Unheilsame Gedanken

  • ...... Majjhima Nikaya 20 ganz unten:


    Zitat
    1. unheilsame Gedanken durch heilsame zu ersetzen
    2. die Verderblichkeit, das Elend der unheilsamen Gedanken erwägend, die Gedanken vertreiben
    3. die unheilsamen Gedanken nicht beachten, ignorieren und beim Meditationsobjekt verweilen
    4. die unheilsamen Gedanken erwägen, betrachten, analysieren und somit schrittweise auflösen
    5. die unheilsamen Gedanken mit Gewalt niederkämpfen

    Mir fällt noch ein: "Unheilsame Gedanken in Leerheit auflösen" - das wäre dann eventuell wie Punkt 3.


    Für 5. wäre ich nicht der Typ dafür. Wie ist das zu verstehen? Sie mit Gewalt niederkämpfen?


    Wie geht ihr mit unheilsamen Gedanken um?

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe die Passage nicht so, dass das hier als Alternativen für unterschiedliche Typen gemeint ist, sondern so dass da gesagt wird, versuche 1. und wenn das nciht funktioniert gehe zu 2. und wenn das nicht funktioniert gehe zu 3. und dann zu 4 und zu 5.


    "Wenn einem solchen, ihr Mönche, während er jene Erwägungen der Reihe nach einzeln eingehen läßt, noch böse, unwürdige Erwägungen aufsteigen." lese ich also als "...wenn diese Strategie nicht funktiiniert, probiere es mit dieser...."

  • Ich verstehe die Passage nicht so, dass das hier als Alternativen für unterschiedliche Typen gemeint ist, sondern so dass da gesagt wird, versuche 1. und wenn das nciht funktioniert gehe zu 2. und wenn das nicht funktioniert gehe zu 3. und dann zu 4 und zu 5.


    "Wenn einem solchen, ihr Mönche, während er jene Erwägungen der Reihe nach einzeln eingehen läßt, noch böse, unwürdige Erwägungen aufsteigen." lese ich also als "...wenn diese Strategie nicht funktiiniert, probiere es mit dieser...."

    Aber es könnte wieder "typbedingt" sein, wenn 1. nicht funktioniert oder?

    Vielleicht ist es auch abhängig von der Art der unheilsamen Gedanken: Wenn die Anhaftung besonders groß ist, würde 1. wohl auch nicht funktionieren, dann eher 3 . oder 4.

  • Zitat

    Für 5. wäre ich nicht der Typ dafür. Wie ist das zu verstehen? Sie mit Gewalt niederkämpfen?

    Ich nehme an damit ist der innere Pitbull in einem gemeint, der sich irgendwo festgebissen hat und man versucht sich nun selber anzuleinen (Hat der mich grade mit seinem Auto geschnitten?! Was für ein ***, na warte... komm, reiss dich zusammen... so ein blödes... nanana, das hat der Buddha nicht gelehrt... wohl wahr, ABER...) und dann ringt man da mit sich selber. Ich weiss es nicht, aber ich nehme an, dass so etwas gemeint ist.

    Und was wäre Deine persönliche Strategie bei "unheilsamen Gedanken"?

  • Unheilsame Gedanken sind nur Gedanken. Da kommt schon allerlei Eigenartiges bei raus. Kein Problem.


    Wenn ich merke, dass solche Gedanken ein Problem sind, dann versuche ich herauszufinden, warum diese Gedanken auftauchen. Manchmal weisen sie auf einen Misstand hin, gegen den ich was tun sollte, z.B. bei viel Zorn.

    Einige Gedankengänge (denn es sind eher ganze Bilder und Geschichten) lösen sich auf, wenn ich sie mit der Realität vergleiche. Dazu gehören z.B. Rachefantasien. Da hilft es, wenn ich mir die Person wieder als den zerbrechlichen Menschen vergegenwärtige, der er ist und mich wieder mit meinem Leben anfreunde. Damit mache ich mir zudem den Weg frei, effektiv und vernünftig mit meinen Emotionen umzugehen und einen Lösungsweg für mich zu finden.
    Bei manchen Gedanken muss ich tatsächlich ein Stopp einlegen, da sie mich sonst hinunterziehen. Das ist kein Verdrängen, denn ich habe mich damit schon auseinandergesetzt, aber diese Gedanken sind zur Gewohnheit geworden und tauchen trotzdem immer wieder auf. Das sind wie alte Wunden, die immer wieder weh tun. Da wirft man dann am besten einen Tablette ein.


