Rat von Thich Nhat Hanh verstehen (aus Video, Englisch)

  • Hallo Ihr Lieben,


    könnt ihr mir bitte helfen. Ich habe eine Retreat Frage mir angesehen und mein Englisch ist nicht ganz so gut, dass ich alles im Detail verstanden habe.


    Worum geht es? Ein Kind frägt den Lehrer, was es tun kann, ihr Vater sei gewalttätig und sie habe ihm schon so viele Chancen gegeben. Soll sie ihm noch eine geben, weil sie hat eigentlich Angst vor ihm. Das ist sinngemäß die Fragestellung.


    Thich Nhat Hanh holt aber im weiteren Gespräch weiter aus und da wird es spannend für mich, bietet er dem Mädchen eine reale Lösung an? Weil er spricht letztendlich darüber, wie kann ich mit schwierigen Situationen bzw. Menschen umgehen und genau das interessiert mich auch brennend. Kann das Mädchen durch ihre innere Einstellung auch den Vater verändern? Weil das ist das was ich verstanden habe. Sie ist Teil von ihm und er von ihr, und sie kann ihn ändern.


    Jetzt meine Frage an Euch "glaubt" ihr das funktioniert bei jemand wie in dieser Fragestunde, also einem Vater, der generell mehrfach gewalttätig zu seinem Kind war.


    Wenn das funktioniert, dann bitte ich euch es mir so zu erklären, dass ich es auch verstehe, weil so ein Ratschlag, der auch funktioniert würde mein Leben auch sehr positiv beeinflussen.


    Vielen Dank, allerdings ihr müsstet euch das 13 min. Video ansehen bzw. gut Englisch können. Ich versuche es halt mal mit dem Reinstellen. LG Son


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  • Zunächst einmal: Das "Mädchen" ist ein Junge. :)


    Ich versuche mal kurz zusammen zu fassen:

    Thich Nhat Hanh weist darauf hin, dass wir keine abgeschlossenen Einheiten sind, sondern mit anderen Menschen in enger Verbindung stehen.

    Bei einem Konflikt mit einem anderen Menschen, insbesondere einem engen Angehörigen oder einem ehemaligen Lebenspartner, könne man diese Menschen also nicht einfach aufgeben oder "entfernen". Stattdessen könne man sich selbst transformieren.

    Dadurch werde es besser möglich, auch den anderen zu ändern. Voraussetzung dafür sei die Unterstützung der Sangha. (Und diese Unterstützung scheint der Junge in der Sangha zu bekommen.)



    Nach meinen Erfahrungen in der Sangha von Thich Nhat Hanh geht er tatsächlich davon aus, dass man positiv auf andere einwirkt, wenn man bei sich selbst Metta entwickelt. Auch bei Menschen, die beispielsweise aggressiv und bedrohlich sind.


    Meine Meinung dazu: Grundsätzlich stimme ich zu. Oft halte ich es aber auch für sinnvoll, klare Grenzen zu setzen und sich selbst zu schützen. Das kommt hier zu kurz, scheint mir. (Obwohl ja immerhin die Sangha offenbar hilft und der Junge nicht mit der Aufforderung, sich selbst zu ändern, allein gelassen wird.)


    Sofern man es ohne Gefahr für das eigene Leben und die eigene Psyche machen kann, ist es sicherlich ein guter Weg, Metta zu entwickeln, gerade bei engen Angehörigen. (Mit Transformation, von der TNT hier spricht, ist meines Erachtens die Entwicklung von liebender Güte gemeint. Jedenfalls habe ich das aus anderen Beispielen von ihm so in Erinnerung.)

  • kilaya

    Hat den Titel des Themas von „Das Mädchen und der Ratschlag“ zu „Rat von Thich Nhat Hanh verstehen (aus Video, Englisch)“ geändert.
  • Was TNH hier sagt, ist tatsächlich nicht ganz so einfach zu verstehen, weil es nicht auf eine Art die Frage beantwortet, die man erwarten würde.


    Worauf er letztlich nicht antwortet, ist die Frage, ob das Kind den Vater weiterhin sehen soll. Wenn er sagt "Der Vater ist in uns, der Partner ist in uns", was meint er dann wohl? Man kann es so verstehen, dass wir alle verbunden sind, aber ich lese noch etwas anderes heraus. Ich denke, er meint, dass es am wichtigsten ist, daran zu arbeiten, wie wir diese Situation sehen und wahrnehmen, sozusagen unsere innere Repräsentation dieser Person, mit allen Problemen, die damit zusammenhängen.


    Und dann sagt er natürlich, dass es am wichtigsten ist, hieran zu arbeiten, um diese Probleme zu durchdringen und zu bewältigen, weil wir sonst nicht frei sind und das problematische Verhalten unweigerlich wiederholen, so wenig wir das auch wollen. Und dann schlägt er ein wenig die Brücke, indem er sagt, dass wir uns leichter tun, die andere Person zu ändern, wenn es uns gelungen ist, uns selber zu ändern.


