1. Übersicht
  2. Forum
  3. Lexikon
  • Anmelden
  • Registrieren
  • Suche
Dieses Thema
  • Alles
  • Dieses Thema
  • Dieses Forum
  • Seiten
  • Forum
  • Lexikon
  • Termine
  • Erweiterte Suche
  1. Buddhaland Forum
  2. Buddhismus
  3. Buddhismus kontrovers

Buddhismus und psychedelische Substanzen

  • Zrebna
  • 17. Dezember 2019 um 18:56
  • Geschlossen
  • Zum letzten Beitrag
1. offizieller Beitrag
  • Zrebna
    Themenautor
    Reaktionen
    41
    Punkte
    1.031
    Beiträge
    182
    Mitglied seit
    1. Januar 2019
    • 17. Dezember 2019 um 18:56
    • #1

    Nachfragen hat sich doch als genau richtig erwiesen:
    So konnte für mich ausreichend klar geschlussfolgert werden, dass ich lieber meine TMI-Praxis nicht mit Zen-Praxis mische, was mir vorher nicht so klar gewesen ist.

    Jedoch scheint das Programm der geposteten Gruppe mit TMI-Praxis nicht negativ zu kollidieren, daher weiß ich nun, dass ich dort gerne hingehen kann.

    Auch sonst hat mir der Input gut geholfen - aber ja, ich verstehe schon deine Message.

    Fürs erste bin ich dann auch wieder gut "versorgt". - Danke dafür! :)

    Nur noch eine Sache habe ich "auf dem Herzen" bzw. interessiert mich - jedoch erstelle ich da einen eigenen Thread für, aber erst am Wochenende, da momentan Unistress.

    Dabei wird es auch nicht um meine konkrete Praxis, etc. gehen, sondern um ein brisantes Thema - ich spoilere schon mal und frage vorab die Moderatoren, in welchen Forenbereich ich dann dieses Thema posten kann oder, ob es gar hier diskutiert werden soll/darf?

    Spoiler:
    Geht um das brisante Thema wie sich Buddhisums mit psychedellischen Drogen (keine non-Psychedelikas), speziell DMT und Konsorten verträgt?

    Es ist für mich krass zu beobachten, wie sich hier die Meinung in paar Jahren gändert hat.

    Vor paar jahren war es ein NoGo.

    Heute sind viele gar der Meinung, dass ein "wahrer Buddhist" nur einer ist, der diese Substanzen für "spiritual growth" auch nutzt und alle Anderen sind so ungefähr die "Deppen vom Dorf", die sich mit dem lächerlich langsamen konventionellem Weg abfinden.

    Konventionellere Wege zum spirituellem Wachstum (wie zb. der buddhistische Weg) werden Heute fast schon belächelt.

    Ich selber habe bis dato noch keinen Gebrauch dieser Substanzen gemacht, aber will man dem WWW glauben, scheint dies momentan der

    der "letzte Schrei" zu sein und da stellt sich mir schon die Frage, ob ich nicht irgendwas verpasse, wenn um mich herum die ganzen Kiddies laut ihren Youtube-Kommentaren alle schon nach paar Gaben DMT incl. Schamanen längst erleuchtet sind xD

    Ich selber gucke hier erst wieder am Wochenende ins Forum - falls hier jemand schon mal diskutieren mag, dann bitte nur Leute, die Ahnung und Erfahrung haben.

    Bis dahin,

    Lg,

    Zrebna :)

  • Katrin.
    Reaktionen
    495
    Punkte
    3.460
    Beiträge
    589
    Mitglied seit
    19. August 2019
    • 17. Dezember 2019 um 19:39
    • #2
    Zrebna:

    Geht um das brisante Thema wie sich Buddhisums mit psychedellischen Drogen (keine non-Psychedelikas), speziell DMT und Konsorten verträgt?

    Ich bin dagegen, dass dieses Thema eröffnet wird.

    Zrebna:

    Fürs erste bin ich dann auch wieder gut "versorgt".

    Du kannst dich ja mit brisanten Themen "versorgen" soviel du willst, aber warum möchtest du unbedingt hier darüber diskutieren? Glaubst du wirklich, dass das von Nutzen ist?

  • kilaya
    Gast
    • 17. Dezember 2019 um 20:00
    • #3

    Wir hatten das Thema im Forum schon ein paar mal und ich denke nicht, dass da etwas Neues bei rum kommt. Die Mehrzahl der User hier wird jeglichen Gebrauch von psychedelischen Substanzen für spirituelle Zwecke komplett ablehnen. Der Buddhismus hat da in der Tat keine Quellen zu, man kann also zurecht argumentieren, dass es damit kein buddhistisches Thema ist.

    Zrebna:

    Heute sind viele gar der Meinung, dass ein "wahrer Buddhist" nur einer ist, der diese Substanzen für "spiritual growth" auch nutzt und alle Anderen sind so ungefähr die "Deppen vom Dorf", die sich mit dem lächerlich langsamen konventionellem Weg abfinden.

    Die Frage ist, ob Leute, die so kommentieren, überhaupt Buddhisten sind und Ahnung vom Buddhismus haben. Nur weil Substanzen leichter verfügbar sind und es auf Youtube möglicherweise in manchen Szenen so einen Hype gibt, das mit Schamanismus zu verbinden, heisst das nicht, dass es deswegen "buddhistischer" geworden wäre, zu versuchen spirituelle Erfahrung mithilfe von Psychedelika zu machen.

