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  • In derbisherigen Diskussion handelt es sich m.E., im Buddhismus würde man sagen: umdas abhängige oder bedingte Entstehen, wobei ein Medium als Informant zwischenUrsache und Wirkung gesucht wird. Als bestes Medium, Zwischenträger oderInformant eigne sich scheinbar der Wind, der die „Ursache“ zur Veränderungauffordert und die „Wirkung“ zu einer eindeutigen Reaktion aktiviert.

    Die "Winde" um die es hier geht sind ein Begriff, der in einem übertragenen, bildhaften Sinne zu verstehen ist. In etwa so, wie der Begriff "kristalline Intelligenz" nichts mit Kristallen zu tun hat. Aus meiner Sicht sind diese tib. "Winde" der Versuch, eine Bewegung von Information auf einer subtilen Ebene zu beschreiben, für die es aus wissenschaftlicher Sicht kein Medium gibt und für die "Winde" gibt es in diesem Fall (bisher) keine Entsprechung.


    Um die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung ging es nicht, die wird im tibetischen Buddhismus erheblich komplexer erklärt. Man könnte sagen, da spielen nicht nur alle Elemente in einem ebenfalls übertragenen, bildhaften Sinne eine Rolle, sondern auch noch etliche verschiedene Geistesfaktoren usw. usf..


    Die neuere Diskussion ist nur ein bischen OT, es ergab sich aus dem Thema "Natur des Geistes", zu dem Spock den Artikel gepostet hat, und in dem Artikel hat sie die Suche nach einem Medium für die Kommunikation zwischen Geist und Körper auf den tibetischen Buddhismus bezogen. Dort ist es aber auf die westliche Wissenschaft bezogen. Um das einzuordnen, muss man sich anschauen, von wann der Artikel ist, und natürlich ist Wissenschaft nicht das Thema des Artikels, weswegen man keine erschöpfend detaillierten Aussagen erwarten darf.


    Der Dalai Lama hat seit Mitte der 1990er Jahre, also seit über 25 Jahren, regelmäßige Gespräche mit Top-Wissenschaftlern aus aller Welt und aus vielen Wissensgebieten geführt, um die tibetisch buddhistische Perspektive als Experte beizutragen, und die verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven zu verstehen. Von diesen Wissenschaftlern hat nicht einer dem DL irgendeinen Art der Naivität attestiert. Im Gegenteil. Wir müssen es hier mit Vedana also mit einem wissenschaftlicher Überflieger von Weltklasse zu tun haben, dass er meint, es besser zu wissen, als all diese Leute: https://de.wikipedia.org/wiki/mind_and_life_institute

    • Offizieller Beitrag
    Kilaya:

    Der Dalai Lama hat seit Mitte der 1990er Jahre, also seit über 25 Jahren, regelmäßige Gespräche mit Top-Wissenschaftlern aus aller Welt und aus vielen Wissensgebieten geführt, um die tibetisch buddhistische Perspektive als Experte beizutragen, und die verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven zu verstehen. Von diesen Wissenschaftlern hat nicht einer dem DL irgendeinen Art der Naivität attestiert.

    Ich glaube hier ist mit "naiv" keine Chraktereigenschaft gemeint - also das der Dalai lama besonders blauäugig wäre. Sondern lediglich, dass der Dalai Lama wissenschaftlchen Themen nicht von der Warte jemanden der wissenschaftlich geabeitet hat oder auch nur das Niveau eines Wissenschaftsjournalists hat sondern mit dem Anfängergeist und der Wissbegierde eines neugerigigen Kindes. Und das hat er bisher bei nahezu jedem Einführungsvorttrag für eine Konfernz betont. und die Wissenschaftler haben ihm sehr wohl Anerkennung dafür gezollt, dass er - seinen religiösen Bereich verlässt und sich neugierig in andere Bereich vorwagt um einen Dialog anzustossen.


    Und naturgmäß ist es anfangs so, dass man von der Materie des anderen wenig Ahnung hat. Es gab nur ganz wenige Leute- wie Franesco Varela die als Wissenschaftler in ihrem Bereich fundiert waren und gleichzeitig als praktizierende Buddhisten auch die andere Seite kannten. Aber selbst Varela hat die beiden Terminolgien ausienandergehalten. Er hat wissenschaftlche Erkentisse und entsprechende buddhitische Lehren parrallel gesetzt, so dass man Gemeinsamkeiten aufzeigen und entdecken konnte, aber er hat es nicht direkt vermischt.

  • Imho ist Winde nur eine Zuordnung für ein Prinzip, wie im Ayurveda.

    Sag ich ja. Und das Prinzip hat viel mit Bewegung zu tun, z.B. mit Bewegung von Information. Nun ist es interessant, was man findet, wenn man versucht dieses Prinzip in wissenschaftlichen Begriffen zu beschreiben, oder etwas zu finden, das dem entspricht.


    Natürlich kann nicht alles übertragen werden, und manchmal sind solche Sachen auch widerlegbar. Aber eher selten, denn man hat das schon sehr präzise beobachtet über sehr lange Zeit.


    Ich würde den Dalai Lama auch nicht im von Dir genannten Sinne void als naiv bezeichnen. Zum Einen ist es Teil der tibetischen Bescheidenheit, das eigene Verständnis herunterzuspielen, zum Anderen laufen diese Gespräche jetzt seit über 25 Jahren und der Dalai Lama ist jemand, der an so etwas mit hoher Präzision herangeht.


    Es ist Teil einer wissenschaftlichen Überheblichkeit, das was nicht dem wissenschaftlichen Grundparadigma folgt, als "naiv" zu bezeichnen. Eines der ersten Themen bei den Mind and Life Gesprächen war, die unterschiedlichen Paradigmen zu klären, damit man eine gemeinsame Basis hat, um die jeweiligen Aussagen einordnen zu können. Was dabei deutlich herauskam, ist dass man auf Augenhöhe kommunzieren kann, auch wenn nicht alles 1:1 übertragbar ist. In einigen Punkten ist die buddhistische Philosophie erheblich präziser und geht erheblich weiter, z.B. was psychologische und geistige Zusammenhänge und Prozesse angeht. Es gibt dort immerhin eine Jahrtausende alte Tradition der Beobachtung und Beschreibung.

  • Ich denke das wurde einfach gemischt und steht nur für Kategorien (fest, beweglich, usw.), was nicht heisst, dass man das was unter die Kategorie fällt nicht beobachten könnte, wie zB. Fingernägel (fest).

    Das habe ich nicht ausgeschlossen. Es ging zunächst um den spezifischen Fall von subtilen "Winden" als Verbindung zwischen Emotion und körperlicher Reaktion. Diese Winde haben bisher keine konkrete wissenschaftliche Entsprechung.


    Dass es insgesamt eine Kategorie ist, wird auch im Mipham-MO deutlich, mit dem ich mich seit über 20 Jahren beschäftige, wo die Elemente sowohl physikalische Elemente als auch geistige Elemente meinen können, und die Zeichen die Resultate beschreiben, wenn diese Kräfte in verschiedener Weise auf einander wirken. Da steht dann z.B. "Erde" sowohl für Stabilität im Sinne eines Steinquaders, der auf einem anderen Steinquader liegt, als auch geistige Stabilität oder Stabilität einer Lage oder Situation im übertragenen Sinne.


    Da steckt auch drin, was in der westlichen Tradition als eines der hermetischen Gesetze gilt: "Wie oben so unten". Auch bei den Runen gibt es diese Prinzipien, oder Kategorien, die auf verschiedenen Ebenen wirksam sind. (Donner, Zorn, Dorn usw. wo sich die Verwandtschaft sogar in unserer heutigen Sprache noch wiederfindet)

  • Ich finde ja, dass diese gesamte Seite 3 komplett OT ist. Ich finde ebenso weite Teile der Ausführungen widersprüchlich und unsinnig. Es macht mich betroffen, zu sehen, dass so geschrieben wird, und dass es dazu Leute gibt, die solche Zeilen ernst nehmen. Oder hier einen Gehalt vermuten.

    In der bisherigen Diskussion handelt es sich m.E., im Buddhismus würde man sagen: um das abhängige oder bedingte Entstehen, wobei ein Medium als Informant zwischen Ursache und Wirkung gesucht wird. Als bestes Medium, Zwischenträger oder Informant eigne sich scheinbar der Wind, der die „Ursache“ zur Veränderung auffordert und die „Wirkung“ zu einer eindeutigen Reaktion aktiviert.


    So in etwa habe ich das hier verstanden. :?


    Die Formulierung war hier, dass Hormone Körper und Gefühl verbinden würden. Jetzt ist die Frage, von welcher Warte aus sagt man solches.


    Behandelt man das Gefühl als Erfahrung. Also als etwas, was man empirisch gar nicht messen, und in einer solchen Aussage sinnvoll gar nicht so zusammenstellen kann, denn: Hormone kann man selber nicht erfahren, sondern werden empirisch gemessen. Oder behandelt man eine gemessene Sache (zB bestimmte gemessene elektrische Impulse) als das, was man als dem "Gefühl" entsprechend annimmt.


    Um das nocheinmal zu verschärfen: man muss sich deutlich vor Augen führen, dass der Einzige, der ein Gefühl wirklich "messen" und damit sicher wissen kann, dass es da ist, derjenige ist, der es erfährt.


    Vereinfacht gesagt, stellt sich die Frage, auf welche Sprachen/welche Bedeutungssysteme/Aussagensysteme/Begriffsätze man sich stützen möchte. Die unbesehene Vermischung selber Begriffe aus verschiedenen solchen Aussagensystemen führt zu solchen vermischten Aussagen, also Aussagen die widersprüchlich sind, und nicht konsequent einer selben Sprache/einem Begriffssatz folgen.


