Meditation kann man nicht erzwingen

  • Guten Abend,


    ich suche ein (buddhistisches) Buch, das einen interessanten Ansatz verfolgt . Eben das man Meditation (Ruhe) nicht erzwingen kann sondern eher als Geschenk zu betrachten ist welches wie aus dem nichts von aussen kommt. Sry die Beschreibung ist bestimmt nicht ganz richtig aber so ähnlich war der Inhalt des Buches.Wäre nett wenn mir jmd weiterhelfen könnte.


    Gruß Fred

  • Du willst ein Buch, was Deinen Erwartungen entspricht? Da kann ich Dir nicht helfen.

    Aber: Wenn Du Deine Vorstellung von dem, was Meditation ist, beiseite legst, gibt es einige Bücher, die ich sehr, sehr gut finde und mit Vorurteilen über Meditation aufräumen.

    Kosho Uchiyama - das Leben meistern mit Zazen


    Shohaku Okumura - The Mountains and Water Sutra


    Kosho Uchiyama - How to cook your life


    Daigaku Rumme / Sekkei Harada - the essence of zen


    Sind m.E. Basiswerke, welche zumindest meine Praxis stark verändert haben und ich als sehr wertvoll erachte.

    Bei Interesse kann ich gerne weitere Literatur benennen

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Ich denke, Horin, das Fred ein ganz bestimmtes Buch sucht, das er schon gelesen hat, und von dem er den Titel nicht mehr weiß.


    Kaiman , das, was du sagst, klingt am ehesten noch nach Zen, auch wenn die Beschreibung im Detail sicher diskussionswürdig ist. Im Zen wird halt oft die Absichtslosigkeit betont, womöglich ist das das, was du meintest. Das ist aber ein zweischneidiges Schwert - die Absichtslosigkeit, das Nicht-Wollen, das Nicht-Üben muss man nämlich auch üben (:. Also, von allein kommt die meditative Versenkung nunmal nicht zu Stande.


    Aber es bräuchte mehr Informationen, um das Buch zu finden.

  • Guten Abend,


    ich suche ein (buddhistisches) Buch, das einen interessanten Ansatz verfolgt . Eben das man Meditation (Ruhe) nicht erzwingen kann sondern eher als Geschenk zu betrachten ist welches wie aus dem nichts von aussen kommt. Sry die Beschreibung ist bestimmt nicht ganz richtig aber so ähnlich war der Inhalt des Buches.Wäre nett wenn mir jmd weiterhelfen könnte.


    Gruß Fred


    Für mich hört sich das am ehesten nach Ayya Khema an.

    Es gibt ein Buch von Wilfried Reuter: Buddhas Geschenk der Geborgenheit

    Wilfried Reuter war früher Schüler bei ihr und hat wahrscheinlich vieles übernommen.


    Es gibt auch eine längere Buchvorschau bei google, die ist mir nur gerade entfallen; wäre aber ein großes Glück wenn es das ist;)


    Wilfried Reuter: Buddhas Geschenk der Geborgenheit. Kailash Verlag (Gebundenes Buch)

    Buddhas Geschenk der Geborgenheit von Reuter, Wilfried - Syntropia Buchversand


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Kann Dir versichern Du hast Dich bzgl.Ayya ganz bestimmt verhört😉

    liebe Schneelöwin...

    Einmal editiert, zuletzt von Xyz ()

  • Kann Dir versichern Du hast Dich bzgl.Ayya ganz bestimmt verhört😉

    liebe Schneelöwin...

    mmmh, eine Verwechselung halte ich nicht für ausgeschlossen liebe SGM. Da Du mit der Linie lt. Deinem Avatar verbunden bist, halte ich mich mal gerne zurück.;)


    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin


    Ein Geist, der an eine Idee gebunden ist, an ein Konzept, an eine Wertvorstellung macht Handlung immer korrupt. Wenn man an einen Glauben gebunden ist, wird die eigene Handlungsweise glaubensgemäß und daher korrupt sein. Wenn man nach seinem eigenen Erfahrungswissen handelt, wird die Begrenztheit des Wissens die Handlung immer korrupt sein lassen.