    Es gibt buddhistische Lehrer die sich zumindest vereinzelt akzeptierend-tolerant geäußert haben, dazu gehört Trungpa Rinpoche. Der hat das aber auch angesichts der Experimente seiner Schüler in den 60ern als Frage oft beantworten müssen.

    DMT wird in Südamerika von vielen schamanischen Traditionen als spirituelles Mittel eingesetzt und hat sicherlich eine Sonderstellung. Ob die Ziele aber die gleichen sind, und das Grundverständnis dem des Buddhismus entspricht, ist eine ganz andere Frage. Wenn aber schon die Zielsetzung nicht die gleiche ist, ist die Bewertung ob die Art der Erfahrung für den Weg nützlich sein kann, ebenfalls mit Unterscheidungsweisheit zu betrachten.

    Ich kenne die ganze Sache auch von der anderen Seite: in meiner Musikszene sind solche Einstellungen auch sehr verbreitetet. Ich sehe da aber so gut wie nichts, was mit Buddhismus zu tun hätte. Trotzdem können Erfahrungen authentisch sein - das sagt auch Trungpa Rinpoche - nur: wenn einem die buddhistische Schulung und das Wissen fehlt, lässt sich die Erfahrung nicht richtig deuten, einordnen und ins Leben integrieren. Und dann verpufft das Potential - und die Gefahren und Nebenwirkungen fallen umso mehr ins Gewicht.

  • Grashuepfer
    Gast
    • 17. Dezember 2019 um 20:57
    • #4

    Jetzt haben wir doch schon einen eigenen Faden dazu (:

    Ich hab das nur vereinzelt mitbekommen, und war eher erfreut, dass es mittlerweile öfter differenzierte Reaktionen gibt. Davon abgesehen wird das Thema, wie sich hier schon abzeichnet, stark polarisieren. Aus diesem Grunde habe ich mich seinerzeit dagegen entschieden, es hier anzusprechen - was nicht heißt, dass ich per se dagegegen bin. Im Gegenteil, ich finds wichtig, grade da wir uns, wie man in den USA sagt, in einer psychedelischen Renaissance befinden.

    Wie gesagt, polarisierend... viele lehnen alles, was damit zu tun hat, komplett ab, andere verherrlichen das Thema. Letzteres sollte keinesfalls sein, aber ob ersteres sein muss, bezweifle ich auch.

    Ich fand Culadasas Standpunkt dazu gut: Er meint, per se sind Psychedelika nicht Teil des buddhistischen Pfades, aber sie können für manche Leute durchaus nützlich sein. Vorausgesetzt, man weiß, was man tut, informiert sich sorgfältig, hat bestenfalls erfahrene Begleitpersonen dabei, und was alles zum safer use von Psychedelika dazugehört.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Wenn dich das Thema interessiert, kann ich dir auch das Buch "Zig Zag Zen - Psychedelics and Buddhism", herausgegeben von Allan Badiner, empfehlen. Es beinhaltet eine ganze Reihe an Interviews und Essays, welche eine große Bandbreite an Standpunkten zu dem Thema abdecken und eine große Menge an Informationen liefern.

    http://www.zigzagzen.com/

    Es gibt mittlerweile, besonders im englischsprachigen Internet, eine große Menge an guten Informationen dazu.

  • Aravind
    Reaktionen
    5.201
    Punkte
    31.086
    Beiträge
    5.155
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 17. Dezember 2019 um 21:02
    • #5
    kilaya:

    Der Buddhismus hat da in der Tat keine Quellen zu, man kann also zurecht argumentieren, dass es damit kein buddhistisches Thema ist.

    Sicher?

    "Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Einnnahme berauschender Mittel an."

    Was auf buddhistischen Retreats nicht erlaubt ist, soll außerhalb zur Erleuchtung führen?

    Ich weiß ja nicht...

    (persönlich ist mir das völlig egal, ob jemand psychedelische Drogen nimmt. Ist ja nicht mein Hirn, das gefährdet wird... ;) )

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Schneelöwin
    Reaktionen
    1.112
    Punkte
    9.937
    Beiträge
    1.746
    Mitglied seit
    1. Februar 2018
    • 17. Dezember 2019 um 21:10
    • #6

    Solche "Experimente" können aber auch ganz schön in die Hose gehen, vor allem wenn die angebotenen Psychedelikas noch nicht genügend erforscht sind, Stoffe unsauber etc.

    Siehe hier auch dieses "Drama":

    Heilpraktiker im Massenrausch

    [lz]

    Ein Mann kroch den Helfern auf allen vieren entgegen, die Augen weit aufgerissen. Aus seinem Mund kamen kehlige Laute. "Er bellte", erinnert sich Werner L. Schräg hinter ihm hüpfte eine Frau in weißem Gewand durch den Wald, rief immer wieder: "Ich bin leicht wie eine Feder im Wind." Ein Mittvierziger vollführte Flugbewegungen, warf ständig beide Arme in die Luft. Und verkündete dröhnend: "Ich bin ein Drache, ich bin ein Drache."

    Erst als der Drachenmann hinfiel, sich mehrmals übergab und wie tot liegen blieb, dämmerte den Rettern: Die Alarmmeldung "Massenhaft Verletzte in Handeloh" bezog sich nicht auf die geplante Übung, sondern auf einen Ernstfall. Und die scheinbar so miesen Opferdarsteller waren keine Komparsen, sondern echte Opfer.