    Ein grosses und gutes Beispiel ist hier zB eine bekanntere Aussage aus den Neurowissenschaften: das Gehirn träfe Entscheidungen, und spiegelt dem Akteur eine freie Entscheidung lediglich vor. Hier ist der problematische Begriff der der Entscheidung. Wolf Singer (ein Neurowissenschaftler, dem viel Gehör geschenkt wird) kommt zu der Aussage:


    Zitat

    „Keiner kann anders als er ist. Wir sollten aufhören, von Freiheit zu reden.“

    (Wolf Singer, Hirnforscher, 2004)


    Gerhard Roth, spricht zB hier von Entscheidungen:


    Zitat

    Da widerspreche ich. Denn die unbewussten Vorgänge legen ja nicht bis ins kleinste Detail fest, wie in den bewussten Hirnschichten entschieden wird.

    SPIEGEL-STREITGESPRÄCH: „Das Hirn trickst das Ich aus“ - DER SPIEGEL 52/2004


    Die Feststellung, dass hier eine vermischte Aussage ist, die Falsches suggeriert, heisst nicht, dass gesagt wird, dass da nicht unerkannte Vorgänge wären, die eine Handlung beeinflussen. Mit einer richtigen Kritik werden Geltungsbereiche von Aussagen eingeschränkt.


    Man kann gerade in den Neurowissenschaften gut erkennen, wie schwierig das den Leuten mitunter fällt, sauber mit der Sprache umzugehen, also wie schwer das fällt, die Messergebnisse angemessen, also vorsichtig zu interpretieren. "bewusstere Hirnschichten" - das ist ja wieder ein Beispiel für Begriffsvermischung. Denn eine Hirnschicht kann man messen. Was gleichzeitig heisst: da ist Bewusstsein über eine solche Messung. Eine "bewusstere Hirnschicht" - so eine Formulierung ist unzulässig, denn der Begriff "Bewusstsein" ist nicht für Dinge vergeben, denen andere Dinge bewusst sein könnten.


    ---


    Zurück zur ursprünglichen Aussage: Hormone würden Körper und Gefühl miteinander verbinden. Ein Körper ist allgemein empirisch untersuchbar/messbar. Ein Gefühl nicht. Über das Vorhandensein eines Gefühles woanders kann man allgemein spekulieren, individuell kann man mitfühlen und sich da (wegen der Mitfühlung) sicher sein, dass da ein Gefühl woanders erlebt wird. Diese Erfahrung ist aber nicht verallgemeinerbar im Sinne einer wissenschaftlichen Aussage, die sich auf eine allgemeine Empirie stützt.


    Wenn man nun sagt: Gefühl wäre etwas Materielles, und der Körper ebenso, kann man sinnvoll (spekulierend) sagen, dass hier ein weiteres Materielles ist, (in dem Fall Hormone) was eine echte Verbindung herstellt.


    Dass Hormone aus allgemeiner empirischer Sicht schon etwas mit Gefühl zu tun haben, womöglich sogar direkt ein potentiell vorhandenes/erfahrbares Gefühl materiell abbilden (also das Gefühl selber sind), das kann man klar sagen. Problematisch wird es aber, wenn man sagt, dass ein behaupteter Verbindungszusammenhang in den alten Zeiten, in denen die Lehrtexte niedergeschrieben wurden (wozu ich einmal die Zeit zähle, zu der auch die Lehren des Buddha niedergeschrieben wurden), nicht bekannt gewesen wäre.


    Sicher hatte man damals wohl keinen Begriff von einem Hormon. Aber ein Gesamtzusammenhang zwischen Gefühl und Wahrnehmung und Bewusstsein undsoweiter (den man ja heute in Teilen mit dem Begriff "Hormon" ebenso denken möchte) der wurde ja erkannt. Und in Abhängigkeit des Erkennens wurde der beschrieben.


    Die BuddaLehre lehrt anatta. Und damit, dass da keine Dinge sind, die Gefühl erzeugen würden. Ein Gefühl entsteht in Abhängigkeit nicht von Dingen, sondern in Abhängigkeit des Anhaftens an Dingen. Nimmt man die Texte des PKs ernst, könnte man zu der Auffassung gelangen, dass es so war, wie es da steht: Da war einer, der sehr sehr fein und subtil wahrgenommen hat, ja sogar die Wahrnehmung an sich überwunden hatte. Dieser Mensch hat entschieden, nicht über kleinste Bauteile zu reden, die unter normalen Umständen dies oder das bewirken würden, sondern entschieden, einen Gesamtzusammenhang zum Dasein so und nicht anders auszusprechen.


    Ich nehme an, dass einer solchen Person noch weitaus mehr bekannt war, als Menschen innerhalb der heutigen Neurowissenschaften. Und dass der Buddha ein Mensch war, der das richtige (also das widerspruchsfreie, Sprach- & damit BedeutungsEbenen nicht vermischende) Sprechen beherrschte.


    Zu sagen, dass Hormone damals noch nicht bekannt waren, heisst ja: dem Buddha konnte das mit Dukkha damals alles nicht so klar gewesen sein.


    Wo sind wir hier? In einem buddhistischen Forum?

  • Die Formulierung war hier, dass Hormone Körper und Gefühl verbinden würden. Jetzt ist die Frage, von welcher Warte aus sagt man solches.

    Die Aussage war tatsächlich, dass Hormone ein Aspekt in der Verbindung zwischen Körper und Gefühl sind. Das ist sowohl empirisch erfahrbar, als auch messbar und quantifizierbar. Die Warte von der aus das gesagt wurde, war klar beschrieben und braucht daher auch eigentlich nicht in Frage gestellt zur werden.

    Zu sagen, dass Hormone damals noch nicht bekannt waren, heisst ja: dem Buddha konnte das mit Dukkha damals alles nicht so klar gewesen sein.

    Das heisst es mitnichten. Die Prozesse und Zusammenhänge wurden klar erkannt, aber deswegen müssen die Mechanismen der Biologie, oder Physik, usw. nicht im Detail bekannt sein. Man kann ja auch ein hervorragender Autofahrer sein, und sogar anderen beibringen, wie man Auto fährt, ohne zu wissen, wie ein Motor aussieht oder funktioniert.


    Was Du ja selbst ein paar Absätze vorher geschrieben hast:

    Zitat

    Sicher hatte man damals wohl keinen Begriff von einem Hormon. Aber ein Gesamtzusammenhang zwischen Gefühl und Wahrnehmung und Bewusstsein undsoweiter (den man ja heute in Teilen mit dem Begriff "Hormon" ebenso denken möchte) der wurde ja erkannt. Und in Abhängigkeit des Erkennens wurde der beschrieben.

    Genau das würde ich auch sagen. Warum aber widersprichst Du Dir selbst im letzten Satz?


    Und was genau ist der Anlass für diese Aussage:

    Wo sind wir hier? In einem buddhistischen Forum?

    Der Einzige, der das gesagt hat, worauf Du das beziehst, bist Du immerhin selbst ;) (Die Schlussfolgerung, das müsse heissen, dass Buddha dukkha nicht verstanden habe...)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Die unbesehene Vermischung selber Begriffe aus verschiedenen solchen Aussagensystemen führt zu solchen vermischten Aussagen, also Aussagen die widersprüchlich sind, und nicht konsequent einer selben Sprache/einem Begriffssatz folgen.

    Ich würde dir da Recht geben. "Gefühle", "Empfindungen" sind etwas, was auf auf einer ganz anderen Ebene existiert als jetzt physiklalische oder chemische Phänomene und es ist schlecht, wenn man Ebenen vermischt.


    Zitat

    Um das nocheinmal zu verschärfen: man muss sich deutlich vor Augen führen, dass der Einzige, der ein Gefühl wirklich "messen" und damit sicher wissen kann, dass es da ist, derjenige ist, der es erfährt.


    Aber dennoch gibt es Zussamnhänge. Es interessant, dass Verhaltensforscher Gefühle hauptsächlich als "Verhaltensdisposition" sehen und erforschen. Für sie ist Hunger der zustand einer Maus, in dem eine ganz große Disposition zum Verhaltensmuster Nahrungssuche besteht und diese Disposition sogar andere Impluse (Paarung, Angst vor Raubtieren) überlagert. Denn die Verahltensdispositionen können ja miteinander ringen: Der Impuls nach Nahrung kann so groß werden, dass er den Impuls der Katze nicht zu begegen aussticht.


    Und diese Verahaltensdispositionsind natürlich an Hormone gekoppelt. Da kann man dann bei dem Nichtvorhandensein von Nahrung sehen, dass das zu hormonalen Veränderungen führt und das diese mit dem Zustand "Hunger" - also einem Zustand in dem Nahrrungssuche immer mehr Zeit einnimmt einhergeht.


    So scheint das schon ineinander verwoben zu sein. Während es andererseits auch viele köperliche und hormonelle Zustände gibt, die nicht bewusst werden. So wissen bei den meisten Säugetieren die Weibchen ganz genau, wann sie einen Eisprung haben und geraten in einen Zustand der Paarungsbereitschaft. Während das beim Menschen nicht so ist: Indem Bewusstseinzustände von Hormonzuständen wegrücken und A nicht zu B führt, ensteht ein Raum der Freheit.


    Zitat

    Wo sind wir hier? In einem buddhistischen Forum?


    Ich finde es interessant, dass Buddha den Begriff Taṇhā (Durst) als Ursache allen Leidens anführt. Ich denke, "Durst" ist wie "Hunger" etwas was eine Brücke von unserem bewußten Wollen, über Triebe (Sinnesdurst) hin zu einem ganz blinden, animalischen Durst des Verdurstenden und von dort aus zu basalen, köperliche Phänomenen ( Durst hat seine eigenen Neuronen) geht.

