Hallo,
neben den Zitaten Buddhas gibt es auch viele Aussprüche/Zitate späterer Theravadins. Diesen soll hier Raum gegeben werden.
Ich fange mal an mit Ajahn Chah:
QuoteDisplay MoreMit den Sankharas ist es das gleiche. Wir sagen, sie stören uns. Wenn wir in Meditation sitzen und ein Geräusch hören, denken wir zum Beispiel: "Oh, dieses Geräusch stört mich." Wenn wir die Auffassung haben, dass es uns stört, leiden wir dementsprechend unter dem Geräusch. Bei genauerer Betrachtung dieser Angelegenheit zeigt sich aber, dass wir es sind, die zu dem Geräusch gehen und es stören! Das Geräusch ist einfach nur ein Geräusch. Wenn das so verstanden wird, gibt es dazu weiter nichts hinzuzufügen. Wir lassen es so sein, wie es ist. Das Geräusch ist ein Phänomen und wir selbst sind ein anderes. Anzunehmen, dass das Geräusch zu uns kommt, um uns zu stören, ist Verblendung oder falsches Verständnis der Wirklichkeit. Wenn wir einmal diese Realität klar erkennen, haben wir Ruhe und sind nicht mehr störbar. Das Geräusch ist einfach ein Geräusch, warum sollten wir daran festhalten und uns darüber ärgern? Wir müssen verstehen, dass eigentlich wir es sind, die uns bewegt haben und das Geräusch gestört haben. So sieht das wahre Verständnis der Wirklichkeit aus. Sehen wir beide Seiten, haben wir Frieden. Wenn wir nur die eine Seite sehen, entsteht Leiden. Beide Seiten zu sehen, bedeutet dem Weg der Mitte zu folgen. Das ist das richtige Verhalten. Wir müssen nur unser falsches Verständnis entwirren.
Die Sankharas sind unbeständig und vergänglich, aber wir möchten sie festhalten und mit uns herumtragen. Wir möchten, dass sie eine bleibende Substanz haben, dass sie wahrhaftig sind. Wir suchen Wahrheit in Dingen, die nicht wirklich sind. Immer wenn jemand die Dinge missversteht und an den Sankharas als sein Eigentum festhält, entsteht Leiden. Buddha hielt uns an, darüber nachzudenken.
Dhamma zu praktizieren, hängt nicht davon ab, Mönch oder Laie zu sein, sondern vom Verständnis der wahren Natur der Dinge. Wenn wir das richtige Verständnis haben, finden wir Frieden. Ob jemand ordiniert wurde oder nicht, macht da keinen Unterschied. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, das Dhamma zu betrachten und zu ergründen. Wir alle betrachten und ergründen dieselbe Sache. Finden wir Frieden, ist es der gleiche Frieden. Alle, die das Dhamma praktizieren, wenden die gleiche Methode an und gehen den gleichen Weg, den wir alle zu gehen haben.
Buddha machte keinen Unterschied zwischen Mönchen und Laien. Er lehrte das Dhamma zu praktizieren, indem wir die Wahrheit der Sankharas erkennen. Wenn wir die Wahrheit erkennen, hört das Festhalten auf, und es gibt kein "Werden" und keine "Geburt" mehr. Warum gibt es keine "Geburt" mehr? Die klare vollkommene Einsicht in die wahre Natur der Sankharas schafft Frieden, und es ist nicht mehr möglich, durch Begehren und Festhalten in die Dinge verwickelt zu werden. Zu haben oder nicht zu haben ist das gleiche. Gewinn und Verlust sind ein und dasselbe. Buddha ermahnte uns, das zu erkennen. Wirklicher Frieden ist Freiheit von Glückseligkeit und Unglücklichsein, von Zufriedenheit und Sorgen.
Wir müssen einsehen, dass es keinen Grund gibt, geboren zu werden. Wie ist das zu verstehen? Geboren in Zufriedenheit bedeutet: Wir bekommen etwas, das wir mögen und worüber wir uns freuen. Wenn wir nicht an diesem Gefühl der Freude festhalten und uns damit identifizieren, erfolgt keine "Geburt"; Wenn festgehalten wird, nennen wir das Geburt. Wenn wir also etwas bekommen, werden wir nicht (in die Freude darüber) geboren. Wenn wir es verlieren, werden wir auch nicht (in die Trauer darum) geboren. So sieht die Freiheit von Geburt und Tod aus. Geburt und Tod sind im Festhalten und Hängen an den Sankharas begründet.
Buddha sagte dazu: Es gibt kein Werden mehr für mich, das heilige Leben ist zu seinem Abschluss gekommen, das ist die letzte Geburt. Er hatte die Freiheit von Geburt und Tod erkannt, und genau das ist es, worauf er fortwährend hindeutete. Die richtige Praxis besteht darin, den "Weg der Mitte" einzuhalten. Anders kann das Leiden nicht überwunden werden.
Aus: Der Weg der Mitte