falle habe ich "Wut" vorgetäuscht, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, weil ich mir dessen bewusst war, ich würde es mit Freundlichkeit nicht erreichen.

    :like:

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Äh, wo war denn da die ‚wut‘?

    Eine gewisse stoische Penetranz oder auch ne Bestimmtheit sind vorgetäuschte Wut?

    Vermutlich kam es so beim Gesprächspartner an.

    Das macht schon Spaß. Vor allem wenn es ankommt.. Das Gute daran ist das man die Herzenruhe genau beobachten kann und da so ein kleines Männchen wütend wird und sich zu einem Riesen aufbläht. Wie gesagt macht Spaß. Aber nur wenn der Herzgeist schön ruhig bleibt oder schnell wieder ruhig wird. Schwierig ist mit ruhigem Herzen das Gefühl der Wut mitzuliefern, damit das ankommt was ankommen soll. Da du Erfolg hattest muss es wohl gut gewesen sein.

  • Habe gestern in den Nachrichten gehört, dass Mitarbeiter, die in Call Centern arbeiten diejenigen sind, die sich am häufigsten aufgrund psychischer Probleme krank melden. Noch vor den Mitarbeitern in der Pflege. Da kann ich dann schon eher verstehen, wenn Mitarbeiter aufgrund unklarer Vorschriften mit einem unzufriedenen Kunden überfordert sind und das Gespräch einfach weiterleiten.

    Ich schreibe ich mal einen Brief an die Geschäftsführung von Unity Media. Es wird sich vermutlich an den Zuständen nichts ändern, aber vielleicht antwortet ja jemand individuell.

  • Es ändert sich eigentlich nicht. Blöde Sache : wenn Du dich nicht änderst. Ist aber auch falsch. Denn wenn Du dich ärgern und dann wütend Spielen kannst bist Du ja schon richtig. Was ich mache ist das ich ganz neutraler Stimmung Worte verwende die denken lassen das ich wütend bin. Wenn der andere darauf aggressiv Verteidigend reagiert hat es eigentlich keinen Sinn weiter zu machen. Auflegen neuen Nehmen. Wo ist eigentlich das Problem.


    Na das Verteidigen der Burgen (Vorstellungen). Da ist das Problem und nicht die Störung die beseitigte werden soll. Es geht meist sehr schnell auf einen Kriegsschauplatz der nur mit der Störung zu tun hat aber nicht die Störung ist, sonder eine Neue wird. Die Mitarbeiter der Störungsannahmen werden nicht darin ausgebildet das unter allen Umständen der Kunde das ist worum sich die ganze Firma überhaupt dreht. Die Ausbildung geht darum die Firma zu vertreten und das macht den Kunden zu einem Bittsteller. Was hilft: ganz konkret immer nur auf mein Anliegen hinzuweisen Verteidigung nicht wahrnehmen, meine und seine. Das was ich möchte ist wichtig damit Du deinen Arbeitsplatz behalten kannst. Ich habe eine Störung dränge mir nicht auch noch deine auf.

  • Habe gestern in den Nachrichten gehört, dass Mitarbeiter, die in Call Centern arbeiten diejenigen sind, die sich am häufigsten aufgrund psychischer Probleme krank melden. Noch vor den Mitarbeitern in der Pflege.

    Wie sinnig 8) So etwas nenne ich dann wieder "kein Zufall". Ich erlebe häufig solche "Rückmeldungen", so dass sich meine Sichtweise erweitern kann und ich immer mehr Verständnis und Mitgefühl aufbringe.

    Für mich ist das "ein geführtes Leben".

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Die Hauptursache für alles

    Habe gestern in den Nachrichten gehört, dass Mitarbeiter, die in Call Centern arbeiten diejenigen sind, die sich am häufigsten aufgrund psychischer Probleme krank melden. Noch vor den Mitarbeitern in der Pflege.

    Wie sinnig 8) So etwas nenne ich dann wieder "kein Zufall". Ich erlebe häufig solche "Rückmeldungen", so dass sich meine Sichtweise erweitern kann und ich immer mehr Verständnis und Mitgefühl aufbringe.