    Auf keinen Fall mache ich mir Vorwürfe wegen komischer Gedanken, die sind normal, kommen und gehen.

    Wichtig ist meiner Meinung nach, dass man sich beobachtet und kennenlernt. So lernt man zu unterscheiden, wo es sich lohnt nachzuhaken und wo man das Gehirn einfach seine Arbeit machen lässt, die ja im ständigen Analysieren der Umwelt, dem Bewerten und Hervorbringen von Gedanken und Bildern besteht. Ich finde, es gibt auch vieles, worüber ich lachen kann. Ohrwürmer z.B.. Wenn ich einen Ohrwurm habe, dann ist der ständig präsent, sogar meine Träume untermalt er. Oder Ich bekomme einen Gedankentic: Dabei setzt sich ein Gedanken, ein Satz, ein Schimpfwort, ein Wort fest, der in Dauerschleife läuft.

    Unheilsame Gedanken sind oft auch nicht mehr als ein Gedankentic, und je mehr ich mich dagegen sträube, desto hartnäckiger setzt er sich fest. Ich denke, dass viele psychische Probleme und auch Perversionen auf diese Weise entstehen. Die Gedanken werden weiterverfolgt, man empfindet entweder Lust oder Ekel vor ihnen, aber sie werden zur Gewohnheit und beherrschen einen dann irgendwann (wahrscheinlich ändert sich dann auch was in der Gehirnstruktur). So stelle ich mir z.B. das Entstehen von Zwangsneurosen vor. Und so groß ist in meinen Augen der Unterschied nicht, ob jemand sich zwanghaft die Hände waschen muss oder ob jemand ständig das Gefühl hat benachteiligt zu sein.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Unheilsame Gedanken sind nur Gedanken.

    Immerhin sind es Gedanken, die negatives Karma nach sich ziehen.

    Wenn ich merke, dass solche Gedanken ein Problem sind, dann versuche ich herauszufinden, warum diese Gedanken auftauchen.

    D.h. mit anderen Worten: Du tendierst zur 4. Methode


    aber diese Gedanken sind zur Gewohnheit geworden und tauchen trotzdem immer wieder auf.

    Diese Gewohnheitsmuster sind wohl auch am schwierigsten aufzulösen.

    Auf keinen Fall mache ich mir Vorwürfe wegen komischer Gedanken, die sind normal, kommen und gehen.


    Vorwürfe und Schuldgefühle wären sicher nicht hilfreich. Wenn sie da sind beobachte ich sie, nehme sie wahr und warte bis andere Gedanken kommen und gehen.

    Unheilsame Gedanken sind oft auch nicht mehr als ein Gedankentic, und je mehr ich mich dagegen sträube, desto hartnäckiger setzt er sich fest.

    Guter Punkt :like:



    Die Gedanken werden weiterverfolgt, man empfindet entweder Lust oder Ekel vor ihnen, aber sie werden zur Gewohnheit und beherrschen einen dann irgendwann (wahrscheinlich ändert sich dann auch was in der Gehirnstruktur).

    Ich stelle es mir schwierig vor, in solchen Fällen die Gehirnstruktur durch Meditation wieder zu "korrigieren".

    • Offizieller Beitrag

    Was mir wirklich hilft, ist vom Geistigen zum Köperlichen zu gehen. Weil viel Gedankenmuster treten ja unter bestimmten Bedingungen auf, und oft reichen ganz winzige körperliche Veränderungen so dass die Bedingungen nicht mehr vorhanden sind. Wahrscheinlich fällt das unter Punkt 4. Wobei "analysieren" so nach einem inhaltlichen analyisieren klingt, ich aber eher an das Analysieren der Bedingungen denke.

  • Ich tendiere nicht zu einer bestimmten Methode. Ich verwende Intuitiv das, was ich in dem Moment als passend empfinde. Oder gehe nach trial and error vor. Im Laufe der Jahre lernt man sich ja kennen und greift dann intuitiv zum richtigen Mittel.

