Zitate aus dem Palikanon

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    S.55.40. Nandiyo - Nandiyasakka Sutta


    Zitat

    "Wenn da, o Herr, ein edler Jünger von den vier Gliedern des Stromeintritts überhaupt nichts, ganz und gar nichts besitzt, nennt man ihn dann, o Herr, einen edlen Jünger, der lässig verweilt?"


    "Wer da, Nandiyo, von den vier Gliedern des Stromeintritts überhaupt nichts, ganz und gar nichts besitzt, den nenne ich einen Außenstehenden, einen, der auf der Seite der gewöhnlichen Menschen stehen geblieben ist.


    Was aber ein edler Jünger ist, der lässig verweilt, und einer, der ernsthaft, verweilt, das höre und merke wohl auf meine Worte".


    "Gewiß, o Herr", erwiderte da Nandiyo, der Sakyer, dem Erhabenen. Der Erhabene sprach:


    "Was ist ein edler Jünger, der lässig verweilt? Da ist, Nandiyo, ein edler Jünger mit unbeirrbarer Klarheit dem Erwachten, der Lehre, der Jüngerschaft nachgefolgt und den Tugenden nachgefolgt, die den Edlen lieb sind. Damit aber ist er zufrieden, er bemüht sich nicht weiter, weder um Abgeschiedenheit bei Tage noch um Zurückgezogenheit bei Nacht. Weil er so lässig verweilt, gewinnt er keine Freude. Ist keine Freude, so hat er kein Entzücken. Ist kein Entzücken da, so hat er keine Gestilltheit. Ist keine Gestilltheit da, so weilt er im Wehe. Wem wehe ist, dem einigt sich nicht das Herz. Bei nicht geeinigtem Herzen werden die Dinge nicht offenbar. Sind die Dinge nicht offenbar, so ist man ein lässig Verweilender, wie es heißt.


    Und was ist ein edler Jünger, der ernsthaft verweilt? Da ist, Nandiyo, ein edler Jünger jener Klarheit und jenen Tugenden nachgefolgt. Damit aber ist er nicht zufrieden, sondern er bemüht sich weiter, um Abgeschiedenheit bei Tage, um Zurückgezogenheit bei Nacht. Weil er so ernsthaft verweilt, wird Freude geboren. Dem Freudigen wird Entzücken geboren. Bei Entzücken im Geiste wird der Körper gestillt. Gestillten Körpers fühlt er sich wohl. Wem wohl ist, dem einigt sich das Herz. Bei geeinigtem Herzen werden die Dinge offenbar. Werden die Dinge offenbar, so ist man ein ernsthaft Verweilender, wie es heißt".

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    Über Streit


    S.56.9.-10. Streit und Gespräch - Viggāhikakathā, Tiracchānakathā Sutta


    Zitat

    "Führt keine streitsüchtigen Reden, ihr Mönche, wie:


    'Nicht du kennst diese Lehre und Ordnung ich kenne diese Lehre und Ordnung! Was wirst du wohl diese Lehre und Ordnung verstehn? Falsch vorgegangen bist du: ich bin recht Vorgegangen. Was vorher zu sagen ist, hast du nachher gesagt: was nachher zu sagen ist, hast du vorher gesagt. Bei mir stimmt's, bei dir nicht. Deine Praxis ist widerlegt, dein Wort dir entwunden. Gib deine Rede verloren: Du bist widerlegt, oder widersteh, wenn du kannst'.


    Führt nicht die verschiedenen tierischen Gespräche, ihr Mönche, wie Gespräche über: Könige und Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speis und Trank, Kleid und Bett, Blumen und Düfte, über Verwandte und Wagen, Dörfer und Burgen, Stadt und Land, Frauen und Helden, Straßen und Märkte, über Verstorbene und Veränderungen, über Weltgeschichte und Naturgeschichte, über dies und das und dergleichen mehr.

    Solche Gespräche sind nicht mit dem Heil verbunden, nicht urasketentümlich, führen nicht zum Nichts-daran-finden, nicht zur Entreizung, Auflösung, Beruhigung, nicht zum Überblick, nicht zur vollen Erwachung, nicht zum Nirvāna.


    Vielmehr mögt, ihr Mönche, wenn ihr redet, reden über: 'Das ist das Leiden, das die Leidensentwicklung, das die Leidensauflösung, das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'.


