gesunde Lebensgewohnheiten für Meditation

  • Hallo,


    in der heutigen westlichen Kultur ist es schwierig gesund zu leben. Durch industriell gefertigte Nahrungsmittel, die sich negativ auf das Körpergefühl und der Atmung auswirken. Insbesondere elektronische Geräte und die Emissionen in städtischen Gebieten.

    Demzufolge wird die Meditation massiv beeinflusst.

    Ein buddhistischer Mönch in einem Tempel in den Bergen - isoliert von all dem - hat die ideale Bedingungen für eine spirituelle Praxis.


    Doch was unternimmt ihr, um eure äußeren Umstände auf die Meditation abzustimmen?


    Früher legte ich kein Wert auf eine gesunde Ernährung. Ich ernährte mich viel vom Fastfood und Süßigkeiten. Außerdem hatte ich ungesunde Lebensgewohnheiten. Trotzdem meditierte ich, aber ich schränkte die Wirksamkeit der Meditation ein. Ich war damals sehr egoistisch und agressiv. Die Meinungen anderer tangierten mich. Ich wollte, um jeden Preis meine Ziele erreichen.


    Doch die bloße Umstellung der Ernährung änderte meine Sichtweise und die Resultate der Meditation. Ich hatte damals damit begonnen, mit IV-Fasten und Rohkosternährung. Vor der Meditation mehrere Essenspausen einzulegen, hatte meine Atmung sanfter und geschmeidiger gemacht.


    Jedoch eskaliert die ganze Sache am Wochende mit dem Fasten, sobald ich die sogenannte Mönchsregel umzusetzen versuche. Nach 12 Uhr nichts mehr zu essen. Ich fresse meinem Kühlschrank leer und esse 3 Hanuttapackungen xD


    Wie geht ihr damit um? Um ideale Bestimmungen zu kreieren.

  • void

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Doch was unternimmt ihr, um eure äußeren Umstände auf die Meditation abzustimmen?

    Nichts

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • um eure äußeren Umstände auf die Meditation abzustimmen?

    Ich lege mir die Texte zurecht, die ich rezitieren möchte. Es gibt Opfergaben für den Buddha auf meinem Altar, dann Niederwerfungen (wobei Niederwerfungen schon ganz viel mit inneren Umständen zu tun haben).

    Einmal editiert, zuletzt von Lucky Luke ()

    • Offizieller Beitrag

    Wenn wir mitten auf der Autobahn sitzen und die Autos auf uns zu gerast kommen, ist es unsinnig, sich darüber aufzuregen und den Autos zu zurufen: "Ihr sollt hier nicht fahren." Die Autobahn ist schließlich der Ort, wo Autos fahren. Wenn wir aber wollen, dass keine Autos darauf fahren, müssen wir leiden. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Straße zu verlassen.


    Mit den Sankharas ist es das gleiche. Wir sagen, sie stören uns. Wenn wir in Meditation sitzen und ein Geräusch hören, denken wir zum Beispiel: "Oh, dieses Geräusch stört mich." Wenn wir die Auffassung haben, dass es uns stört, leiden wir dementsprechend unter dem Geräusch. Bei genauerer Betrachtung dieser Angelegenheit zeigt sich aber, dass wir es sind, die zu dem Geräusch gehen und es stören! Das Geräusch ist einfach nur ein Geräusch. Wenn das so verstanden wird, gibt es dazu weiter nichts hinzuzufügen. Wir lassen es so sein, wie es ist. Das Geräusch ist ein Phänomen und wir selbst sind ein anderes. Anzunehmen, dass das Geräusch zu uns kommt, um uns zu stören, ist Verblendung oder falsches Verständnis der Wirklichkeit. Wenn wir einmal diese Realität klar erkennen, haben wir Ruhe und sind nicht mehr störbar. Das Geräusch ist einfach ein Geräusch, warum sollten wir daran festhalten und uns darüber ärgern? Wir müssen verstehen, dass eigentlich wir es sind, die uns bewegt haben und das Geräusch gestört haben.

    Ich verstehe das so, dass es nicht darum gehen sollte, die Umstände so zu verbessern, dass sie möglichst gut für Meditation sind. Sondern dass Meditation unter anderem bedeutet, dass die Umstände nicht mehr als störend wahrgenommen werden.

  • Doch was unternimmt ihr, um eure äußeren Umstände auf die Meditation abzustimmen?

    Ich zünde eine Kerze an und setz mich hin.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich habe den Satz noch mal gelesen, und das könnte Dir gegenüber, DerUnglaubliche , ziemlich überheblich rüberkommen. Ist aber nicht so gemeint. Eher umgekehrt: Wenn ich auf günstige Umstände warten würde, dann würde das nie was mit meiner Praxis. Dazu gestalte ich mein Leben zu turbulent.


    Liebe Grüße, Aravind.

  • Ich fühle mich in langen retreats wohler, weil ich mich dort gesünder ernähre. Ich war vor kurzem in plumvillage. Die Ernährung dort war vegan. Viel Obst und Gemüse.