    Es ist sicher nicht die Art, wie man üblicherweise einem Kind antworten würde, das ein solches Problem vorträgt. Manche würden darin sehen, dass er die Frage nicht beantwortet, oder dass er nicht kindgerecht antwortet. Vielleicht. Vielleicht kennt er aber auch das Kind und die Mutter und weiß, dass diese Dinge konkret gehandhabt werden. Zudem ist es sehr schwer, solche Fragen von außen zu beantworten,


    Ich gehe davon aus, dass ihm klar ist, dass das Kind die eigene seelische Gesundheit vorne anstellen muss, dass diese Vorrang hat vor Verpflichtungen gegenüber dem Vater. Dass es ebenso problematisch ist, wenn man sich vornimmt, eine andere Person in eine gezielte RIchtung hin zu verändern - das klappt ja sehr oft nicht. Er sagt dies nicht offensichtlich, sondern betont eben, dass die Arbeit an sich selber das beste ist, das man tun kann. Und, dass man dafür die Person, mit der man Probleme hat, nicht unbedingt treffen muss.


    Insofern bietet TNH nicht eine reale Lösung in der Form an, wie es ein Psychologe oder Sozialarbeiter täte, der mit der Person arbeitet. Wäre TNHs Input das einzige, das dem Kind zur Verfügung steht, dann wäre die Antwort in der Tat problematisch. Davon würde ich aber nicht ausgehen, für mich ist das eine grundlegendere und allgemeinere Antwort, als man sonst erwarten würde. Aber durchaus eine gute, die eben auch für nahezu alle Menschen und ihre Konflikte mit anderen gültig ist. Das ist vermutlich auch der Sinn von so öffentlich gestellten und beantworteten Fragen.


    Ergibt das Sinn für dich, @Son ?

  • Jetzt meine Frage an Euch "glaubt" ihr das funktioniert bei jemand wie in dieser Fragestunde, also einem Vater, der generell mehrfach gewalttätig zu seinem Kind war.

    Man sollte meiner Meinung nach nicht davon ausgehen, dass man hergehen kann und Personen gezielt in eine Richtung schubsen. Man kann selber so frei werden wie möglich, und in die richtige Richtung gehen. Das wird öfter mal einen heilsamen Einfluss ausüben. Aber es ist meistens ein Fehler, sich vorzunehmen, jemand anderen in eine ganz bestimmte Richtung zu bewegen. Man kann nur Anreize bieten, mit gutem Beispiel vorangehen und präsent sein, wenn die andere Person bereit ist, das anzunehmen.

    Aber lernen und sich entwickeln müssen die Leute immer selber. Wenn jemand das nicht will oder kann, dann kann man meistens nichts machen.

  • Thich Nhat Hanh geht gar nicht auf die Frage des Kindes ein, sondern antwortet den Erwachsenen in dieser Sangha. Dem Kind fiel es so schwer, diese Frage zu stellen und die Tränen kullerten oft genug, aber TNT hat sich nicht die Mühe gemacht, dem Kind persönlich und in einer kindgerechten Weise zu antworten. Fand ich wirklich frustrierend. (Daß er das sehr wohl kann, zeigt er in anderen Videos.)


    Jetzt weiß man natürlich nicht, wie genau und zustreffend die Nonne die Worte des Kindes übersetzt/übermittelt hat und ob sie vielleicht auch darum gebeten hat, die Frage für die gesamte Sangha zu beantworten. Aber als Kind wäre ich tatsächlich über so eine Antwort frustriert gewesen und ich hoffe doch sehr, daß irgendjemand ihm das zumindest hinterher gesagt hat.

    er spricht letztendlich darüber, wie kann ich mit schwierigen Situationen bzw. Menschen umgehen und genau das interessiert mich auch brennend.

    Zu den Erwachsenen sagt er, daß wir in so einem Fall von Gewalt damit anfangen müssen, unsere eigenen schweren Anteile, die durch Gewalterfahrung entstanden sind, zu transformieren. (Wie das geht, beschreibt er in seinen Büchern.) Denn tun wir das nicht, werden wir irgendwann zum Teil genauso wie der Gewalttäter. TNT sagt, daß er das oft genug beobachtet und/oder erfahren habe. (Es ist ja tatsächlich so, daß es selten Täter gibt, die nicht selber als Kind oft jahrelang Opfer waren.) Er deutet kurz an, wie furchtbar er unter seinen ultra konservativen Mitbrüdern/-mönchen gelitten habe und die wären auch noch hohe Würdenträger in der buddhistischen Kirche gewesen ...