    Und warum? Weil solche Rede mit dem Heil verbunden ist, urasketentümlich, weil sie zum Nichts-daran-finden führt, zur Entreizung, Auflösung, Eleruhigung, zum Überblick, zur vollen Erwachung, zum Nirvāna. Daher habt ihr euch, meine Mönche, also anzustrengen, um zu erkennen: 'Das ist das Leiden, das ist die Leidensentwicklung, das die Leidensauflösung, das das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'".

  • Zitat

    Führt nicht die verschiedenen tierischen Gespräche, ihr Mönche, wie Gespräche über: Könige und Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speis und Trank, Kleid und Bett, Blumen und Düfte, über Verwandte und Wagen, Dörfer und Burgen, Stadt und Land, Frauen und Helden, Straßen und Märkte, über Verstorbene und Veränderungen, über Weltgeschichte und Naturgeschichte, über dies und das und dergleichen mehr.

    Solche Gespräche sind nicht mit dem Heil verbunden, nicht urasketentümlich, führen nicht zum Nichts-daran-finden, nicht zur Entreizung, Auflösung, Beruhigung, nicht zum Überblick, nicht zur vollen Erwachung, nicht zum Nirvāna.


    Über was spricht man dann mit den Freunden und mit Verwandten?


    Ist keine Kritik an der Empfehlung. Eher ein Kommentar.

  • Es war ein Kommentar zu einer Situation die manche (auch Buddhisten) vielleicht kennen. Die Gespräche mit Freunden und Familie verändern sich.

  • Es war ein Kommentar zu einer Situation die manche (auch Buddhisten) vielleicht kennen. Die Gespräche mit Freunden und Familie verändern sich.

    Bei mir nicht.Aber ich bin auch kein Dharma-Lehrer.

    • Offizieller Beitrag

    S.56.35. Hundert Speere - Sattisata Sutta

    Zitat

    Ohne ausdenkbaren Anfang ist dieses Wandelsein. Ein erster Anfang der Speerschläge, der Schwertschläge, der Axtschläge ist nicht zu erkennen.

    Wenn dem aber auch so ist, ihr Mönche, so sage ich doch nicht, daß das Durchdringen der vier edlen Wahrheiten mit Leiden und Trübsal verbunden sei. Vielmehr sag ich, daß das Durchdringen der vier edlen Wahrheiten mit Glück und Frohsinn verbunden ist.

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    S.56.48. Das enge Loch III


    Zitat

    Gleichwie etwa, ihr Mönche, wenn diese große Erde gänzlich mit Wasser bedeckt wäre, und es hätte ein Mann eine einkehlige Reuse hinein geworfen; die würde vom östlichen Winde nach Westen getrieben, vom westlichen Winde nach Osten getrieben, vom nördlichen Winde nach Süden getrieben, vom südlichen Winde nach Norden getrieben; und es wäre da eine einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren je einmal emportauchte. Was meint ihr nun, ihr Mönche: sollte da die einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren immer je einmal emportaucht, in jene einkehlige Reuse mit ihrem Halse hineingeraten?"

    "Nur selten mag es sein, o Herr, daß eine solche einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren immer je einmal emportaucht, in jene einkehlige Reuse mit ihrem Halse hineingeraten kann".

    So selten auch nur ist es, ihr Mönche, daß man Menschentum erlangt. So selten auch nur ist es, ihr Mönche, daß ein Vollendeter in der Welt erscheint, ein Heiliger, Vollkommen Erwachter. So selten auch nur ist, ihr Mönche, daß eine vom Vollendeten kundgetane Lehre und Ordnung in der Welt leuchtet.

    Da ist jetzt, ihr Mönche, Menschentum erlangt, und ein Vollendeter ist in der Welt erschienen, ein Heiliger, Vollkommen Erwachter, und eine vom Vollendeten kundgetane Lehre und Ordnung leuchtet in der Welt.

    Daher habt ihr euch, meine Mönche, anzustrengen, um zu erkennen:

    • 'Das ist das Leiden,
    • das ist die Leidensentwicklung,
    • das ist die Leidensauflösung,
    • das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'".
  • S.56.47. Das enge Loch II

    Zitat

    Gleichwie, ihr Mönche, wenn ein Mann eine einkehlige Reuse in den Ozean würfe, und es wäre da eine einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren je einmal emportauchte. Was meint ihr da, Mönche, sollte da etwa die einäugige Schildkröte, die von 100 zu 100 Jahren immer je einmal emportaucht, mit ihrem Halse in jene einkehlige Reuse hineingeraten?"

