Nirvana und Nihilismus-Vorwürfe

  • Haben diese ständig neu entstandenen Gefühl von Zahnschmerz eine Dauer? Oder überhaupt keine Dauer?

    Wenn sie eine dauer haben: sind diese Gefühle beständig oder unbeständig?

    wieso sollten sie eine Dauer haben? Wie war das denn

    als du noch ein kleines Kind warst und die ganze Zeit

    bis jetzt, hatte es da irgend einen einen Moment von Dauer bei deinem Körper gegeben?

  • Und es gibt das Konzept "Aravind", das hat eine gewisse Beständigkeit, so dass wir damit praktisch leben können.

    Nicht "leben können", sondern "leben müssen".


    Wir sind jedenfalls nicht von Moment zu Moment neue Menschen.

    Ah, darum geht es Dir, stand etwas auf dem Schlauch, sry. Unbeständig reicht mir völlig. Der Rudolf von heute ist nicht derselbe wie der gestern.


    Kannst Du Dir ja mal überlegen: Wenn Du alle Teile an Deinem Auto ausgetauscht hast, ist es dann neu, oder war es nur unbeständig. Dauert beim Menschen etwa ein Jahr, so weit ich mich erinnern kann. Ist aber wirklich hier nicht wichtig.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Kannst Du Dir ja mal überlegen: Wenn Du alle Teile an Deinem Auto ausgetauscht hast, ist es dann neu, oder war es nur unbeständig. Dauert beim Menschen etwa ein Jahr, so weit ich mich erinnern kann. Ist aber wirklich hier nicht wichtig.


    Niemand tauscht alle Teile eines Autos auf einmal aus. Geht gar nicht. Und genau deswegen gibt es dort eine Kontinuität.

    Wenn ich mir ein neues Auto kaufe ist da keine Kontinuität.

    Sag bloß, das ist kein Unterschied im Entstehen und Vergehen dieser beiden Autos!?


    So ist es auch mit uns Menschen.

    "Mein Körper" ist eine Kontinuität.

    Dein und mein Körper sind dagegen verschiedene Kontinuitäten.


    So ist es auch mit dem Karma jeder Person.


    P.S.

    Ich habe mal gelesen, das der totale körperliche Austausch beim Menschen ca. 7 Jahre dauert.


    Frage: was schätzst du: wie lange ungefähr dauert der totale Austausch des Bewusstseins? Noch besser: wie lange dauert der totale Austausch deines Karmas?

    :rainbow:

  • wieso sollten sie eine Dauer haben?


    Wenn du immer so einfache Fragen stellen würdest!

    Hier ist die einfache Antwort:

    Wenn die einzelnen Momente der Zahnschmerzen keine Dauer hätten, dann hätte auch der Zahnschmerz keine Dauer. Dann hätte ich gar keine Zahnschmerzen.

    Stevie12 würde jetzt sagen: ja, richtig, es gibt ja gar keine Zahnschmerzen.


    Warum fällt euch nicht auch ein, dass es eure Ansichten gar nicht gibt? (Hier trifft das sogar tatsächlich zu :) )

    :rainbow:

  • Wenn du immer so einfache Fragen stellen würdest!

    Hier ist die einfache Antwort:

    Wenn die einzelnen Momente der Zahnschmerzen keine Dauer hätten, dann hätte auch der Zahnschmerz keine Dauer. Dann hätte ich gar keine Zahnschmerzen.

    Stevie12 würde jetzt sagen: ja, richtig, es gibt ja gar keine Zahnschmerzen.

    Deine Antwort zeigt mir leider das meine Frage

    noch nicht einfach genug war denn verstanden

    hast du sie leider nicht, sonst würdest du nicht

    behaupten wenn sie keine Dauer hätten gäbe es sie nicht.

    Ich will es daher erst man die Frage stellen: Was genau

    verstehst du unter "Dauer"?