  • Ich würde dir da Recht geben. "Gefühle", "Empfindungen" sind etwas, was auf auf einer ganz anderen Ebene existiert als jetzt physiklalische oder chemische Phänomene und es ist schlecht, wenn man Ebenen vermischt.

    Das ist die Frage; eine Frage die es sich lohnt, zu untersuchen. Wenn Gefühle etwas anderes sind, wie kann es sein, dass sie immer mit körperlichen Empfindungen zusammen auftreten. Es gibt eigentlich kein Gefühl ohne körperliche Reaktion. Wenn es etwas ganz anderes ist, dann muss es ein Bindeglied geben, dann muss man danach suchen. Oder es ist doch von gleicher Natur, auf einer essentiellen Ebene, und kann sich daher gegenseitig beeinflussen. Oder es ist tatsächlich ein und dieselbe Energie, die sich auf verschiedenen Frequenzen gleichzeitig ausdrückt.


    Es ist eine Tatsache, dass Gefühle und die körperlichen Reaktionen einen Zusammenhang haben. Und wenn das so ist, dann geht man hin und versucht das zu erklären und zu erfassen. Dazu gibt es verschiedene Ansätze, die sich möglicherweise gegenseitig befruchten können. Dieser Dialog ist etwas, das es möglich macht, dass eine alte Lehre an neue Erkenntnisse angepasst werden kann, wo nötig. Ich halte es da mit dem Dalai Lama in dem Punkt, dass dieser Dialog wichtig ist, auch für den Buddhismus selbst und wie wir ihn in unserem Alltag hier und jetzt praktizieren.

  • Es wurde bereits früher darauf hingewiesen, daß die Sittlichkeit einen Teil des Weges bildet, der zur Erlösung führt, und daß sie eine unerläßliche Vorbedingung ist für die Praxis der Meditation. Ohne ein bestimmtes Maß an Sittlichkeit ist es sogar gefahrvoll, verwegen und in Hinsicht auf das zu erreichende Ziel nutzlos, die Meditationsübungen aufzunehmen. Wie könnte auch ein Mensch, der andere Wesen tötet, der sich fremdes Gut widerrechtlich aneignet, der lügt, der einen unkeuschen Wandel führt, der sich berauscht, der Zorn- und Haß-erfüllt ist, der geizig, neidig, schwatzhaft, anmaßend und überheblich ist, sich in jenen reinen Höhen bewegen, die in der Meditation erreicht werden? Er würde sich vorkommen wie ein ungeübter auf Glatteis, der sein Gleichgewicht nicht zu bewahren vermag und stürzt und sich verletzt. Schmerz und Enttäuschung wären ihm gewiß, denn er würde seiner Unzulänglichkeit nur zu bald gewahr und aus dieser Erkenntnis heraus in einen Zustand der Verwirrung, der Selbstanklage und der Trübsal versinken.

    Ist ja interessant, weil ich habe dieses "Verfahren" Meditation/Sittlichkeit immer umgekehrt gesehen.

    Das heißt, durch die Meditation (welche die Achtsamkeit fördert) bemerke ich diese Dinge wie schwatzhaft, anmaßend, Zorn, Überheblichkeit u.s.w. vermehrt und kann dann diese Gedanken verändern.

    :?

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Das tat und tut man doch. Dass man das untersucht hat, und auch weiter untersucht. Deswegen gibt es zB Schmerzmittel, oder auch Antidepressiva oder Narkotika.


    Ich möchte ja dem Forschergeist nicht seine hehre Absicht in Frage stellen, wenn er sagt: man muss forschen und suchen, ob es nicht Möglichkeiten gibt, die Schmerzen mitHilfe von genauen empirischen Untersuchungen, die einen dabei helfen, bestimmte Substanzen herzustellen, zu bekämpfen. Aber das ist keine Sache des Buddhismus mehr. Und es hat auch nichts mit der LeidVernichtung zu tun, von der der Buddha spricht. Im ersten Fall geht es ja nur um Kontrolle über eine begrenzte Dauer. Im zweiten Fall um eine absolute/endgültige Sache.


    Sicher kann man es sich im Hier und Jetzt gemütlich weltlich einrichten. Und man kann da forschen, wie es noch gemütlicher und bequemer und schmerzfreier wird.


    Und sicher ist medizinische Forschung eine gute Sache, wenn man sie denn hehr betreiben würde und es dabei nicht grundsätzlich um Profit gehen würde.


    Es gibt eigentlich kein Gefühl ohne körperliche Reaktion.


    Es gibt auch keine körperliche Aktion oder Reaktion ohne Gefühl. Gefühl ist immer da.


    Du sprichst hier von einer Sache zweifach.


    Dieser Dialog ist etwas, das es möglich macht, dass eine alte Lehre an neue Erkenntnisse angepasst werden kann, wo nötig. Ich halte es da mit dem Dalai Lama in dem Punkt, dass dieser Dialog wichtig ist, auch für den Buddhismus selbst und wie wir ihn in unserem Alltag hier und jetzt praktizieren.


    Entweder eine Lehre ist richtig, oder sie ist falsch. Wenn sie falsch ist, muss sie angepasst werden. Das Problem an der empirischen Methode ist: man wird mit ihr bedingtes Entstehen (über den zerfallenen Körper hinaus) nicht nachweisen können. Und Ergebnisse der empirischen Methode unzulässig weit ausgelegt heisst in den meisten Fällen: Vernichtungsglaube.


    Es wäre ja ganz wunderbar, könnte man mitHilfe bestimmter Substanzen und/oder bestimmter Geräte LeidVernichtung für alle Zeit erreichen.


    Wenn es etwas ganz anderes ist, dann muss es ein Bindeglied geben, dann muss man danach suchen. Oder es ist doch von gleicher Natur, auf einer essentiellen Ebene, und kann sich daher gegenseitig beeinflussen. Oder es ist tatsächlich ein und dieselbe Energie, die sich auf verschiedenen Frequenzen gleichzeitig ausdrückt.


    Was fragst du dich hier eigentlich? Natürlich hat einer, der ein gesundes Leben führt, die rechten Handlungen ausführt, achtsam mit dem eigenen Körper und den Gefühlen umgeht, grundsätzlich bessere Chancen auf angenehmes Körpergefühl. Angenehmes Körpergefühl hat Beruhigtsein zur Folge. Beruhigter Geist heisst: entsprechende beruhigte Wahrnehmung. Natürlich bedingt das (Körper-)Gefühl das Wahrnehmen.

    l

  • Letztlich haben wir es in dieser Diskussion u.a. wohl wieder mit dem Kontrast verschiedener buddhistischer Wege zu tun. Zumindest dem vermeintlichen Kontrast. Wenn man alles sozusagen auf das Jenseitige ausrichtet, aber dabei nur das Ziel im Fokus behält und den Weg lieber nicht sehen würde, dann sind solche Dinge nicht interessant.


    Wenn man aber den Weg zum Ziel macht, oder das Ziel zum Weg, dann ist der Weg interessant. Wenn man das Bodhisattva-Versprechen ernst nimmt, ist alles von Interesse, was Menschen auf den Weg bringen kann, sie auf dem Weg halten kann, oder ihnen hilft, Hindernisse auf dem Weg zu überwinden.


    Deswegen passt sich der Buddhismus immer der Zeit und der Region an, wo er praktiziert wird. Man könnte sagen, die wichtigste "Religion" der Menschen im sog. "Westen" ist die Wissenschaft. Und so wie der Buddha hinduistische Vorstellungen in seine Lehre integriert hat, weil das das war, was sie verstanden haben, und diese dann anpasste, um sie mit seiner Lehre konform zu machen, geht der Buddhismus in seiner Geschichte und auch heute noch Verbindungen mit anderen Denksystemen ein, unter gegenseitiger Beeinflussung.


    Was fragst du dich hier eigentlich? Natürlich hat einer, der ein gesundes Leben führt, die rechten Handlungen ausführt, achtsam mit dem eigenen Körper und den Gefühlen umgeht, grundsätzlich bessere Chancen auf angenehmes Körpergefühl.

    Ja tatsächlich, die Frage ist berechtigt. Du hast offensichtlich nicht mal den Ansatz eines Verständnisses, was ich frage und v.a. warum ich dies frage. Es geht mir nichtmal ansatzweise darum, was man mit den Gefühlen macht oder wie man irgend ein weltliches Ziel erreicht. Es kam das Thema auf, wie Gefühle und Körper verbunden sind, und ich stelle verschiedene Überlegungen dazu an bzw. stelle Sichtweisen einander gegenüber. Das ist alles.


    Im Grunde könntest Du es einfach ignorieren, wenn es für Dich auf Deinem Weg nicht relevant ist und es Dich auch nicht anderweitig interessiert. Grundsätzlich kann es nicht sein, dass der Buddhismus es ausschliesst, sich über sowas Gedanken zu machen, denn die buddhistischen Texte sind voll davon, auch im PK, zu beschreiben, wie psychologische und körperliche Prozesse und ihr Zusammenspiel ablaufen.


    Entweder eine Lehre ist richtig, oder sie ist falsch. Wenn sie falsch ist, muss sie angepasst werden.

    Das ist eine sehr reduzierte Aussage. Was ist, wenn die Lehre in ihrem Kern richtig ist, aber periphere Teile davon mit der Zeit durch Forschung und menschliche Entwicklung genauer beschrieben werden können? Dann macht es Sinn, die Kernlehren zu bewahren, und die peripheren Teile auf den neuesten Stand zu bringen. Genau das ist das Anliegen, wenn der DL sagt, der Buddhismus müsse sich ggfls. anpassen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse geeignet sind, Aussagen in buddhistischen Texten zu korrigieren.