    Der Sinn des Lebens besteht darin, Rudolph, dem Schwurkel, den Schnabel zu kraulen.

  • Desto länger ich unheilsamen Gedanken Raum gebe, desto schwieriger wird es, sie zu beenden. Deshalb die verschiedenen Methoden. "Mit Gewalt" bedeutet für mich, mich sehr streng selbst "anzukotzen", damit aufzuhören.


    Im Laufe der Jahre, durch vielerlei Erfahrungen und erworbener Kraft, reicht es, sie zu sehen und sofort zu beenden. Denn aus Erfahrung und langjähriger Analyse weiß ich, wodurch sie entstehen. Kommt es in einer Situation dennoch zu Zorn und dergleichen, kann es durchaus überraschend sein. Aber das ist dann ein neues Feld für die Analyse.

    Durch entsprechende Übung aber lösen sie sich sofort auf, wenn ich sie direkt anschaue und als unheilsam erkenne.


    Sobald ich mich jedoch längere Zeit "gehen lasse", freuen sie sich, wieder mal vorbeizuschauen. Zum Beispiel im Straßenverkehr oder beim Einkaufen meckere ich dann gern vor mich hin.

    Deshalb lasse ich mich nicht mehr gehen, so es denn in meiner Hand liegt.

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Gibt es eigentlich eine (buddhistische) Definition von "unheilsamen Gedanken"?


    Vom Lamrim her kenne ich nur Definitionen von "unheilsamen Handlungen".

  • Buddha sagt dazu, glaube ich, das unheilsame Gedanken. die sind die unheilsame Impulse erscheinen lassen, erschienene unheilsame Impulse verstärken, unheimlsame Impulse die schon Handlungen geworden sind wiederholen lassen. Das verletzen einer Sila führt dazu das, wenn es nicht zur Einsicht der Unheilsamkeit kommt immer wider verletzt werden weil die Sinnenlust durch diese Verletzung der Sila gesteigert wird. Ich trink ein Schnäpschen weil ich nervös bin durch meinen Eifer und er beruhigt mich scheinbar. USW. Ich tue etwas unheilsamen um aus unheilsamen Gedanken heraus zu kommen und treibe damit Teufel mit Beelzebub aus.

    Unheilsame Gedanken sind auch Gedanken andere verletzen, vernichten, bestrafen, herabsetzten zu WOLLEN.

  • Dort werden unheilsame Gedanken aufgezählt:1. Rechte Erkenntnis 049-074

    Schon am Anfang fehlt ein wichtiger Einstieg in die Unheilsspirale, das angeblich vollkommen harmlose einnehmen von Bewusstsein verändernden Mitteln. Wenn Buddha über Sila spricht ist das für ihn ein immer wichtiger Hinweis. Bewusstsein verändernde Mittel verhindern den Klargeist.

  • Dort werden unheilsame Gedanken aufgezählt:1. Rechte Erkenntnis 049-074

    o.k. - also Stichwort: Geistiges Karma (mano-kamma)


    Mal ein Beispiel: Ein oder mehrere Taxifahrer lassen morgens um 6.00 Uhr regelmäßig den Motor laufen, damit sie nicht in der Kälte im Auto sitzen.


    Meine Gedanken fangen an zu kreisen: Soll ich was sagen, denn es ist gegen Gesetz? Ich verstehe sie, dass sie es warm haben wollen.

    Wenn ja, wie sage ich es? Nützt es etwas wenn ich was sage oder bekomme ich von ihnen sowieso nur Aggressivität zurück?

    Soll ich gar die Polizei einschalten?


    Jeden Morgen wenn ich zur Arbeit fahre das gleiche Szenario. Ich habe noch nicht erlebt, dass jemand etwas gesagt hat.


    In der Bahn bei meiner darauf folgenden Meditation merke ich recht schnell, wie sich diese Gedanken "auflösen" .


    Heilsame oder unheilsame Gedanken?

  • Das verletzen einer Sila

    Das setzt aber voraus, dass es nicht nur Gedanken sind.

    Wenn man die Silas verletzt, dann durch unheilsame Handlungen des Körpers oder der Rede.

  • Das verletzen einer Sila

    Das setzt aber voraus, dass es nicht nur Gedanken sind.

    Wenn man die Silas verletzt, dann durch unheilsame Handlungen des Körpers oder der Rede.