  • Die Frage ob etwas sich ständig verändert oder immer ein anderes ist,

    ist doch nur eine Sache der Sprache und der jeweiligen Betrachtung.

    Es kommt doch nur darauf an wie genau man hinsieht und welche

    Vorstellung über Identität zugrunde gelegt wird.


    Man kann es auch genauer sagen, glaube ich. Der Vorstellung einer lediglichen Veränderung einer Sache liegt die Idee einer teilweisen Identität dieser Sache zugrunde.


    Wenn du mal das "Entstehen von einigen Bewusstseinsarten" genauer beobachten würdest, könntest du feststellen dass dieses sogenannte angebliche Entstehen gar kein neues Entstehen ist, sondern nur Veränderungen deines Bewusstseins, das noch nie vergangen ist, soweit du beobachten kannst.


    Die teilweise Identität besteht aber nur in der Ähnlichkeit oder Gleichartigkeit. Nicht darin dass Bewusstsein zu einer gleichen Sache Selbst gehören würde.


    Zitat

    Wenn, Ānanda, das Selbst als immateriell und unbegrenzt erklärt wird, wird es als immateriell und unbegrenzt erklärt, weil es in der Gegenwart so ist, oder weil es in der Zukunft so werden wird, oder er denkt so: ‘Obwohl es jetzt noch nicht so ist, werde ich es zu einem derartigen Zustande bringen.’ Wenn das so ist, Ānanda, kann man sagen es besteht die Neigung zur Ansicht vom immateriellen und unbegrenzten Selbst. Insofern, Ānanda, wird das Selbst erklärt.


    Zitat

    Wenn man, Ānanda, das Selbst ansieht, wie wird es angesehen? Man sieht, Ānanda, die Gefühle als das Selbst an: ‘Die Gefühle sind mein Selbst.’ ‘Nein, nicht sind die Gefühle mein Selbst, sondern mein Selbst ist frei von Gefühlen.’ So Ānanda, sieht man das Selbst als frei von Gefühlen an. ‘Nicht sind die Gefühle mein Selbst, noch ist mein Selbst frei von Gefühlen, mein Selbst fühlt, mein Selbst ist fähig zu fühlen.’ So, Ānanda sieht man das Selbst an.


    Wenn, Ānanda, jemand sagt: ‘Die Gefühle sind mein Selbst’, dem soll man Folgendes antworten: ‘Drei Gefühle, Bruder, gibt es, das angenehme Gefühl, das unangenehme Gefühl, das weder angenehme noch unangenehme Gefühl. Welches von diesen drei Gefühlen betrachtest du als dein Selbst?’


    Zu einer Zeit, Ānanda, wenn man ein angenehmes Gefühl empfindet, zu der Zeit empfindet man kein unangenehmes Gefühl und kein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl, nur das angenehme Gefühl empfindet man zu der Zeit. Zu einer Zeit, Ānanda, wenn man ein unangenehmes Gefühl empfindet, zu der Zeit empfindet man kein angenehmes Gefühl und kein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl, nur das unangenehme Gefühl empfindet man zu der Zeit. Zu einer Zeit, Ānanda, wenn man ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet, zu der Zeit empfindet man kein angenehmes Gefühl und kein unangenehmes Gefühl, nur das weder angenehme noch unangenehme Gefühl empfindet man zu der Zeit.