    Die Übung fiel aus.[/lz]

    Hier gehts weiter :

    Ein missglückter Massenrausch von Heilpraktikern beschäftigt die Justiz - SPIEGEL ONLINE

    Jedenfalls sollte man Fragen und Diskussionen nicht abwehren, sondern versuchen aufzuklären.

    Ich kann mir schon vorstellen, dass der Konsum von diesen Halluzinogenen zunimmt, mir wurde dieses Jahr davon auch schon vorgeschwärmt und geraten mal einen "Versuch" zu probieren.

    Ich wusste ja garnicht was das ist (Psychedelikas), vermutete Psychopharmaka oder Drogen.

    Jedenfalls werden diese sehr positiv dargestellt, es kommen dazu Hinweise macht nicht abhängig, das Ego verschwindet komplett, einige Darstellungen habe ich schon wieder vergessen.

    Dann habe ich im Netz nachgeschaut - und auch die negativen Wirkungen dagegen gehalten und bin auf dieses HP Drama gestoßen.

    Jedenfalls würde ich nicht dazu raten und inwieweit Schamanen tatsächlich zu diesen Substanzen greifen und warum, wird eine "Wissenschaft" für sich sein.

    Liebe Grüße von Schneelöwin

    Liebe Grüße Schneelöwin

    "All is always now"


  • xiaojinlong
    Reaktionen
    1.344
    Punkte
    8.869
    Beiträge
    1.459
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 17. Dezember 2019 um 21:14
    • #7
    Grashuepfer:

    Im Gegenteil, ich finds wichtig, grade da wir uns, wie man in den USA sagt, in einer psychedelischen Renaissance befinden.

    Naja, eine Krise welche jedes Jahr mehr und mehr Tode durch Drogen, sowie Tode durch Gewalt mit Drogen-Hintergrund fordert würde ich jetzt nicht als Renaissance bezeichnen.

    Opioidkrise in den USA – Wikipedia

    Drogentod – Wikipedia

    Drogen sind Drogen. Es gibt Gründe durch die man nicht daran vorbeikommt gewisse Mittel zu nehmen. Aber zu meinen sich volldröhnen zu können und damit "Erleuchtet" zu werden halte ich für abwegig. Vor wenigen Jahren noch waren die Badezusätze "der heiße scheiß" auf Youtube. Und letztes Jahr haben die Leute Waschmittel-Pods geschluckt.

    _()_

    小金龍

  • Grashuepfer
    Gast
    • 17. Dezember 2019 um 21:29
    • #8

    Ja, Aravind, die fünfte Übungsregel ist da heißumkämpft. Aber wenn man sich fragt, was es bedeutet, dann geht es letztlich um vernebelnde Substanzen. Ich würde behaupten, dass es die Möglichkeit eines konstruktiven Gebrauchs gibt, in welchem Fall man nicht von vernebelnd sprechen sollte.

    Ich will hier keinesfalls als jemand rüberkommen, der undifferenziert zum Gebrauch von Psychedelika rät. Tatsächlich sehe ich es so, dass, je erfahrener jemand in der Meditation ist, desto weniger interessant Psychedelika sein dürften. Aber wenn man es richtig und verantwortungsvoll konsumiert, dann sind für einen Großteil der Konsumenten die Erfahrungen positiv.

    Beispiele?

    Hier nur mal zwei, von jeweils sehr angesehenen Institutionen:


    Universität Zürch:


    [lz]

    Intensivere Erfahrung von Selbsttranszendenz

    Forschende an der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich untersuchten nun erstmals mögliche Synergieeffekte zwischen Achtsamkeitsmeditation und Psilocybin. Dazu rekrutierten die Wissenschaftler vierzig meditationserfahrende Teilnehmer eines fünftägigen Achtsamkeits-Retreats. Diese erhielten am vierten Tag des Aufenthalts im Double-blind-Verfahren entweder eine Einzeldosis Psilocybin oder ein Placebo verabreicht. Mit diversen psychometrischen und neurokognitiven Messungen konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Meditation positive Effekte des Psilocybins steigerte und zugleich möglichen belastenden Aspekten der psychedelischen Erfahrung entgegenwirkte. «Das Psilocybin steigerte die Meditationstiefe und die Intensität der positiv empfundenen Selbsttranszendenz-Erfahrung, ohne dass negative Reaktionen wie Angst oder Orientierungslosigkeit auftraten», berichtet Erstautor Lukasz Smigielski, der die Studie unter Leitung von UZH-Psychiatrieprofessor Franz Vollenweider durchführte.[/lz]

    meditation.html

    Oder auch die Johns Hopkins University, eine der führenden medizinischen Unis schlechthin:

    hopkinspsychedelic.org

    Das sind wahrlich keine zotteligen Althippies, die dort forschen und publizieren.

    Der Punkt ist: Diese Projekte sind immer unter fachkundiger Anleitung durchgeführt! Es ist ein riesiger Unterschied, ob man versucht, sich selber zu therapieren, oder ob man einen Arzt aufsucht. Man wird auch nicht bestreiten, dass Antidepressiva oder Schlafmittel in gewissen Umständen lebensrettend sein können - dennoch kann Otto Normalkonsument nicht mal schnell googeln und sich dann selber medikamentieren.