    Das ist richtig! Vorher ist das Begehren. Nur ein Gefühl, nur ein wenig verlangen das die Gedanken in Gang setzt wie ich diese Begehren erfüllen kann. Die Sila tauchen ja erst später auf, das ist ja eigentlich ein Werk um das Unheisame zu vermindern. Unheilsame Gedanken sind alle die das Herz aus seiner Einigkeit heraus bringen, also auch schon Begehren nach ich bin dies und das.

  • Schon am Anfang fehlt ein wichtiger Einstieg in die Unheilsspirale, das angeblich vollkommen harmlose einnehmen von Bewusstsein verändernden Mitteln. Wenn Buddha über Sila spricht ist das für ihn ein immer wichtiger Hinweis. Bewusstsein verändernde Mittel verhindern den Klargeist.

    Die Substanzen sind in diesem Buch unter rechter Lebensunterhalt mit aufgezäht: 5. Rechter Lebensunterhalt

    So harmlos, macht ja nichts, wenn ich nur nicht damit handel. Ich glaube das sieht Buddha ein wenig anders, soweit ich das gehört habe. Ich kann mir also für mich durch meine eigenen Mittel als Bauer mein Bier brauen, hauptsache ich handel nicht damit in meinem besoffenen Kopp.

  • Ich möchte hier keine Küchenpsychologie betreiben, aber ich würde mir die Gedanken mal genauer anschauen, weggehen von einer vermeintlichen Objektivität, auseinanderfriemeln warum das für mich selber wichtig ist (also was für mich selber in irgendeiner gedachten Weise daran bedrohlich sein könnte) und dann selber nach heilsam und unheilsam einteilen:

    Meine Gedanken fangen an zu kreisen: Soll ich was sagen, denn es ist gegen Gesetz? Ich verstehe sie, dass sie es warm haben wollen.

    Wenn ja, wie sage ich es? Nützt es etwas wenn ich was sage oder bekomme ich von ihnen sowieso nur Aggressivität zurück?

    Soll ich gar die Polizei einschalten?

    Das hat ja eigentlich nichts mit Küchenpsychologie zu tun, sondern mit der Frage ob das von mir beschriebene Gedankenbeispiel eher unheilsame oder heilsame Gedanken sind. Es ist nämlich häufig so, dass Gedanken gar nicht so einfach in heilsam und unheilsam einzuordnen sind, weil sie sich so schnell verändern und ein unheilsamer Gedanke wie z.B. "Der Idiot verpestet die Luft" zuerst auftaucht und dann der nächste heilsame Gedanke wie "der arme Kerl friert, deshalb lässt er den Motor an".

  • Ich kann in vielem beipflichten was Doris geschrieben hat. Sehr gut.

    Ich für mich habe gelernt das das schlimmste ist, sich zu verurteilen oder zu unterdrücken.

    Ich versuche ihnen so wenig wie möglich Beachtung zu schenken.

    :buddha: Es geht immer darum, sich in die Unannehmlichkeiten des Lebens hineinzulehnen und sich diese ganz genau anzuschauen. :buddha:

  • Wenn es aber insgesamt arg geistiges Ausschweifen oder sehr reaktiv ist, dann würde ich insgesamt meine Praxis überprüfen.

    Nein, es war nur ein Beispiel, das zeigen sollte, dass es nicht so einfach ist, Gedanken zu kategorisieren.

  • Gute Frage!

    Aus meiner Praxis: (4), und dann darüber lachen (meine Güte, was in meinem Geist so vor sich geht) . Gerne unterstützt durch Ausweitung meiner Achtsamkeit auf körperliche Aspekte, wie bereits mehrfach genannt, und liebende Güte.

    Daraus ergibt sich (1).


    Wenn (4) und (1) nicht funktionieren, folgen daraus in der Regel noch mehr unheilsame Gedanken und Empfindungen.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Aufstellen eines beheizbaren Bauwagens (mit Logo der Taxizentrale - Aufschrift: Hier Taxi ordern

    Für einen Bauwagen gibt es leider keinen Platz.

    Die Taxis haben eine kleine Nische zur Verfügung wo sonst die Busse abfahren.

    Die Taxi Zentrale ist direkt nebenan, die ist so klein (und mit Werbung versehen), da sitzt meistens nur ein Mann drinnen.