    Auch das angenehme Gefühl, Ānanda, ist vergänglich, verursacht, bedingt entstanden, hat die Eigenschaft des Schwindens, des Vergehens, des Verblassens, des Aufhörens. Auch das unangenehme Gefühl, Ānanda, ist vergänglich, verursacht, bedingt entstanden, hat die Eigenschaft des Schwindens, des Vergehens, des Verblassens, des Aufhörens. Auch das weder angenehme noch unangenehme Gefühl, Ānanda, ist vergänglich, verursacht, bedingt entstanden, hat die Eigenschaft des Schwindens, des Vergehens, des Verblassens, des Aufhörens. Wenn er ein angenehmes Gefühl empfindet denkt er: ‚Das ist mein Selbst.’ Wenn jenes angenehme Gefühl aufhört, dann denkt er: ‚Vergangen ist mein Selbst.’ Wenn er ein unangenehmes Gefühl empfindet denkt er: ‚Das ist mein Selbst.’ Wenn jenes unangenehme Gefühl aufhört, dann denkt er: ‚Vergangen ist mein Selbst.’ Wenn er ein weder angenehmes noch unangenehmes Gefühl empfindet denkt er: ‚Das ist mein Selbst.’ Wenn jenes weder angenehme noch unangenehme Gefühl aufhört, dann denkt er: ‚Vergangen ist mein Selbst.’ Wenn er sagt: ‚Das Gefühl ist mein Selbst’, so muss er schon in diesem Leben das Selbst ansehen als: Vergänglich, mit Angenehmem und Unangenehmem verbunden, mit der Eigenschaft von Entstehen und Vergehen versehen. Daher, Ānanda, ist es nicht schlüssig dieses so anzusehen: ‚Das Gefühl ist mein Selbst.’


    Wenn er, Ānanda, Folgendes sagen würde: ‘Nein, nicht sind die Gefühle mein Selbst, sondern mein Selbst ist frei von Gefühlen’, dem soll man Folgendes sagen: ‘Wenn es alle Gefühle nicht gäbe, gäbe es dann den Gedanken: ‘Ich bin’?’„—„Nein, das nicht, Verehrungswürdiger.“—„Daher, Ānanda, ist es nicht schlüssig, dieses so anzusehen: ‘Nein, nicht sind die Gefühle mein Selbst, sondern mein Selbst ist frei von Gefühlen.’

    Wenn er, Ānanda, Folgendes sagen würde: ‘Nicht sind die Gefühle mein Selbst, noch ist mein Selbst frei von Gefühlen, mein Selbst fühlt, mein Selbst ist fähig zu fühlen’, dem soll man Folgendes sagen: ‘Wenn die Gefühle, Bruder, ganz und gar, vollkommen, restlos aufhören würden, wenn alle Gefühle nicht da sein würden, wenn alle Gefühle aufhören, könnte dann der Gedanke sein: ‘Das bin ich’?“—„Nein, das nicht, Verehrungswürdiger.“—„Daher, Ānanda, ist es nicht schlüssig, dieses so anzusehen: ‘Nicht sind die Gefühle mein Selbst, noch ist mein Selbst frei von Gefühlen, mein Selbst fühlt, mein Selbst ist fähig zu fühlen.’


    Wenn, Ānanda, ein Mönch das Gefühl nicht als sein Selbst ansieht, noch sein Selbst als frei von Gefühlen ansieht, noch sein Selbst so ansieht: ‘Mein Selbst fühlt, mein Selbst ist fähig zu fühlen’, wenn er es so ansieht, dann wird er in der Welt nichts ergreifen. Wenn er nichts ergreift, bangt er um nichts. Nicht bangend erlöst er sich selber und weiß: ‚Vernichtet ist die Geburt, vollbracht der Reinheitswandel, das zu Tuende getan, nichts ist mehr nach diesem.’ Wenn einer, Ānanda, in Bezug auf diesen gemüterlösten Mönch die Ansicht hat und sagen würde: ‘Der Vollendete ist nach dem Tode’, dann ist diese (Ansicht) unrichtig. Wenn einer, Ānanda, in Bezug auf diesen gemüterlösten Mönch die Ansicht hat und sagen würde: ‘Der Vollendete ist nicht nach dem Tode …, ist und ist nicht nach dem Tode …, weder ist er noch ist er nicht nach dem Tode’, dann ist diese (Ansicht) unrichtig. Aus welchem Grunde? Solange aber die Benennung ist, solange die Möglichkeit für Benennung ist, solange das Definieren ist, solange die Möglichkeit der Definition ist, solange Erklärungen sind, solange die Möglichkeit für Erklärungen ist, solange die Kenntnis ist, solange das ganze Gebiet der Kenntnis ist, solange ist der Daseinskreislauf, solange läuft der Daseinskreislauf weiter.—Mit diesen höheren geistigen Kräften ist der Mönch erlöst. Wenn einer in Bezug auf diesen Mönch die Ansicht hat und sagen würde: ‘(Dieser) durch höhere geistige Kräfte erlöste Mönch sieht nicht wirklichkeitsgemäß, dann ist diese (Ansicht) unrichtig.