    Es gibt natürlich immer Negativbeispiele. Man findet auch ein paar Horrorstories von Leuten, die auf Meditationsretreats waren und dann Selbstmord begangen haben. Und diverse "Dark Night"-Erfahrungen. Es ist auch stark zu bezweifeln, dass die Heilpraktiker ihr Experiment sorgfältig vorbereitet und verantwortungsbewusst ausgeführt haben.

    Aber wenn man sich die Leute anschaut, die nach gründlicher Vorbereitung auf veranwortungsvolle Weise Psychedelika konsumieren, dann ist die Anzahl an sehr negativen Erlebnissen ziemlich gering. Es gibt diese aber zweifellos!

    Aber, sorry wenn ichs so direkt sag: Diese Sichtweise, "Psychedelika sind Drogen und somit böse", ist nicht sehr differenziert. Aber ja, Psychedelika sind definitiv risikobehaftet, und das Risiko steigt deutlich, wenn man allein experimentiert. Besonders von letzterem ist dringend abzuraten.

    Und geben einem Psychedelika etwas, was man sonst nicht erfahren kann? Auch ein deutliches Nein. Dennoch haben sie auch ihre Vorzüge, wenn sie fachkundig angewandt werden. Und da stehen wir noch ganz am Anfang.

    Wenn sich aber jemand über das Thema informieren will, dann sind diverse seriöse Organisationen und Infoportale zu empfehlen, gibt auch gute Internetforen dazu. In buddhistischen Foren ist das Thema nicht so richtig heimisch werden, das wird immer Reibungspunkte geben. Traditionelle Buddhisten werden das Thema ohnehin ablehnen. Am ehesten wird man noch bei den säkulareren wie der TMI-Community oder Ingrams Dharma Overground fündig werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Grashuepfer (17. Dezember 2019 um 21:43)

  • Schmu
    Reaktionen
    2.964
    Punkte
    19.534
    Beiträge
    3.261
    Mitglied seit
    6. Oktober 2019
    • 17. Dezember 2019 um 21:39
    • #9

    Ich bevorzuge den klaren, unverfälschten körperlichen und geistigen Zustand, um mich dem Buddhismus zu widmen. Das scheint mir der richtige Seinszustand zu sein, um offen und geradlinig an die Sache heranzugehen.

    Mal abgesehen von den verschiedenen Gefahren (je nach Substanz): Eine Beschleunigung oder Vertiefung des Verstehens / Erkennens auf diese Weise, halte ich für ein Märchen. Es mag gelegentlich so scheinen, doch bin ich der Meinung, dass eine Forcierung durch Substanzen neue Probleme schafft, z.B. dass ich "das Erkannte / Erlebte" nicht angemessen verarbeiten kann und es somit mein "organisches", natürliches Voranschreiten unterbricht, bzw. stört / durcheinander bringt.

    [ironie on]

    Wer anderer Meinung ist, dem sei ein Buch aus meiner Jugend empfohlen (falls es noch existiert):

    "Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst"

    [/ironie off] :-))

  • kilaya
    Gast
    • 17. Dezember 2019 um 21:58
    • #10
    Aravind:

    Sicher?

    "Ich nehme mich der Übungsregel des Abstehens von der Einnnahme berauschender Mittel an."

    Was auf buddhistischen Retreats nicht erlaubt ist, soll außerhalb zur Erleuchtung führen?

    Ich weiß ja nicht...

    Was ich meinte war: es gibt keine Quellen dazu, dass und wie Psychedelika ein Bestandteil des buddhistischen Wegs wären.

    Woher man die Ablehnung dagegen argumentativ bezieht, ist mir dagegen völlig klar. Insofern habe ich es ausdrücklich oben schon nicht als Teil des buddhistischen Wegs verstanden, teile allerdings auch die Meinung, dass man es mit der Ablehnung nicht komplett übertreiben muss. Zumindest nicht in Schulen und Traditionen, die auch direkt mit dem Leben arbeiten und nicht v.a. mit der Entsagung davon.

  • Katrin.
    Reaktionen
    495
    Punkte
    3.460
    Beiträge
    589
    Mitglied seit
    19. August 2019
    • 17. Dezember 2019 um 22:03
    • #11

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • kilaya
    Gast
    • 17. Dezember 2019 um 22:12
    • #12
    xiaojinlong:

    Naja, eine Krise welche jedes Jahr mehr und mehr Tode durch Drogen, sowie Tode durch Gewalt mit Drogen-Hintergrund fordert würde ich jetzt nicht als Renaissance bezeichnen.

    Psychedelika und die Drogen, die nennst, sind komplett verschiedene Kategorien. Nein, Drogen sind genauso wenig immer die gleichen Drogen, wie Menschen immer gleich sind, weil sie Menschen sind. Und wir haben in der Tat einen Anstieg des Drogenkonsums in allen Kategorien. Dabei verhält sich die Pharmaindustrie in weiten Teilen schlimmer als die Mafia (Götzsche), siehe Verharmlosung der opioiden Medikamente auf Rezept. Die Firma, die damit die USA in die neue Opioid-Krise geführt hat - macht nun das gleiche in China. "Neuer Markt, neues Glück." DAS ist ein Desaster.