    "Wohl kaum, o Herr, oder doch nur irgend einmal vielleicht, im Verlaufe langer Zeiten".

    "Eher noch mag, ihr Mönche, die einäugige Schildkröte mit dem Halse in jene einkehlige Reuse geraten, wenn sie von 100 zu 100 Jahren immer je einmal auftaucht, als daß ein Tor, sobald er einmal in den Abgrund gegangen ist, wieder Menschentum erreichte, sag ich. Aus welchem Grunde?

    Weil es dort, ihr Mönche, keinen gerechten Wandel, keinen geraden Wandel, kein heilsames Wirken, kein verdienstvolles Wirken gibt: Einer den andern auffressen ist dort, ihr Mönche, der Brauch, den Schwachen ermorden. Aus welchem Grunde?

    Weil, ihr Mönche, die vier edlen Wahrheiten nicht geschaut werden.

    Welche vier?

    • Die edle Wahrheit vom Leiden,
    • von der Leidensentwicklung,
    • von der Leidensauflösung,
    • von dem zur Leidensauflösung führenden Vorgehen.

    Da habt ihr euch, meine Mönche, dafür anzustrengen".

    Samyutta Nikaya 56



    Aus welchem Grunde?

    Weil es dort, ihr Mönche, keinen gerechten Wandel, keinen geraden Wandel, kein heilsames Wirken, kein verdienstvolles Wirken gibt ...


    Das bedeutet: da wo es gerechten Wandel gibt (bei manchen Menschen auf dieser Erde), wirkt dies früher oder später als Ursache des Erlangens des Menschentums oder auch des Himmels.

    Zitat

    Ein Mensch, der sich hier übler Taten enthält und in der Sterbestunde rechte Einsicht hat, steigt nach dem Tode hinauf in den Himmel. Weil er früher oder später Gutes getan hat oder in der Sterbestunde rechte Einsicht hat, darum kommt er nach dem Tode in den Himmel. Er erhält in diesem Leben oder bei der Wiedergeburt oder in einem späteren Dasein die Vergeltung.

    Majjhima Nikaya 136

    :rainbow:

    • Offizieller Beitrag

    Digha Nikāya / 2. Sāmaññaphala Sutta, Lohn der Asketenschaft


    Zitat

    Wie aber, großer König, ist der Mönch tüchtig in Tugend?


    Da hat, großer König, der Mönch Lebendiges umzubringen verworfen, Lebendiges umzubringen liegt ihm fern: ohne Stock, ohne Schwert, fühlsam, voll Teilnahme, hegt er zu allen lebenden Wesen Liebe und Mitleid. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Nichtgegebenes zu nehmen hat er verworfen, vom Nehmen des Nichtgegebenen hält er sich fern: Gegebenes nimmt er, Gegebenes wartet er ab, nicht diebisch gesinnt, rein gewordenen Herzens. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Die Unkeuschheit hat er verworfen, keusch lebt er: fern zieht er hin, entraten der Paarung, dem gemeinen Gesetze. Das eben gilt ihm als Tugend. -

    Lüge hat er verworfen, von Lüge hält er sich fern: die Wahrheit spricht er, der Wahrheit ist er ergeben, standhaft, vertrauenswürdig, kein Heuchler und Schmeichler der Welt. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Das Ausrichten hat er verworfen, vom Ausrichten hält er sich fern: was er hier gehört hat erzählt er dort nicht wieder um jene zu entzweien, und was er dort gehört hat erzählt er hier nicht wieder um diese zu entzweien; so einigt er Entzweite, festigt Verbundene, Eintracht macht ihn froh, Eintracht freut ihn, Eintracht beglückt ihn, Eintracht fördernde Worte spricht er. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Barsche Worte hat er verworfen, von barschen Worten hält er sich fern: Worte, die frei von Schimpf sind, dem Ohre wohltuend, liebreich, zum Herzen dringend, höflich, viele erfreuend, viele erhebend, solche Worte spricht er. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Plappern und Plaudern hat er verworfen, von Plappern und Plaudern hält er sich fern: zur rechten Zeit spricht er, den Tatsachen gemäß, auf den Sinn bedacht, der Lehre und Ordnung getreu, seine Rede ist reich an Inhalt, gelegentlich mit Gleichnissen geschmückt, klar und bestimmt, ihrem Gegenstande angemessen. Das eben gilt ihm als Tugend. -


    Sämereien und Pflanzungen anzulegen hat er verschmäht.