    Die Kernlehren des Buddha sind universell, zeitlos, und entziehen sich von ihrer Art her schon der wissenschaftlichen Forschung. Da braucht man sich keine Sorgen zu machen, dass daran irgendwas grundlegend verändert wird.

  • Letztlich haben wir es in dieser Diskussion u.a. wohl wieder mit dem Kontrast verschiedener buddhistischer Wege zu tun. Zumindest dem vermeintlichen Kontrast. Wenn man alles sozusagen auf das Jenseitige ausrichtet, aber dabei nur das Ziel im Fokus behält und den Weg lieber nicht sehen würde, dann sind solche Dinge nicht interessant.


    Das sehe ich nicht so. Hier ist kein Kontrast verschiedener buddhistischer Wege. Hier ist das Problem, dass widersprüchliche und fragwürdige Formulierungen sind. Es ist also ein Kontrast verschiedener Auffassungen darüber was man sicher sagen kann, und was nicht. Um das zu verdeutlichen, folgende Zitate plus Kommentar zu den letzten Aussagen von dir in dem Thread.


    Natürlich sind Hormone körperlich, aber sie sind ein Medium, das Emotionen und Körper verbindet. Emotionen erzeugen Hormone und umgekehrt.


    Wo hat man das beobachtet, dass ein Hormon (also eine molekulare Verbindung) ein Gefühl erzeugt? Kann es sein, dass es Unterschiede bei dieser Gefühlserzeugung gibt, sprich: kann es sein, dass es Probanden gibt, denen man etwas spritzt und sie fühlen nichts?


    Kann es sein, dass so ein Hormon an sich ohne entsprechende Bedingungen gar nichts erzeugt?


    Inwieweit kann man davon sprechen, dass Hormone ein Gefühl (was so beschrieben gar nicht erlebt wird), mit einem Körper verbindet, so dass es dann erlebt wird? Inwieweit ist es richtig, von einem Gefühl zu sprechen was gar nicht erlebt wird, was aber durch Verbindung zu einem erlebten Gefühl wird?


    Hormone waren nicht bekannt, als die alten Lehrtexte geschrieben oder gesprochen wurden


    Worauf gründest du die Behauptung, dass bestimmte molekulare Strukturen von dem Buddha nicht gekannt wurden? Was war deiner Meinung nach noch alles dem Buddha nicht bekannt? Dass eigentlich Evolution die Wesen hervorbringt? Oder dass das Leben einem Zufall geschuldet ist?


    Ist es nicht so, dass nicht nur durch den Buddha grundsätzlich allen Erscheinungen eine innere Natur abgesprochen wurde, und dass klar gesagt wurde, dass ein solches Denken, dass eine in den Dingen wohnende Natur andere Dinge erzeugen würde, eine falsche, eine eher der Verblendung geschuldete Auffassung ist?


    Materie und Geist sind in der Essenz von der gleichen Natur, und nur deswegen können sie auch parallel reagieren bzw. auf einander Einfluss nehmen.


    Sagst du das von einem empirischen Standpunkt aus, und wenn ja: wie misst du das Phänomen Geist, so dass du sagen kannst: hier wäre eine Essenz einer gleichen Essenz (Natur).


    Oder sagst du das ausgehend von deinen sinnlichen Erfahrungen aus: Materielles kann berührt werden, und ein Gedanke kann auch berührt werden.


    Was heisst: dass Materie und Geist parallel reagieren? Heisst das gleichzeitig?


    Wenn man "Wind" mit "Information" übersetzt, was nicht abwegig ist, dann ist es eine Umschreibung für die Übermittlung von Information auf einem Weg, wo man kein physikalisches Medium klar beschreiben kann.


    Wenn Sprache der Verständigung dient. Und der Begriff "Wind" klar an etwas Luftiges erinnern soll, inwieweit ist dann der Begriff "Information" eine nicht abwegige "Übersetzung"? Wenn Information ja etwas Geistiges ist, also dem Zuhörer, dem Aufnehmer einer Information, der diese richtiger oder falscher auffassen kann, vorbehalten ist


    Bitte stelle den Begriff "Wind", wie er in tibetischen Texten verwendet wird, genauer dar. Dass alles, was benennbar ist, gleichzeitig potentiell Information ist (sobald Bewusstsein darüber ist), macht die Sache des Verstehens hier ja so schwer.


    Zwischen Gedanke oder Emotion und körperlicher Reaktion steht v.a. eine Form der Informationsübermittlung.


    Ein Gefühl ist angenehm, nicht angenehm, oder weder das eine, noch das andere. Ein Gefühl ist nicht ohne Bewusstsein, ist schon Bewusstsein, also: Information.


    Ein Gefühl ist etwas erlebtes. Inwiefern steht zwischen einem erlebten Gefühl und dem was man messen kann: Dopaminlevel zB, eine Form der Informationsübermittlung? Was ist hier das dritte, was zwischen der Erlebung (durch das ein Gefühl erst ein Gefühl ist) und einer messbaren Ausschüttung bestimmter Stoffe stehen soll?


    Denn nach aktuellem wissenschaftlichen Stand braucht die Übermittlung von Information immer ein Medium.


    Welchen aktuellen wissenschaftlichen Stand meinst du hier?


    Gibt es eine Sache derer man sich bewusst sein kann, die ohne Bewusstsein darüber (Information?) sein kann? Die Frage anders gestellt: trennst du hier nicht zwei Seiten einer Medaille in zwei Dinge auf? Noch anders gefragt: gibt es ein Ding, was gleichzeitig kein Ding (also eine Sache die so ist und darum so erscheint und so eine Information birgt) ist?


    Vielleicht ist das aber auch eine überholte Einschränkung - vielleicht sind die Ebenen auch statt dessen einfach verschränkt, wie Zwillingsteilchen bei den Quanten. Vielleicht ist nicht das Eine Ursache des Anderen, sondern es handelt sich um eine Synchronizität - oder sogar eine Einheit.


    Ist es vielleicht so, dass man Quantenverschränkung (im Gegensatz zu Geist) messen kann, und dass eine Übertragung dieser Sache auf Geistiges eine spekulative und ziemlich unsichere Sache ist?


    Ja aber wer behauptet denn hier sowas? Ich verstehe nicht, warum das immer wieder aufkommt. Es gibt bei Buddha - egal ob PK oder Mahayana - IMMER die beiden Ebenen: das ist der Zustand der Welt und meines Geistes - und das ist das Ziel, das man erreichen kann.


    Bitte zeige mit Hilfe eines Ausschnittes aus dem PK, dass da "IMMER die beiden Ebenen: das ist der Zustand der Welt und meines Geistes" ist.


    Wo im Pk wird über Erscheinungen (etwas Geistiges) gesprochen, die getrennt sind vom Geist?


    Ich habe lediglich verschiedene Möglichkeiten exploriert, wie man den tibetischen Begriff der "Winde" - unspezifisch - in einer wissenschaftlichen Untersuchung mit einbeziehen kann als Wegweiser, ohne diese zwingend als "physikalisches Medium" zu interpretieren oder zu suchen.


    Inwieweit ist es sinnvoll, einen Begriff unspezifisch (also alles meinend) in einer wissenschaftlichen Untersuchung mit einzubeziehen? Wie kann man eine unspezifische Auslegung eines Begriffes als Wegweiser in einer Forschung verwenden?


    Wir reden doch spezifisch über die Art und Weise, wie Information zwischen Geist und Körper übermittelt wird.


    Wurde das nicht glasklar zB durch den Buddha erläutert? Was alles zusammenkommen muss, damit zB ein Körpergefühl empfunden wird, oder ein Geruch gerochen wird, oder Ton gehört wird?


    Die Wissenschaft lehnt z.B. jegliche Fernwirkung zwischen zwei Menschen ab, zwischen denen kein Medium existiert, das Informationen übermitteln kann, oder wo eine Informationsübertragung viel zu lange dauern würde, um sie mit herkömmlichen Methoden erklären zu können.


    Welcher seriöse Wissenschaftler sagt ausser dem, dass es hier grosse Schwierigkeiten der Messung gibt, weswegen man keine verlässlichen/wissenschaftlichen Aussagen darüber treffen kann, dass es so etwas nicht gibt?


    Da du von "der Wissenschaft (an sich)" sprichst, frage ich deutlicher: welche Mehrheit an seriösen Wissenschaftlern sagt, dass es das nicht gibt, nicht geben kann?


    Mit dem Konzept der Verschränkung, übertragen auf geistige Prozesse, gäbe es da kein Problem: die Information wäre nicht-lokal, an mehreren Orten gleichzeitig wirksam. Natürlich ist die Quantenverschränkung hier nicht kausal, es geht um das Prinzip der Verschränkung, übertragen auf andere Phänomene, hier geistiger Art. Solche Theorien sind alles andere als wissenschaftlich etabliert, aber es gibt sie.


    Bitte stell dem Forum die Texte zur Verfügung, die es zulässig erscheinen lassen, das Phänomen der Quantenverschränkung auf Geistiges zu übertragen. Bitte nenne auch einen entsprechenden Quantenphysiker der sich einer solchen Auslegung nicht widersetzen würde.


    Deswegen passt sich der Buddhismus immer der Zeit und der Region an, wo er praktiziert wird. Man könnte sagen, die wichtigste "Religion" der Menschen im sog. "Westen" ist die Wissenschaft.


    Was denkst du, wie weit sollte sich der Buddhismus der Zeit und der Region anpassen? Wo sind die Grenzen der Anpassung? Wer bestimmt über die Grenzen? Was hälst du davon, wenn zB buddhistische Lehrer den weitverbreiteten Vernichtungsglauben annehmen?