    Jiddu Krishnamurti




  • Nein bitte nicht:hug:...zurückhalten liebe Schneelöwin


    Kann nur für Ayyas schriftliches Werk versichern.Würde sich inhaltlich komplett widersprechen.


    Die Bücher oder heutigen Lehrinhalte//Methoden aller ihrer Schüler zb von W.Reuther kenne ich inhaltlich nicht.Würde mir also nur durch die Linienübertragung nicht nachzuvollziehen sein und damit auffallen.❤️🙏

  • Hallo Kaiman,


    Ich habe vor einer Stunde an anderer Stelle und in anderem Zusammenhang das Portal: "booklooker" empfohlen.


    Dort gibt es auch ein Forum, wo man an bestimmter Stelle durch Umschreibung anfragen kann.

    Versuche es doch da mal, vielleicht liest das jemand, der Dir eine konkret hilfreiche, weiterführende Antwort geben kann!


    Viel Erfolg!

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • wie aus dem nichts von aussen kommt.

    von "AUSSEN?"....da wirst du langen warten müssen.(:

    Du kannst dich aber auch einfach dich hinsetzen,darauf einlassen und praktizieren...auch ohne Hoffnung auf "IRGENWAS".

  • von "AUSSEN?"....da wirst du langen warten müssen.

    Ja das ist wohl übertrieben . Aber da die Leerheit ein teil des geistes ist .Ist es durchaus ab und zu ohne gewollte Meditation zu ruhe und einsicht kommen kann . Am ehesten wenn man grad gar nicht daran denkt :)

  • Leerheit oder Form, beides sind Aspekte des Geistes und ohne Unterschied. Im zazen jedenfalls, sitzen wir, egal welche Zustände auftreten. Wir lassen alles kommen und gehen und sitzen mit dem gegenwärtigen Ausdruck des so-seins. Ob Gedanken, Gedankenabwesenheit oder sonst was. Der grenzenlose Himmel beinhaltet ohne Unterscheidung alle Wetterlagen, Regen, Wolken, Schnee, Sturm, Sonnenschein, ohne wollen, ohne Vorliebe, ohne Abneigung. Dem Spiegel ist es egal ob er schönes, hässliches, viel, oder leere reflektiert.

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Leerheit oder Form, beides sind Aspekte des Geistes und ohne Unterschied. Im zazen jedenfalls, sitzen wir, egal welche Zustände auftreten. Wir lassen alles kommen und gehen und sitzen mit dem gegenwärtigen Ausdruck des so-seins. Ob Gedanken, Gedankenabwesenheit oder sonst was. Der grenzenlose Himmel beinhaltet ohne Unterscheidung alle Wetterlagen, Regen, Wolken, Schnee, Sturm, Sonnenschein, ohne wollen, ohne Vorliebe, ohne Abneigung. Dem Spiegel ist es egal ob er schönes, hässliches, viel, oder leere reflektiert.

    Das ist etwas, das mich in allerfrühester Zeit schon sehr, sehr angesprochen hat. Ganz wunderbar.

    Als ich noch keine Zwanzig war, habe ich mich am meisten für Zen interessiert, zusammen mit den faszinierenden Koans. Denn die Koans beinhalten dieses Konzentrat, wie Du es da auf den Punkt bringst, Horin .


    Leider muss man mit der Zeit feststellen, dass die Theorie dazu zwar sehr schön, es in der Praxis aber extrem schwer ist.

    Es gibt viel zu viele Menschen, die davon überzeugt sind, dieses hier zur Grundlage zu nehmen bei ihrer Meditation, die in Wirklichkeit aber während ihrer Praxis einfach nur vor sich hindösen, ohne es zu merken. Sogar Solche, die sich für Lehrer halten, so wie ich es im September gerade wieder erlebt habe. Und dazu kommt es immer mehr, wenn sie alt werden. Es verstärkt sich. Ooh, wie viele Menschen, die alt geworden sind, habe ich schon beobachtet, die während ihrer vermeintlichen Meditation einfach einschlafen! Es sinkt ihnen der Kopf auf die Brust.