    Sieben Stätten des Bewusstseins, Ānanda, gibt es, und zwei Bereiche. Welche sieben? Es gibt, Ānanda, Wesen, die sind verschieden im Körper und verschieden in der Wahrnehmung, wie Menschen, einige Götter und einige Höllenwesen. Das ist die erste Stätte des Bewusstseins. Es gibt, Ānanda, Wesen, die sind verschieden im Körper und einheitlich in der Wahrnehmung, wie die Götter des Brahmahimmels, die in der ersten (Vertiefung) entstandenen. Das ist die zweite Stätte des Bewusstseins. Es gibt, Ānanda, Wesen, die sind einheitlich im Körper und verschieden in der Wahrnehmung wie die Ābhassara-Götter. Das ist die dritte Stätte des Bewusstseins. Es gibt, Ānanda, Wesen, die sind einheitlich im Körper und einheitlich in der Wahrnehmung wie die Subhakiņņa-Götter. Das ist die vierte Stätte des Bewusstseins. Es gibt, Ānanda, Wesen, denen nach Überschreitung aller Vorstellungen von Körperlichkeit, nach Schwinden der Vorstellungen von Widerstand, nach Nichtausrichtung des Geistes auf die Verschiedenheit der Vorstellungen (aufgeht): ‚Unendlich ist der Raum‘, die im Gebiete der Raumunendlichkeit erschienen sind. Das ist die fünfte Stätte des Bewusstseins. Es gibt, Ānanda, Wesen, denen durch völliges Überschreiten des Raumunendlichkeitsgebietes (aufgeht): ‚Unendlich ist das Bewusstsein‘, die im Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit erschienen sind. Das ist die sechste Stätte des Bewusstseins. Es gibt, Ānanda, Wesen, denen durch völliges Überschreiten des Bewusstseinsunendlichkeitsgebietes (aufgeht): ‚Nicht gibt es etwas‘, die im Gebiete der Nichtetwasheit erschienen sind. Das ist die siebte Stätte des Bewusstseins. [Welches sind die zwei Bereiche?] Der Bereich der Wahrnehmungslosen, der Bereich von weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung.


    In diesem Fall, Ānanda, diese erste Stätte des Bewusstseins sind Lebewesen die sind verschieden in Körper und verschieden in der Wahrnehmung, wie die Menschen, einige Götter und einige Höllenwesen. Wenn jemand, Ānanda, diese Stätte des Bewusstseins kennt, deren Entstehung, deren Untergang, deren Genuss, deren Elend und deren Entrinnung kennt, ist es vorstellbar, dass er sich daran erfreut?“—„Nein, das nicht, Verehrungswürdiger.“—„In diesem Fall, Ānanda, diese zweite …. siebte Stätte, dieser erste, zweite Bereich sind Lebewesen, die nach völligem Überschreiten des Nichtetwasheitsgebietes das Gebiet von weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung erreichen. Wenn jemand, Ānanda, diese Stätte des Bewusstseins kennt, deren Entstehung, deren Untergang, deren Genuss, deren Elend und deren Entrinnung kennt, ist es vorstellbar, dass er sich daran erfreut?“—„Nein, das nicht, Verehrungswürdiger.“—„Wenn der Mönch, Ānanda, diese sieben Stätten des Bewusstseins und diese zwei Bereiche, deren Entstehung, deren Untergang, deren Genuss, Elend und Entrinnung wirklichkeitsgemäß erkannt hat, ist er ein Erlöster, der nicht ergreift. Dieser Mönch heißt, Ānanda, ein Weisheitserlöster.