    Inwieweit ist es richtig zu sagen, dass die "wichtigste Religion im sog. Westen die Wissenschaft ist"? Ist es nicht gerade so, dass seriöse Wissenschaft klar sagt, worüber man (auch unter Ansicht der Messmethoden) sicher aussagen kann und worüber nicht? Ist nicht Wissenschaft etwas, was sich immer erneuert, was immer verfeinerte Theorien aufstellt, oder plötzlich auch ganz andere, die alte Theorien überholen. Also etwas, was ganz im Kontrast zu Religionen steht, oder zumindest dem wissenschaftlichen Selbstverständnis nach stehen will?


    Und so wie der Buddha hinduistische Vorstellungen in seine Lehre integriert hat,


    Bitte nenne ein paar hinduistische Vorstellungen, die der Buddha in seine Lehre (angeblich) integriert haben soll. Das behaupten viele, aber dadurch wird es nicht wahrer.


    Im Grunde könntest Du es einfach ignorieren, wenn es für Dich auf Deinem Weg nicht relevant ist und es Dich auch nicht anderweitig interessiert.


    Es ist "für meinen Weg" durchaus relevant, denen genauer zuzuhören, die von anderen gehört und ernstgenommen werden. Es geht sicher nicht nur um mich, wenn ich in einem öffentlichen Forum feststelle, dass das Gehör anderer mit widersprüchlichen und falschen Aussagen (nicht nur über die BuddhaLehre) in Beschlag genommen wird.


    Sicher kann es auch für dich eine gute Sache sein, Formulierungen zu überdenken.

  • Wo hat man das beobachtet, dass ein Hormon (also eine molekulare Verbindung) ein Gefühl erzeugt? Kann es sein, dass es Unterschiede bei dieser Gefühlserzeugung gibt, sprich: kann es sein, dass es Probanden gibt, denen man etwas spritzt und sie fühlen nichts?

    Hier gibt es jedenfalls eine statistisch hoch relevante Korrelation ;) Adrenalin und Zorn oder Stress; Oxytozin und Liebe / Freundschaft; Sexualhormone und sexuelle Gefühle; Botenstoffe treten immer parallel auf mit bestimmten geistigen und körperlichen Zuständen, und sie heissen "Botenstoffe" weil sie Überträger von Informationen sind.


    Und ja, man hat Hormone gespritzt und sie haben die entsprechenden Gefühle ausgelöst. Wobei "Erregung" erst dann spezifisch wird, wenn sie in einen Kontext gebracht wird. Also Adrenalin kann Zorn hervorrufen, wenn ein Auslöser dafür gegeben wird, oder sexuelle Erregung, wenn dafür ein Auslöser gegeben wird. Die künstliche Ausschüttung bestimmter Botenstoffe usw. durch Drogen löst die gleichen Gefühle aus, die dazu führen würden, dass diese Stoffe ausgeschüttet werden.


    Alles weist darauf hin, dass die Beeinflussung entweder gegenseitig ist, oder möglicherweise eben körperlicher Zustand, Botenstoffe und Gefühle gleichzeitig auftreten und eine gemeinsame Ursache haben.


    Ich möchte nochmal betonen, dass ich lediglich Überlegungen anstelle und verschiedene mögliche Sichtweisen nebeneinander stelle. In Deiner Reaktion tust Du so, als würde ich jede dieser Überlegungen für die einzige Wahrheit halten. So funktioniere ich nicht, und an den verschiedenen Darlegungen, die niemals alle gleichzeitig wahr sein können, ist das sicherlich auch gut zu erkennen. Abgesehen davon, dass ich es zur Einordnung schon mehrfach deutlich und ausdrücklich geschrieben habe.


    Worauf gründest du die Behauptung, dass bestimmte molekulare Strukturen von dem Buddha nicht gekannt wurden? Was war deiner Meinung nach noch alles dem Buddha nicht bekannt?

    In keinem Text des Buddha stehen Moleküle beschrieben und die derzeitige Geschichtsschreibung hat keine Hinweise in irgendwelchen anderen Texten gefunden, dass sowas zu der Zeit bekannt war. Das reicht mir erstmal als Indiz, wenn man etwas anderes herausfinden würde, würde mich das aber auch nicht wundern.


    Sagst du das von einem empirischen Standpunkt aus, und wenn ja: wie misst du das Phänomen Geist, so dass du sagen kannst: hier wäre eine Essenz einer gleichen Essenz (Natur).

    Hier gehe ich - in dieser Überlegung - von der Trikaya-Lehre aus. Das wäre ein Hinweis, dass es sich so verhalten könnte. Der Knackpunkt auf einer philosophischen Ebene ist allerdings, dass zwei völlig verschiedene Dinge auch nicht auf einander einwirken können.


    Was heisst: dass Materie und Geist parallel reagieren? Heisst das gleichzeitig?

    In der betreffenden Überlegung wäre keine Trennung zwischen Materie und Geist zu finden. Es wäre also nicht nur gleichzeitig, sondern ein und das selbe. Anders ausgedrückt: die Materie wäre Geist und der Geist Materie (s.o. - von der gleichen Essenz - wobei "Essenz" keine Eigennatur suggerieren soll, es ist nur ein Behelfsbegriff, weil es um etwas geht, das man mit Worten nicht beschreiben kann. Weil Worte dual sind und das, worum es geht, ist nicht-dual....)

    Bitte stelle den Begriff "Wind", wie er in tibetischen Texten verwendet wird, genauer dar.

    Da gibt es so viele Nuancen, dass das hier zu weit führen würde. Kann man ja nachlesen. Spock hat dazu schon einiges gepostet, was als Anhaltspunkt eigentlich ausreichen sollte.


    Dass alles, was benennbar ist, gleichzeitig potentiell Information ist (sobald Bewusstsein darüber ist), macht die Sache des Verstehens hier ja so schwer.

    Etwas, das benennbar ist, wird nicht durch Benennung zur Information. Die Benennung ist die Information.


    Ein Gefühl ist etwas erlebtes. Inwiefern steht zwischen einem erlebten Gefühl und dem was man messen kann: Dopaminlevel zB, eine Form der Informationsübermittlung?

    Je nach Szenario oder Möglichkeit, die ich hier beschrieben hatte, gäbe es eine Informationsübermittlung oder eben nicht. Die Frage die Du stellst, ist die Frage, die ich stelle. Wird da etwas übermittelt? Oder ist es identisch, oder ist es "verschränkt"? Wenn es zwei getrennte Dinge sind und das eine ist zuerst da und beeinflusst das andere, dann würde Information übermittelt und man müsste den Übertragungsweg verstehen. Wenn es nicht zwei getrennte Dinge sind, dann muss dazwischen auch nichts übermittelt werden.


    Welchen aktuellen wissenschaftlichen Stand meinst du hier?

    Die Mehrheitsmeinung zum jetzigen Zeitpunkt. Wissenschaft ist zwar sehr vielschichtig und hat viele Ansätze und konkurrierende Theorien, es gibt aber auch Dinge die nach gründlicher Forschung und Diskussion als weitestgehend gesichert gelten. Das könnte man als "aktuellen wissenschaftlichen Stand" bezeichnen. Es gibt immer auch abweichende Meinungen und es kann immer sein, dass neue Erkenntnisse dazu kommen und vieles verändert sich. Aber dazwischen gibt es Dinge, die zu einer bestimmten Zeit (jetzt, aktuell) einigermassen sicher erscheinen, und das ist wohl in der genannten Sache der Fall.


    Ist es vielleicht so, dass man Quantenverschränkung (im Gegensatz zu Geist) messen kann, und dass eine Übertragung dieser Sache auf Geistiges eine spekulative und ziemlich unsichere Sache ist?

    Natürlich, habe auch nichts anderes gesagt. Die generalisierte oder schwache Quantentheorie ist ein sehr wenig verbreiteter, aber hochinteressanter Ansatz, den ich für absolut erwägenswert halte. Die Theorie könnte vieles erklären, was derzeit nicht erklärbar ist. Und dafür ist eine Theorie ja da.


    Bitte zeige mit Hilfe eines Ausschnittes aus dem PK, dass da "IMMER die beiden Ebenen: das ist der Zustand der Welt und meines Geistes" ist.


    Wo im Pk wird über Erscheinungen (etwas Geistiges) gesprochen, die getrennt sind vom Geist?


    Kann ich nicht, da ich den PK nicht lese, ich sagte schon mal, dass für mich die Sprache nicht zugänglich ist. Aber es ist offensichtlich, dass der Buddha in erster Linie viele Aussagen dazu machte, wie die Welt funktioniert, wie der Geist funktioniert, und wie man sich auf geistiger Ebene so verändert, dass man die Anhaftung an die Welt überwinden kann.

    Für den zweiten Satz finde ich keinen Bezug. Etwas Geistiges, das getrennt ist vom Geist? Ich habe nichts dergleichen geschrieben, nichtmal etwas, das man so missverstehen kann.


    Inwieweit ist es sinnvoll, einen Begriff unspezifisch (also alles meinend) in einer wissenschaftlichen Untersuchung mit einzubeziehen? Wie kann man eine unspezifische Auslegung eines Begriffes als Wegweiser in einer Forschung verwenden?

    Das steht da nicht. Nicht der Begriff ist unspezifisch, sondern ich habe den Begriff in einer unspezifischen Weise übertragen. Sollte hier heissen, ich habe nicht unterschieden zwischen subtilen Winden und Wind als Element und Wind als Luftbewegung usw. Ich habe lediglich "Wind" in einer allgemeinen Weise mit einer Bedeutung von "Bewegung" und möglicherweise als Träger von Information benannt. Dazu muss man zusätzlich wissen, dass das Element "Wind" bei den tibetischen 6 Elementen dem Element "Holz" im Chinesischen entspricht. Es geht also nicht um Luft oder Äther, sondern um das was lebendiges Holz und Wind gemeinsam haben: Bewegung. Bei lebendigem Holz ist es die Bewegung der Säfte. Totes Holz wäre Element Erde.