    Für junge Menschen ist das eine erschreckende Erfahrung, denn sie müssen denken: Um Himmels Willen, was ist nur mit Denen passiert? Sie haben doch vierzig Jahre oder länger praktiziert, und dann endet das in solchem Desaster!!! Die einen unter den jungen Leuten denken vielleicht: Mir wird das niiiee passieren! Ich passe extrem auf mich auf, ich praktiziere viel und übe Gegenmittel! - Nun, eine solche Einstellung ist sehr dumm, denn unbewusst glauben sie, ihr Körper bleibe immer jung. Andere unter ihnen denken vielleicht, mit der Methode kann etwas nicht stimmen, und sie wandern von einem Ort zum andern, ohne die richtige Gemeinschaft für sich gefunden zu haben.


    Ich bin dann darauf gekommen, dass es für Viele besser sein kann, die tantrischen Visualisationsmethoden anzuwenden: Aufbau des Schaubildes, Halten und Auflösen. Wenn man eine innere Verbindung dazu hat, kann man in der Meditation wirklich stabil bleiben.

    Aber auch das bietet keine Garantie, denn ich habe auch viele alt gewordene Mitglieder, auch aus dem tantrischen Umfeld, gesehen, die am Ende immer einschlafen.


    Von den lehrenden Lamas habe ich allerdings noch nicht viele Alte gesehen.

    Den wenigen Alten unter ihnen, denen ich begegnet bin, ist eine Ermüdung, jedenfalls äußerlich, nach meiner Beobachtung nicht passiert.

    Dazu gehört an erster Stelle der Dalai Lama.

    Der Dalai Lama beschreibt übrigens äußerst präzise die verschiedenen Stufen des unerwünschten Sinkens während der meditativen Praxis, vom groben bis zum äußerst subtilen Sinken. Das ist sehr interessant. Man sollte sich mit dieser Lektüre unbedingt mal beschäftigen.


    Danach aber sollte man irgendwann die Bücher wieder loslassen, denn im Grunde genommen gibt es nur das eine Wichtige:

    die Beobachtung, was im Geiste vor sich geht. Dazu braucht man letztendlich keinen spezifischen religiösen Pfad, sondern nur die Entwicklung der eigenen Geistesschärfe ist hier gefragt.

    Nach meiner Erfahrung funktioniert das sogar besser im täglichen Leben, als beim Sitzen auf dem Kissen. Denn trotz fortschreitenden Alters bin ich dadurch wacher geworden, meiner Meinung nach wacher als früher.


    Leider kann man im Alltag niemandem beweisen, ob er/sie durch meditative Praxis einen geschulteren Geist entwickelt hat, denn dann müsste man ja jedes Mal Bildgebende Verfahren anwenden, wie MRT zum Beispiel (das geht leider nur in der Forschung). Daher ist die Einschätzung des eigenen spirituellen Entwicklungszustands, oder der Zustand Anderer, reine Spekulation. Leicht lässt man sich da von der Persönlichkeit eines Menschen ablenken, über- oder unterschätzt ihn diesbezüglich.


    Aber eines ist sicher: dass nichts sicher ist.

    Das soll uns aber jetzt keine Angst einjagen. Nehmen wir das Leben mit Humor!

    Wie kommt es, dass zum Beispiel Heinz Erhard und Loriot niemals aus der Mode kommen? - Weil sie sich mit ihrem einzigartigen Humor stets über alle Konventionen hinweggesetzt haben!

    Ihr denkt, das hat jetzt mit dem Thema überhaupt nichts mehr zu tun? - Ich sei zu weit abgeschweift!? - Dann schaut mal:

    Mein zweiter Lieblingssatz lautet: "Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert!" (...den ersten könnt Ihr da unten lesen).


    Amdap


    P. S. Mir ist auch mal ein Buchtitel begegnet, der darauf hinweist, auf der Basis des tib. Dzogchen (das eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Zen aufweist) die spirituelle Praxis schwerpunktmäßig im Alltag zu leben (mutmaßlich im Wesentlichen ohne Med. auf dem Kissen?), habe es aber nicht so schnell wiedergefunden. Sowas könnte für Dich, Kaiman , evtl. auch interessant sein.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • Eine große"Gefahr" ist mMn die Konzeptualisierung bzw. das Festhalten an Konzepten während der Meditation, so ist jedenfalls meine Erfahrung.