    Acht Loslösungen, Ānanda, gibt es. Welche acht? Acht Loslösungen. Einen Körper habend sieht er Körperlichkeit. Das ist die erste Loslösung. Innen die Vorstellung von Körperlichkeit habend, sieht er außerhalb Körperlichkeit. Das ist die zweite Loslösung. Er stellt sich vor: ‚Schön.’ Das ist die dritte Loslösung. Da, Brüder, überschreitet der Mönch alle Vorstellungen von Körperlichkeit. Da geht die Vorstellung von Solidität unter. Nicht richtet er seinen Geist aus auf die Verschiedenheit der Vorstellungen (da geht ihm auf): ‚Unendlich ist der Raum.’ So erreicht er das Gebiet der Raumunendlichkeit und verweilt darin. Das ist die vierte Loslösung. Nach völligem Überschreiten des Raumunendlichkeitsgebietes (geht ihm auf): ‚Unendlich ist das Bewusstsein.’ So erreicht er das Gebiet der Bewusstseinsunendlichkeit und verweilt darin. Das ist die fünfte Loslösung. Nach völligem Überschreiten des Bewusstseinsunendlichkeitsgebietes (geht ihm auf): ‚Nichts ist da.’ So erreicht er das Gebiet der Nichtetwasheit. Das ist die sechste Loslösung. Nach völligem Überschreiten des Nichtetwasheitsgebietes erreicht er das Gebiet von weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung und verweilt darin. Das ist die siebte Loslösung. Nach völligem Überschreiten des Gebietes von weder Wahrnehmung noch Nichtwahrnehmung erreicht er Auslöschung von Vorstellung und Gefühl und verweilt darin. Das ist die achte Loslösung.


    Wenn ein Mönch, Ānanda, diese acht Loslösungen der Reihe nach vorwärts beschreitet, der Reihe nach rückwärts beschreitet, der Reihe nach vorwärts und rückwärts beschreitet, wo auch immer er wünscht, wie auch immer er wünscht, wie lange auch immer er wünscht, sie beschreitet und sich aus ihnen zurückzieht. Wenn die Beeinflussungen vernichtet sind, realisiert er schon in diesem Leben aus eigener unmittelbarer Erkenntnis die Gemüterlösung, die Weisheitserlösung, die ohne Beeinflussungen sind und verweilt darin. Dieser Mönch, Ānanda, heißt ein beiderseits Erlöster, von dieser beiderseitigen Erlösung, Ānanda, gibt es keine andere, die höher oder vorzüglicher ist.“ Dies sagte der Erhabene. Erfreut nahm der ehrwürdige Ānanda das Gesagte an.

    SuttaCentral

  • Noch besser: wie lange dauert der totale Austausch deines Karmas?

    Endlich mal ne einfache Frage! ;) : Bis zum Erwachen.


    PS: Habe gerade bemerkt, dass Spock mir zuvor gekommen ist. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Aravind ()

  • "Mein Körper" ist eine Kontinuität.

    Ob das im buddhistischen Sinne ist, hängt davon ab, was Du aus der Kontinuität schließt. Wann würde die denn enden?


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Mal ne kleine Frage, ich bin da ja vorhin hier rein geschliddert: Worum gehts eigentlich gerade (in Bezug auf den Faden)?

    Ich frage, damit ich nicht mit Nebenschauplätzen ablenke, wenn's eigentlich gar nicht von Bedeutung ist.


    Aravind.

  • Ich will es daher erst man die Frage stellen: Was genau

    verstehst du unter "Dauer"?

    Übrigens wenn ich den Wasserhahn bei mit öffne kommt

    dauernd Wasser raus. Dauerhaft versichere ich dir. Deswegen

    habe ich mir schon gedacht das es doch immer dasselbe Wasser

    sein muß das da raus kommt. Sieht auch so aus. So gesehen entsteht

    Bewußtsein dann auch dauernd.