    Nebenbemerkung: mir scheint, Du missverstehst das was ich schreibe in etwa so gründlich und regelmäßig, wie grundlegende Konzepte des Mahayana. Trotzdem schreibst Du mit dem Brustton der Überzeugung, recht zu haben. Es wäre schön, wenn Du Dir mehr Mühe geben würdest, auch auf Dinge zu antworten, die da tatsächlich stehen.

    Welcher seriöse Wissenschaftler sagt ausser dem, dass es hier grosse Schwierigkeiten der Messung gibt, weswegen man keine verlässlichen/wissenschaftlichen Aussagen darüber treffen kann, dass es so etwas nicht gibt?

    Tatsächlich tun eine grosse Zahl sich für seriös haltende Wissenschaftler schon die Möglichkeit, dass es sowas geben könnte, derart rigoros ab, dass sie es schon als Verrat an der Wissenschaft empfinden, wenn man sich überhaupt damit befasst. Wissenschaftler, die das tun, werden von einer riesigen Community derart geächtet, dass sie teilweise keine Forschungsgelder oder Stellen mehr bekommen. Die sog. "Esoterik" ist da ein Schimpfwort und sämtliche Themen in dem Kontext fast schon tabu. Das sieht man auch daran, dass es weltweit nur eine handvoll Wissenschaftler gibt, die sich da ergebnisoffen oder überhaupt damit befassen.

    Wenn Du diese Wissenschaftler, die Wissenschaft nach dem Inhalt bemessen und nicht nach der Methode, als nicht seriös bezeichnest, dann bin ich damit zu 100% einverstanden. Leider bildet diese Haltung aber derzeit die Mehrheit.

    Bitte stell dem Forum die Texte zur Verfügung, die es zulässig erscheinen lassen, das Phänomen der Quantenverschränkung auf Geistiges zu übertragen. Bitte nenne auch einen entsprechenden Quantenphysiker der sich einer solchen Auslegung nicht widersetzen würde.

    Ich glaube Du verstehst hier die Art und Weise nicht, wie das Prinzip übertragen wird. Es geht um keinerlei kausalen Zusammenhang. Es wird lediglich das Konzept versuchsweise, theoretisch, übernommen um zu schauen ob man damit Dinge erklären kann. Und das ist der Fall. Quantenphysiker haben da nichts zu zu sagen, weil es nicht um Physik geht.

    Denk mal an Luhmann, der das Konzept der biologischen Systeme auf soziologische / soziale Phänomene übertragen hat. Da hat ein Biologe auch nichts zu zu sagen, weil Soziologie nicht sein Fachgebiet ist. Man kann höchstens über Strukturen reden, aber nicht über Inhalte.

    Man könnte das auch so verbildlichen: Wenn Quantentheorie eine Brille ist, mit der man Quanten anschaut, dann kann man mit der gleichen Brille versuchsweise Äpfel anschauen. Um zu sehen, ob es Sinn macht, Dinge die Äpfel tun mit Verschränkung zu erklären. Das ist offensichtlich nicht der Fall. Worum es mir aber geht, ist dass die Brille nicht das Objekt ist, das man damit anschaut.

    Was denkst du, wie weit sollte sich der Buddhismus der Zeit und der Region anpassen? Wo sind die Grenzen der Anpassung? Wer bestimmt über die Grenzen? Was hälst du davon, wenn zB buddhistische Lehrer den weitverbreiteten Vernichtungsglauben annehmen?

    Da muss man sicherlich immer neu schauen. Ich habe das öfter schon so beschrieben, dass ich denke, dass es eine Anzahl von sehr essentiellen Lehren gibt, die den Buddhismus als solchen ausmachen. Ein paar davon kann man gar nicht verändern, von vielen weiteren darf man nicht zu viele auf einmal verändern. Dann gibt es periphere Sachen oder Lehren, die lediglich bestimmten Wegabschnitten dienen, die man im Prinzip vollständig austauschen oder verändern kann, ohne dass der Buddhismus seinen wesentlichen Charakter verliert.

    "Vernichtungsglaube" ist ja ein Wort, das Du dauernd verwendest. Das musst Du mir aber erstmal erklären. Ich finde Deine Texte oft unklar, verwirrend und widersprüchlich, aber vielleicht hilft es, wenn Du es hier einmal gezielt erklärst.

    Bitte nenne ein paar hinduistische Vorstellungen, die der Buddha in seine Lehre (angeblich) integriert haben soll. Das behaupten viele, aber dadurch wird es nicht wahrer.

    Karma, Wiedergeburt usw. waren z.B. Konzepte, die der Hinduismus lange vor dem Buddhismus schon kannte. Es waren Dinge, die die Menschen zu der Zeit verstanden haben. Buddha hat sie dann verändert, und hat sie mit seiner Lehre konform gemacht. Aber er hat diese Vorstellungen aufgegriffen und nicht etwas völlig Neues aufgebaut. Es wäre ja auch unklug gewesen, alles über den Haufen zu werfen, man muss die Leute immer da abholen, wo sie stehen, sonst erreicht man sie nicht.


    Es geht sicher nicht nur um mich, wenn ich in einem öffentlichen Forum feststelle, dass das Gehör anderer mit widersprüchlichen und falschen Aussagen (nicht nur über die BuddhaLehre) in Beschlag genommen wird.

    An dem Punkt denke ich wäre es gut, wenn Du auch mal in den Spiegel schauen würdest. Nicht nur verbreitest Du selbst widersprüchliche Aussagen, nicht nur über die Buddhalehre, Du verstehst auch noch die Aussagen anderer oft so gründlich miss, dass man gar nicht mehr weiss, worüber Du eigentlich redest. Ich denke das ist ein Ausdruck von Verwirrung, und das ist völlig in Ordnung, denn wir sind alle in der einen oder anderen Weise und zu unterschiedlichen Themen verwirrt. Es ist nur sehr anstrengend, wenn jemand meint, die anderen belehren und korrigieren zu müssen, und dabei gerne mal völlig richtige Aussagen verdreht, um dann als Gegenargument das zu sagen, was schon vorher da stand, oder völlig richtige Aussagen falsch korrigiert. Das ist insofern schade, als dass zwischen all den Verwirrungen immer wieder echte Perlen sind, die man dann teilweise nicht mehr richtig einordnen kann.

  • @kilaya


    ................bist du "Papst" ? :|

    Einmal editiert, zuletzt von hedin02 ()

  • Zitat

    Vedana: Bitte nenne ein paar hinduistische Vorstellungen, die der Buddha in seine Lehre (angeblich) integriert haben soll. Das behaupten viele, aber dadurch wird es nicht wahrer.

    Zitat

    Karma, Wiedergeburt usw. waren z.B. Konzepte, die der Hinduismus lange vor dem Buddhismus schon kannte. Es waren Dinge, die die Menschen zu der Zeit verstanden haben. Buddha hat sie dann verändert, und hat sie mit seiner Lehre konform gemacht. Aber er hat diese Vorstellungen aufgegriffen und nicht etwas völlig Neues aufgebaut. Es wäre ja auch unklug gewesen, alles über den Haufen zu werfen, man muss die Leute immer da abholen, wo sie stehen, sonst erreicht man sie nicht.

    Das ist natürlich so eine Sache der Betrachtung.

    Ich meine Luft holen bzw. ein und aus-Atmen (Atemübung)

    gab es auch schon früher bei den Hindus oder sonst wo.

    Aber hat der Buddha das Atmen deswegen aus dem Hinduismus integriert?

    Ich glaube dazu braucht man keinen Hinduismus und so auch mit anderen

    Dingen die der Buddha experimentell erforscht hat und dann bei Eignung

    kennen und üben lehrte.

  • Nichtsdestotrotz lebte Buddha zu dieser Zeit und hat vor seiner Erleuchtung diese Dinge auch gelernt bei seinen Lehrern. Im Gegensatz zum Atmen handelt es sich um markante spirituelle / religiöse / philosophische Konzepte, eine Kulturleistung. Der Buddha ist darin und damit aufgewachsen, hat sich damit beschäftigt, und wusste, dass seine Schüler allesamt ebenso diesen Hintergrund hatten. Und natürlich hat er Begriffe und Sprache seiner Zeit verwendet.

    Im Gegensatz wäre die einzige andere denkbare Alternative, dass die ganze Lebensgeschichte des Buddha als indischer Prinz nur ein Mythos ist und er in Wirklichkeit mit einer gleichklingenden und in den entscheidenden Punkten veränderten Lehre aus dem Himmel gefallen ist. Genau das würde aber der ganzen Idee des Menschen, der den Weg zum Buddha vorlebt und aufzeigt, konterkarieren.


    Ich bevorzuge daher die einfachere und logischere Annahme ;) Alles andere wäre sogar mir zu esoterisch :angel:

  • Nichtsdestotrotz lebte Buddha zu dieser Zeit und hat vor seiner Erleuchtung diese Dinge auch gelernt bei seinen Lehrern.

    Man darf dabei auch nicht vergessen, das es sich um eine andere

    Kultur handelte als man vielleicht denkt. Es gab z.B zur Zeit des Buddha

    gar keinen "Hinduismus". Es gab aber ein Kastensystem es gab Brahmanismus.

    Und es gab die Kaste der Brahmanen die sich einzig für privilegiert hielt.

    Solche Leute wie Asketen und Bettelmönche wurden nicht hoch angesehen,

    sondern eher verachtet weil sie meist keine Brahmanen wahren. Es gab viele

    unterschiedliche und falsche Lehren. Man denke nur an die Lehrrede vom

    Hundelehrling usw. Auch ist anzunehmen, das der Asket Gotamo schon bevor

    er ein Buddha wurde gut Informiert war über Kamma und Wiedergeburtsvorstellungen.