    Man erfährt beeindruckende Zustände und will diese festhalten, macht sich einen Plan mit der Hoffnung, diese Zustände weiter zu erlangen. Im Zazen, jedenfalls beim Soto, kommt es nicht auf Zustände an, auch nicht sich mit Ihnen zu beschäftigen (weder Träumen, noch sich in schönen Zuständen verlieren). Mein Lehrer betont immer wieder, dass wir einfach mit dem sitzen was ist und wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit abschweifen, kehren wir zur Praxis zurück. Sonst nichts. Wenn wir einschlafen und es bemerken, kommen wir zurück zur Praxis. Zazen hat kein Ziel sondern wird wegen der Praxis selbst praktiziert.

    Wenn wir einen Geist kultivieren, der etwas erreichen will, hat das nichts mehr mit der eigentlichen Praxis zu tun

    Den Schmetterling des Zen im Netz des Verstandes zu fangen; machen wir uns das klar, dass das nicht geht

  • Weil ich's gerade gestern Abend gelesen habe, Ajahn Cha zu dem Thema:

    Zitat

    Betrachten wir zum Beispiel einen Brahmanen, der ein Opfer darbringt. In ihm herrscht ein bestimmtes Begehren, und deshalb bringt er das Opfer. Diese Handlung wird ihm nicht helfen, das Leiden zu überwinden, denn er handelt auf Grund von Begehren.

    Am Anfang unserer Praxis steht auch ein gewisses Begehren. Wir praktizieren, aber wir erreichen nicht das, was wir begehren. Wir fahren fort mit unserer Praxis, bis wir an dem Punkt anlangen, wo wir nicht mehr für einen bestimmten Gewinn praktizieren, sondern um loszulassen. Das müssen wir selbst verstehen, es ist sehr tiefgründig.

    (Ajahn Chah - Der Weg in die Freiheit)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Eine große"Gefahr" ist mMn die Konzeptualisierung bzw. das Festhalten an Konzepten während der Meditation, so ist jedenfalls meine Erfahrung.

    Man erfährt beeindruckende Zustände und will diese festhalten, macht sich einen Plan mit der Hoffnung, diese Zustände weiter zu erlangen. Im Zazen, jedenfalls beim Soto, kommt es nicht auf Zustände an, auch nicht sich mit Ihnen zu beschäftigen (weder Träumen, noch sich in schönen Zuständen verlieren). Mein Lehrer betont immer wieder, dass wir einfach mit dem sitzen was ist und wenn wir mit unserer Aufmerksamkeit abschweifen, kehren wir zur Praxis zurück. Sonst nichts. Wenn wir einschlafen und es bemerken, kommen wir zurück zur Praxis. Zazen hat kein Ziel sondern wird wegen der Praxis selbst praktiziert.

    Wenn wir einen Geist kultivieren, der etwas erreichen will, hat das nichts mehr mit der eigentlichen Praxis zu tun

    Hallo Horin,


    wenn das die Antwort auf meinen Text sein soll, dann hast Du mich gründlich missverstanden.

    Ich sprach davon, dass Viele, besonders, wenn sie älter geworden sind, während der Meditation mehr oder weniger einschlafen.


    So steht in meinen Überlegungen auch nicht das Festhalten an Konzepten im Mittelpunkt, sondern das grundsätzliche Problem: wenn man die Gedanken und Gefühle vorbeiziehen lässt, ohne ihnen eine Bedeutung beizumessen, dass dann der Geist Gefahr läuft, umso mehr abzuschweifen und sich im Träumen zu verlieren. Ähnlich ist es ja auch in der Demenz, wenn der Betroffene nur noch in Minuten- und Sekundenphasen denken kann. Ich beobachte seit den Neunziger Jahren bestimmte Menschen und habe den Verdacht, dass sie diese Schwäche des Geistes sich durch falsche Meditation regelrecht angezüchtet haben.