    Einmal des Tags nimmt er Nahrung zu sich, nachts ist er nüchtern, fern liegt es ihm zur Unzeit zu essen.

    Von Tanz, Gesang, Spiel, Schaustellungen hält er sich fern.

    Kränze, Wohlgerüche, Salben, Schmuck, Zierrat, Putz weist er ab.

    Hohe, prächtige Lagerstätten verschmäht er.

    Gold und Silber nimmt er nicht an.

    Rohes Getreide nimmt er nicht an. Rohes Fleisch nimmt er nicht an.

    Frauen und Mädchen nimmt er nicht an. Diener und Dienerinnen nimmt er nicht an.

    Ziegen und Schafe nimmt er nicht an. Hühner und Schweine nimmt er nicht an. Elefanten, Rinder und Rosse nimmt er nicht an.

    Haus und Feld nimmt er nicht an.

    Botschaften, Sendungen, Aufträge übernimmt er nicht.

    Von Kauf und Verkauf hält er sich fern.

    Von falschem Maß und Gewicht hält er sich fern.

    Von den schiefen Wegen der Bestechung, Täuschung, Niedertracht hält er sich fern.

    Von Raufereien, Schlägereien, Händeln, vom Rauben, Plündern und Zwingen hält er sich fern.


    Das eben gilt ihm als Tugend.


    Ein solcher Mönch nun, großer König, also tüchtig in Tugend, kann nicht irgendwoher noch Gefahr erspähn, weil er ja tüchtig gerüstet ist. Gleichwie etwa, großer König, ein gesalbter Kriegerfürst, wann er den Feind niedergestreckt hat, nicht irgendwoher noch Gefahr erspähn kann, weil er ja tapfer gegenübersteht: ebenso auch, großer König, kann nun der Mönch, also tüchtig in Tugend, nicht irgendwoher noch Gefahr erspähn, weil er ja tüchtig gerüstet ist. Durch die Erfüllung dieser heiligen Tugendsatzung empfindet er ein inneres fleckenloses Glück. Also ist der Mönch, großer König, tüchtig in Tugend.

  • Metta-Sutta KHP9

    (Oft finde ich es gut verschiedene Übersetzungen miteinander zu vergleichen. Hier ist eine aus dem 21.Jahrhundert von Bhikkhu Thaniyo. Ich kann es leider nicht übersetzen, dann wäre es wieder eine andere Übersetzung)


    "What should be done by one skillful in good

    So as to gain the State of Peace is this:

    Let him be able, and upright and straight,

    Easy to speak to, gentle, and not proud,

    Contented too, supported easily,

    With few tasks, and living very lightly;

    His faculties serene, prudent, and modest,

    Unswayed by the emotions of the clans;

    And let him never do the slightest thing

    That other wise men might hold blamable.

    And let him think: “In safety and in bliss

    May creatures all be of a blissful heart.

    Whatever breathing beings there may be.

    No matter whether they are frail or firm,

    With none excepted, be they long or big

    Or middle-sized, or be they short or small

    Or thick, as well as those seen or unseen,

    Or whether they are dwelling far or near,

    Existing or yet seeking to exist.

    May creatures all be of a blissful heart.

    Let no one work another one's undoing

    Or even slight him at all anywhere:

    And never let them wish each other ill

    Through provocation or resentful thought.”

    And just as might a mother with her life

    Protect the son that was her only child,

    So let him then for every living thing

    protect his boundless mind;

    Above, below, and all round in between,

    Untroubled, with no enemy or foe.

    And while he stands or walks or while he sits

    Or while he lies down, free from drowsiness,

    Let him resolve upon this mindfulness:

    This is Divine Abiding /peaceful life here, they say.

    But when he has no trafficking with views,

    Is virtuous, and has perfected seeing,

    And purges greed for sensual desires,

    He surely comes no more to any womb."

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  • Zitat

    Gewalt zeugt Schrecken: seht die Menge hier im Kampf!

    Von der Erschütterung will sprechen ich, wie sie empfunden ward von mir.

    Erzittern sah ich dieses Volk,

    den Fischen gleich, wenn seicht ist das Gewässer.

    Einander sich bedrängen sah ich sie,—da hat mich Schrecken heimgesucht.

    SuttaCentral Sutta Nipāta 4.15 Gewalt (Attadanda-Sutta)


    Soweit ich weiß ist laut Bh. Sujato dies eine (einzige?) Sutta im Palikanon, die das Fortgehen des Buddha Gotama und die Suche nach der Befreiung von Dukkha erklärt.