    Seine Idee im Umgang mit Gewalt ist, daß wir selber unsere eigene, durch diese Gewalt entstandene Not zuerst intensiv verarbeiten müßten, nur dann sei es möglich, daß unsere Reaktionen und Antworten auch dem Gewalttäter gegenüber anders würden. Ich nehme an, daß er damit meint, daß wir danach z.B. weniger Angst haben und dem anderen für sein Verhalten einfach weniger oder keinen Raum, keine Beachtung mehr geben. Und daß wir dann auch sehen können, durch was der andere so geworden ist, wie er zur Zeit ist und eher Mitgefühl und Metta anstellen von Wut entwickeln könnten.

    Nur diese, durch unser eigenes Verarbeiten möglich gewordenen veränderten Reaktionen und Antworten könnten dann den Täter positiv beeinflussen.


    Ich hätte gut gefunden, wenn er auch gesagt hätte, daß so eine eigene Entwicklung viele Jahre dauert, dazu gute Begleiter und oft auch eine gute Therapie benötigt wird. Und daß natürlich Kinder von gewalttätigen Eltern immer erstmal getrennt werden müssen und nie junge Kinder die Verantwortung für die Eltern haben. TNT sagt an andere Stelle, daß wir alle für Kinder verantwortlich seien (nicht nur die eigenen Eltern) und wie wichtig auch dafür eine lebendige Sangha sei.


    Also die Frage des Kindes, ob es nach wie vor den Vater besuchen solle, obwohl es immer in Gewalt enden würde, hätte ein klares NEIN sein müssen. Aber wir wissen ja nicht, ob das Gespräch später noch ohne Mikrofon weitergeführt wurde ...


    Son, kannst du damit was anfangen?

  • Hallo Ihr Lieben,


    vielen, vielen Dank für Eure sehr hilfreichen Erklärungen und Sichtweisen, die sich doch sinngemäß sehr ähneln. Und ja natürlich kann ich damit was anfangen und verstehe es besser.


    Weil ich fand den Text gut und ich war mir einfach nicht sicher, ob ich ihn richtig verstand, aber so wie ihr das sehe, so habe auch ich es verstanden. Ich fand leider auch, dass das Kind (sorry, ich dachte es wäre ein Mädchen...) zu wenig wirkliche Hilfe bekam.


    Wenn ich mir die Realität so ansehe, dann denke ich mir, dass man jemand der gewalttätig ist, in dem Fall sogar ein Elternteil kaum zu verändern sein wird durch die Transformation der Angehörigen. Klar, sie können an sich arbeiten mit der Situation besser umzugehen, aber dass sich der "Täter" verändert wird eher selten passieren, weil dazu müsste er ja nachdenken bzw. reflektieren und so wie ich das verstanden habe, hat dieser Vater das definitiv nicht gemacht.


    Ich fand die Herangehensweise von TNT auch gut generell, aber in Bezug auf das Problem des Kindes nicht so hilfreich wie ich es sonst von ihm gewohnt bin und wie ihr schon gesagt habt, er hat sehr allgemein geantwortet.


    Fakt ist für mich, dass in so einer Situation wirklich zwar das Kind auch versuchen kann in sich eine Art Änderungen zu versuchen, aber es gilt auch der Schutz des Kindes.


    Es ist auch die Frage, ob man einem Kind das zumuten kann, dass es massiv an sich arbeitet, weil ich denke das Kind selbst ist nicht verantwortlich und das wäre schon eine Überforderung, dem Kind zu sagen, es läge an ihm, dass der Vater so wäre oder wer auch immer.


    Für mich war wie gesagt die Frage bzw. die Beantwortung dahingehend interessant, weil es ja sehr allgemein beantwortet wurde, auch in Bezug auf alle möglichen schweren Beziehungskonstruktionen. Wobei mein Fazit verhalten ist dahingehend, dass ich es weiterhin kaum für möglich halte andere Menschen nachhaltig zum Guten zu verändern, wenn sie nicht selbst den Wunsch dazu haben.


    Das wäre wirklich toll, wenn das gelänge. Was natürlich möglich ist, dass man durch sein eigenes Leben andere beeinflusst, aber die müssen eben auch offen dafür sein und einen gewissen sozialen Intellekt haben.


    Meine bisherige Lebenserfahrung ist eher so, dass ich nicht das Gefühl hatte viele Menschen zu einem anderen Denken bewegen zu können und ich sehe das auch nicht als meine Aufgabe, weil es fällt letztendlich unter dem Begriff des "Missionierens".


    Wie gesagt kleine Veränderungen halte ich durchaus für möglich, manchmal treffe ich auf Menschen, die Interesse haben am Buddhismus, die fragen mich und haben Interesse, da sehe ich mich dann nicht in der Rolle eines Missionars sondern ich versuche die Fragen zu beantworten.