    Viele glauben, dass das Nicht-Festhalten an Konzepten gleichzusetzen ist mit: die Gedanken einfach treiben zu lassen und vor sich hinzudösen. Würde man sie darauf ansprechen, würden sie es vehement abstreiten, und doch scheint es so zu sein. Aber man könnte es nur durch Bildgebende Verfahren, wie MRT, beweisen. Wenn ein Mensch dann alt geworden ist und der Körper schwächer, und zum Körper gehört ja auch das Gehirn, dann erfährt das Ganze dadurch noch mal eine Verstärkung, zusammen mit diesem jahrelangen Negativ-Training.


    Darum schrieb ich, dass die Zen-Methode zwar in ihrer Theorie eine wunderbare Methode ist, doch sie ist gleichzeitig auch gefährlich, eben aufgrund dieses Missverständnisses.

    Abgesehen davon: Niemand kann ohne Konzepte sein, entweder man hat Konzepte oder man ist tot. Vorsätzlich den Gedanken nicht nachhängen zu wollen, kann auch ein Konzept sein. Erkläre mir, wie Konzeptlosigkeit funktionieren soll! Die Welt würde zusammenbrechen.

    Und ich schrieb, dass ich darum später darauf gekommen bin, dass die tantrische Methode, ein Schaubild aufzubauen, dieses lange zu halten und dann wieder aufzulösen (was nur optimal funktioniert, wenn man eine innere Verbindung dazu hat) ein gutes Gegenmittel zu der Gefahr des Dösens ist. Räumte aber ein, dass ich selbst alt gewordene Buddhisten der Tibetischen Richtung, die dieses jahre- bis jahrzentelang geübt hatten, trotzdem im Alter zum Einschlafen während der Meditation neigen - beobachten kann.


    Man soll die zunehmenden Schwächen des Körpers während des Altwerdens nicht unterschätzen.

    Nach allem, was ich also diesbezüglich beobachtet habe, habe ich mich vor einiger Zeit entschlossen, meine "Praxis im engeren Sinne" weitgehend zu streichen und lieber den Schwerpunkt auf ganz besondere Achtsamkeit im Alltag zu legen. Schon jetzt spüre ich die äußerst positiven Auswirkungen, es ist wirklich nicht leicht zu glauben!

    Und ich bin überzeugt, dass das, fast wie "nebenbei", der Gefahr von Demenzaufkommen erheblich wirksam vorbeugen kann. Forscher haben festgestellt, dass zwei Drittel aller dementen Menschen nicht dement sein müssten, wenn sie vorher jahrzehntelang anders gelebt hätten.


    Ich weiß nicht, ob ich Kaiman mit seiner Frage durch diese Überlegungen gerecht werde. Vielleicht nur teilweise.

    Aber, Fred, ich hoffe, dass meine gedanklichen Ausführungen trotzdem nicht ganz umsonst für Dich waren in Bezug auf Deine Suche nach einem von Dir beschriebenen Buch.


    Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • So steht in meinen Überlegungen auch nicht das Festhalten an Konzepten im Mittelpunkt, sondern das grundsätzliche Problem: wenn man die Gedanken und Gefühle vorbeiziehen lässt, ohne ihnen eine Bedeutung beizumessen, dass dann der Geist Gefahr läuft, umso mehr abzuschweifen und sich im Träumen zu verlieren. Ähnlich ist es ja auch in der Demenz, wenn der Betroffene nur noch in Minuten- und Sekundenphasen denken kann. Ich beobachte seit den Neunziger Jahren bestimmte Menschen und habe den Verdacht, dass sie diese Schwäche des Geistes sich durch falsche Meditation regelrecht angezüchtet haben.

    Meinst Du damit, dass Zazen zur Demenz führt? :?

    :)

  • Meinst Du damit, dass Zazen zur Demenz führt?

    Das wäre jedenfalls ein schöner Titel für einen reißerischen Artikel!

    "Zazen führt zu Demenz.
    Buddhistische Praxis des Zazen steht im Verdacht, zu demenz-ähnlicher Konditionierung des Gehirns zu führen".

    :) :) ;)

  • Wenn ich überlege, was ich in meinem Leben schon alles gelesen habe, was Meditation ist und wie sie "geht". :?


    Irgendwann habe ich es für mich so formuliert: Meditation ist ein absichtsloses, ergebnisoffenes Interessiertsein an dem, was gerade ist.