    Für mich ist das "ein geführtes Leben".

    _()_

    also Karma ?:?

  • Die Hauptursache für alles

    also Karma ?:?

    Das kannst Du so nennen. Ich weiß es nicht. Wobei: alles ist Ursache und Wirkung, also doch Karma.


    Was ich jedoch meine ist, dass, desto höher die Aufmerksamkeit ist, desto mehr Informationen stehen zur Verfügung. Ich erlebe das seit zig Jahren immer wieder. Wenn etwas für mich nicht klar ist oder aber ich eine Ahnung von etwas habe, bekomme ich kurz darauf immer eine Bestätigung.

    Vielleicht bekommt die jeder, nur nicht jeder "bekommt das mit". Besonders sich für rational haltende Menschen scheinen diese Sichtweise abzulehnen, da es für sie vielleicht Hokuspokus ist.

    Was immer es ist, es ist unglaublich hilfreich und stärkend.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Ursache und Wirkung. Ständig negativer Resonanz ausgesetzt zu sein und dann noch unter massivem Leistungsdruck zu stehen ist halt nicht gesund, das leuchtet schon ein.


    Ich möchte nur anmerken, dass aus meiner Sicht Wut nie ok ist. Wenn ich mit Wut etwas durchsetzen kann, läuft irgendwas falsch. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass man Wut tatsächlich abfangen kann. Gelingt mir ab und an, oft nicht. Aber wenn's manchmal geht, muss es auch öfter gehn :)

  • Habe wieder Post von Unitymedia erhalten :) Sie fordern nun meine beiden alten Receiver zurück obwohl nur einer defekt war und ich dafür einen Neuen erhielt. Das habe ich schon häufiger gehört. Auch das eine E-Mail nichts bringt. So werde ich gezwungen wieder dort die überforderten Call Center Mitarbeiter anzurufen. Mindestens einmal. Der Brief an die Geschäftsführung ist auch versandt worden. :erleichtert:

  • Ich habe jetzt im Buch "Metta-Meditation" von Sharon Salzberg eine sehr gute Anregung gefunden um mit Wut gegen Menschen umzugehen. Bei der Metta-Meditation wünscht man ja zuerst sich alles Gute, dann Menschen, die man mag und mit der Zeit auch immer Menschen, die man nicht mag.


    Bei Menschen, die wirklich schon ein bisschen bös' zu mir waren, bin ich hier allerdings immer gescheitert. Aber da gibt es diese Anregung aus dem Buch: Man kann dem Menschen etwas gutes Wünschen in einer situationsgerecht ausgedachten Situation. Ich wünsche jetzt dieser einen bestimmten Person von Herzen alles Gute, dass sie bei Sitzungen mit einem Therapeuten ihre Achtsamkeit wiedergewinnt (diese Person war wirklich schon bös wie in einer Trance), ihr schlechtes Handeln erkennt und daran beginnt zu arbeiten es zu ändern. Und ich wünsche ihr, dass Buddhas Lehren ihr dabei helfen mögen.


    Und dabei ist nichts hintersinniges dabei. Ich meine das ehrlich von Herzen, dass diese Person ihre Achtsamkeit wiederfindet. Nur weil man Chef ist, darf man nicht anderen gegenüber brutal sein. Hier muss man die Achtsamkeit wieder gewinnen. Dieses Vorgehen hilft mir sehr die Wut abzubauen und ich muss nicht gleich diesem Menschen wünschen, dass sie glücklich und frei von Leiden sei. Das ist für den ANfang einfach zu viel.


    Wie bei allem ist das ein Werkzeug. Es wirklich machen und das Werkzeug wirklich gebrauchen muss man selbst. Auf jedenfall finde ich die Idee super nicht einfach diese Wünsche in der Metta-Mediation immer starr anzuwenden, sondern situationsgerecht abändern, wenn es anders erstmal nicht geht.

    Die Dinge entstehen, existieren und vergehen. Das ist normal. Ajaan Tippakorn