    Auf jeden Fall vielen Dank für Eure viele Zeit und Mühe mir das zu bestätigen, was ich trotz meines nicht perfekten Englisch zumindest sinngemäß sehr ähnlich verstanden habe, ihr habt meinen Standpunkt und auch wie ich die Antwort sah bestätigt.


    Was leider für mich offen bleibt ist die bittere Realität, dass es schon sehr viele Situationen im Leben gibt, wo man mit schwierigen Menschen konfrontiert ist und dass man außer seine innere Haltung zu verändern bzw. diesen Menschen letztendlich eher auszuweichen wenig entgegensetzen kann.


    Eine Kommunikationstrainerin hat mal gesagt in einem Bericht, mit ca.70% der Menschen kann man ein vernünftiges Gespräch führen, mit 30% gar nicht, da kommt man nicht heran. Diesen Wert kann ich ungefähr bestätigen - leider.


    LG Son

  • Was leider für mich offen bleibt ist die bittere Realität, dass es schon sehr viele Situationen im Leben gibt, wo man mit schwierigen Menschen konfrontiert ist und dass man außer seine innere Haltung zu verändern bzw. diesen Menschen letztendlich eher auszuweichen wenig entgegensetzen kann.

    Das ist gar nicht so wenig:

    (1) Innere Haltung ändern

    (2) Konflikten aus dem Weg gehen (sofern das kein Vermeidungsverhalten bei notwendigen Klärungen ist)


    Wenn Menschen diese beiden Verhaltensweisen übten, wäre die Welt ein friedlicherer Ort!


    Also probiere es aus: Wenn jemand garstig zu dir ist, konzentriere dich auf einen freundlichen Gedanken diesem Menschen gegenüber und verhalte dich freundlich.

    Oder zumindest neutral, ohne Provokationen zu beachten.

    Die meisten Menschen lassen dann tatsächlich früher oder später ab von ihrem unguten Verhalten.


    Es gibt Ausnahmen, bei denen man klare Grenzen setzen und jemand aktiv zurechtweisen muss.

    Es ist nicht immer leicht zu erkennen, was so eine Ausnahme ist.

    Bei dem (anscheinend bedrohlichen) Vater im Video-Beispiel wäre für mich so eine Ausnahme, dass Grenzen gesetzt werden müssten.


    Doch das ändert nichts daran, dass in den meisten Fällen das sinnvolle Verhalten darin besteht, die eigene Haltung tatsächlich zu ändern oder/und Konflikten aus dem Weg zu gehen.

  • Meiner Erfahrung nach ist dies:

    Es gibt Ausnahmen, bei denen man klare Grenzen setzen und jemand aktiv zurechtweisen muss.

    kein Widerspruch zu

    Wenn jemand garstig zu dir ist, konzentriere dich auf einen freundlichen Gedanken diesem Menschen gegenüber und verhalte dich freundlich.

    Ich rede aber ausdrücklich über Erwachsene. Das Kind braucht natürlich Unterstützung aus der Familie oder von außen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    PS: "Wenn Menschen diese beiden Verhaltensweisen übten, wäre die Welt ein friedlicherer Ort!" !!!

    Einmal editiert, zuletzt von Aravind ()

  • Die Antwort ist für ein Kind absolut für den Arsch.

    Dieses Kind leidet unter seinem Vater und bekommt als erstes zu hören, dass der Vater in jeder Zelle seines Körpers ist, dass es quasi selbst der Vater ist.
    Im weiteren bekommt es dann noch, versteckt formuliert, die Verantwortung für weitere Versuche, seinen Vater zu ändern. Die gesamte Handlungsverantwortung wird auf das sowieso schon überforderte Kind übertragen.

    Ohne eine lange Zeit grimmiger Kälte,
    die Dir in die Knochen fährt –

    wie könnten die Pflaumenblüten

    dich erfüllen mit ihrem durchdringenden Duft?
    (Obaku)

  • Meiner Erfahrung nach ist dies:

    Es gibt Ausnahmen, bei denen man klare Grenzen setzen und jemand aktiv zurechtweisen muss.

    kein Widerspruch zu

    Wenn jemand garstig zu dir ist, konzentriere dich auf einen freundlichen Gedanken diesem Menschen gegenüber und verhalte dich freundlich.

    Das ist ein interessanter und wichtiger Punkt.

    Tatsächlich ist es häufig möglich, Grenzen auf freundliche Art zu setzen oder jedenfalls mit freundlichen Gedanken.


    Was aber nun, wenn da Wut oder Ärger in dir ist?

    Thich Nhat Hanh empfiehlt dann stets, erst einmal an sich zu arbeiten, bis der Ärger weg ist, also Gehmeditation etc. und erst danach wieder mit dem betreffenden Menschen zu sprechen.


    In vielen Fällen ist das sicherlich nützlich, das so zu praktizieren.

    In manchen Fällen aber auch nicht.

    Ärger und Wut sind ja grundsätzlich natürliche Reaktionen, wenn die Bedürfnisse eines Menschen verletzt werden.