    Das kann alles Mögliche sein. Das kann sein "Mein Nacken fühlt sich verspannt an" oder "Meine Atmung ist heute schön ruhig und gleichmäßig".


    Es können viele Gedanken da sein (das macht nichts, kein Grund mich dafür zu schelten) oder sehr wenige Gedanken. Wichtig ist für mich nur, dass ich "wach", "da" bin. Aber auch das kann ich nicht "machen". Ich kann allerdings die Voraussetzungen dafür schaffen, dass ich so wach, präsent wie möglich bin. Alleine der Entschluss "Jetzt möchte ich meditieren" bereitet schon Ruhe und stille Aufmerksamkeit vor. Es ist dann auch eine Freude darauf da, weil ich weiß, dass es mir gut tut. Die bisherige Erfahrung gibt mir dieses Wissen.


  • So steht in meinen Überlegungen auch nicht das Festhalten an Konzepten im Mittelpunkt, sondern das grundsätzliche Problem: wenn man die Gedanken und Gefühle vorbeiziehen lässt, ohne ihnen eine Bedeutung beizumessen, dass dann der Geist Gefahr läuft, umso mehr abzuschweifen und sich im Träumen zu verlieren. Ähnlich ist es ja auch in der Demenz, wenn der Betroffene nur noch in Minuten- und Sekundenphasen denken kann. Ich beobachte seit den Neunziger Jahren bestimmte Menschen und habe den Verdacht, dass sie diese Schwäche des Geistes sich durch falsche Meditation regelrecht angezüchtet haben.

    Meinst Du damit, dass Zazen zur Demenz führt? :?

    Das muss nicht zwingend so sein.

    Schließlich ist ja auch nicht jedes vierbeinige Tier ein Elefant, nur weil der Elefant ein vierbeiniges Tier ist. Man kann nicht jede Logik einfach so umstülpen!

    Eine gewisse Gefahr besteht allerdings schon, wie in meinen Überlegungen, beruhend auf Beobachtung, bereits ausgeführt.

    Seid doch mal ehrlich: Glaubt Ihr wirklich, dass der Lehrer eines Kurses genau erkennen kann, ob ein Teilnehmer richtig meditiert oder nicht?!

    Das glaubt Ihr doch wohl nicht im Ernst.

    Sitzt man in einer Zen-Runde etwas längere Zeit, dann kann ein Fachmann schon sehen, ob der Körper Ansätze von Zusammensacken zeigt. Zur Korrektur gibt es dann diese berühmten Stockschläge. Aber es gibt ja auch Leute, die kerzengerade sitzen können und trotzdem vor sich hindösen. Das kann man sich durchaus antrainieren. Dann kann der Kursleiter den Fehler äußerlich nicht erkennen.

    Das wäre jedenfalls ein schöner Titel für einen reißerischen Artikel!

    "Zazen führt zu Demenz.
    Buddhistische Praxis des Zazen steht im Verdacht, zu demenz-ähnlicher Konditionierung des Gehirns zu führen".

    :):);)

    Hier würde ich erneut ähnlich antworten....

    ...das würde ja einiges erklären...:lol::lol::lol:

    Wie meinst Du das im Klartext, Priya ? Hört sich spannend an.....


    Hm, ich glaube, Kaiman deutet mit seiner Eingangsfrage indirekt an, ob es tatsächlich nicht doch gewisse Kräfte gibt, die einem zur Meditativen Praxis Energie zuführen, wenn man es allein nicht schafft, bzw. überfordert ist. Nach einem Buch mit derartigem Inhalt sucht er.

    Mir fällt dazu als Erstes der Amida-Buddhismus ein.