    Ich habe mich blendend gefühlt.

    Ich glaube nicht das ich zuviel esse, aber ich nehme zuviel Zucker zu mir.

    Da muß ich definitiv an mir arbeiten.

    Alles Gute für Sie!

  • Wenn wir mitten auf der Autobahn sitzen und die Autos auf uns zu gerast kommen, ist es unsinnig, sich darüber aufzuregen und den Autos zu zurufen: "Ihr sollt hier nicht fahren." Die Autobahn ist schließlich der Ort, wo Autos fahren. Wenn wir aber wollen, dass keine Autos darauf fahren, müssen wir leiden. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Straße zu verlassen.


    Mit den Sankharas ist es das gleiche. Wir sagen, sie stören uns. Wenn wir in Meditation sitzen und ein Geräusch hören, denken wir zum Beispiel: "Oh, dieses Geräusch stört mich." Wenn wir die Auffassung haben, dass es uns stört, leiden wir dementsprechend unter dem Geräusch. Bei genauerer Betrachtung dieser Angelegenheit zeigt sich aber, dass wir es sind, die zu dem Geräusch gehen und es stören! Das Geräusch ist einfach nur ein Geräusch. Wenn das so verstanden wird, gibt es dazu weiter nichts hinzuzufügen. Wir lassen es so sein, wie es ist. Das Geräusch ist ein Phänomen und wir selbst sind ein anderes. Anzunehmen, dass das Geräusch zu uns kommt, um uns zu stören, ist Verblendung oder falsches Verständnis der Wirklichkeit. Wenn wir einmal diese Realität klar erkennen, haben wir Ruhe und sind nicht mehr störbar. Das Geräusch ist einfach ein Geräusch, warum sollten wir daran festhalten und uns darüber ärgern? Wir müssen verstehen, dass eigentlich wir es sind, die uns bewegt haben und das Geräusch gestört haben.

    Ich verstehe das so, dass es nicht darum gehen sollte, die Umstände so zu verbessern, dass sie möglichst gut für Meditation sind. Sondern dass Meditation unter anderem bedeutet, dass die Umstände nicht mehr als störend wahrgenommen werden.

    Das Problem ist, wenn ich mich ungesund ernähre. Dann habe ich kaum Lust zu meditieren. Ich muss immer dagegen ankämpfen.

    Du bist ja Zen-Buddhist, oder? Viele Zen-mönche praktizieren die sogenannte Essregel. Der Verzicht auf das Abendbrot. Doch diese Regel fällt mir schwer.

  • Bei einigen Antworten hier könnte man meinen, es wär etwas schlechtes sich um gute Rahmenbedingungen für die formelle Meditation zu bemühen. Hier ein kleiner Auszug aus dem Anapanasati Sutta:

    Zitat

    "Wie nun wird Achtsamkeit auf das Ein- und Ausatmen entwickelt und verfolgt, so dass es von großer Frucht, von großem Nutzen ist?


    "Da ist der Fall, wo ein Bhikkhu, nachdem er in die Wildnis gegangen ist, im Schatten eines Baumes oder in einer leeren Hütte sich niedersetzt, seine Beine überkreuzt, seinen Körper aufrecht haltend, und Achtsamkeit in den Vordergrund bringt.


    Ich persönlich meditiere nicht gerne direkt nach dem Essen sondern warte lieber eine Weile bis sich mein Magen beruhigt hat und ich mich weniger voll fühle. Viel Gemüse und Obst hängt da stark mit meinem Wohlbefinden zusammen. Sonst achte ich noch darauf, mich schon kurz vor der Meditation etwas zu entspannen und nichts anspruchsvolles mehr zu machen. Mittlerweile weiß ich auch ungefähr, wann es im Haus ruhiger ist und wann nicht.

    Zu ausreichend Hindernissen kommt es bei mir auch so noch, da will ich mir nicht noch zusätzlich selbst welche schaffen, sonst sehe ich den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. :grinsen:


    Viele Zen-mönche praktizieren die sogenannte Essregel. Der Verzicht auf das Abendbrot. Doch diese Regel fällt mir schwer.

    Du könntest versuchen, deine Mahlzeit auf Abends zu verlegen, also auf das Frühstück und Mittagsessen zu verzichten.

  • Es ist alles eine Frage der Gewohnheit. Ist das Meditieren Bestandteil des gesamten täglichen Lebens, so brauche ich keine besonderen Umstände.


    Zu Beginn jedoch, solange man noch auf der Suche ist nach dem richtigen Leben, ist es natürlich wichtig, bestimmte Regeln einzuhalten.


    Die schwere einer Mahlzeit ist hinderlich. Wer jedoch begriffen hat, dass es grundsätzlich gesünder ist, abwechslungsreich, mäßig und fleischarm zu essen, der benötigt auch keine besondere Vorbereitung, um sich in die Stille zurückzuziehen.