    Außerdem hat die Äußerung solcher Gefühle oft eine sozial wichtige kommunikative Funktion: Sie zeigt dem anderen, was sein Verhalten auslöst und gibt deutliche Rückmeldung.

    Bei engen Freunden oder Partnern ist es sogar sehr wichtig, nicht immer alle "aversiven" Gefühle im Vorfeld wegzumeditieren, sondern sie (zumindest moderat) einigermaßen spontan zum Ausdruck bringen zu können.


    Ständige gleichmütige Freundlichkeit kann in manchen Kontexten regelrecht falsch sein.


    Was den Jungen betrifft, wäre es in der geschilderten Situation wirklich besser, ihn vorläufig darin zu bestätigen, dass er auf seinen Vater wütend sein darf, dieses Gefühl auch (zumindest vorläufig) behalten und (in angemessener Form) artikulieren darf. Statt ihm die Aufgabe und Verantwortung zuzuweisen, an sich selbst zu arbeiten, um damit den Vater zu ändern.

  • Die Antwort ist für ein Kind absolut für den Arsch.

    Dieses Kind leidet unter seinem Vater und bekommt als erstes zu hören, dass der Vater in jeder Zelle seines Körpers ist, dass es quasi selbst der Vater ist.
    Im weiteren bekommt es dann noch, versteckt formuliert, die Verantwortung für weitere Versuche, seinen Vater zu ändern. Die gesamte Handlungsverantwortung wird auf das sowieso schon überforderte Kind übertragen.

    So scharf wollte ich es nicht formulieren, aber ich stimme dir zu.

  • So scharf wollte ich es nicht formulieren, aber ich stimme dir zu.

    Manchmal reicht Friede und Freude nicht. Manchmal muss man auch Arschloch sagen. Also, bloß keine Hemmungen. Lass die Sau raus.:)

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  • So scharf wollte ich es nicht formulieren, aber ich stimme dir zu.

    Manchmal reicht Friede und Freude nicht. Manchmal muss man auch Arschloch sagen. Also, bloß keine Hemmungen. Lass die Sau raus.:)

    Das mit den Namenswitzen wird allmählich eine Gewohnheit im Buddhaland. :lol:


    Es gab mal einen Kabarettisten der 20er Jahre, der hieß Anton Kuh.

    Und stellte sich immer vor mit "Anton Kuh: Alle Scherze schon gemacht!" :D


    Um zum Thema zurückzukommen:


    Diese direkte und oft derbe Sprache ("Arschloch", "für den Arsch" etc.) habe ich schon von einigen Zennies gehört. Welchen Traditions-Hintergrund hat das eigentlich? Es gilt ja im Pali-Kanon nicht als rechte Rede. (Was nicht bedeutet, dass ich das jetzt kritisieren möchte.)


    Falls du darauf eingehen möchtest und wir die Kurve zum Ausgangsthema hinkriegen:

    Ist Thich Nhat Hanhs Art zu sprechen, also diese eher sanfte poetisch-metaphorische Art, auch eine Zen-Traditionslinie?

    (Oder muss es grob sein im Zen? ;))

  • Falls du darauf eingehen möchtest und wir die Kurve zum Ausgangsthema hinkriegen:

    Ist Thich Nhat Hanhs Art zu sprechen, also diese eher sanfte poetisch-metaphorische Art, auch eine Zen-Traditionslinie?

    (Oder muss es grob sein im Zen? ;) )

    Es ist seine Art zu sprechen. So wie ich meine Art zu sprechen habe.

    Wenn du den Palikanon durchsuchst, dann wirst du manche Stelle finden, an der der Buddha es seinen Mitmönchen gegenüber nicht an Deutlichkeit fehlen lies.

    Ich würde die Form der Sprache, des Ausdrucks, also nicht unbedingt einer buddhistischen Schulrichtung zuordnen.


    Meine Art zu sprechen entspricht meiner derzeitigen Lebenserfahrung. Mehr steckt da nicht dahinter; aber auch nicht weniger.

    Es gibt Menschen, die verstehen einen Schlag aufs Maul besser als alle Worte. Also gibt es erst mal einen drauf. Und hinterher kann ich immer noch ganz liebevoll erklären, wie es dazu gekommen ist.:grinsen:

    Die Geschichte des Jungen habe ich in meinem Leben durchbuchstabiert; jeden Buchstaben, jeden Punkt und jedes Komma. Einer der Gründe, die mir geholfen haben, in aller Deutlichkeit Grenzen zu setzen.

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  • Hallo Festus, in deiner sinngemäßen Aussage gebe ich dir in dem Fall recht, das war leider nicht sehr hilfreich von Thich Nhat Hanh.