    Als ich in den Neunzigern Mitglied beim vajrayanisch orientierten Orden AMM des Lama Anagarika Govinda war, wurde dort stets hervorgehoben, dass alle Phänomene Formationen des eigenen Geistes seien. Der Orden war sehr intellektuell ausgerichtet, und diese Aussage kam den Mitgliedern mit akademischem Hintergrund sehr entgegen und bediente ihre innere Einstellung. Eines Tages gab jemand einen interessanten Denkanstoß, nämlich, indem diese Person hinterfragte, ob das immer so den Tatsachen entspräche, denn schließlich müsse zum Beispiel ja die Kraft der Hingabe und innerer Verbindung ja auch irgendwo herkommen; wenn nämlich keine Inspiration von außen kommen könne, da ja alle Erscheinungen nur Projektionen des eigenen Geistes seien, dann können sich unmöglich auch Hingabe usw. bilden. Nach sehr langer, interessanter Diskussion einigten wir uns, dass die Phänomene gleichzeitig sowohl aus dem Inneren als auch aus dem Äußeren kämen, und dass beide Aspekte nur Spiegelungen eines Höheren und übergeordneten, unfassbaren Ganzen sein müssten, je nachdem, von welcher Sichtweise man ausgehe oder welche Herangehensweise man benutze.

    Kurz gesagt - au weiah, das kann ich gar nicht kurz sagen! Eine kleine Schwäche von mir!!! :lol:


    Der Beweis, dass nach korrekter vajrayanischer Auffassung diese Einsicht besteht, ist dieser, dass ja gerne zu Gebeten für bestimmte Zwecke aufgefordert oder erinnert wird,

    dass in Ritualen geopfert wird,

    dass Mudras etwas bewirken …. undsoweiter.

    Würde der Gedanke, dass spirituelle Kräfte von außen kommen, abgelehnt, dann gäbe es diese Rituale usw. nicht, dann wären sie Unsinn.


    Als ich letztes Jahr wieder mal im Kamalashila-Institut zu Besuch war, bat mich eines Abends die "Ober-Hausdame", ich möge bitte vor dem Zubettgehen den Schrein nachtfertig machen, weil umständehalber diesen Abend leider keiner sonst zugegen sei. Das tat ich gerne. Ich leerte die Wasserschalen, reinigte sie und drehte sie um, entfernte die ausgebrannten Lichter undsoweiter. Auch die Opferschale des Linienbeschützers, Mahakala, leerte ich und brachte den Inhalt zum Blumenkasten an der Außenseite des Fensters (wo sich die Wildvögel dann bedienen).

    Trotz all meiner Mühe gab es am nächsten Tag eine gewisse Kritik: ich hatte die Opferschale des Mahakala, nachdem ich sie geleert hatte, nicht quergelegt, sondern wieder aufrecht hingestellt. Das war verkehrt. Mahakala hätte ja in der Nacht einen Kontrollgang machen können, gucken, ob in der Schale was drin liegt, weil sie aufrecht steht; hätte nichts gefunden und hätte darüber böse werden können! - Nein, das hat die "Ober-Hausdame" natürlich nicht zu mir gesagt, aber so ein Gefühl könnte man dazu kriegen, wenn man sensibel ist. Ist natürlich Quatsch, denn da gibt es keine Mahakala-Gespenst, das da hungrig herumgeistert und die Stellung der Opferschale "missinterpretiert", nicht wahr? - Und trotzdem: man will diesen feinen Gefühlen Raum geben. Und warum? Es muss eben doch gewisse Kräfte von außen geben, die helfen, einen zu fokussieren, obwohl es gleichzeitig die eigenen inneren Kräfte sind.


    Ist das so in etwa auch Deine Überlegung, Kaiman , weshalb Dich darauf abzielende Lektüre interessiert?


    Liebe Grüße! - Amdap

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • :grinsen::grinsen::grinsen:

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    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
    und es wird dir gut gehen.
    Epiktet

  • :)

  • Was hast Du gemacht, Nanu? - Diesen Satz habe ich nicht geschrieben:


    "Ja, sicher! Und wer nicht dement werden will, bekommt halt blaue Flecken. Du scheinst Dich wirklich damit auszukennen, oder? :eek:"



    Ich vermute, dass das Dein Kommentar dazu ist.

    Dann aber verstehe ich ihn nicht.

    Würdest Du das bitte näher erklären?


    Ich würde es auch hilfreich finden, wenn Kaiman sich wieder dazu äußern würde.

    Schließlich hat er das Thema eingestellt.

    Verlange nicht, dass alles so geschieht, wie du es wünschest,
    sondern wolle, dass alles so geschieht, wie es geschieht,
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