    Keine Ahnung ob die beheizt ist und warum die Taxi Fahrer im Winter um 6.00 Uhr morgens im Auto warten

    und nicht in der Zentrale. :?

  • Mal ein Beispiel: Ein oder mehrere Taxifahrer lassen morgens um 6.00 Uhr regelmäßig den Motor laufen, damit sie nicht in der Kälte im Auto sitzen.


    Meine Gedanken fangen an zu kreisen: Soll ich was sagen, denn es ist gegen Gesetz? Ich verstehe sie, dass sie es warm haben wollen.

    Wenn ja, wie sage ich es? Nützt es etwas wenn ich was sage oder bekomme ich von ihnen sowieso nur Aggressivität zurück?

    Soll ich gar die Polizei einschalten?

    Ich kenne das auch - also die kreisenden Gedanken, ob das, was "andere machen" richtig ist (gesetzlich i.O.). Diese Gedanken erlaube ich mir zwar (kurzfristig), aber ich handel dann, wenn es spontan passt oder ich lass es.

    Früher störte mich im Treppenhaus, dass eine Nachbarin alle Schuhe, Putzeimer mit Lappen und Schrubber rumliegen ließ.

    Das ärgerte mich sehr. Es war sehr schwer, mir das abzugewöhnen, ich sagte mir immer wieder, ich wohne ja nicht im Treppenhaus. Heute würde ich sie ansprechen und bitten, den Raum frei zu lassen. Ob nun gemäß Gesetz i.O. oder einfach, weil es mich stört.

    Genau so würde ich heute auch die Taxifahrer bitten, sich eine andere Lösung für ihr Kälteproblem auszudenken mit Hinweis auf die Umweltbelastung. Ob sie sich dann daran halten, ist eine andere Sache. Dann muss ich wohl damit leben, denn die Polizei würde ich nicht einschalten.

    Weder kann ich die Welt ändern noch das Klima. Und ich bin nicht die Aufpasserin, obwohl mir das irgendwie im Blut zu liegen scheint. ;)8):lol:

    _()_

    Ohne mich ist das Leben ganz einfach

    Ayya Khema

    Oder anders ausgedrückt: Die Beherrschung der Gedanken ist der Weg zum Glück (SH Dalai Lama)

  • Sicher kann man nicht die Welt retten. Aber man könnte meinen, dass das Umweltbewusstsein doch eigentlich bei ALLEN angekommen ist.

    Es wird soviel über Dieselverbote, Plastik und Feinstaub geredet.


    Ich werde mich mal direkt an die Zentrale wenden und nachfragen warum die Taxifahrer im Winter nicht dort auf Kundschaft warten könnten.

  • Hier ein kurzer Ausschnitt aus dem Buch "Das weise Herz" von Jack Kornfield, vielleicht hilft das jemandem weiter. :) (Die Formatierung und Nummerierung stammen von mir und kommen so im Buch nicht vor, davon abgesehen ist der Text unbearbeitet und ungekürzt.)


    Zitat

    Die Anleitungen zur Umwandlung des Geistes in der buddhistischen Psychologie fallen sehr detailliert aus. Der Buddha selbst lehrte seine Schüler: (1.) »Wie ein geschickter Zimmermann einen groben Pflock durch einen passenden ersetzt, so ersetzt der Schüler schmerzliche Gedanken durch angenehme.« Der Pflock des Zimmermanns ist ein gutes Bild dafür, wie wir unheilsamen Gedanken durch Austausch beikommen. Dazu brauchen wir vor allem: eine Auswahl sinnvoller Ersatzpflöcke und einige Übung. Übung ist alles: Übung, Mitgefühl und die feste Überzeugung, dass wir dem schmerzhaften Kreislauf der Gedanken beikommen können, indem wir neue Gedankenmuster entwickeln.