    Deine Art zu dich auszudrücken ist gewöhnungsbedürftig und hat mit dem Buddhismus glaube ich eher weniger zu tun. Wobei dies nicht als Kritik zu verstehen ist, jeder Mensch ist anders, ich hatte mal einen Lehrer, der meinte auch "du musst öfter mal ein A.... sein.


    Ob Buddha so kommuniziert hat weiß ich nicht.


    Zitat

    Ist Thich Nhat Hanhs Art zu sprechen, also diese eher sanfte poetisch-metaphorische Art, auch eine Zen-Traditionslinie?


    Hallo Frieden und Freude, also ich glaube dass der Zen-Buddhismus nicht "weich" ist sondern dass Thich Nhat Hanh schon eine außergewöhnliche Erscheinung ist. Also ich habe durch ihn erst so richtig Freude am Buddhismus gefunden, einfach weil er wie ein Kind spricht und auch die Dinge ganz einfach erklärt und das gefällt mir. Ich kann mit vielen religionsbezogenen Fachausdrücken wenig anfangen. Ich habe auch Bücher vom Dalai Lama gelesen und hatte wenig Freude damit.


    Thich Nhat Hanh war ein wirklich großer spiritueller Führer in unserer Welt. Er ist jetzt leider glaube ich schon sehr alt und hat sich zurückgezogen, aber sein Lebenswerk ist für mich schon beeindruckend, LG Son


    PS: Am Anfang hat jemand geschrieben, das wäre nicht ein Mädchen, das die Frage gestellt hat sondern ein Junge, ich habe das Video jetzt einigen Menschen gezeigt und die meisten meinten auch wie ich klar ein Mädchen. Von den Gesichtszügen her, vom Hinterkopf und die Stimme ist eben sehr belegt und klingt tief weil er oder sie eben sehr emotional und aufgeregt ist, aber das heißt nicht, dass es ein Junge ist oder steht das irgendwo? Aber das nur als Randnotiz.

  • Auch ich habe viel von Thich Nhat Hanh gelernt und bin dafür dankbar. Zugleich sehe ich seit einiger Zeit auch diese hier zur Sprache gekommenen Punkte

    kritisch: Es ist in manchen Situationen angemessen, "aversive" Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Zweitens empfinde ich seine Interpretation von "Intersein", dass wir keine Individuen sind, sondern unsere Vorfahren etc. in uns tragen und zwischen uns und beispielsweise unseren Eltern nicht "diskriminieren" können, etwas problematisch. Es ist kein Zufall, dass er auf die Frage des Jungen so geantwortet hat. Das entspricht seinem didaktischen Programm, gerade auch Kindern zu vermitteln, sie seien nicht verschieden von ihnen Eltern, sondern tragen diese in sich. (Was ja nicht falsch ist, aber doch sehr stark die Individualität eines Kindes und berechtigte Bedürfnisse nach Abgrenzung in Frage stellt.)

    Thich Nhat Hanh hat 2014 seine letzten Retreats abgehalten. Die Unterweisung der Kinder in "nicht-diskriminierendem" Denken gehörte zum Retreat-Programm.

    Seit Ende 2014 kann er krankheitsbedingt nicht mehr unterrichten.


    Was die Sprache von Festus betrifft: Für mich ist das völlig okay. Man kann mit höflichen Worten grob sein und mit groben Worten freundlich. Ich empfinde es bei ihm jedenfalls nicht als bösartig, es kommt authentisch rüber.

  • TNH hat vom Buddhismus her richtig geantwortet. Doch er vergaß, vor welchem Publikum und dessen Aufnahmefähigkeit er sprach.

    Dukkha wird nicht verhindert/geändert durch Transformation der(humanen) Ursache.

    Das dies für dieses Kind nicht hilfreich sein kann hat er nicht beachtet. Das mache ich zum Vorwurf.

    Man beachte bitte, daß der Dhamma keine spezielle Form der Psychologie ist.


    _() _

    Wenn im dürren Baum der Drache Dir singt
    siehst wahrhaft Du den WEG.
    Wenn im Totenkopf keine Sinne mehr sind
    wird erst das Auge klar.


    jianwang 健忘 = sich [selbst] vergessend

  • P.S. Die Nonne, die TNT die Frage des Kindes noch einmal ausführlich wiederholt, macht deutlich, dass es ein Junge ist.


    Noch ein letzter Punkt: Dass der Vater dem Kind gegenüber gewalttätig wurde, ist übrigens deine Interpretation in deinem Ausgangsbeitrag. Soweit ich mich erinnere, sagt der Junge das nicht explizit. Allerdings sagt er, dass er unter seinem Vater leidet und er die Begegnungen mit ihm als "gefährlich" einschätzt.


    P.P.S. Man hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass ich Thich Nhat Hanh mit TNT abkürze.

    Sorry für den Verschreiber, werde in Zukunft darauf achten.