    In die Stille kann jeden Moment Einzug gehalten werden, sogar am Arbeitsplatz zwischen zwei Telefonaten - es ist bei ausreichend Übung keine Frage der Zeit, sondern eine Frage der Achtsamkeit.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Das Problem ist, wenn ich mich ungesund ernähre. Dann habe ich kaum Lust zu meditieren. Ich muss immer dagegen ankämpfen.

    Ich esse unglaublich gerne Schokolade. Immer wenn ich viel Schokolade esse, dann bin ich dadurch total gestresst im Job. ;)


    Ich tippe mal, dass Deine Essgewohnheiten und Deine Unlust zur Meditation eher eine gemeinsame andere Ursache haben, aber das kannst Du nur selbst heraus finden.


    Mir scheint, Du möchtest Dir eine perfekte Umgebung für die Meditation schaffen. hiri hat natürlich recht, das Umfeld sollte man nicht ignorieren. Aber wenn Dein Geist Ausreden sucht, findet sich immer etwas, was Dich abhält. Wie ich oben schon geschrieben habe:

    Wenn ich auf günstige Umstände warten würde, dann würde das nie was mit meiner Praxis.

    Vielleicht hast Du Lust, Deine Energie darauf zu verwenden, wirklich regelmäßig zu meditieren, anstatt scheinbar günstige Umstände zu schaffen; eine Gewohnheit aufbaeuen, wie Monikadie4. gesagt hat.


    Nach Deinen Worten scheinst Du ein Kontrolletti zu sein (so wie ich ;)). Wenn Du magst, kannst Du das ja ausprobieren: Nehm Dir vor (oder verpflichte Dich dazu, wenn das nicht zu viele Widerstände in Dir weckt), in den nächsten 30 Tagen an 20 Tagen jeden Tag mindestens 5 Minuten zu meditieren. Schreib das in Deinen Terminkalender. Mit Strichliste.

    Am Anfang hilft es, da kreativ zu sein, bis sich eine gewisse Gewohnheit aufbaut.


    Der "buddhistischere" Ansatz wäre: Setz Dich genau jetzt hin und meditiere. Am Ende der Meditation nimmst Du Dir vor, morgen das gleiche zu tun. Und so weiter, jeden Tag. Schritt für Schritt.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Lange bevor ich anfing, mich mit den Lehren des Buddha zu beschäftigen, führte ich ein recht unheilsames Leben. Alles so nach dem Motto, alles was rein passt, wird in Ordnung gehen. Ich war in vielen Bereichen haltlos und Maßlos. Ob wohl ich eigentlich hätte wissen müssen, das dies für mich nicht der richtige Weg war. Ich habe viel Freude an der Bewegung. Doch habe ich in dieser Zeit für mich gemerkt, das meine Kondition immer mehr nach lies. Ich brauchte bald ein Sauerstoffzelt, wenn ich nur ein bis zwei Stockwerke Treppe laufen musste.


    Eines Tages überkam mich ein ziemliches Unwohlsein. Nicht zuletzt auch durch den Blick auf die Waage. Ich hörte nur mich selbst fragen "verdammt nochmal, was machst du hier mit dir" es war als hätte jemand einen Schalter in mir umgelegt. Seitdem übe ich mich darin mich bewusst zu ernähren. Dabei war es nicht mal nötig Ernährung völlig umzustellen. Ich musste lediglich auf meinen Körper hören, wenn er signalisiert, das er satt ist. Damals grenzte mein Gewicht an der 110Kg Grenze. Ca. 9 Monate späte waren 20Kg weniger. Und meine Lebensqualität verbesserte sich immens.


    Dies ist doch auch eine Form der Meditation. Sich bewusst machen was man tut.

    Und DerUnglaubliche , ich bin da ganz bei dir. Mit einem vollem Magen, ist es kein angenehmes sitzen. Daher lasse ich, je nach Schweregrad der Mahlzeit ca. Eine Stunde oder etwas mehr vergehen. Danach funktioniert es bei mir relativ gut.

  • Ich fühle mich in langen retreats wohler, weil ich mich dort gesünder ernähre. Ich war vor kurzem in plumvillage. Die Ernährung dort war vegan. Viel Obst und Gemüse.

    Ich habe mich blendend gefühlt.

    Ich glaube nicht das ich zuviel esse, aber ich nehme zuviel Zucker zu mir.

    Da muß ich definitiv an mir arbeiten.

    Alles Gute für Sie!

    Ich hab mir Xylit (Holzzucker) im regionalen Supermarkt gekauft. Der ist zwar auch nicht zu 100% gesund aber schon mal besser wie normaler Zucker,

    und so hab ich es geschafft nur noch sehr wenig Zucker zu essen und hab trotzdem das Gefühl nicht ganz auf zuckersüß verzichten zu müssen.

    (Ansonsten süße ich noch mit Agavendicksaft. Normalen Zucker esse ich eigentlich nur noch in der Wurst oder wo er halt sonst noch reingemengt wird)