    Besondere Lehrer hätte es, alleine dazu, nicht bedurft.

  • Auch ist anzunehmen, das der Asket Gotamo schon bevor

    er ein Buddha wurde gut Informiert war über Kamma und Wiedergeburtsvorstellungen.

    Genau das meine ich, dann sind wir uns letztlich einig.


    Der Begriff "Hinduismus" ist ein Hilfsbegriff, auf den bestehe ich nicht. Einen einheitlichen "Hinduismus" gibt es ohnehin nicht.

  • Meine Erkenntnis ist das Buddha überhaupt nichts mit Menschen Zeitaltern zu tun hat. Das was er zeigt ist heute genau so aktuell wie damals. In der Historie des Buddha herumzuwurschteln um seine Aussagen zu relativieren ist überhaupt nicht angebracht und weist von dem um was es Buddha ging weg. Außerdem existieren auch heute noch Kasten, nur weil es politisch nicht korrekt ist sie so zu bezeichnen heißt ja nicht das sie im Denken nicht immer noch vorherrschen, die Kasten-zugehörigkeit, heute wie damals.

  • In der Historie des Buddha herumzuwurschteln um seine Aussagen zu relativieren ist überhaupt nicht angebracht und weist von dem um was es Buddha ging weg.

    Ich glaube nicht, dass hier jemand was relativieren wollte. Und dass die Lehre nicht im luftleeren Raum entstanden ist, macht sie nicht weniger zeitlos.

  • Es wäre besser nicht nur die Luft, den Luftraum, zu Buddhas Lebenszeit zu betrachten sonder Bezüge darzustellen zu der Zeit in der wir leben um deutlich zu machen das die Luft immer noch die gleiche ist. Mit den Zeitlosen Worten des Buddha diese Umgebung aufzuzeigen und die damalige. Der Mensch ist Mensch von ersten Menschen an ist er Mensch.

  • Und doch bei aller Gemeinsamkeit aller Menschen in Zeit und Raum, gibt es doch deutliche Unterschiede in Kultur, Kontext, Ausbildungsgrad, anerzogenen Sichtweisen und Gewohnheitsmustern usw. usf. Und in dem Sinne würde ich sagen, kann man die Kernlehren auf das Gemeinsame beziehen, und die peripheren Lehren auf das Unterschiedliche, und so die Menschen jeweils abholen, wo sie stehen.

  • Zitat

    Wo hat man das beobachtet, dass ein Hormon (also eine molekulare Verbindung) ein Gefühl erzeugt? Kann es sein, dass es Unterschiede bei dieser Gefühlserzeugung gibt, sprich: kann es sein, dass es Probanden gibt, denen man etwas spritzt und sie fühlen nichts?


    Hier gibt es jedenfalls eine statistisch hoch relevante Korrelation ;) Adrenalin und Zorn oder Stress; Oxytozin und Liebe / Freundschaft; Sexualhormone und sexuelle Gefühle; Botenstoffe treten immer parallel auf mit bestimmten geistigen und körperlichen Zuständen, und sie heissen "Botenstoffe" weil sie Überträger von Informationen sind.


    Und ja, man hat Hormone gespritzt und sie haben die entsprechenden Gefühle ausgelöst. Wobei "Erregung" erst dann spezifisch wird, wenn sie in einen Kontext gebracht wird. Also Adrenalin kann Zorn hervorrufen, wenn ein Auslöser dafür gegeben wird, oder sexuelle Erregung, wenn dafür ein Auslöser gegeben wird. Die künstliche Ausschüttung bestimmter Botenstoffe usw. durch Drogen löst die gleichen Gefühle aus, die dazu führen würden, dass diese Stoffe ausgeschüttet werden.


    Alles weist darauf hin, dass die Beeinflussung entweder gegenseitig ist, oder möglicherweise eben körperlicher Zustand, Botenstoffe und Gefühle gleichzeitig auftreten und eine gemeinsame Ursache haben.


    Im Kern ist hier ja die Debatte darüber, ob nun die Dinge leer sind, oder nicht (das ist eigentlich immer die Debatte). Mit empirischen Untersuchungen wird man einiges statistisch signifikant (also eine bestimmte Anzahl der gemessenen Objekte oder Personen reagiert ähnlich) zeigen können. Da kann man zB zeigen, dass Menschen, die unglücklich darüber sind, dass eine geliebte Person abwesend ist, glücklicher werden, wenn diese Person anwesend ist. Man könnte ja so auch sagen: Anwesenheit geliebter Personen mit vorheriger längerer Abwesenheit erzeugt Glücksgefühle. Ebenso kann man mitHilfe anderer Untersuchungen eines (eigentlich ja nicht vorhandenen, sondern nur gedachten) Querschnitts/einer Allgemeinheit statistische Relevanz bei innerer Zuführung von Stoffen beobachten (weil eine grössere Gruppe ähnlich reagiert).


    Kontakt (und damit Gefühl) geschieht aber in Abhängigkeit. Das heisst zB, dass jemand der in der buddhistischen Praxis fortgeschrittener ist, weniger stark auf äussere oder innerlich zugeführte Stoffe oder Objekte reagiert.


    Angenommen, man würde einer Mehrzahl der gemessenen Probanden, Schmerzen bereitendes Gift spritzen, wie schmerzhaft wäre dann die Wirkung bei einem, der NichtWissen überwunden hat?


    Es ist zumindest die Lehre Buddhas zugrundelegend, nicht richtig zu sagen, dass irgendwelche Dinge aus sich heraus eine Wirkung erzeugen würden. Denn dann hätten sie ja eine eigene Natur. Wirkungsentfaltung (in Form von Gefühlen, Begehrungen, oder sonstigen Veränderungen der Wahrnehmung) geschieht immer in Abhängigkeit des Kontakts. Und auch der ist wieder bedingt.


    Man könnte ja auch sagen, dass Soldaten im Krieg Leid erzeugen würden. Aber im Sinne der Lehre ist das keine richtige Anschauung. Es braucht noch den Kontakt, damit Leid wird.


    Ist es nun so, dass eine Erde und eine Natur die Wesen hervorbringt, oder geschieht das alles auf eine andere Weise? Das ist eine rhetorische Frage.


    Zitat

    Worauf gründest du die Behauptung, dass bestimmte molekulare Strukturen von dem Buddha nicht gekannt wurden? Was war deiner Meinung nach noch alles dem Buddha nicht bekannt?


    In keinem Text des Buddha stehen Moleküle beschrieben und die derzeitige Geschichtsschreibung hat keine Hinweise in irgendwelchen anderen Texten gefunden, dass sowas zu der Zeit bekannt war. Das reicht mir erstmal als Indiz, wenn man etwas anderes herausfinden würde, würde mich das aber auch nicht wundern.


    Eine Frage vorab. Woher weisst du das, wenn du den PK nicht liest? Es gibt ja Stellen, die könnten vermuten lassen, dass der Buddha sehr sehr fein wahrgenommen hat, weswegen er x (feinstoffliche) Vorgänge kannte, die mit heutigen empirischen Untersuchungen bestätigt werden könnten.


    Ich möchte an meinen Kommentar zum ersten Zitat anschließen. Alles was beobachtet werden kann, ist in der BuddhaLehre kernlos, also ohne Selbst. Das heisst nicht nur, dass das Anhängen daran letztlich leidbringend ist (spätestens wenn der Vorrat an zugeführten Glückshormonen oder Drogen aufgebraucht ist), sondern auch, dass diese wahrgenommenen Dinge von sich aus keine Gefühle und auch keine Wahrnehmung so, wie man sie bedingt wahrnimmt, und dann beschreibt, erzeugen.


    Es braucht dazu noch den bedingten Kontakt.


    Im Kern heisst ja deine Aussage mit den Hormonen (so verstehe ich sie jedenfalls), dass damals ein Wissen (in Hinblick auf Gefühls- & und damit auch Begehrungsentstehung ) noch nicht war, was aber heute (besser) sein soll. Um diese Annahme kreisen deine Überlegungen um Gefühlserzeugung durch bestimmte Stoffe. Dabei ist gerade diese Auffassung (es liegt in Bezug auf Gefühlsentstehung eine eigene Wirkungsmächtigkeit in den Erscheinungen) die in der BuddhaLehre (und nicht nur in dieser Lehre) ganz zentral Abgelehnte.


    Damit ist nicht negiert, dass eine Befriedigung oder auch Schmerzbefreiung mitHilfe der Dinge und Stoffe über eine Dauer (nicht absolut) erreicht werden kann, es ist nur zu grob gesprochen: die Dinge oder Stoffe erzeugen Gefühle.


    Man soll das nicht einfach nur glauben, dass es nur eine zeitlose Lehre und höchste Wahrheit (aller Zeiten) gibt, es geht darum, es selber zu erkennen. Dem PK und den Aussagen des Buddha widersprichst du aber mit der Auffassung, dass es eine wichtige Sache in Hinblick auf das Verständnis der Entstehung der Gefühle gäbe, die dem Buddha (oder auch denen, die später die Lehrreden niederschrieben) nicht bekannt gewesen wäre (weswegen er so angenommen hierin unwissend die Lehre nur so ausgesprochen haben konnte, wie er sie ausgesprochen hat).


    Zitat

    Bitte nenne ein paar hinduistische Vorstellungen, die der Buddha in seine Lehre (angeblich) integriert haben soll. Das behaupten viele, aber dadurch wird es nicht wahrer.


    Karma, Wiedergeburt usw. waren z.B. Konzepte, die der Hinduismus lange vor dem Buddhismus schon kannte. Es waren Dinge, die die Menschen zu der Zeit verstanden haben. Buddha hat sie dann verändert, und hat sie mit seiner Lehre konform gemacht. Aber er hat diese Vorstellungen aufgegriffen und nicht etwas völlig Neues aufgebaut. Es wäre ja auch unklug gewesen, alles über den Haufen zu werfen, man muss die Leute immer da abholen, wo sie stehen, sonst erreicht man sie nicht.