    Wenn von einer Psychedelika-Renaissance die Rede ist, dann ist gemeint, dass überall auf der Welt die Wirkung verschiedener Psychedelika in Bezug auf psychische Krankheiten neu evaluiert und beforscht wird. Aus dem Schamanismus gibt es die Erfahrung, dass Ibogain das beste Mittel gegen Drogensucht aller Art ist, das je gefunden wurde. Trotzdem wird es in den meisten Ländern als "Betäubungsmittel" geführt. DMT hat auch eine solche Wirkung, die helfen kann, Drogensucht zu überwinden, wenn auch nicht ganz so spezifisch und nur nachhaltig mit passender Begleitung.

    Eine andere Ebene ist etwas das als eine Art Renaissance der Psychedelika bezeichnet wird, die auf den Freizeitkonsum in den 60er Jahren abzielt. Das ist m.E. ein zweischneidiges Schwert. Problematisch sind neben zu hohen Erwartungen und zu wenig Wissen bei Versuchen der Selbstmedikation oder Selbsttherapierung die direkten Gefahren, die sich potenzieren, wenn keine professionelle Begleitung bei der Sache dabei ist. Das sollte im Idealfall ein gut ausgebildeter seriöser Therapeut sein, kann aber auch ein erfahrener Schamane sein. Da die Rahmenbedingungen dafür aber derzeit nicht existieren, sollte man auch da lieber die Finger von lassen.

    Wer da nun auf so ein Beispiel wie diese Heilpraktiker-Gruppe verweist: die Leute wusste nicht, was sie taten, und haben neue Forschungs-Substanzen verwendet, über die es praktisch keine Erfahrungswerte gibt. Da weiss fast jeder in meiner Musikszene besser Bescheid drüber, als diese Leute da (und würden so eine Substanz gar nicht erst anfassen...)

    Ich begrüße die Renaissance im ersten Sinne: der neuen wieder freieren Forschung an sehr spannenden Wirkstoffen mit einer in der Menschheitsgeschichte teilweise sehr sehr alten Tradition.

    Hoffnung auf neue Therapieformen | Psychologie

    LSD gegen Depressionen: Warum psychische kranke Menschen schon bald mit Trips im Krankenhaus geheilt werden können - VICE

    Das Hirn neu verkabeln - Halluzinogene wie LSD sollen heute Traumata heilen und das Rätsel von Ich und Zeitempfinden lösen: Zwei Neuerscheinungen über die erstaunliche Renaissance der Psychedelika : literaturkritik.de

    Drogen: Michael Pollan über die Renaissance psychedelischer Substanzen | SPIEGEL Plus

  • Online
    void
    Globale Moderation
    Reaktionen
    7.279
    Punkte
    59.954
    Beiträge
    10.419
    Mitglied seit
    6. August 2009
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 17. Dezember 2019 um 22:13
    • Offizieller Beitrag
    • #13
    Zrebna:

    Vor paar jahren war es ein NoGo.

    Heute sind viele gar der Meinung, dass ein "wahrer Buddhist" nur einer ist, der diese Substanzen für "spiritual growth" auch nutzt und alle Anderen sind so ungefähr die "Deppen vom Dorf", die sich mit dem lächerlich langsamen konventionellem Weg abfinden.

    Es gibt in Deutschland etliche buddhistische Gruppen aus allen möglichen Richtungen. Ich kenne aber keine buddhistische Richtung, die irgendwie zum Drogenkonsum aufruft.

    • Nächster offizieller Beitrag
  • Aravind
    Reaktionen
    5.201
    Punkte
    31.086
    Beiträge
    5.155
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 17. Dezember 2019 um 22:36
    • #14
    Grashuepfer:

    Ja, Aravind , die fünfte Übungsregel ist da heißumkämpft.

    Bei wem "heiß umkämpft"?

    Grashuepfer:

    Aber wenn man sich fragt, was es bedeutet, dann geht es letztlich um vernebelnde Substanzen.

    Kann ich nicht sehen. Es geht darum, Substanzen zu vermeiden, die das Bewusstsein verändern. Das ist ja gerade der Witz der Praxis, dass man auf dem Kissen den gleichen Geist trifft wie sonst auch.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Grashuepfer
    Gast
    • 17. Dezember 2019 um 22:44
    • #15

    Zum Konsum von Psychedelika aufzurufen, ist definitiv unverantwortlicher Blödsinn. Ich denke, dass Zrebna das etwas zugespitzt formuliert hat. Aber es stimmt schon, dass es einen Hype und ein Idealisieren gibt, was keineswegs hilfreich ist.

    Aravind:

    Bei wem "heiß umkämpft"?

    Bei denen, die darüber sprechen, ob man als Buddhist Psychedelika konsumieren darf. bzw. ob die fünfte Übungsregel diese "verbietet". Anführungszeichen deshalb, weil es ja keine Gebote sind.

    Aravind:

    Kann ich nicht sehen. Es geht darum, Substanzen zu vermeiden, die das Bewusstsein verändern. Das ist ja gerade der Witz der Praxis, dass man auf dem Kissen den gleichen Geist trifft wie sonst auch.