  • Hier seh ich eine Problem.

    Zahnschmerzen mögen ja durch falschen Verhalten entstehen, darum kann ich sagen das sie durch Karma ermöglicht wurden, aber der Zahnschmerz an sich ist eben kein Karma sondern Schmerz der fünf Anhäufungen. Die Khandha sagen nicht das sie Zahnschmerzen haben sie haben Schmerzen im Bereich des Zahnes.

    Das Ich, Ego, sagt: Ich hab Zahnschmerzen. Hätte ich doch nur!

    Gegen Zahnschmerzen kennt Khandha einige Hilfen.

    Das Ich beendet Karma sofort oder macht dem Leiden kein Ende. Das Ich, hab ich manchmal das Gefühl, bläht den Schmerz zu Leiden auf um Aufmerksamkeit zu bekommen. Da sind Schmerzen die als Meine erkannt werden und da sind Menschen die mir ihr Mitleid geben, da kommt es vor das der Vorteil des Mitleides größer empfunden wird als die Zahnschmerzen zu beenden. Das nenn ich mal Leiden wollen um Mitleid zu erhalten. Einfach Mal so Karma. Der Schmerz der Khandha dauert dann so lange bis er eben stärker wird als Mitleid einbringt. Dann kann ich irgendwann mit meinen dritten angeben.


  • Es gibt auch eine Verbindung zwischen verschiedenem Bewusstsein. Und zwar bedingt Bewusstsein Name und Form (und damit deine sechs Sinnesbereiche) und ist auch selbst wieder bedingt durch Körper und Geist.


    Dass ein Mönch das Entstehen von Bewusstsein und von Gefühlen und Begehren und sonstigen Erscheinungen und ihr Vergehen betrachten kann, das sagt der Buddha schon. Die Ausdrucksweise des Buddha ist auf niemandes Seite. Aber man kann sich bemühen, sie zu der eigenen Ausdrucksweise zu machen, indem man versucht den Sinn der Lehrreden zu ergründen.


    Fazit: der (philosophisch) mittlere Weg ist: wir sind weder dieselben noch ganz andere Lebewesen als gestern und im vorherigen Leben. :)


    So ähnlich sagt das der Mönch auf die Fragen des König Milinda. Ich finde das auch nicht falsch. Dass der Buddha so etwas gesagt haben soll, habe ich aber nicht gelesen. Eher habe ich den Eindruck, dass von ihm solche Aussagen die Vorstellungen über ein Selbst bilden helfen, vermieden hat. Die Auffassung über ein Bewusstsein, was mein oder dein, oder jemand anderes zugehörig wäre, wird konsequent als begehrlich und als zu überwinden beschrieben.


    Es ist eine Sprechweise die gar nicht aufrechtzuerhalten ist, will man den Sinn der Lehrreden wiedergeben.

  • Wenn die einzelnen Momente der Zahnschmerzen keine Dauer hätten, dann hätte auch der Zahnschmerz keine Dauer. Dann hätte ich gar keine Zahnschmerzen.

    Aber natürlich hat auch der Schmerz (Gefühl)

    keine Dauer in dem sinne wie du das Wort "Dauer" früher verwend hast.

    Nichts ist dauerhaft beim Gefühl oder Schmerz selbst wenn er sich nicht

    ändern sollte ist er nicht Dauerhaft, weder in einem Moment noch letztendlich.

    Vielleicht mußt du dir das Beispiel einer Flamme bei Kerze nochmal vor Augen führen.

    Die Flamme ist aber nicht dauerhaft obwohl man das meinen könnte. Ihre

    Unbeständigkeit ist nur viel schneller als du das sehen kannst. In jedem Moment

    gibt es eine neue Flamme aus neuen Wachsmaterial das dabei langsam weniger wird.

    Eine dauerhafte Flamme gibt es nicht auch wenn es so aussieht.