    Selbst mit dieser Praxis gibt es einige Denkmuster, denen nur schwer beizukommen ist, zum Beispiel Eifersucht, Zorn, Angst, Sorge und das Gefühl der Wertlosigkeit. Für diese Art der Gedanken hat uns der Buddha noch kraftvollere Methoden an die Hand gegeben: (2.) »Wenn dann immer noch unheilsame Gedanken auftauchen, sollten wir uns klar machen, dass diese Gedanken Schmerz und Leid verursachen. Dann wird der Geist sich von selbst von ihnen befreien, als bringe er den Müll hinaus, und wieder beständig, ruhig und klar werden.« Wir spüren die Gefahr, wenn Eifersucht, Zorn oder Sorge sich nähern. Diese Denkprozesse ziehen den ganzen Körper in Mitleidenschaft. Sie machen jede Ruhe unmöglich. Wenn wir uns von ihnen zum Handeln hinreißen lassen, resultiert daraus nur Scham und Bedauern. Daher ist es sehr wichtig, dass wir uns nicht verurteilen, wenn wir diese Gedanken in uns erkennen. Das Gegenmittel dazu ist einfach eine klare, neue Zielsetzung. Wir sehen, dass unsere Gedanken unwillkürlich und schmerzhaft sind. Darüber hinaus sind sie nicht nur uns eigen. (3.) Voller Mitgefühl mit uns selbst können wir die von ihnen ausgehende Gefahr fühlen. »Wie Müll«, sagt der Buddha, »können wir sie einfach wegbringen.«

    So mancher destruktive Gedanke jedoch entwickelt eine ganz eigene Kraft. Dann müssen wir zu noch wirksameren Maßnahmen greifen. (4.) Der Buddha sagt, wir sollten »diese Gedanken bewusst nicht beachten, uns von ihnen abwenden, ihnen keine Aufmerksamkeit mehr schenken, so als würden wir angesichts eines verstörenden Anblicks die Augen schließen oder uns wegdrehen«. Wenn diese Prozesse trotzdem weitergehen, sollten wir »den wilden Fluss unheilsamer Gedanken langsam eindämmen, indem wir den Atem Schritt um Schritt langsamer werden lassen, so als würden wir allmählich vom Laufen zum Gehen kommen.«

    Allerdings gibt es Denkmuster, die so anhänglich sind wie ein Gänschen, das uns für seine Mama hält. Wir alle kennen das aus eigener Erfahrung: Es gibt Ängste, Zweifel oder andere Obsessionen, die uns nicht so einfach aus ihren Fängen lassen. Die Gedanken sind zwar unangenehm, doch unser Geist bleibt darin hängen wie in der Rille einer alten Schellackplatte, und wir wissen nicht, wie wir aus dieser Geschichte herauskommen sollen. Wenn wir darüber nachdenken, wie wir uns von unserem früheren Freund beziehungsweise unserer Ex-Freundin lösen können, dann ist das nur eine weitere Form, wie wir der Sucht an ihn oder sie zu denken, frönen können. Von diesen Gedanken können wir uns abwenden. Wir können achtsames Gehen oder Atmen üben. Gewöhnlich reduziert dies die unheilsamen Gedanken. Sollte auch das nicht klappen, gibt uns der Buddha eine letzte Zuflucht: (5.) »Begegnet solchen Gedanken mit der Entschlossenheit eines Kriegers, mit zusammengebissenen Zähnen. Presst die Zunge an den oberen Gaumen und macht diese Gedanken wild entschlossen zunichte wie einen bösartigen Kriminellen. Zwingt sie unter eure Knute. Auf diese Weise werdet ihr zum Meister eurer Gedanken und ihrer Wege. Auf diese Weise werdet ihr frei.«

    Wie wir sehen, geht es dabei nicht um einen sanften Hausputz im Arsenal des eigenen Selbstwertgefühls. Wir sehen nicht jeden Morgen in den Spiegel und sagen uns: »Ich bin ein wertvoller Mensch, und die Welt wird mir schenken, was ich mir wünsche.« Die zerstörerischen Gewohnheiten des Geistes sind mitunter sehr hartnäckig. Wenn wir sie ablegen wollen, brauchen wir Selbstdisziplin und unbedingte Entschlossenheit, uns den Realitäten dieser leidhaften Welt zu stellen.

    2 Mal editiert, zuletzt von hiri ()

  • @Sherab Ich konnte erst vergangenen Sommer beobachten, wie jemand den Motor laufen lies während er in der Tankstelle einkaufen war. Ich befürchte also, dass das noch lange nicht bei allen angekommen ist; oder es war einfach eine Trotzaktion.