    Nun, ich würde sagen, es geht letztlich darum, unheilsame Wirkungen zu vermeiden, und heilsame zu suchen. Die allermeisten Rauschmittel werden auf die eine oder andere Art unheilsam wirken. Alkohol kann sehr abhängig machen, zu Gewalt führen, und so weiter. Opiate sowieso. Besonders der Mißbrauch von Betäubungsmitteln stellt uns ruhig, macht uns krank, verhindert den Kontakt zur Wirklichkeit und ähnliches. All dies verhindert, dass wir unseren Geist läutern, Erkenntnis haben, zum Wohle aller Lebewesen wirken. Das ist, würde ich sagen, die Essenz der fünften Übungsregel. In den meisten Fällen ist es besser, keine psychoaktiven Substanzen zu konsumieren, aus o.g. Gründen.

    Genauso aber, wie es unter Umständen sinnvoll sein kann, Schmerzmittel oder Antidepressiva (etc.) zu nehmen, können auch Psychedelika unter gewissen Umständen hilfreich sein. (Natürlich können sie auch sehr oft unheilvoll sein). Und deshalb, würde ich sagen, reicht es nicht aus, auf die fünfte Übungsregel zu verweisen, um die Psychedelika-Debatte abschließend und allumfassend zu klären. Es ist eben eine komplexe Sache.

    Am Rande:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.
    [meta]

    Disclaimer (ergänzt von kilaya): das Video / die Podiumsdiskussion wird von der Universität Sofia, einem sog. "Council for Psychedelic Studies" und einer Organisation namens MAPS gesponsert. Letztere betreibt offenbar einen Online-Shop, der neben Büchern zum Thema auch "psychedelische Devotionalen" verkauft. Das kann sehr wohl als "Verherrlichung von Psychedelika" gewertet werden. Da der Fokus des Videos aber im wissenschaftlichen Bereich und einem Austausch zwischen Wissenschaft und einem buddhistischen Teilnehmer liegt, passt er durchaus sachlich gesehen ins Thema. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, das mit dem Posten des Videos um drei Ecken auch die Ansichten eines Sponsors geteilt werden, zumal der Autor dieses Beitrags ausdrücklich seine eigene Meinung deutlich macht.[/meta]

    3 Mal editiert, zuletzt von kilaya (18. Dezember 2019 um 12:53) aus folgendem Grund: Disclaimer ergänzt

  • Online
    mukti
    Reaktionen
    6.461
    Punkte
    70.871
    Beiträge
    12.804
    Blog-Artikel
    4
    Mitglied seit
    16. September 2010
    • 17. Dezember 2019 um 23:40
    • #16

    Also prinzipiell glaube ich nicht an Abkürzungswege. Wenn man meint man könnte sich was an der Arbeit des achtfachen Pfades ersparen indem man einfach eine psychedelische Substanz zu sich nimmt, wird man irgendwann etwas nachholen müssen, falls das dann überhaupt noch geht.

    In den siebziger Jahren war das LSD sozusagen in aller Munde und eine gewisse Erfahrung der Ich-Auflösung war für so manchen ein Anstoß zu ernsthafter Wahrheitssuche. Das Zeug hat aber auch viel Schaden angerichtet und wer sich ohne diesen Impuls auf die Suche gemacht hat, war allemal besser dran.

    Mit Metta, mukti.


  • Online
    mukti
    Reaktionen
    6.461
    Punkte
    70.871
    Beiträge
    12.804
    Blog-Artikel
    4
    Mitglied seit
    16. September 2010
    • 18. Dezember 2019 um 00:01
    • #17
    Grashuepfer:

    Genauso aber, wie es unter Umständen sinnvoll sein kann, Schmerzmittel oder Antidepressiva (etc.) zu nehmen, können auch Psychedelika unter gewissen Umständen hilfreich sein. (Natürlich können sie auch sehr oft unheilvoll sein). Und deshalb, würde ich sagen, reicht es nicht aus, auf die fünfte Übungsregel zu verweisen, um die Psychedelika-Debatte abschließend und allumfassend zu klären. Es ist eben eine komplexe Sache.

    Schmerzmittel oder Antidepressiva sind sinnvoll wenn man es anders einfach nicht mehr aushält. Ich finde jedenfalls man sollte nur im Notfall zu Medikamenten greifen und nicht fahrlässig damit umgehen. Von daher ist mir nicht klar was für ein Notfall den Konsum psychedelischer Substanzen rechtfertigen könnte. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass das der Buddha für den Zweck der geistigen Entwicklung niemals empfohlen hätte.

    Mit Metta, mukti.


  • keks
    Reaktionen
    100
    Punkte
    10.260
    Beiträge
    2.015
    Mitglied seit
    18. Januar 2014
    • 18. Dezember 2019 um 00:48
    • #18

    Für Meditation muss ich mich konzentrieren können. Selbst ein Glas Sekt hat da dann für mich nichts verloren.

    Bewusstseinsveränderte Drogen? Gibt da eine kostenlose immer und überall verfügbar - nennt sich Meditation.

    Bubu :clown::oops:

  • kilaya
    Gast
    • 18. Dezember 2019 um 02:20
    • #19
    keks:

    Für Meditation muss ich mich konzentrieren können. Selbst ein Glas Sekt hat da dann für mich nichts verloren.