    Dabei fällt mir ein, das es irgendwo auch einen Vergleich gibt mit einer Fackel

    die ganz schnell herum geschleudert wird und es aussieht als wäre es ein helles

    dauerhaftes Rad. So ist die ganze Welt in der wir unsere scheinbare Wirklichkeit

    wähnen tatsächlich auch ganz anderes als wir es sehen können.

    Dies Tatsachen können erst gesehen werden wenn der Geist eine solche

    Sammlung erreicht, das er ganz still stehen kann. Sagst der Buddha und gibt

    dazu ein Beispiel:

    Einmal editiert, zuletzt von Spock () aus folgendem Grund: *eyesroll*


  • Lieber Helmut,


    ich denke ich habe eine Auflösung für dich. Betrachte meine Aussage einfach als eine Art Prasanga-Argument gegen eine Aussage der Art 'dies ist veränderlich'. Soll heißen: wenn man sagt 'dies ist veränderlich' widerspricht man sich selbst, weil man eben das 'dies'-Genannte des gegenwärtigen Momentes in die Vergangenheit projiziert als ob 'dies' da schon gewesen wäre, was ja nicht sein kann, weil man ja behauptet, dass Veränderung stattfindet. Wenn aber Veränderung stattfindet, kann ein Vergangenes unmöglich mit einem gegenwärtigen 'dies' identisch sein. Die Aussage 'dies ist veränderlich' ist also Nonsens.


    _()_

    Mein Motto: "Nur Materie ist real." Probier's mal aus :)

  • Übrigens wenn ich den Wasserhahn bei mit öffne kommt

    dauernd Wasser raus. Dauerhaft versichere ich dir. Deswegen

    habe ich mir schon gedacht das es doch immer dasselbe Wasser

    sein muß das da raus kommt. Sieht auch so aus. So gesehen entsteht

    Bewußtsein dann auch dauernd.


    1) Schön, dass du eine Vorstellung davon hast, was dauernd bedeutet. So ist auch meine Vorstellung.

    2) Das Wasser, das da dauernd aus dem Wasserhahn rauskommt, entsteht nicht neu, das war vorher auch schon da.

    3) Fazit: dein Beispiel ging daneben, ziemlich weit daneben.

    :rainbow:

  • 1) Schön, dass du eine Vorstellung davon hast, was dauernd bedeutet. So ist auch meine Vorstellung.

    2) Das Wasser, das da dauernd aus dem Wasserhahn rauskommt, entsteht nicht neu, das war vorher auch schon da.

    3) Fazit: dein Beispiel ging daneben, ziemlich weit daneben.

    Was du nicht sagst.;)

  • Das Wasser, das da dauernd aus dem Wasserhahn rauskommt, entsteht nicht neu, das war vorher auch schon da.


    Zitat

    Es kommt eine Zeit, wo das Wasserelement draußen wütet und ein Dorf, einen Markt, eine Stadt, einen Bezirk und ein ganzes Land wegreißt. Es kommt eine Zeit, wo im Meer das Wasser 100 Meilen, 200 Meilen, 300 Meilen und sogar 700 Meilen tief ist. Dann kommt eine Zeit, wo das Wasser nur 7 Palmen, 6 Palmen, 5 Palmen und schließlich nur eine Palme tief ist, wo es 7 Mannslängen, 6 Mannslängen, 5 Mannslängen und schließlich nur eine halbe Mannslänge tief ist, wo es nur bis zur Hüfte, nur bis zum Knie, nur bis zum Fußknöchel reicht, und es kommt eine Zeit, wo das Wasser im Meer nicht einmal so hoch ist wie eine Fingerspitze. Daran wird man die Unbeständigkeit des uralten Wasserelements erkennen, und es ergibt sich daraus dieselbe Lehre wie beim Festen oder Erdelement

    Majjhima Nikāya 28


    Selbst zu der Vergänglichkeit des Wassers findet man was in den Lehrreden :)