    Um Sprengstoff handelt es sich bei der Lehre ja nicht. :)

  • Tja, die Lehre, die ich wohl draus unter anderen ziehen "muss" ist dass ich wieder erinnerte werde, dass man auch sehr spirituellen Menschen manchmal kritisch zuhören muss. Also ich war da schon sehr überzeugt immer von Thich Nhat Hanh, aber ich fürchte auch er hat seine Schwächen gehabt bzw. eben dass seine Sicht wohl nicht immer passend war.


    Ändert jetzt zwar nicht meine Sicht von ihm, aber zeigt mir auch dass eben niemand perfekt ist in Bezug auf alle Themen oder Fragen des Lebens, auch so große Lehrer nicht.


    Ja, leider ist er seit 2014 öffentlich glaube ich kaum noch zu sehen gewesen. Ich denke für das Kind wird die Antwort leider nicht sehr hilfreich gewesen sein, das ist sehr schade. Ob der Vater nun gewalttätig im körperlichen Sinn war kann ich nicht sagen, aber die Art und Weise wie das Kind spricht zeigt schon, dass es Angst auch hatte, andererseits sehr mutig und sehr erwachsen. Wobei der Junge laut den Kommentaren scheinbar auch schon öfter die Retreats besucht hat vorher, also durchaus Praxis hatte.


    Mein Lieblingsvideo ist übrigens als ein kleiner Junge ihn fragt "How are you" - da kommt er leicht in Schwierigkeiten, was aber zum schmunzeln ist, LG und Danke nochmals für Euer Engagement. LG Son

  • Tja, die Lehre, die ich wohl draus unter anderen ziehen "muss" ist dass ich wieder erinnerte werde, dass man auch sehr spirituellen Menschen manchmal kritisch zuhören muss. Also ich war da schon sehr überzeugt immer von Thich Nhat Hanh, aber ich fürchte auch er hat seine Schwächen gehabt bzw. eben dass seine Sicht wohl nicht immer passend war.


    Ändert jetzt zwar nicht meine Sicht von ihm, aber zeigt mir auch dass eben niemand perfekt ist in Bezug auf alle Themen oder Fragen des Lebens, auch so große Lehrer nicht.

    Kein Kummer deswegen, die Unzulänglichkeit ist schließlich Daseinsmerkmal - da kann TNH nichts dafür! :)

  • ich weiß auch nicht, wie so eine Frage/Antwort Stunde abläuft. Da ist ja schon viel öffentliches Interesse um TNH und da wird auch eine Menge organisiert werden müssen, um so eine Veranstaltung überhaupt sinnvoll und geordnet gestalten zu können. Soll heißen, vlt. war die Antwort die TNH gegeben hat, eigentlich auch gar nicht direkt für das Kind bestimmt, sondern für das zum allergrößten Teil erwachsene Puplikum. Und vlt. hatte dieses fragende Kind auch persönlich gar kein Problem mit seinem Vater.... Aber im Puplikum saßen bestimmt viele Erwachsene, mit einem vom eigenen Vater geplagten "inneren Kind".

    Ich meine TNH bekommt bestimmt viele Zuschriften mit Fragen, die sich ähneln... Und so eine Veranstaltung bietet sich an, um diese Frage direkt für viele zu klären.

    Viele erkennen sich vlt. direkt in dem fragenden Kind wieder.... Ggf. ein Alter wo der ein oder andere selbst mit Misshandlungen seitens des Vaters zu kämpfen hatte. Folglich berührt diese Frage eines Kindes, einen in der Vergangenheit selbst betroffenen bestimmt direkter, als wenn ein Erwachsener sie gestellt hätte.

  • Also es klang schon so als das Kind das Problem hatte, aber du hast schon Recht, die Fragestellung wurde dann deutlich allgemeiner beantwortet als das Kind etwas damit anfangen hätte können, sprich eine wirkliche Lösungsmöglichkeit, wie es weiter vorgehen kann.


    Das Lebenswerk von TNT ist schon überwiegend positiv zu betrachten für mich. Wie gesagt, er ist natürlich auch ein Mensch, aber er hat überwiegend denke ich gut gelebt und vielen Menschen durch seine Lehren und sein Wesen geholfen.


    Er hat auch eine gewisse Lockerheit ausgestrahlt und Humor gehabt und war/ist nicht konservativ aufgetreten sondern weltoffen.


    Was ihn auch auszeichnete war sein einfaches Denken und dass man seine Botschaften gut verstanden hat. Ich kenne doch auch einige Nicht-Buddhisten, die ihn zu schätzen wissen, die andere Glaubensrichtungen haben.