    Meditation und Psychedelika-Gebrauch sind im allgemeinen eher gegensätzlich. Man kann das eine durch das andere nicht ersetzen. Psychedelika-Gebrauch kann etwas weniger gefährlich sein, wenn man schon gut meditieren kann. Wenn man geistige Mittel hat, stabil erarbeitet, um mit aufkommenden inneren Hindernissen konstruktiv umzugehen. Es ist ein Spiel mit dem Feuer, aber wenn es denn gemacht wird, dann sollte man besser wissen, wie ein Feuerlöscher funktioniert und wann man besser die Feuerwehr ruft. Ansonsten ist die Gefahr, dass alles abbrennt, was man sich aufbaut, und mehr, einfach zu gross.

    keks:

    Bewusstseinsveränderte Drogen? Gibt da eine kostenlose immer und überall verfügbar - nennt sich Meditation.

    Wer das verstanden hat, ist klar im Vorteil!

  • Xyz
    Gast
    • 18. Dezember 2019 um 04:33
    • #20

    Mir fällt dabei der ebenso wichtige Aspekt des Buddhas in Bezug auf unsere Gier ein.

    So geht es bei einem zufügen ueber unsere Sinne nicht nur um die innerlichen Geistauswirkungen die diese Dinge ja nun mal unbestritten haben.

    Der Buddha weist uns mit seinem Schuldner Gleichnis auf unser Begehren hin.

    Unsere ständige Gier immer wieder neu ueber unsere Sinne Befriefigung erfahren zu wollen.

    So beschreibt er zb unser Begehren im Gleichnis mit dem ständigen

    (be) - zahlen von Zinsen die wir dadurch tilgen müssten. Weil wir ueber unsere Sinne versuchen unser begehren zu befriedigen und aus der Muehle dann nicht mehr rauskommen.

    EINMAL... ist kein mal...

    sagte man zu meiner Zeit.

    Stimmt. Wenn der

    Sinn dahinter richtig verstanden wird..

  • Online
    void
    Globale Moderation
    Reaktionen
    7.279
    Punkte
    59.954
    Beiträge
    10.419
    Mitglied seit
    6. August 2009
    Buddh. Richtung
    Zen
    • 18. Dezember 2019 um 08:19
    • Offizieller Beitrag
    • #21

    Im Buddhismus wird ja eher zwischen verschiedenen Motivationen unterschieden. Nehme ich eine Substanz um mich zu berauschen und um innere Welten zu erforschen( dies wird kritisch gesehen) oder ist es eine Medizin die bei einer Krankheit hilft.

    Es ist ein großer Unterschied zwischen jemand der Opiate als Schmerzmittel nehmen muss und einem Junkie. Wenn man herausfindet, dass Psilobin oder CBD gegen bestimmte Krankheiten hilft, gehört es für mich unter Medizin. Und Fall es als Medizin sinnvoll ist, bedeutet dass noch lange nicht, dass es,als Droge ok wäre.

    Der Der Begriff "psychedelisch" ist sehr unscharf, weil in ihm Therapeutisches, Genuss und Selbsterfahrung verschwimmen. Von daher ist er nicht sehr geeignet.

    • Vorheriger offizieller Beitrag
  • Aravind
    Reaktionen
    5.201
    Punkte
    31.086
    Beiträge
    5.155
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 18. Dezember 2019 um 08:58
    • #22
    Grashuepfer:

    Genauso aber, wie es unter Umständen sinnvoll sein kann, Schmerzmittel oder Antidepressiva (etc.) zu nehmen, können auch Psychedelika unter gewissen Umständen hilfreich sein. (Natürlich können sie auch sehr oft unheilvoll sein).

    Hm, reden wir jetzt über medizinische Anwendung, oder über Buddhismus und psychedelische Sybstanzen? In medizinischer Hinsicht geb ich Dir recht.

    Grashuepfer:

    Nun, ich würde sagen, es geht letztlich darum, unheilsame Wirkungen zu vermeiden, und heilsame zu suchen.

    Das halte ich für eine gewagte Aussage, dass der Buddha den Gebrauch von psychedelischen Drogen angeraten haben soll, wenn sie "heilsam" wären. Davon habe ich noch nichts gelesen. (mir ist schon klar, dass Du das wahrscheinlich nicht so gemeint hast, aber so lese ich das da.)

    Medizinische Forschung ist hier nicht meine Thema, und, wie gesagt, privat können sich die Leute mit allem zuballern, das ist mir tatsächlich egal. Ob mit oder ohne Meditation.

    Aber buddhistische Meditation plus psychedelische Drogen, das ist sicher nicht der Weg, den der Buddha vorgegeben hat.

    Allgemein: Was mir an den zitierten Studien auffällt: Die geben sich ja Mühe, wissenschaftlich zu sein (keine Kritik). Aber über die Auswahl der Probanten und deren Drogen-oder-nicht-Hintergrund vor und nach dem Versuch steht da auffälligerweise nichts. Das werden ja nicht zufällig ausgewählte Praktizierende sein, denen man nicht gesagt hat, dass sie psychedelisches zu sich nehmen werden.

    Ich glaube, ich habe alles zu dem Thema gesagt, was ich sagen will.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Yae
    Gast
    • 18. Dezember 2019 um 09:42
    • #23
    Katrin.:
    Zrebna:

    Geht um das brisante Thema wie sich Buddhisums mit psychedellischen Drogen (keine non-Psychedelikas), speziell DMT und Konsorten verträgt?

    Ich bin dagegen, dass dieses Thema eröffnet wird.

    Katrin.

    Ich bin da prinzipiell bei Dir.
    Die heutigen Drogenkonsumenten könnten die Suizidgefährdeten von morgen sein.