    Bedingtes Entstehen und damit Entstehung und Wandlung der Wesen ist keine Idee, die der Buddha aus dem Hinduismus hat. Es ist ein zentraler Punkt der Lehre, dass das Dasein anfanglos ist, und bei Nichtaufhebung von NichtWissen auch weiter wird.


    Buddha hat aufgekommene Vorstellungen nicht einfach verändert. Er hat eine Lehre ausgesprochen, die unter anderem klargestellt hat, dass atman auch nicht unvergänglich und unwandelbar ist, so wie es zT angenommen wurde. Hier ist als eine ganz konträre Vorstellung: diese Sache atman ist nicht unzerstörbar, und auch kein höchstes Selbst. Man kann ja auch nicht sagen, dass Physiker die Vorstellung davon, dass die Erde eine Kugel wäre, von den alten Indern (oder einer anderen Kultur) übernommen hätten.


    Es ist sicher sehr klug, die falschen Vorstellungen über Bord zu werfen und genau das tat ja der Buddha und lehrte auch, warum genau das eine kluge Sache wäre: weil das Anhängen an Vorstellungen (auch über einen ewigen atman) leidbringend ist.


    Ich sehe deinen "Punkt", dass er irgendwelche (womöglich sogar falsche) Vorstellungen übernommen hätte, um ijemanden iwo abzuholen, überhaupt nicht begründet. Dass grundsätzlich immer wieder auch richtige Vorstellungen über das Dasein auftauchen, dass Sachen zT richtig gedacht, aber in der Konsequenz nicht zuende gedacht oder geführt wurden, das liegt eher daran, dass es eine Sache wirklich zu erkennen gibt, was man richtiger oder falscher tun und so dann auch aussagen kann.


    ---


    Um einmal den Kreis zu schließen. Es ist eine sehr grobe Formulierung, dass ein Geist Gedanken produzieren oder erzeugen würde. Es ist wichtig, zwischen bedingten Sinneseindrücken, die man mithilfe der der 5 (Körper-)Sinne erfahren kann, und den Vorstellungen/Gedanken des 6. Sinnes zu unterscheiden. Verschiedenes Bewusstsein ist schon als verschieden zu erkennen.


    Es ist sogar so, dass es bestimmte Erwägungen, also bestimmtes Betrachten von Vorstellungen gibt, was als Folge davon hilft, vorstellungs-/gedankenfreier (gesammelter) wahrzunehmen.

  • Zitat

    Was denkst du, wie weit sollte sich der Buddhismus der Zeit und der Region anpassen? Wo sind die Grenzen der Anpassung? Wer bestimmt über die Grenzen? Was hälst du davon, wenn zB buddhistische Lehrer den weitverbreiteten Vernichtungsglauben annehmen?


    Da muss man sicherlich immer neu schauen. Ich habe das öfter schon so beschrieben, dass ich denke, dass es eine Anzahl von sehr essentiellen Lehren gibt, die den Buddhismus als solchen ausmachen. Ein paar davon kann man gar nicht verändern, von vielen weiteren darf man nicht zu viele auf einmal verändern. Dann gibt es periphere Sachen oder Lehren, die lediglich bestimmten Wegabschnitten dienen, die man im Prinzip vollständig austauschen oder verändern kann, ohne dass der Buddhismus seinen wesentlichen Charakter verliert.

    "Vernichtungsglaube" ist ja ein Wort, das Du dauernd verwendest. Das musst Du mir aber erstmal erklären. Ich finde Deine Texte oft unklar, verwirrend und widersprüchlich, aber vielleicht hilft es, wenn Du es hier einmal gezielt erklärst.


    Vernichtungsglaube heisst. Man denkt beim Anblick des Körpers oder der Gefühle oder des Begehrens: "mein". Man hängt sich an spezifische Erscheinungen so glaubend. Man denkt weiter: wenn das vernichtet ist, dann ist auch "Mein", also ein angenommenes ICH nicht mehr.

  • Im Kern ist hier ja die Debatte darüber, ob nun die Dinge leer sind, oder nicht

    Nein, das ist einzig und allein Dein Thema. Ich zweifle daran nicht im Geringsten und habe ich nie etwas anderes geschrieben.

    Eine Frage vorab. Woher weisst du das, wenn du den PK nicht liest? Es gibt ja Stellen, die könnten vermuten lassen, dass der Buddha sehr sehr fein wahrgenommen hat, weswegen er x (feinstoffliche) Vorgänge kannte, die mit heutigen empirischen Untersuchungen bestätigt werden könnten.

    Wenn im PK etwas von Molekülen stehen würde, wäre das bekannt. Ganz einfach. Das wäre eine Sensation, aus Sicht der Wissenschaft. Für den Buddhismus ist das nicht weiter relevant, denn die Vorgänge auf die es ankommt, kann man auch verstehen, wenn man nicht genau weiss, warum sie so stattfinden. Wieder das Beispiel: man kann ein Auto fahren, ohne jedes Detail des Motors zu kennen.


    Fein wahrnehmen ist etwas anderes, als konkret Moleküle zu beschreiben. Dein zweiter Satz in dem Zitat entspricht exakt dem, was ich auch sage: er hat Vorgänge sehr präzise benannt. Weswegen die Wissenschaft von diesen präzisen Beschreibungen profitieren kann. Man muss nur die Begriffe passend auf heutige Erkenntnisse übertragen. (Es wäre schön, wenn Du auch liest, was ich schreibe, bevor Du versuchst, mir Sachen zu erklären, die ich im gleichen Thread bereits geschrieben habe...)


    Im Kern heisst ja deine Aussage mit den Hormonen (so verstehe ich sie jedenfalls), dass damals ein Wissen (in Hinblick auf Gefühls- & und damit auch Begehrungsentstehung ) noch nicht war, was aber heute (besser) sein soll. Um diese Annahme kreisen deine Überlegungen um Gefühlserzeugung durch bestimmte Stoffe.

    Dann hast Du sie komplett falsch verstanden. Auch hier wieder: lies einfach, was ich geschrieben habe. Ich sagte, dass der Buddha / der Buddhismus geistige Vorgänge wesentlich genauer beschrieben hat, als die heutige Wissenschaft es tut. Man hat aber für die richtigen Zusammenhänge und Vorgänge andere Begriffe und weniger konkrete messbare Komponenten angenommen. Wenn der Buddhismus einen Zusammenhang zwischen Körper und Gefühl beschreibt, dann halte ich diese Beschreibung zunächst mal für zutreffender und präziser, denn sowas gehört da zum Spezialgebiet. Wenn aber die Wissenschaft unter dem Mikroskop und durch moderne Meßgeräte usw. Moleküle sehen und beschreiben kann, dann ist für mich klar, dass in dem Punkt die Wissenschaft präziser ist. Beides dann unter einen Hut zu bringen überträgt eine zeitlose Weisheit tiefer in die heutige Zeit.

    Zu keinem Zeitpunkt habe ich geschrieben oder angenommen, dass Hormone Gefühle erzeugen würden. Deswegen mache ich ja die ganzen Überlegungen mit der Gleichzeitigkeit, Verschränkung oder Deckungsgleicheit. Wenn man davon ausgeht, dass Gefühl und Körperreaktion gleichzeitiger Ausdruck der gleichen Energie sind, dann kann das Eine nicht das Andere erzeugen. Die Wissenschaft (ja ich schreibe das vereinfachend, in dem Wissen, dass es "die Wissenschaft" nicht gibt - Alter, ich habe studiert und arbeite seit 2009 im wissenschaftlichen Umfeld, jahrelang direkt an einer Uni) allerdings geht wohl derzeit mehrheitlich eher davon aus, dass es da eine Form der Kommunikation zwischen Körper und Geist gibt, wobei Hormone ja zum Körper gehören. Was aber "Bewusstsein" wirklich ist, ist da durchaus nicht geklärt. Da gibt es eine Menge Theorien, aber bisher hat niemand "Bewusstsein" auf den Tisch legen und messen können, und vermutlich ist das auch der komplett falsche Ansatz, ebenso wie die Vermutung des Bewusstseins als emergente Eigenschaft des Gehirns. Was ja u.a. zu dem führt, was Du "Vernichtungsglaube" nennst.

    Ich sehe deinen "Punkt", dass er irgendwelche (womöglich sogar falsche) Vorstellungen übernommen hätte, um ijemanden iwo abzuholen, überhaupt nicht begründet.

    Auch hier wieder - wer hat denn hier gesagt, Buddha hätte falsche Vorstellungen übernommen? Ich schrieb konkret, dass er Konzepte übernommen und an seine Erkenntnisse angepasst hat. Zwar hat die Idee von Karma und Wiedergeburt schon lange existiert, aber die Vorstellung von Karma war wohl eher naiv, bis er dazu sehr viel präzisere Aussagen gemacht hat, ergänzt damit, dass es so komplex ist, dass nur ein Buddha es vollständig erfassen kann. Wiedergeburt war mit einer Idee eines ewigen Selbst verknüpft, was er mit der anatta-Lehre ausgeräumt hat. usw.


    Vernichtungsglaube heisst. Man denkt beim Anblick des Körpers oder der Gefühle oder des Begehrens: "mein". Man hängt sich an spezifische Erscheinungen so glaubend. Man denkt weiter: wenn das vernichtet ist, dann ist auch "Mein", also ein angenommenes ICH nicht mehr.

    Jo, solche Ideen sind nicht buddhistisch. Der Buddhismus lehrt ja gerade, wie man solche Illusionen und Verblendungen überwindet. Mehr kann und muss man dazu nicht sagen.