    Ich persönlich mag sehr liberal denkende Menschen und da fand ich mich schon auch wieder. Das Christentum bzw. die Lehren von Jesus Christus finde ich auch beeindruckend, was die Menschen daraus gemacht haben, hätte ihm wohl nicht gefallen. Das hat vor mehr als 100 Jahren auch Nietzsche schon angemerkt. Aber das ist ein anderes Thema und es geht auch nicht um den Vergleich von Religionen. Das hat auch TNT immer wieder betont in seinen Lehrreden, dass die Glaubenszugehörigkeit nicht so eine spielt, LG Son

  • Viele erkennen sich vlt. direkt in dem fragenden Kind wieder.... Ggf. ein Alter wo der ein oder andere selbst mit Misshandlungen seitens des Vaters zu kämpfen hatte. Folglich berührt diese Frage eines Kindes, einen in der Vergangenheit selbst betroffenen bestimmt direkter, als wenn ein Erwachsener sie gestellt hätte.

    Ich weiss nicht wie die gesamte Befragung aussieht. Das Video ist ja nur ein Ausschnitt (glaube ich). Aber es wirkt schon ein bisschen, als ob es am Fragesteller vorbei geht. Der erste Reflex bei einem Kind wäre imho, dass man ihm erklärt sich selbst schützen zu lernen. Wenn man das ganze buddhistisch ausdrücken möchte, dann würde das für mich heissen auch zu schauen welche Ursachen das Unwohlsein hat, dh. wo oder was drückt am Schuh? Kann man den ausziehen oder geht das nicht? "Umwandeln" ist nicht die einzige "buddhistische" Option mit Leiden umzugehen und es ist für mich nicht normal, dass ein Kind sein Elternteil als "gefährlich" bezeichnet. Ich würde als Erwachsener erstmal genauer nachfragen was das bedeutet.

    Aber würde man das auch vor laufender Kamera tun ? Die Veranstaltungen sind ja schon eine Show für die Masse.... und da wäre es nicht angemessen in die privaten Details zu gehen und sie zur Show zu stellen...denke ich....

    Diese Videos haben ja immer so einen privaten gemütlichen Flair einer kleinen Sangha und man sieht zu und denkt nicht daran wie viele da wirklich zusehen.

    Das ganze um TNH ist schon sehr professionell aufgezogen....viel mehr als es vlt. den Anschein hat.

    Das soll aber nicht abwertend gemeint sein....anders könnte es gar nicht laufen, bei dem großen Puplikum.

  • Es ist natürlich richtig, dass die Retreats mit TNH Großveranstaltungen waren, einschließlich der öffentlichen Fragen, die zur Belehrung des gesamten Publikums beantwortet wurden.

    Insofern ist es sicherlich gut, dass TNH nicht vor den versammelten Teilnehmern genauer auf die private Situation des Jungen eingegangen ist.

    Dennoch wäre es naheliegend, gerade in einer solchen Situation, auch einmal darauf hinzuweisen, dass es wichtig sein kann, Grenzen zu schützen und auch aversive Gefühle zuzulassen, sie vorläufig sogar als nützlich anzuerkennen, statt sofort auf die Verbundenheit im "Intersein" zwischen Kind und problematischem Vater hinzuweisen.

  • ich weiß auch nicht, wie so eine Frage/Antwort Stunde abläuft. Da ist ja schon viel öffentliches Interesse um TNH und da wird auch eine Menge organisiert werden müssen, um so eine Veranstaltung überhaupt sinnvoll und geordnet gestalten zu können. Soll heißen, vlt. war die Antwort die TNH gegeben hat, eigentlich auch gar nicht direkt für das Kind bestimmt, sondern für das zum allergrößten Teil erwachsene Puplikum. Und vlt. hatte dieses fragende Kind auch persönlich gar kein Problem mit seinem Vater.... Aber im Puplikum saßen bestimmt viele Erwachsene, mit einem vom eigenen Vater geplagten "inneren Kind".

    Ich meine TNH bekommt bestimmt viele Zuschriften mit Fragen, die sich ähneln... Und so eine Veranstaltung bietet sich an, um diese Frage direkt für viele zu klären.

    Viele erkennen sich vlt. direkt in dem fragenden Kind wieder.... Ggf. ein Alter wo der ein oder andere selbst mit Misshandlungen seitens des Vaters zu kämpfen hatte. Folglich berührt diese Frage eines Kindes, einen in der Vergangenheit selbst betroffenen bestimmt direkter, als wenn ein Erwachsener sie gestellt hätte.

    Die Kinder bekommen die Fragen meistens von den Erwachsenen.

    Es waren meistens 100 bis 300 Personen bei solchen Veranstaltungen. Daher konnte er nicht alle Fragen beantworten.

    Fragen beantwortet er jetzt nicht mehr. Bis vor kurzem hat er hin und wieder retreats spontan besucht ohne zu unterrichten. Bin mir nicht sicher ob er noch sprechen kann. Er hat eine Zeit lang in Thailand gelebt und ist jetzt in Vietnam, wo er seine letzten Tage/Monate/Jahre verbringen möchte.