    Jedoch muss man auch erwähnen, dass es:

    Quelle:

    im Jahre 2015 zum Thema »Meditation mit Substanz« unter der wissenschaftlichen Leitung
    von Prof. Franz X. Vollenweider (Universität Zürich) und

    einem Zen-Lehrer, eine Pilotstudie gab.

    Dem Titel und der verfügbaren Beschreibung nach, ist dazu am 01.06.2019 das Buch


    „Meditation mit Substanz: Über buddhistische Praxis, Psilocybin und andere Entheogene“ - Ose Christina Hein erschienen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Yae (18. Dezember 2019 um 10:15)

  • Aravind
    Reaktionen
    5.201
    Punkte
    31.086
    Beiträge
    5.155
    Mitglied seit
    15. September 2017
    • 18. Dezember 2019 um 11:08
    • #24
    mkha':

    Hallo miteinander,

    das Thema ist so alt, wie Methusalem, (in meiner Generation war es Timothy Francis Leary), und pro nachwachsender Generation gibt es einen neuen Guru, der die immer neuen (alten) Wahrheiten verkündet ...

    :) :) Danke dafür. Ich hatte keine Lust, selbt eine "Hippie-Opa-erzählt-vom-Krieg-Bemerkung" zu schreiben, aber so ist es wohl.

    Das amüsiert natürlich ein wenig, zeigt aber vor allem, wie stark die Sehnsucht nach sofortiger Erlösung wovon-auch-immer ist.

    Liebe Grüße,

    Aravind.

  • Sudhana
    Reaktionen
    3.190
    Punkte
    20.945
    Beiträge
    3.525
    Mitglied seit
    15. Oktober 2014
    • 18. Dezember 2019 um 11:44
    • #25
    Aravind:

    Es geht darum, Substanzen zu vermeiden, die das Bewusstsein verändern

    Das ist jetzt eine Interpretation von Dir. In den Grundlagentexten finde ich davon nichts. Die dort gegebenen Begründungen dieser Regel verweisen auf die unheilsamen Folgen des Konsums. Ganz konkret ist gelegentlich (den Zeitgenossen war der Kontext natürlich klar) von Palmwein und grundsätzlicher von 'Vergorenem' die Rede. Von Alkohol also.

    Das heisst nun nicht, dass ich die Regel auf ein allgemeines Alkoholverbot reduzieren will. Es geht um die Vermeidung unheilsamer Bewusstseinszustände (die z.B. auch durch Medienkonsum hervorgerufen werden können). Ansonsten: "verändert" wird Dein Bewusstsein von jeder aufgenommenen Substanz. Das schwebt ja nicht irgendwo über dem Konditionalnexus, sondern ist in ihn mit eingebunden. Der Punkt, um den es da geht, ist daher differenzierter: unheilsame Bewusstseinszustände zu erkennen und zu meiden und heilsame Bewusstseinszustände zu erkennen und anzustreben.

    Da wäre dann die Frage, ob es bewusstseinsverändernde Substanzen gibt, die heilsam sind. Ich denke, die Antwort ist "Ja". Das fängt beim morgendlichen Tee und den Kohlehydraten im Frühstücksmüsli an und geht bis hin zu starken Psychopharmaka, die denen, die sie einnehmen, ein Leben in Freiheit und mit sozialen Kontakten ermöglichen und die Verwahrung in einer geschlossenen Anstalt ersparen.

    Was nun Psychedelika angeht, so gibt es neben der Substanz zwei wichtige, zu beachtende Begleitumstände ihrer Anwendung: set und setting. Ohne eine sorgfältige Optimierung von set und setting ist Konsum dieser Substanzen lediglich 'recreational use'. Wenn die optimalen Bedingungen gegeben sind, können diese Drogen durchaus bleibend Einsichten vertiefen. Das kann beispielsweise heißen, dass das set ein Meditationsretreat ist und die Teilnehmer mehr als nur grundlegende Erfahrung in Meditationspraxis haben - wobei die Leitung des Retrats jemand hat, der die nötige Erfahrung und den nötigen Überblick hat, um helfend oder korrigierend einzugreifen. Wobei "Überblick" heisst, dass er selbst nichts nimmt - der Überblick geht da ziemlich massiv flöten, was unheilsames Potential birgt.

    Das ist mE ein wenig mit Doping im Sport zu vergleichen. Das kann vergleichsweise mühelos zu erstaunlichen Gipfeln (bzw. Tiefen) führen und eine lange Zeit der Übung und des Trainings in einen kurzen Zeitraum zusammenraffen. Die Frage ist, ob man das will oder sogar braucht. Zumindest bei letzterem wäre das Ergebnis - die vertiefte Erfahrung - eine, die gegen die Methode spräche, da sie den Keim der Abhängigkeit birgt.

    Ist ja nix Neues bzw. wie immer: die Motivation entscheidet über heilsames und unheilsames karma.

    _()_

    OM MONEY PAYME HUNG

    Einmal editiert, zuletzt von Sudhana (18. Dezember 2019 um 12:00)

Ausgabe №. 133: „Rausch"

  1. Impressum
  2. Datenschutzerklärung
  3. Nutzungsbedingungen
Community-Software: WoltLab Suite™ 6.1.14
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App bei Google Play
Buddhaland Forum in der WSC-Connect App im App Store
Download